Oscarverleihung 2024

Auszeichnungen für die Filme aus dem Jahr 2023
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Die 96. Verleihung der Oscars (englisch 96th Academy Awards) fand am 10. März 2024 im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) ehrte dabei die aus ihrer Sicht besten Filme und Filmschaffenden des Kinojahres 2023 mit Auszeichnungen in 23 Kategorien. Zusätzlich wurden bei einer getrennt veranstalteten Gala, den Governors Awards, Ehrenpreise verliehen.

Das Dolby Theatre, Veranstaltungsort der Oscarverleihung 2024
Christopher Nolan, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent des preisgekrönten Films Oppenheimer
Moderator Jimmy Kimmel

Erfolgreichster Film wurde die britisch-amerikanische Koproduktion Oppenheimer von Christopher Nolan, die im Vorfeld auch die meisten Nominierungen erhalten hatte. Das Werk triumphierte unter anderem in den Kategorien Film, Regie, Haupt- und Nebendarsteller und konnte wie schon bei den britischen BAFTA Awards insgesamt sieben seiner 13 Nominierungen in Siege umsetzen. Vier Auszeichnungen erhielt Giorgos Lanthimos’ Literaturverfilmung Poor Things, darunter der zweite Oscar für Hauptdarstellerin Emma Stone. Auf zwei Preise kam Jonathan Glazers deutschsprachiges Drama The Zone of Interest, das unter anderem als Bester internationaler Film geehrt wurde.[1]

Unprämiert blieben die Historienfilme Killers of the Flower Moon (10 Nominierungen) von Martin Scorsese und Maestro (7) von Bradley Cooper.[1] Mit seiner zehnten Nominierung als bester Regisseur ist Scorsese der am häufigsten nominierte noch lebende Filmschaffende in dieser Kategorie.[2] Schauspielerin Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon) war wiederum als erste indigene US-Amerikanerin mit einer Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin berücksichtigt worden.[3] Eine postume Nominierung wurde dem verstorbenen Filmkomponisten Robbie Robertson (Killers of the Flower Moon) zuteil, während sein Berufskollege John Williams (Indiana Jones und das Rad des Schicksals) zum 54. Mal für den Preis nominiert war. Die Oscar-Nominierungen waren am 23. Januar 2024 durch Zazie Beetz und Jack Quaid bekanntgegeben worden.[4][5] Vor Bekanntgabe der Nominierungen waren im Dezember 2023 Shortlists für zehn Kategorien veröffentlicht worden. Für die Nominierung als bester Animationsfilm kamen 33 Filme in Frage, aus denen schließlich fünf ausgewählt wurden, darunter nach massiver Kritik am Auswahlverfahren seit der Einführung der Rubrik zum Beginn des Jahrtausends, das insbesondere viele herausragende japanische Animes unberücksichtigt gelassen hatte, auch der spätere Sieger Der Junge und der Reiher aus Japan.[6]

Aus deutscher Sicht hatte die Schauspielerin Sandra Hüller für ihre Hauptrolle in dem Justizdrama Anatomie eines Falls Chancen auf einen Oscar. Sie war die erste Deutsche seit Luise Rainer (1938 für Die gute Erde geehrt), der eine Nominierung in dieser Kategorie zuteilwurde. Zuletzt war mit Maximilian Schell (1962 für seine Hauptrolle in Urteil von Nürnberg ausgezeichnet) ein Künstler aus dem deutschsprachigen Raum in der Hauptdarsteller-Kategorie erfolgreich. Ebenfalls nominiert als Bester internationaler Film waren der deutsche Beitrag Das Lehrerzimmer von İlker Çatak und die japanische Einreichung Perfect Days von Wim Wenders.

Der US-amerikanische Fernsehsender ABC strahlte die Preisverleihung in über 200 Länder und Gebiete weltweit aus.[7] Als Moderator wurde im November 2023 Jimmy Kimmel präsentiert, der die Oscarverleihung bereits 2017, 2018 und 2023 moderiert hatte.[8]

In mehreren Kategorien nominierte Filme
hervorgehoben = meiste Auszeichnungen
N = Nominierungen; A = Auszeichnung
Film N A
Oppenheimer 13 7
Poor Things 11 4
Killers of the Flower Moon 10 0
Barbie 08 1
Maestro 07 0
The Zone of Interest 05 2
Amerikanische Fiktion 05 1
Anatomie eines Falls 05 1
The Holdovers 05 1
Napoleon 03 0
The Creator 02 0
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins 02 0
Nyad 02 0
Past Lives – In einem anderen Leben 02 0
Die Schneegesellschaft 02 0

Preisträger und Nominierte

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Bester Film

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Oppenheimer – Produktion: Christopher Nolan, Charles Roven und Emma Thomas

Beste Regie

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Christopher NolanOppenheimer

Bester Hauptdarsteller

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Cillian MurphyOppenheimer

Beste Hauptdarstellerin

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Emma StonePoor Things

Bester Nebendarsteller

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Robert Downey Jr.Oppenheimer

Beste Nebendarstellerin

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Da’Vine Joy RandolphThe Holdovers

Bestes Originaldrehbuch

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Arthur Harari und Justine TrietAnatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

Bestes adaptiertes Drehbuch

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Cord JeffersonAmerikanische Fiktion (American Fiction)

Beste Kamera

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Hoyte van HoytemaOppenheimer

Bestes Szenenbild

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Shona Heath, Zsuzsa Mihalek und James PricePoor Things

Bestes Kostümdesign

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Holly WaddingtonPoor Things

Bestes Make-up und beste Frisuren

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Mark Coulier, Nadia Stacey und Josh WestonPoor Things

Beste Filmmusik

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Ludwig GöranssonOppenheimer

Bester Song

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What Was I Made For? aus BarbieBillie Eilish und Finneas O’Connell

Bester Schnitt

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Jennifer LameOppenheimer

Bester Ton

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Johnnie Burn und Tarn WillersThe Zone of Interest

Beste visuelle Effekte

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Tatsuji Nojima, Kiyoko Shibuya, Masaki Takahashi und Takashi YamazakiGodzilla Minus One (ゴジラ-1.0)

Bester Animationsfilm

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Der Junge und der Reiher (君たちはどう生きるか)Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki

Bester animierter Kurzfilm

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War Is Over! Inspired by the Music of John & YokoBrad Booker und Dave Mullins

Bester Kurzfilm

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Ich sehe was, was du nicht siehst (The Wonderful Story of Henry Sugar)Wes Anderson und Steven Rales

Bester Dokumentarfilm

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20 Tage in Mariupol (20 днів у Маріуполі, 20 dniw u Mariupoli)Raney Aronson-Rath, Mstyslaw Tschernow und Michelle Mizner

Bester Dokumentar-Kurzfilm

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The Last Repair ShopKris Bowers und Ben Proudfoot

Bester internationaler Film

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The Zone of Interest, Vereinigtes Königreich – Regie: Jonathan Glazer

Laudatoren

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Während der Oscarverleihung traten unter anderem folgende Laudatoren auf:

Laudatoren Kategorie(n)
Jamie Lee Curtis,
Regina King,
Rita Moreno,
Lupita Nyong’o,
Mary Steenburgen
Nebendarstellerin
Chris Hemsworth,
Anya Taylor-Joy
Animierter Kurzfilm, animierter Spielfilm
Melissa McCarthy,
Octavia Spencer
Drehbücher
Michael Keaton,
Catherine O’Hara
Make-up und Frisuren, Szenenbild
John Cena Kostüme
Bad Bunny,
Dwayne Johnson
Internationaler Film
Mahershala Ali,
Ke Huy Quan,
Tim Robbins,
Sam Rockwell,
Christoph Waltz
Nebendarsteller
Danny DeVito,
Arnold Schwarzenegger
Visuelle Effekte, Schnitt
America Ferrera,
Kate McKinnon
Dokumentar-Kurzfilm, Dokumentarfilm
Zendaya Kamera
Issa Rae,
Ramy Youssef
Kurzfilm
John Mulaney Ton
Cynthia Erivo,
Ariana Grande
Filmmusik, Filmsong
Nicolas Cage,
Brendan Fraser,
Ben Kingsley,
Matthew McConaughey,
Forest Whitaker
Hauptdarsteller
Steven Spielberg Regie
Sally Field,
Jessica Lange,
Jennifer Lawrence,
Charlize Theron,
Michelle Yeoh
Hauptdarstellerin
Al Pacino Film

In Memoriam

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Wie in jedem Jahr gedachte die Academy auch wieder ihrer im Verlauf des vorigen Jahres verstorbenen Mitglieder. Aus aktuellem Anlass – durch dessen erst wenige Wochen zuvor erfolgten Tod – und in Erinnerung an den im Vorjahr ausgezeichneten besten Dokumentarfilm über Alexei Nawalny stellte die Academy eine Erinnerung an ihn ihrem Gedenken an die eigenen Verstorbenen voran. Erinnert wurde sodann an:[9]

Da in den letzten Jahren die Zahl der Mitglieder deutlich erhöht wurde, reichte das übliche Gedenken nicht mehr aus. Am Ende des Abschnitts erschien eine Collage weiterer Namen von Verstorbenen auf der Hauptleinwand des Theaters: Norma Barzman, Léa Garcia, Jenne Casarotto, Jamie Christopher, Terence Davies, Carl Davis, Arlene Donovan, Peter Werner, Daniel Goldberg, Elisha Birnbaum, Ross McDonnell, Nancy Green-Keyes, Shecky Greene, Matthew A. Sweeney, Gary O. Martin, William F. Matthews, John Hamlin, Mo Henry, Barry Humphries, Ron Cephas Jones, Robert Klane, Daniel Langlois, Norman Lear, Michael Lerner, Lance Reddick, Jess Search, Tom Smothers, Suzanne Somers, David McCallum, Cormac McCarthy, Ernst F. Goldschmidt, Norman Steinberg, Frances Sternhagen, Ray Stevenson, Don Murray, Sinéad O’Connor, Conrad Palmisano, Cilia van Dijk, Steven Weisberg, Frederic Forrest, George Maharis, Paolo Taviani, Kevin Turen, Paxton Whitehead, Treat Williams, Ian Wingrove und Burt Young.[10]

Ehrenoscars

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Die vom Board of Governors der AMPAS bestimmten Ehrenpreisträger sollten ursprünglich im Rahmen der Governors Awards am 18. November 2023 im Luxushotel Fairmont Century Plaza in Los Angeles ausgezeichnet werden. Aufgrund des Streiks von Schauspielern und Drehbuchautoren wurde die Verleihung auf den 9. Januar 2024 verschoben.[11] Die Bekanntgabe erfolgte am 26. Juni 2023:[12]

Darüber hinaus wurde Michelle Satter der Jean Hersholt Humanitarian Award zuerkannt. Sie begründete vor über 40 Jahren die Sundance Institute’s Artist Programs, aus denen bekannte Regisseure und Drehbuchautoren, darunter spätere Oscar-Preisträger wie Quentin Tarantino, Taika Waititi oder Chloé Zhao, hervorgingen.

Eckdaten

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Die Eckdaten zur 96. Oscarverleihung im Überblick:[7]

Datum Ereignis
15. November 2023 Ende der Einreichungsfrist für allgemeine Teilnahmekategorien
14.–18. Dezember 2023 Vorabstimmung
21. Dezember 2023 Veröffentlichung der Oscar-Shortlists
31. Dezember 2023 Ende des Qualifikationszeitraums für Filme
9. Januar 2024 Governors Awards (Vergabe der Ehrenoscars,
ursprünglich vorgesehen für den 18. November 2023, aufgrund des Streiks verschoben)[11]
11.–16. Januar 2024 Abstimmung über die Oscar-Nominierungen
23. Januar 2024 Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen
12. Februar 2024 Galadinner der Oscar-nominierten Personen (Oscar Nominees Luncheon)
22. Februar 2024 Beginn der finale Abstimmung über die Oscar-Preisträger
23. Februar 2024 Vergabe der Auszeichnungen für Wissenschaft und Technik
27. Februar 2024 Ende der finalen Abstimmung über die Oscar-Preisträger
10. März 2024 96. Oscarverleihung

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b The 96th Academy Awards | 2024. In: oscars.org (abgerufen am 11. März 2024).
  2. Jen Juneau: Martin Scorsese Makes History with 10th Best Director Nomination at Oscars 2024. In: people.com, 23. Januar 2024 (abgerufen am 24. Januar 2024).
  3. Olivia B. Waxman: Where Lily Gladstone Fits in the History of Indigenous Representation at the Oscars. In: time.com, 23. Januar 2024 (abgerufen am 24. Januar 2024).
  4. Nominees. In: oscars.org, 23. Januar 2024 (abgerufen am 23. Januar 2024).
  5. How to Watch. In: oscars.org (abgerufen am 23. Januar 2024).
  6. Clayton Davis: Final Oscar Predictions: Animated Feature – ‘Spider-Verse’ Victory Would Prove Campaigning for Awards Still Matters. In: Variety. 7. März 2024, abgerufen am 13. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. a b Key Dates also announced for 2023 Awards Season. In: press.oscars.org, 24. April 2023 (abgerufen am 27. April 2023).
  8. Jimmy Kimmel wird zum vierten Mal Oscar-Gastgeber. In: faz.net, 16. November 2023 (abgerufen am 16. November 2023).
  9. Aliza Chasan: Who did the Oscars 2024 In Memoriam include? Full list of those remembered at the Academy Awards - CBS News. 11. März 2024, abgerufen am 12. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Damon Wise: Oscars In Memoriam: Lance Reddick, Cormac McCarthy, Treat Williams, Norman Lear, Frederic Forrest & Burt Young Relegated To Fine Print In Underwhelming Segment. In: Deadline. 11. März 2024, abgerufen am 12. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. a b Hollywood-Streik: Ehren-Oscars werden erst 2024 vergeben. In: vienna.at/APA. 7. September 2023, abgerufen am 7. September 2023.
  12. Anne Thompson: Academy Governors Awards Go to Mel Brooks and Angela Bassett. In: IndieWire, 26. Juni 2023 (abgerufen am 26. Juni 2023).