Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – 1500 m (Männer)

Der 1500-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 3., 6. und 8. August 1992 in drei Runden im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. Fünfzig Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 50 Athleten aus 39 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Barcelona
Wettkampfphase 3. August 1992 (Vorrunde)
6. August 1992 (Halbfinale)
8. August 1992 (Finale)
Medaillengewinner
Fermín Cacho (Spanien ESP)
Rachid El Basir (Marokko MAR)
Mohamed Suleiman (Katar QAT)
Das Olympiastadion von Barcelona im Jahr 2008

Olympiasieger wurde der Spanier Fermín Cacho. Er gewann vor dem Marokkaner Rachid El Basir und Mohamed Suleiman aus Katar.

Für Deutschland gingen Hauke Fuhlbrügge, Jens-Peter Herold und Rüdiger Stenzel an den Start. Fuhlbrügge und Stenzel schieden im Halbfinale aus. Herold erreichte das Finale und belegte Rang sechs.
Der Schweizer Markus Hacksteiner schied in der Vorrunde aus.
Athleten aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1988 Peter Rono (Kenia  Kenia) 3:35,96 min Seoul 1988
Weltmeister 1991 Noureddine Morceli (Algerien  Algerien) 3:32,84 min Tokio 1991
Europameister 1990 Jens-Peter Herold (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) 3:38,35 min Split 1990
Panamerikanischer Meister' 1991 José Mauro Valente (Brasilien  Brasilien) 3:42,90 min Havanna 1991
Zentralamerika und Karibik-Meister 1991 Linton McKenzie (Jamaika  Jamaika) 3:48,83 min Xalapa 1991
Südamerika-Meister 1991 Edgar de Oliveira (Brasilien  Brasilien) 3:42,41 min Manaus 1991
Asienmeister 1991 Mohamed Suleiman (Katar  Katar) 3:42,64 min Kuala Lumpur 1991
Afrikameister 1992 Nelson Chirchir (Kenia  Kenia) 3:38,52 min Belle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeister 1990 Derek Renz (Neuseeland  Neuseeland) 3:58,58 min Suva 1990

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 3:29,46 min Saïd Aouita (Marokko  Marokko) Berlin, BR Deutschland (heute Deutschland) 23. August 1985[1]
Olympischer Rekord 3:32,53 min Sebastian Coe (Vereinigtes Konigreich  Großbritannien) Finale OS Los Angeles, USA 11. August 1984

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem zweiten Halbfinale, verfehlte der spätere Bronzemedaillengewinner Mohamed Suleiman aus Katar mit seinen 3:34,77 min den Rekord um 2,24 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 5,31 Sekunden.

Vorrunde

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Datum: 3. August 1992[2]

Die Athleten traten zu insgesamt vier Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Teilnehmer. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Vorlauf 1

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11:15 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Fermín Cacho Spanien  Spanien 3:37,04 min
2 Philemon Hanneck Simbabwe  Simbabwe 3:37,65 min
3 Jim Spivey Vereinigte Staaten  USA 3:38,01 min
4 Rachid El Basir Marokko  Marokko 3:38,01 min
5 Jonah Birir Kenia  Kenia 3:38,29 min
6 Asat Rakipau IOC  EUN 3:38,64 min
7 Edgar de Oliveira Brasilien  Brasilien 3:38,68 min
8 Kim Bong-yoo Korea Sud  Südkorea 3:40,73 min
9 Steve Crabb Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 3:41,00 min
10 Mohamed Al-Nahdi Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate 3:48,08 min
11 Zacharia Maidjida Zentralafrikanische Republik  Zentralafrikanische Republik 3:55,72 min
12 Khambieng Khamiar Laos  Laos 4:04,82 min
13 Ancel Nalau Vanuatu  Vanuatu 4:13,88 min

Vorlauf 2

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11:25 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Noureddine Morceli Algerien  Algerien 3:37,98 min
2 Steven Holman Vereinigte Staaten  USA 3:38,38 min
3 Mário Silva Portugal  Portugal 3:38,57 min
4 Zeki Öztürk Turkei  Türkei 3:38,68 min
5 Matthew Yates Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 3:38,73 min
6 Hauke Fuhlbrügge Deutschland  Deutschland 3:38,92 min
7 João N’Tyamba Angola  Angola 3:39,54 min
8 Metiku Megersa Athiopien 1991  Äthiopien 3:41,54 min
9 Nadir Khan Pakistan  Pakistan 3:44,96 min
10 Markus Hacksteiner Schweiz  Schweiz 3:45,27 min
11 Awad Salah Nasser Jemen  Jemen 3:51,89 min
12 Tamimou Idrissou Benin  Benin 3:56,45 min
13 Alphonse Munyeshyaka Ruanda 1962  Ruanda 3:58,75 min

Vorlauf 3

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11:35 Uhr[2]

Mit Branko Zorko nahm erstmals ein Leichtathlet aus Kroatien an Olympischen Spielen teil.

Platz Name Nation Zeit
1 Joseph Chesire Kenia  Kenia 3:44,06 min
2 Graham Hood Kanada  Kanada 3:44,44 min
3 Branko Zorko Kroatien  Kroatien 3:38,57 min
4 Gennaro Di Napoli Italien  Italien 3:44,55 min
5 Rüdiger Stenzel Deutschland  Deutschland 3:44,70 min
6 Terrance Herrington Vereinigte Staaten  USA 3:44,80 min
7 José Luis González Spanien  Spanien 3:46,75 min
8 Kebapetse Gaseitsiwe Botswana  Botswana 3:48,33 min
9 Mohamed Sy Sawané Guinea-a  Guinea 3:51,96 min
10 Reuben Appleton Antigua und Barbuda  Antigua und Barbuda 4:02,99 min
11 Bassam Kawas Libanon  Libanon 4:17,40 min
DNF Ian Gray Belize  Belize
DNS Saïd Aouita Marokko  Marokko

Vorlauf 4

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11:45 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 David Kibet Kenia  Kenia 3:36,32 min
2 Mohamed Suleiman Katar  Katar 3:36,72 min
3 Jens-Peter Herold Deutschland  Deutschland 3:36,76 min
4 Marcus O’Sullivan Irland  Irland 3:37,07 min
5 Kevin McKay Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 3:37,39 min
6 Manuel Pancorbo Spanien  Spanien 3:37,62 min
7 Houssein Djama Dschibuti  Dschibuti 3:44,13 min
8 Sipho Dlamini Eswatini  Swasiland 3:46,33 min
9 Zewdie Hailu Athiopien 1991  Äthiopien 3:47,79 min
10 Kaleka Mutoke Zaire  Zaire 3:53,71 min
11 Bernardo Elonga Äquatorialguinea  Äquatorialguinea 4:25,78 min
DNF Robin van Helden Niederlande  Niederlande
DNS Giuseppe D’Urso Italien  Italien

Halbfinale

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Datum: 6. August 1992[2]

Für das Finale qualifizierten sich in den beiden Läufen die ersten fünf Athleten. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Zusätzlich zum Halbfinale zugelassen wurde Baba Njie aus Gambia – er hatte durch ein Versehen der Organisatoren nicht am Vorlauf teilnehmen können und startete im zweiten Halbfinalrennen.

19:45 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Noureddine Morceli Algerien  Algerien 3:39,22 min
2 Rachid El-Basir Marokko  Marokko 3:39,26 min
3 Joseph Chesire Kenia  Kenia 3:39,43 min
4 Manuel Pancorbo Spanien  Spanien 3:39,52 min
5 Jens-Peter Herold Deutschland  Deutschland 3:39,55 min
6 Gennaro Di Napoli Italien  Italien 3:39,56 min
7 Branko Zorko Kroatien  Kroatien 3:39,71 min
8 Rüdiger Stenzel Deutschland  Deutschland 3:40,23 min
9 Steven Holman Vereinigte Staaten  USA 3:40,49 min
10 Kevin McKay Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 3:40,80 min
11 Zeki Öztürk Turkei  Türkei 3:41,98 min
12 Edgar de Oliveira Brasilien  Brasilien 3:42,53 min
13 Baba Njie Gambia  Gambia 4:13,52 min
 
Hauke Fuhlbrügge – ausgeschieden als Elfter des zweiten Halbfinals

19:55 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Mohamed Suleiman Katar  Katar 3:34,77 min
2 Fermín Cacho Spanien  Spanien 3:34,93 min
3 Jonah Birir Kenia  Kenia 3:35,41 min
4 Jim Spivey Vereinigte Staaten  USA 3:35,55 min
5 David Kibet Kenia  Kenia 3:35,82 min
6 Graham Hood Kanada  Kanada 3:36,12 min
7 Asat Rakipau IOC  EUN 3:36,16 min
8 Marcus O’Sullivan Irland  Irland 3:37,16 min
9 Mário Silva Portugal  Portugal 3:38,09 min
10 Philemon Hanneck Simbabwe  Simbabwe 3:38,09 min
11 Hauke Fuhlbrügge Deutschland  Deutschland 3:38,45 min
12 Matthew Yates Brasilien  Brasilien 3:40,53 min
 
Überraschungsolympiasieger Fermín Cacho
(hier im Jahr 2011)

Datum: 8. August 1992, 20:15 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Fermín Cacho Spanien  Spanien 3:40,12 min
2 Rachid El Basir Marokko  Marokko 3:40,62 min
3 Mohamed Suleiman Katar  Katar 3:40,69 min
4 Joseph Chesire Kenia  Kenia 3:41,12 min
5 Jonah Birir Kenia  Kenia 3:41,27 min
6 Jens-Peter Herold Deutschland  Deutschland 3:41,53 min
7 Noureddine Morceli Algerien  Algerien 3:41,70 min
8 Jim Spivey Vereinigte Staaten  USA 3:41,74 min
9 Graham Hood Kanada  Kanada 3:42,55 min
10 David Kibet Kenia  Kenia 3:42,62 min
11 Manuel Pancorbo Spanien  Spanien 3:43,51 min
12 Asat Rakipau IOC  EUN 3:44,66 min

Für das Finale hatten sich drei Kenianer, zwei Spanier sowie jeweils ein Läufer aus Algerien, Deutschland, Kanada, Katar, den USA und dem Vereinten Team qualifiziert.

Der amtierende Weltmeister Noureddine Morceli aus Algerien galt als eindeutiger Favorit. Weitere Medaillenkandidaten waren die immer wieder schwer einzuschätzenden Mittelstreckler aus Kenia, der Deutsche Jens-Peter Herold (WM-Vierter 1991 / Europameister 1990 / Olympiadritter von 1988), sowie der WM-Fünfte von 1991 Fermín Cacho, der als Spanier hier mit Heimvorteil antrat. Der ebenfalls zuvor als Medaillenkandidat gehandelte Deutsche Hauke Fuhlbrügge, WM-Dritter von 1991, war bereits im Halbfinale ausgeschieden.

In dem langsam gestarteten Finale – erste Runde in 1:02,25 min – führte der Kenianer Joseph Chesire vor Herold. So blieb es auch in Runde zwei, die mit 1:04,58 min noch ein bisschen langsamer war. Morceli lag im Hauptfeld und so ging es auf die letzten vierhundert Meter. Chesire, Herold, der US-Amerikaner Jim Spivey und Cacho führten ein dicht gedrängtes Feld an. Allerdings war das Tempo jetzt deutlich höher. Die dritte Runde wurde in 55,72 s absolviert. Auf der Gegengeraden begann ein langgezogener Spurt, zahlreiche Läufer versuchten, sich außen in eine gute Position zu bringen. Zehn von ihnen waren noch im Rennen um die Medaillen dabei. Dahinter tat sich eine Lücke auf. Noch vor der Zielkurve nutzte Cacho die Chance, auf der Innenbahn nach vorne zu stoßen. Entschlossen zog er an Chesire vorbei und erlief sich noch in der Kurve einen kleinen Vorsprung. Morceli dagegen hatte den Anschluss verpasst und kam erst als Fünfter auf die Zielgerade. Chesire, Herold und Mohamed Suleiman aus Katar lagen noch vor ihm.

Fermin Cacho hatte keine Mühe, seine Spitzenposition zu halten und erlief sich unter dem Jubel der Zuschauer den Olympiasieg. Hinter ihm war der Marokkaner Rachid El Basir auf der Zielgerade der Schnellste und gewann so die Silbermedaille. Mohamed Suleiman kam als Dritter vor Joseph Chesire ins Ziel. Fünfter wurde der Kenianer Jonah Birir vor Jens-Peter Herold. Morceli beendete das Rennen auf einem für ihn enttäuschenden und fast unerklärlichen Platz sieben. Vier Jahre später in Atlanta sollte er das hier Versäumte nachholen und wurde dort Olympiasieger.

Aufgrund der beiden ersten langsam gelaufenen Runden blieben Rekorde hier unangetastet.

Fermin Cacho gewann die erste spanische Goldmedaille über 1500 Meter der Männer.
Mohamed Suleiman war der erste Medaillengewinner Katars bei Olympischen Spielen.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  2. a b c d e f g h i Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik, S. 43, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 14. Dezember 2021.