Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1500 m (Frauen)

Der Wettkampf über 1500 m Shorttrack der Frauen bei den Olympischen Winterspielen 2002 wurde am 13. Februar im Salt Lake Ice Center ausgetragen. Olympiasiegerin wurde die Südkoreanerin Ko Gi-hyun vor ihrer Teamkollegin Choi Eun-kyung und Ewgenija Radanowa aus Bulgarien. Die Distanz gehörte erstmals zum olympischen Programm.

Olympische Ringe
Sportart Shorttrack
Disziplin 1500 m
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 28 Athletinnen aus 17 Ländern
Wettkampfort Salt Lake Ice Center
Wettkampfphase 13. Februar 2002
Siegerzeit 2:31,581 min
Medaillengewinnerinnen
Korea Sud Ko Gi-hyun (KOR)
Korea Sud Choi Eun-kyung (KOR)
Bulgarien Ewgenija Radanowa (BUL)
2006
Wettbewerbe im Shorttrack bei den
Olympischen Winterspielen 2002
500 m Frauen Männer
1000 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
3000 m Staffel Frauen
5000 m Staffel Männer

Hintergrund

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Favoritin Yang Yang (A) (Bild etwa 2000 entstanden)

Das 1500-Meter-Rennen der Frauen war die erste Medaillenentscheidung der olympischen Shorttrack-Wettbewerbe von Salt Lake City. Als Favoritin sahen die (amerikanischen) Medien im Vorfeld der Spiele die Chinesin Yang Yang (A), die zuvor drei Wettkämpfe in Folge über diese Distanz im Weltcup gewonnen hatte. Sowohl die Washington Post als auch Sports Illustrated und USA Today tippten auf einen Sieg Yangs.[1] Die Journalisten der Associated Press sahen Ewgenija Radanowa aus Bulgarien vor Yang.[2] Medaillenchancen wurden auch den koreanischen Athletinnen und Yangs gleichnamiger Teamkollegin Yang Yang (S) eingeräumt.[3]

Wettbewerb

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Alle zum 1500-Meter-Wettkampf zählenden Rennen vom Vorlauf bis zum A-Finale wurden am Mittwoch, den 13. Februar 2002, ab 18 Uhr Ortszeit gelaufen. Die 28 Athletinnen verteilten sich zunächst auf fünf Vorläufe mit fünf bis sechs Teilnehmerinnen, von denen sich die drei ersten für die drei Halbfinalläufe qualifizierten. Die beiden Siegerinnen jedes Halbfinals rückten in das A-Finale auf, dessen Ergebnis maßgeblich für die Medaillenvergabe war. Die Dritten und Vierten eines Halbfinallaufs bestritten ein zusätzliches B-Finale um die weiteren Plätze. Das Halbfinale begann um 19:32 Uhr, die Finalläufe um 20:35 Uhr Ortszeit.[4]

Den zu Beginn der Olympischen Winterspiele 2002 gültigen Weltrekord hielt Kim Moon-jung mit einer Zeit von 2:21,844 Minuten (aufgestellt am 17. Januar 1999). Weil die Distanz zum ersten Mal olympisch war, gab es vor dem Wettbewerb keinen olympischen Rekord. Die erste olympische Bestzeit stellte Yang Yang (S) als Vorlaufschnellste in 2:26,943 Minuten auf.

Sowohl die beiden Chinesinnen Yang Yang (A) und Yang Yang (S) als auch die beiden koreanischen Starterinnen Choi Eun-kyung und Ko Gi-hyun erreichten das Finalrennen. Choi verbesserte im Halbfinale den Weltrekord um knapp eine Sekunde auf 2:21,069 Minuten, wobei auch die hinter ihr ins Ziel kommende Yang Yang (A) schneller als die bis dahin gültige Weltbestzeit lief. Die beste deutsche Athletin Christin Priebst schied im Halbfinale aus und wurde als Dritte des B-Finals insgesamt Achte des Gesamtklassements.

Die Südkoreanerinnen feierten im Finale einen Doppelsieg: Die 15-jährige Ko setzte sich vor Choi durch und wurde die jüngste Olympiasiegerin und zugleich die jüngste Medaillengewinnerin der Spiele von Salt Lake City.[5] Dahinter gewann Ewgenija Radanowa vor Yang Yang (A) die Bronzemedaille und damit die erste Shorttrack-Medaille überhaupt für Bulgarien. Die anderen beiden Athletinnen stürzten, Yang Yang (S) wurde nach dem Rennen wegen der Behinderung von Alanna Kraus disqualifiziert.[6]

Ergebnisse

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Q – Qualifikation für die nächste Runde
ADV – Advanced
DSQ – Disqualifikation

Vorläufe

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Lauf Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 1 Yang Yang (S) China Volksrepublik  China 2:26,943 Q, OR
2 Alanna Kraus Kanada  Kanada 2:26,968 Q
3 Amy Peterson Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2:27,062 Q
4 Joanna Williams Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 2:27,845
5 Yvonne Kunze Deutschland  Deutschland 2:29,779
6 Christy Ren Hongkong  Hongkong 2:49,666
2 1 Ko Gi-hyun Korea Sud  Südkorea 2:26,980 Q
2 Mara Zini Italien  Italien 2:27,553 Q
3 Christin Priebst Deutschland  Deutschland 2:27,649 Q
4 Katalin Kristo Rumänien  Rumänien 2:28,709
5 Natalja Dmitrijewa Russland  Russland 2:29,086
6 Eva Farkas Ungarn  Ungarn 2:42,172
3 1 Ewgenija Radanowa Bulgarien  Bulgarien 2:32,821 Q
2 Nina Jewtejewa Russland  Russland 2:32,970 Q
3 Kateřina Novotná Tschechien  Tschechien 2:35,438 Q
4 Yuka Kamino Japan  Japan 2:52,591
NC Erin Porter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten DSQ
4 1 Choi Eun-kyung Korea Sud  Südkorea 2:29,460 Q
2 Yang Yang (A) China Volksrepublik  China 2:29,578 Q
3 Marie-Ève Drolet Kanada  Kanada 2:29,652 Q
4 Marina Georgiewa Bulgarien  Bulgarien 2:33,362
5 Marianna Nagy Ungarn  Ungarn 2:39,615
5 1 Chikage Tanaka Japan  Japan 2:29,202 Q
2 Stéphanie Bouvier Frankreich  Frankreich 2:30,075 Q
3 Olga Danilov Israel  Israel 2:32,458 Q
4 Julija Paulowitsch Belarus  Belarus 2:36,058
5 Sarah Lindsay Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 3:01,223
6 Katia Zini Italien  Italien 3:19,248

Halbfinale

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Lauf Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 1 Ko Gi-hyun Korea Sud  Südkorea 2:31,120 QA
2 Ewgenija Radanowa Bulgarien  Bulgarien 2:31,194 QA
3 Stéphanie Bouvier Frankreich  Frankreich 2:31,570 QB
4 Christin Priebst Deutschland  Deutschland 2:32,884 QB
5 Kateřina Novotná Tschechien  Tschechien 2:35,085
2 1 Choi Eun-kyung Korea Sud  Südkorea 2:21,069 QA, WR
2 Yang Yang (A) China Volksrepublik  China 2:21,690 QA
3 Marie-Ève Drolet Kanada  Kanada 2:21,758 QB
4 Chikage Tanaka Japan  Japan 2:21,924 QB
5 Amy Peterson Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2:26,118
3 1 Yang Yang (S) China Volksrepublik  China 2:32,315 QA
2 Alanna Kraus Kanada  Kanada 2:32,411 QA
3 Nina Jewtejewa Russland  Russland 2:32,759 QB
4 Mara Zini Italien  Italien 2:32,899 QB
5 Olga Danilov Israel  Israel 2:36,114

B-Finale

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Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 Marie-Ève Drolet Kanada  Kanada 2:31,203
2 Chikage Tanaka Japan  Japan 2:31,479
3 Christin Priebst Deutschland  Deutschland 2:32,442
4 Mara Zini Italien  Italien 2:32,513
5 Nina Jewtejewa Russland  Russland 2:32,666
6 Stéphanie Bouvier Frankreich  Frankreich 2:32,673

A-Finale

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Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 Ko Gi-hyun Korea Sud  Südkorea 2:31,581
2 Choi Eun-kyung Korea Sud  Südkorea 2:31,610
3 Ewgenija Radanowa Bulgarien  Bulgarien 2:31,723
4 Yang Yang (A) China Volksrepublik  China 2:31,791
5 Alanna Kraus Kanada  Kanada 3:05,002
NC Yang Yang (S) China Volksrepublik  China DSQ

Endklassement

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Die ersten Ränge im Endklassement wurden von den A- und B-Finalistinnen belegt, in der Reihenfolge, in der sie das Ziel ihres jeweiligen Finallaufs erreicht hatten. Die im A-Finale disqualifizierte Yang Yang (S) wurde an die zwölfte und letzte Stelle unter allen Finalistinnen gesetzt. Dahinter platzierten sich die weiteren Athletinnen gemäß der Platzpunkte (Seeding Points), die sie im Halbfinale und in den Vorläufen erreicht hatten: Ein erster Platz war dabei 34 Punkte wert, ein zweiter 21 Punkte, ein dritter 13 Punkte, ein vierter 8 Punkte, ein fünfter 5 Punkte und ein sechster 3 Punkte. Zwischen punktgleichen Sportlerinnen entschied die schnellere im gesamten Wettkampf gelaufene Zeit.

Rang Athletin NOK Pkt. Beste Zeit (min)
1 Ko Gi-hyun Korea Sud  Südkorea A(1) 2:26,980
2 Choi Eun-kyung Korea Sud  Südkorea A(2) 2:21,069
3 Ewgenija Radanowa Bulgarien  Bulgarien A(3) 2:31,194
4 Yang Yang (A) China Volksrepublik  China A(4) 2:21,690
5 Alanna Kraus Kanada  Kanada A(5) 2:26,968
6 Marie-Ève Drolet Kanada  Kanada B(1) 2:21,758
7 Chikage Tanaka Japan  Japan B(2) 2:21,924
8 Christin Priebst Deutschland  Deutschland B(3) 2:27,649
9 Mara Zini Italien  Italien B(4) 2:27,553
10 Nina Jewtejewa Russland  Russland B(5) 2:32,666
11 Stéphanie Bouvier Frankreich  Frankreich B(6) 2:30,075
12 Yang Yang (S) China Volksrepublik  China 68,
A(DSQ)
2:26,943
13 Amy Peterson Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 18 2:26,118
14 Olga Danilov Israel  Israel 18 2:32,458
15 Kateřina Novotná Tschechien  Tschechien 18 2:35,085
16 Joanna Williams Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 8 2:27,845
17 Katalin Kristo Rumänien  Rumänien 8 2:28,709
18 Marina Georgiewa Bulgarien  Bulgarien 8 2:33,362
19 Julija Paulowitsch Belarus  Belarus 8 2:36,058
20 Yuka Kamino Japan  Japan 8 2:52,591
21 Natalja Dmitrijewa Russland  Russland 5 2:29,086
22 Yvonne Kunze Deutschland  Deutschland 5 2:29,779
23 Marianna Nagy Ungarn  Ungarn 5 2:39,615
24 Sarah Lindsay Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 5 3:01,223
25 Eva Farkas Ungarn  Ungarn 3 2:42,172
26 Christy Ren Hongkong  Hongkong 3 2:49,666
27 Katia Zini Italien  Italien 3 3:19,248
NC Erin Porter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 0 DSQ
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Einzelnachweise

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  1. Amy Shipley: Day 6 - Wednesday, February 13, 2002; Forsberg Draws Bead On Olympic Glory. In: The Washington Post, 8. Februar 2002, S. H06. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest; Who'll Win: Can Jean Racine and Gea Johnson overcome controversy to take the first women's bobsledding gold? Will there be any big surprises? Here are SI's fearless medal picks. In: Sports Illustrated. 4. Februar 2002. Abgerufen am 2. Januar 2022; Short-track speedskating. In: USA Today, 8. Februar 2002, S. D06. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest.
  2. And the Winners Will Be ...; From alpine to short-track, The Associated Press writers pick the following for medals at the Salt Lake City Winter Olympics. In: The Record [Kitchener, Ontario], 7. Februar 2002, S. F5. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via ProQuest.
  3. Viewers' guide to Salt Lake City. In: The Gazette [Montreal], 13. Februar 2002, S. C2. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest.
  4. Ergebnis des 1500-Meter-Wettkampfs im Official Results Book der Olympischen Winterspiele 2002 (S. 23–27). Abgerufen am 2. Januar 2022.
  5. David Wallechinsky: The complete book of the Winter Olympics. 2009, S. 145.
  6. Michael C. Lewis: Korean Express. In: Salt Lake Tribune [Salt Lake City], 14. Februar 2002, S. O6. Abgerufen am 2. Januar 2022 via ProQuest.