Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – 20 km Gehen (Männer)

20 Kilometer Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen

Das 20-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 31. Juli 1992 ausgetragen. 42 Athleten nahmen teil, 32 erreichten das Ziel im Olympiastadion Barcelona.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 20-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 42 Athleten aus 23 Ländern
Wettkampfort Rundkurs südlich des Olympiastadions
Start und Ziel: Olympiastadion Barcelona
Wettkampfphase 31. Juli 1992
Medaillengewinner
Daniel Plaza (Spanien ESP)
Guillaume LeBlanc (Kanada CAN)
Giovanni De Benedictis (Italien ITA)
Die Zona Franca von Barcelona im Jahr 2015

Olympiasieger wurde der Spanier Daniel Plaza. Er gewann vor dem Kanadier Guillaume LeBlanc und dem Italiener Giovanni De Benedictis.

Für Deutschland gingen Robert Ihly und Axel Noack an den Start. Ihly erreichte das Ziel auf Platz elf, Noack auf Platz zwanzig.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1988 Jozef Pribilinec (Tschechoslowakei  Tschechoslowakei) 1:19:57 h Seoul 1988
Weltmeister 1991 Maurizio Damilano (Italien  Italien) 1:19:37 h Tokio 1991
Europameister 1990 Pavol Blažek (Tschechoslowakei  Tschechoslowakei) 1:22:05 h Split 1990
Panamerikanischer Meister 1991 Héctor Moreno (Kolumbien  Kolumbien) 1:24:56 h Havanna 1991
Zentralamerika- und Karibik-Meister 1991 Alberto Cruz (Mexiko  Mexiko) 1:27:09 h Xalapa 1991
Südamerika-Meister 1991 Sérgio Galdino (Brasilien  Brasilien) 1:26:26 h Manaus 1991
Asienmeister 1991 Bu Lintang (China Volksrepublik  Volksrepublik China) 1:31:36 h Kuala Lumpur 1991
Afrikameister 1992 Chris Blitz (Sudafrika 1961  Südafrika) 1:29:56 h Belle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeister 1990 Paul McElwee (Neuseeland  Neuseeland) 1:39:46 h Suva 1990

Bestehende Bestleistungen / Rekorde

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Weltrekorde wurden im Straßengehen außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.

Weltbestzeit 1:18:13 h Pavol Blažek (Tschechoslowakei  Tschechoslowakei) Hildesheim, Deutschland 16. September 1990[1]
Olympischer Rekord 1:19:57 h Jozef Pribilinec (Tschechoslowakei  Tschechoslowakei) OS Seoul, Südkorea 23. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der spanische Olympiasieger Daniel Plaza blieb mit seinen 1:21:45 h um 1:18 min über diesem Rekord. Zur Weltbestzeit fehlten ihm 3:44 min. Angesichts der hohen Temperaturen muss diese Leistung als sehr hochklassig eingestuft werden.

Streckenführung

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Der Wettbewerb wurde zum größten Teil auf der Straße Zona Franca durchgeführt. Die Straße liegt ca. 1,5 km südwestlich des Olympiastadions. Nach dem Start auf der Zona Franca verlief die Strecke auf einem ca. 2000 Meter langen Rundkurs, der neunmal zu absolvieren war. Anschließend führte die Route über die Carrer del Foc und dem Passeig Olimpic zum Stadion, wo nach einer letzten Runde auf der Laufbahn das Ziel lag.[2]

Resultat und Wettbewerbsverlauf

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Guillaume Leblanc, Gewinner der Silbermedaille
 
Michail Schtschennikow (hier im Jahr 2009) kam auf den zwölften Platz
 
Jefferson Pérez gab den Wettbewerb auf
 
Der später höchst erfolg­rei­che Robert Korzeniowski (Foto: 2007) erreichte hier nicht das Ziel
 
Valentí Massana (hier im Jahr 2013) wurde disqualifiziert

Datum: 31. Juli 1992, 19:15 Uhr[3]

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 5-km-Zeit
5 km 19:50 min sechsköpfige Führungsgruppe 19:50 min
10 km 40:06 min Daniel Plaza und Maurizio Damilano 20:16 min
15 km 1:00:31 h00 Daniel Plaza vor Guillaume LeBlanc 20:25 min
20 km 1:21:45 h00 Daniel Plaza 21:14 min

Ergebnis

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Platz Athlet Land Zeit (h)
01 Daniel Plaza Spanien  Spanien 1:21:45
02 Guillaume LeBlanc Kanada  Kanada 1:22:25
03 Giovanni De Benedictis Italien  Italien 1:23:11
04 Maurizio Damilano Italien  Italien 1:23:39
05 Chen Shaoguo China Volksrepublik  Volksrepublik China 1:24:06
06 Jimmy McDonald Irland  Irland 1:25:16
07 Daniel García Mexiko  Mexiko 1:25:35
08 Sándor Urbanik Ungarn  Ungarn 1:26:08
09 Héctor Moreno Ecuador  Ecuador 1:26:23
10 Miguel Ángel Prieto Spanien  Spanien 1:26:38
11 Robert Ihly Deutschland  Deutschland 1:26:56
12 Michail Schtschennikow IOC  EUN 1:27:17
13 Wladimir Andrejew IOC  EUN 1:28:25
14 Timothy Berrett Kanada  Kanada 1:28:25
15 Stefan Johansson Schweden  Schweden 1:28:37
16 Christopher Maddocks Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:28:45
17 Pavol Blažek Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1:29:23
18 Walter Arena Italien  Italien 1:29:34
19 Igor Kollár Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1:29:38
20 Axel Noack Deutschland  Deutschland 1:29:55
21 Joel Sánchez Mexiko  Mexiko 1:30:12
22 Nicholas A’Hern Australien  Australien 1:31:39
23 Andrew Penn Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:31:40
24 Martin Rush Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:31:56
25 Shemisu Hassan Athiopien 1991  Äthiopien 1:32:39
26 Viktoras Meškauskas Litauen 1989  Litauen 1:33:24
27 Sérgio Galdino Brasilien  Brasilien 1:33:32
28 Ján Záhončík Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1:33:37
29 Ernesto Canto Mexiko  Mexiko 1:33:15
30 Allen James Vereinigte Staaten  USA 1:35:12
31 Andrew Jachno Australien  Australien 1:36:49
32 Marcelo Palma Brasilien  Brasilien 1:40:11
DNF Ademar Kammler Brasilien  Brasilien
Robert Korzeniowski Polen  Polen
Li Mingcai China Volksrepublik  Volksrepublik China
Jefferson Pérez Ecuador  Ecuador
Oleg Troschin IOC  EUN
DSQ Valentí Massana Spanien  Spanien
Robert O’Leary Irland  Irland
Saleumphone Sopraseut Laos  Laos
Thierry Toutain Frankreich  Frankreich
José Urbano Portugal  Portugal

Es gab eine Reihe von Favoriten für diesen Wettbewerb. Zu ihnen gehörten der italienische Weltmeister Maurizio Damilano, auch Olympiasieger von 1980, Bronzemedaillengewinner von 1984 und 1988, der Tschechoslowake Pavol Blažek als amtierender Europameister und Inhaber der Weltbestzeit, Vizeweltmeister Michail Schtschennikow, der für das Vereinte Team startete, Damilanos Landsmann Giovanni De Benedictis als WM-Vierter. Auch der Olympiasieger von 1984, der Mexikaner Ernesto Canto, trat zum Wettkampf an, hatte allerdings nicht mehr die Form vergangener Jahre.

Mit Viktoras Meškauskas nahm erstmals nach 64 Jahren wieder ein Leichtathlet aus Litauen an Olympischen Sommerspielen teil. Er belegte am Ende Platz 26.

Bei heißen Witterungsverhältnissen hatte sich nach fünf Kilometern eine sechsköpfige Spitzengruppe gebildet. In dieser Gruppe befanden sich De Benedictis, Damilano, der spanische Lokalmatador Daniel Plaza, der Deutsche Robert Ihly, der Ungar Sándor Urbanik und Schtschennikow. Mit fortschreitender Dauer wurde die Gruppe immer kleiner, bei Streckenhälfte lagen Plaza und Damilano alleine an der Spitze. Der Abstand zum Verfolgerfeld war allerdings sehr klein.

Bei Kilometer fünfzehn führte zur Freude der Zuschauer immer noch Plaza, während De Benedictis die Tuchfühlung zum führenden Spanier verlor. Hinter Plaza hatte sich der Kanadier Guillaume LeBlanc positioniert. Ein zweiter Spanier, Valentí Massana rückte auf Platz drei vor. Eine gute halbe Minute darauf folgten De Benedictis und Damilano. Zum Entsetzen der heimischen Zuschauer wurde Massana kurz darauf disqualifiziert. Daniel Plaza jedoch konnte sich an der Spitze halten, baute auf dem steilen Anstieg zum Stadion seinen Vorsprung vor LeBlanc auf ca. vierzig Sekunden aus und wurde Olympiasieger. Hinter Silbermedaillengewinner Guillaume LeBlanc kämpften die beiden Italiener um Bronze. Giovanni De Benedictis kam letztendlich 28 Sekunden vor Maurizio Damilano ins Ziel. Pavol Blažek wurde Siebzehnter, Ernesto Canto sogar nur 29.

Aufgrund der hohen Temperaturen war an Rekorde oder Bestleistungen kaum zu denken. Die Zeit war im Gegenteil vor allem angesichts des im Schlussteil zu überwindenden Höhenunterschieds ausgesprochen hochwertig.

Daniel Plaza gelang der erste spanische Olympiasieg in einem Gehwettbewerb.
Guillaume LeBlanc gewann die erste kanadische Medaille in einem olympischen Gehwettbewerb.

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Einzelnachweise

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  1. Track and Field Statistics, Men, 20 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 18. Dezember 2021
  2. Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 2: The Means: Objectives, Resources and Venues, Die Mittel: Ziele, Ressourcen und Veranstaltungsorte: S. 203, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 90.487 KB), abgerufen am 17. Dezember 2021
  3. Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 62, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 18. Dezember 2021