Geiseldorf

Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
(Weitergeleitet von Ortskapelle Geiseldorf)

BW

Geiseldorf (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Geiseldorf
Geiseldorf (Österreich)
Geiseldorf (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hartberg-Fürstenfeld (HF), Steiermark
Gerichtsbezirk Fürstenfeld
Pol. Gemeinde Buch-St. Magdalena
Koordinaten 47° 12′ 52″ N, 15° 59′ 27″ OKoordinaten: 47° 12′ 52″ N, 15° 59′ 27″ O
Höhe 305 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 168 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 57 (2001f1)
Fläche d. KG 3,48 km²
Postleitzahl 8274 Buch-St. Magdalena
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 15094
Katastralgemeinde-Nummer 64107
Zählsprengel/ -bezirk Oberbuch-Geiseldorf (62205 000)
Ehemalige Gemeinde 1850–1959, bis 2013 Gem. Buch-Geiseldorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
168

Geiseldorf ist ein Dorf in der Oststeiermark, unweit der burgenländischen Grenze, und ist Ortschaft und Katastralgemeinde der Gemeinde Buch-St. Magdalena im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld der Steiermark.

Geographie

Bearbeiten

Der Ort befindet sich am Nordrand des Oststeirischen Riedellands, 45 Kilometer östlich von Graz, 7½ km südlich von Hartberg. Er liegt auf 305 m ü. A. in der Talung des Hartberger Safen, direkt an der A2 Süd Autobahn. (Wien – Graz).

Die Ortschaft und Katastralgemeinde umfasst knapp 60 Gebäude mit etwa 180 Einwohnern. Zum Ortschaftsgebiet gehören auch die kleine Rotte Lebenhof nordwestlich und die zerstreuten Häuser Hölle südöstlich. Die Katastralgemeinde umfasst knapp 347 Hektar und ist durchwegs landwirtschaftlich geprägt.

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden
Unterdombach (O, KG)

Unterbuch (O, KG)

Neudörfl



Wagenbach (O u. KG, Gem. Ebersdorf)
  Rohrbach bei Waltersdorf (O u. KG, Gem. Sebersdorf)
Ebersdorfberg (Gem. Ebersdorf)
Ebersdorf (O, KG, Gem.)
Sebersdorf (O, KG, Gem.)
Geier (O, Gem. Bad Waltersdorf)

Edelsberg (Gem. Sebersdorf)

Geschichte

Bearbeiten

Geiseldorf wird erstmals im Jahr 1330 als Geislendorff („Dorf der Gisela“) urkundlich erwähnt und befindet sich auf dem Land von Gisela von Assach und Eberhard von Öblarn, die es vermutlich um 1140 gründeten. Da sie kinderlos waren, ging das Dorf zunächst an die Dunkelsteiner über[1] und nach häufig wechselnden Herrschaften an das Stift Vorau (1358 bestätigt). 1644 gelangte Geiseldorf an die Grafen von Saurau und zur Herrschaft Schielleiten. Aufgrund seiner Grenzlage wurde es – wie auch Unterbuch – von den Magyaren, Türken, Heiducken und Kuruzen überfallen und niedergebrannt, wobei der jeweilige Wiederaufbau aufgrund von Holzmangel nur langsam voranschritt.

1850, bei der Schaffung der Ortsgemeinden nach der Revolution 1848/49, wurde Geiseldorf selbständig.

Gemeindefusionen

Bearbeiten

Verkehrsgeschichte

Bearbeiten

1891 wurde die Fortführung der Lokalbahn Fehring–Fürstenfeld nach Hartberg erbaut, die am 19. Oktober des Jahres eröffnet wurde. Diese führte am Ort vorbei und Geiseldorf bekam einen Bahnanschluss.[3]

Die Haltestelle Geiseldorf der Thermenbahn wurde um 2006 aufgelassen (die Ein-/Aussteigerfrequenz per Werktag war 2004 auf 0 zurückgegangen).[4]

Die Überlandstraße durchs Safental (Hartberg – Fürstenfeld) war von alters her eine bedeutende Route gewesen, was die Ortsentwicklung begünstigt hatte.

In den 1980er Jahren wurde die Süd Autobahn A 2 errichtet, die das Ortschaftgebiet durchschneidet. Das Baulos Anschlussstelle (ASt) Hartberg – ASt Ilz–Fürstenfeld (rechte Richtungsfahrbahn) im Ausmaß von 23 km wurde am 10. Dezember 1983 eröffnet. Am 31. Oktober 1989 folgte die linke Fahrbahn im Abschnitt ASt Hartberg – ASt Sebersdorf–Bad Waltersdorf (die Weiterführung nach Ilz konnte erst 1991 freigegeben werden, die Brücke bei Bad Waltersdorf noch später).[5]

Durch den Ort führt parallel die L 401 Hartbergerstraße (Lebing/Wechsel Straße B 54 – Fürstenfeld/Fürstenfelder Straße B 319, ca. km 6,9–8,0).[6] Die Anschlussstelle Sebersdorf–Bad Waltersdorf der A 2 bei Sebersdorf (exit 126/127) liegt drei Kilometer südlich.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Ortskapelle

Bearbeiten
 
Ortskapelle Geiselsdorf
  • Die prächtige Ortskapelle Hl. Kreuz ist eine typische pannonische Dorfkirche des Habsburgerbarock, die pilastrierte Fassade zum turmartigen Dachreiter von einem Blendgiebel überhöht, das Schiff gedrungen.
Die Glocke stammt aus der Nachkriegszeit (Glockenaufzug 2. Juli 1950).[7] Die Kapelle steht unter Denkmalschutz, und wurde jüngst (Frühjahr 2012) renoviert.[8]
Bearbeiten
Commons: Geiseldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Karin Kühtreiber: Burg Dunkelstein; Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelssitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation, Uni Wien, 2006 (Eintrag Dissertationsdatenbank (Memento vom 21. Oktober 2008 im Internet Archive))
  2. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  3. Volkswirthschaftliche Zeitung. (…) Localbahn Fürstenfeld-Hartberg. In: Das Vaterland, Nr. 285/1891 (XXXII. Jahrgang), 17. Oktober 1891, S. 6, oben rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  4. lt. MOFAS 2004, ÖBB, 2004, zitiert in Das Land Steiermark FA 18A – Gesamtverkehr und Projektierung, Arbeitsgemeinschaft Jereb – Hoffmann: Regionales Verkehrskonzept Fürstenfeld – Hartberg 2006. Langfassung. Überarbeitete Fassung, Graz, August 2007. Abb. 33 Reisende auf der Aspangbahn an Werktagen sowie Haltestellenfrequentierung, S. 59 (pdf (Memento vom 19. November 2012 im Internet Archive), verkehr.steiermark.at).
  5. Baudaten nach Eröffnungsdaten der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich (Memento vom 28. Januar 2011 im Internet Archive): A 2 Süd Autobahn, wabweb.net
  6. Digitaler Atlas Steiermark, Layer Verkehr & Transport, Objektinformationen (i)
  7. Freiwillige Feuerwehr Buch-Geiselsdorf: Chronik: 1949–1951, ffbg.hartberg.info
  8. vergl. 18. Dezember 2012 Benefizkonzert für die Kapelle in Geiseldorf, Geschwister Friedrich – gelebte Volksmusik, abgerufen am 7. Mai 2013.
  9. Hauptpfarre Bad Waltersdorf: Weitere Informationen, katholische-kirche-steiermark.at