Panis angelicus
Panis angelicus (lateinisch für „Engelsbrot“, mittellateinisch[1] auch für „Himmelsbrot“, „Manna“ und „Abendmahlsbrot“) ist der Anfang der vorletzten Strophe des Hymnus Sacris solemniis. Er wurde 1264 aus Anlass der Einführung des Hochfestes Fronleichnam durch Papst Urban IV. von Thomas von Aquin für die Matutin des Stundengebets verfasst. Dem heiligen Thomas werden alle Hymnen des Festes zugeschrieben, wie Pange Lingua, Adoro te devote, Verbum supernum prodiens und die Sequenz Lauda Sion.
Die beiden Strophen des Panis angelicus werden auch als Gesang zur Aussetzung des Allerheiligsten und zum sakramentalen Segen verwendet.
Die Panis-angelicus-Strophen sind häufig für sich vertont worden. 1872 komponierte César Franck eine Fassung für Tenor, Harfe, Cello und Orgel, die er auch nachträglich in seine 1860 entstandene Messe solennelle à trois voix op. 12 einfügte. John McCormacks Aufführung von 1932 im Phoenix Park in Dublin wurde als ein Höhepunkt seiner Karriere angesehen. Wenn heute vom Panis angelicus die Rede ist, so ist fast immer die Francksche Fassung gemeint, die zum Standardrepertoire vieler Tenöre wie Luciano Pavarotti, Plácido Domingo, Andrea Bocelli, Roberto Alagna gehört, aber auch von Sopranistinnen wie Charlotte Church, Kathleen Battle und Gruppen wie Celtic Woman und Il Divo. Durch seinen dadurch entstandenen Crossover-Charakter ist der Hymnus, obwohl liturgisch unpassend, zu einem beliebten Gesang bei Hochzeitsfeiern geworden.
Text von Panis angelicus
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Weblinks
Bearbeiten- Hugh Henry: Sacris Solemniis. In: Catholic Encyclopedia, Band 13, Robert Appleton Company, New York 1912.
- Vollständiger Text von Sacris Solemniis
- Gemeinfreie Noten von Panis angelicus in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
- Messe, op. 12 (Franck): Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Vgl. Edwin Habel: Mittellateinisches Glossar. (2. Auflage 1959) Mit einer Einführung von Heinz-Dieter Heimann hrsg. von Friedrich Göbel, Paderborn 1989 (= Uni-Taschenbücher. Band 1551), Sp. 274.