Palladium(II)-chlorid

chemische Verbindung

Palladium(II)-chlorid ist das Palladiumsalz der Salzsäure.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Palladium(II)-chlorid
_ Pd2+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Palladium(II)-chlorid
Andere Namen
  • Palladiumdichlorid
  • Palladium dichloratum (Latein)
Verhältnisformel PdCl2
Kurzbeschreibung

rotes bis dunkelbraunes Pulver oder Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7647-10-1
EG-Nummer 231-596-2
ECHA-InfoCard 100.028.724
PubChem 24290
Wikidata Q419904
Eigenschaften
Molare Masse 177,31 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,0 g·cm−3 (20 °C)[1]

Sublimationspunkt

590 °C[1]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (wasserfrei)[1]
  • löslich in Wasser (Dihydrat)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 290​‐​302​‐​317​‐​318​‐​410
P: 273​‐​280​‐​301+312+330​‐​302+352​‐​305+351+338+310[1]
Toxikologische Daten

570 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Palladium(II)-chlorid wird erhalten durch Auflösen von metallischem Palladium in Königswasser oder in Salzsäure in Gegenwart von Chlor.[2] Alternativ kann es durch Erhitzen von Palladiumschwamm in Chlorgas bei 500 °C erhalten werden.

Eigenschaften

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Physikalische Eigenschaften

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Kristallines α-Palladiumchlorid

α-Palladium(II)-chlorid bildet rote rhomboedrische Kristalle, die sich langsam in Wasser mit roter Farbe unter Bildung von PdCl2(H2O)2 lösen.[3] Es ist ebenfalls löslich in Ethanol und Aceton. Es löst sich schnell in Salzsäure.[2] Es ist fast geruchlos und schwach wassergefährdend.[1]

Chemische Eigenschaften

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Palladium(II)-chlorid zersetzt sich ab 600 °C in Palladium und Chlor. Es löst sich in Salzsäure und bildet dabei ein Tetrachloropalladat [PdCl4]2−:[2]

 

Dieses katalysiert verschiedene organische Reaktionen, wie die Oxidation von Ethylen zu Acetaldehyd (Wacker-Hoechst-Verfahren).

Bei Einleitung von Schwefelwasserstoff fällt braun-schwarzes Palladiummonosulfid PdS aus.

Bei Erhitzung mit Schwefel auf 450 bis 500 °C Bildung von Palladiumdisulfid PdS2.

Bei Einleitung von Ammoniak in die wässrige Lösung, bildet sich Tetraammin-palladium(II)-chlorid [Pd(NH3)4]Cl2, auch bei trockenem PdCl2.

Verwendung

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Palladium(II)-chlorid ist Ausgangsmaterial für verschiedene Palladiumverbindungen. Es wird auch für die Detektion von Kohlenmonoxid verwendet.[2] Hierfür wird Papier in sehr verdünnter PdCl2-Lösung getränkt. Dieses wird durch CO oder andere reduzierende Stoffe unter Abscheidung von metallischem Palladium schwarz gefärbt. Es wird auch in Elektroplattierungslösungen und für Porzellanbilder verwendet.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Palladium(II)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Cotton, Simon: The Chemistry of Precious Metals; Springer 1997.
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.