Paul Letocha
Paul Letocha (* 17. Januar 1834 in Radzionkau, Oberschlesien; † 5. Februar 1911 in Ziegenhals) war ein deutscher Jurist und Politiker der Deutschen Zentrumspartei.
Leben
BearbeitenLetocha begann er an der Universität Breslau Rechtswissenschaft zu studieren. 1855 wurde er als Letocha 2 im Corps Silesia recipiert.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Er wurde zum Dr. iur. promoviert. Später trat in den preußischen Justizdienst. Den Vorbereitungsdienst leistete er in Ratibor, Breslau und Bromberg ab. Er war ab 1865 Kreisrichter in Berlin und ab 1873 in Storkow (Mark). Ab 1882 war er Amtsrichter in Berlin. Sein Versuch 1899 aus dem Justizdienst in den Ruhestand zu gehen, scheiterte, weil ihm Dienstfähigkeit bescheinigt wurde. Im Jahr 1903 schied er als Geheimer Justizrat aus dem Staatsdienst aus.
Letocha gehörte der katholischen Deutschen Zentrumspartei an und war einer ihrer führenden Politiker. Von 1882 bis 1903 saß er im Preußischen Abgeordnetenhaus.[2] Von 1884 bis 1901 war er Reichstagsabgeordneter. Dort vertrat er den Wahlkreis Regierungsbezirk Oppeln 6.[3] Er war an der Erarbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches beteiligt. Außerdem gehörte er der Reichsschuldenverwaltung an. Als passionierter Bienenfreund engagierte er sich auch in den Parlamenten für die Imkerei.
Siehe auch
Bearbeiten- Liste der Reichstagsabgeordneten des Deutschen Kaiserreichs (6. Wahlperiode)
- Liste der Reichstagsabgeordneten des Deutschen Kaiserreichs (7. Wahlperiode)
- Liste der Reichstagsabgeordneten des Deutschen Kaiserreichs (8. Wahlperiode)
- Liste der Reichstagsabgeordneten des Deutschen Kaiserreichs (9. Wahlperiode)
- Liste der Reichstagsabgeordneten des Deutschen Kaiserreichs (10. Wahlperiode)
Literatur
Bearbeiten- Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 96 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
- Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 8/II, S. 581 (Digitalisat; PDF; 2,3 MB)
- Horst Heinrich Jakobs, Werner Schubert: Materialien zur Entstehungsgeschichte des BGB: Einführung, Biographien, Materialien. Walter de Gruyter, 1978, S. 120 (Teildigitalisat)
- Irmgard Jung-Hoffmann: Paul Letocha. In: Die neue Bienenzeitung. 2/2004, S. 51f. (Digitalisat)
Weblinks
Bearbeiten- Paul Letocha in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Paul Letocha. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 21/345.
- ↑ Bernhard Mann u. a. (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 243; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 354–358.
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 87–88.
Personendaten | |
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NAME | Letocha, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (Zentrum), MdR |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1834 |
GEBURTSORT | Radzionkau, Oberschlesien |
STERBEDATUM | 5. Februar 1911 |
STERBEORT | Ziegenhals |