Paul Lawaczeck
Paul Lawaczeck (* 22. Dezember 1878 in Ottweiler; † 26. November 1942 in Rottenburg) war ein deutscher Apotheker, Amtsapotheker, Pharmazierat und Funktionär der NSDAP in Bad Camberg und im Landkreis Limburg-Weilburg.
Ausbildung und Beruf
BearbeitenPaul Lawaczeck studierte Pharmazie und Nahrungsmittelchemie in Würzburg, Braunschweig und Berlin. In Tübingen wurde er mit der Arbeit Über Thiopyrrolidon. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde im Jahr 1907 zum Dr. rer. nat. promoviert. Zunächst war er als staatlich geprüfter Nahrungsmittelchemiker im Untersuchungsamt des Landkreises Limburg tätig, von 1914 bis 1921 leitete er die Apotheke in Niederselters. Ab dem Jahr 1921 war er Apotheker in Bad Camberg. Nach der so genannten Machtübernahme wurde Paul Lawaczeck im Jahr 1934 zum Pharmazierat ernannt.
Politische Tätigkeit
BearbeitenIm Jahr 1924 war Paul Lawaczeck zunächst Kreistagsabgeordneter[1] für den Landkreis Limburg. Zum 1. Mai 1929 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 128.880)[2] und war für sie Abgeordneter des Provinziallandtages. Ab dem Jahr 1934 war er Kreisdeputierter und von 1929 bis 1933 Kreisleiter der NSDAP in Limburg. Gemeinsam mit seinem Bruder, dem späteren Bürgermeister von Bad Camberg, Ernst Lawaczeck, warb[3] Paul Lawaczeck für die NSDAP im Landkreis Limburg und war maßgeblich an deren Etablierung beteiligt. Im Jahr 1936 wurde Paul Lawaczeck stellvertretender Landrat des Landkreises Limburg.
Literatur
Bearbeiten- Magistrat der Stadt Camberg (Hrsg.): Camberg. 700 Jahre Stadtrechte. Beiträge zur Heimatkunde, 1981
- Magistrat der Stadt Camberg (Hrsg.): 1000 Jahre Leben in Camberg, 2000
- Hessisches Institut für Lehrerfortbildung, Außenstelle Limburg (Hrsg.): Camberg. Der Nationalsozialismus in einer Kleinstadt, 1983
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 237.
- Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 214.
Weblinks
Bearbeiten- Lawaczeck, Paul. Hessische Biografie. (Stand: 25. November 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Das Camberger Stufenkraftwerk: In Beton gegossener Antisemitismus, auf vtaktuell, abgerufen am 18. Dezember 2013
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Camberg. 700 Jahre Stadtrechte (1981) Hg. Magistrat der Stadt Bad Camberg S. 349. Beitrag zur Familie Lawaczeck und ausführliche Erwähnung der "Ehrenämter" die Paul Lawaczeck in der Zeit des Nationalsozialismus bekleidete.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/25091004
- ↑ Hausfreund für den Goldenen Grund. (24. Februar 1934) Abgedruckt in: Camberg. Der Nationalsozialismus in einer Kleinstadt. Materialien. Herausgegeben (1993) vom hessischen Institut für Lehrerfortbildung Außenstelle Limburg. S. 41.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lawaczeck, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Lawaczeck, Paul Hermann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Arzt, Bürgermeister (NSDAP) und NS-Parteifunktionär |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1878 |
GEBURTSORT | Ottweiler |
STERBEDATUM | 26. November 1942 |
STERBEORT | Rottenburg |