Panta Rhei war eine Rockband aus der DDR, die von 1971 bis 1975 bestand. Eine gleichnamige Nachfolgeband besteht seit 2016.

Panta Rhei
[[Datei:{{{Logo}}}|225x175px|rahmenlos|zentriert|alt=]]
[[Datei:|270x270px|rand|zentriert|alt=]]
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Rock, Jazzrock, Soul
Aktive Jahre
Gründung 1971
Auflösung 1975
Website
Gründungsmitglieder
Herbert Dreilich († 2004)
Henning Protzmann
Ulrich Swillms († 2023)
Johannes Lemke
Gesang
Veronika Fischer
Bernd Richter
Ralf Stolle
Lothar Kehr († 2021)
Joachim Schmauch († 2023)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Frank Hille († 2004)
Tenorsaxophon, Querflöte
Rudolf Ulbricht
Tenorsaxophon, Querflöte
Konrad Körner
Bass
Wolfgang Greiser
Schlagzeug
Detlef Kessler

{{{Logobeschreibung unten}}}

Der Name Panta Rhei ist der Aussage panta rhei (πάντα ῥεῖ, deutsch „alles fließt“) der altgriechischen Philosophie entlehnt.

Geschichte

Bearbeiten

Die Gruppe wurde 1971 von Herbert Dreilich, Henning Protzmann und Ulrich „Ed“ Swillms gegründet, die schon in der Ost-Berliner Band Die Alexanders zusammengespielt hatten. Sie fiel durch eine nah am Jazz orientierte Musik mit Bläsersatz und anspruchsvolle, teilweise politische Texte auf. Die meisten dieser Texte schrieb Jazzlyriker Jens Gerlach, einige Texte stammten von Herbert Dreilich. Dreilich, Protzmann und Swillms waren für die Kompositionen zuständig. Panta Rhei war auf den ersten Plätzen der DDR-Hitparaden zu finden. Bekannte Titel der Band sind Free Angela, Alles fließt..., Nachts und Tuyet. Free Angela fordert die Freilassung von Angela Davis aus US-amerikanischer Haft, während Tuyet die US-amerikanischen Bombardierungen im Vietnamkrieg anprangert. 1973 erschien das Album Panta Rhei beim DDR-Plattenlabel Amiga. Im gleichen Jahr spielte die Band die Filmmusik für den Fernsehfilm Den Wolken ein Stück näher ein.

Ende 1973 begann die Sängerin der Band, Veronika Fischer, eine Solokarriere. Die Bläser verließen ebenfalls die Band. Aufgrund konzeptioneller Schwierigkeiten löste sich Panta Rhei 1975 auf, und Dreilich, Protzmann und Swillms gründeten die Gruppe Karat. 1981 erschien bei Amiga unter der Rubrik „Die frühen Jahre“ ein weiteres Album, das drei Stücke von der 1973 erschienenen LP und sechs von 1971 bis 1974 vom Rundfunk der DDR produzierte Stücke enthält.

Seit 2016 spielt Henning Protzmann mit Mathias Hessel (Klavier), Michael Lehrmann (Gitarre), Carsten Gradmann (Schlagzeug), dem Sänger Ben Mayson (bis 2018 mit der tschechischen Sängerin Martina Bárta) und einem Bläsersatz wieder unter dem Namen Panta Rhei. Das Repertoire besteht vor allem aus internationalen und selbst komponierten Jazznummern, ergänzt um einige Titel der alten Panta Rhei und von Karat. Ohne Bläsersatz tritt die Formation als Panta Rhei Jazzcrew auf.[1]

Diskografie

Bearbeiten
  • 1973: Panta Rhei (LP, Amiga)
  • 1974: Stunden/Nacht und Tag (Single, Amiga)
  • 1981: Die frühen Jahre – Panta Rhei (LP, Amiga)
  • 2001: Das Porträt – Panta Rhei (CD, Buschfunk)
  • 2008: Panta Rhei – Das Beste (CD, sechzehnzehn)
  • 2018: Leben (LP, Black Pearl Records)
  • 2020: Hier wie nebenan – Anthologie (2CD, sechzehnzehn)

Sonstiges

Bearbeiten

1974 bis 1982 bestand eine gleichnamige Band in Ungarn.[2]

Seit 1977 besteht eine gleichnamige Band in Geislingen an der Steige.[3]

Literatur

Bearbeiten
  • H. P. Hofmann: Beat Lexikon. Interpreten, Autoren, Sachbegriffe. VEB Lied der Zeit Musikverlag, Berlin (Ost) 1977.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Konzertinformation auf www.jazztreff.com, abgerufen am 3. März 2018
  2. Porträt der ungarischen Band Panta Rhei (Memento vom 1. August 2015 im Internet Archive) (englisch)
  3. Jürgen Müller: Tag der Jugend 1970 bis 2006. 2007.