Owenia acidula

Art der Gattung Owenia

Owenia acidula ist eine Pflanzenart in der Familie der Mahagonigewächse aus dem nördlichen bis östlichen und ganz westlichen Australien. Hier ist sie bekannt als Emu apple, Colane, Gruie, oder Sour plum. Der Gattungsname ehrt den englischen Arzt und Naturforscher Richard Owen (1804–1892).[1]

Owenia acidula

Owenia acidula

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae)
Gattung: Owenia (Pflanzengattung)
Art: Owenia acidula
Wissenschaftlicher Name
Owenia acidula
F.Muell.
Blätter und Früchte

Beschreibung

Bearbeiten

Vegetative Merkmale

Bearbeiten

Owenia acidula wächst als laubabwerfender Strauch bis 3 Meter oder als Baum mit kurzem Stamm und hängenden Zweigen bis etwa 8–10 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht 25–30 Zentimeter. Die dicke, braun-gräuliche Borke ist furchig. Der Baum führt einen Milchsaft. Die Blütenknospen und jungen Triebe sind harzig.

Die wechselständigen und gestielten Laubblätter an den Zweigenden sind meist paarig gefiedert mit bis zu 34 ledrigen Blättchen. Die Rhachis ist oft leicht geflügelt. Der Blattstiel ist bis 7,5–15 Zentimeter lang. Die fast sitzenden, schmalen, eilanzettlich oder lanzettlichen und ganzrandigen, abgerundeten bis rundspitzigen oder spitzen bis stachelspitzigen, kahlen Blättchen sind bis 5 Zentimeter lang und bis 8–14 Millimeter breit. Die Blattspreite ist öfters ungleich, die Nervatur ist gefiedert mit undeutlichen Seitenadern.

Generative Merkmale

Bearbeiten

Owenia acidula ist zweihäusig diözisch. Es werden achselständige, etwa 10–12 Zentimeter lange Thyrsen gebildet. Die cremefarbenen bis bräunlichen, kleinen und fast sitzenden, funktionell eingeschlechtlichen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die kleinen, fast rundlichen und dachigen, freien Kelchblätter sind etwa 2 Millimeter lang. Die 5 aufrechten, länglichen und freien Petalen sind dachig und bis 4–5 Millimeter lang. Die 10 kurzen Staubblätter sind in einer oben feinfransig gezähnten Röhre verwachsen, die sitzenden Antheren sind innen, oben etwas unterhalb, zwischen den Zähnchen angeheftet. Der mehrkammerige Fruchtknoten ist oberständig mit einem kurzen und dicklichen Griffel mit konischer Narbe. Es ist ein dünner Diskus vorhanden. Es sind bei den männlichen Blüten ein Pistillode (steriler Stempel) und bei den weiblichen Blüten Staminodien (sterile Staubblätter) ausgebildet.

Es werden kleine, rötliche, öfters weißlich gefleckte, leicht raue, apfelähnliche und rundliche, mehrsamige, bis 3,5 Zentimeter große Steinfrüchte mit etwas vertieften Griffelresten an der Spitze gebildet. Der sehr harte und dickschalige Steinkern ist mehrzellig. Die eiförmigen Samen besitzen eine dünne Sarkotesta. Sie sind schwer zu Keimen, es wird gesagt, angenommen sie keimen erst nachdem sie ein Emu verdaut hat, daher der Trivialname Emu apple.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.

 
Verbreitungsdaten[2]

Verwendung

Bearbeiten

Die recht sauren Früchte sind essbar. Sie werden roh oder gekocht verwendet.

Das schöne rot-braune und recht harte Holz wird nur wenig verwendet, es eignet sich aber gut zum Drechseln.[3]

Literatur

Bearbeiten
  • J. H. Maiden: The Forest Flora of New South Wales. Vol. II, Part. 4, XIV, Gullick, 1904 (1907), S. 89 ff, Pl. 53, online auf biodiversitylibrary.org.
  • Flora of Australia. Volume 26, CSIRO, 2013, ISBN 978-0-643-10955-1, S. 1 ff, 15, 17, online (PDF; 35 MB).
  • Michel Baumer: Notes on Trees and Shrubs in Arid and Semi-arid Regions. Emashar Phase II, FAO, 1983, ISBN 92-5-101354-3, S. 212 f.
  • K. Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. X: Flowering Plants Eudicots Springer, 2011, ISBN 978-3-642-14396-0, S. 185 ff, 189, 204.
  • Gwen J. Harden: Flora of New South Wales. Rev. Edition, Volume 2, UNSW Press, 2002, ISBN 0-86840-609-0, S. 328 f.
Bearbeiten
Commons: Owenia acidula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.
  2. Partners. Abgerufen am 22. Februar 2023 (australisches Englisch).
  3. Emu Apple bei Turning Trees Into Toothpicks.