Optionale σ-Algebra
Die optionale σ-Algebra bezeichnet in der Theorie der stochastischen Prozesse eine σ-Algebra auf dem Produktraum , die von den adaptierten Càdlàg-Prozessen erzeugt wird.
Ein Prozess, der messbar bezüglich dieser σ-Algebra ist, heißt optional.
Definition
BearbeitenSei ein filtrierter Wahrscheinlichkeitsraum, der die üblichen Bedingungen erfüllt.
Die optionale σ-Algebra (oder notiert) ist die σ-Algebra auf , die von den -adaptierten Càdlàg-Prozessen erzeugt wird. Ein Prozess, der messbar bezüglich dieser σ-Algebra ist, d. h. die Abbildung ist -messbar, heißt optional.[1]
Eigenschaften
BearbeitenSei die vorhersagbare σ-Algebra und die progressiv messbare σ-Algebra. Dann gilt die Inklusion
Wichtige Sätze
BearbeitenDie folgenden Sätze heißen Sektionssatz (englisch section theorem) und Projektionssatz (englisch projection theorem). Von beiden gibt es eine optionale Variante und eine vorhersagbare Variante.
Für beide Sätze setzen wir einen filtrierten Wahrscheinlichkeitsraum voraus, der die üblichen Bedingungen erfüllt.
Optionaler Sektionssatz
BearbeitenFür eine Stoppzeit definieren wir ihren Graphen , weiter definieren wir die kanonische Projektion .
Sei eine optionale Menge. Für jedes existiert eine Stoppzeit , so dass
- für den Graphen gilt.
- [2]
Optionaler Projektionssatz
BearbeitenSei ein messbarer Prozess, der entweder positiv oder beschränkt ist. Dann existiert ein eindeutiger (bis auf Ununterscheidbarkeit) optionaler Prozess , so dass
- fast sicher für jede Stoppzeit .
Der Prozess heißt optionale Projektion und wird auch mit notiert.[3]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Daniel Revuz und Marc Yor: Continuous Martingales and Brownian Motion. In: Springer (Hrsg.): Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. Band 293, 1999, S. 172 (englisch).
- ↑ Daniel Revuz und Marc Yor: Continuous Martingales and Brownian Motion. In: Springer (Hrsg.): Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. Band 293, 1999, S. 172 (englisch).
- ↑ Daniel Revuz und Marc Yor: Continuous Martingales and Brownian Motion. In: Springer (Hrsg.): Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. Band 293, 1999, S. 173 (englisch).