Peter-Huchel-Preis
deutscher Literaturpreis für Lyrik, der seit 1984 jährlich vom Land Baden-Württemberg verliehen wird
Der Peter-Huchel-Preis ist ein Literaturpreis für deutschsprachige Lyrik, der seit 1984 jährlich vom SWF, von 1999 an vom SWR gemeinsam mit dem Bundesland Baden-Württemberg verliehen wird. Ausgezeichnet werden in Erinnerung an Peter Huchel (1903–1981) herausragende Einzeltitel, die zur Entwicklung der Lyrik im deutschen Sprachraum beitragen. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro Preisgeld dotiert (bis einschließlich 2022 waren es 10.000 Euro) und wird jährlich in der Regel am 3. April, Huchels Geburtstag, in dessen letztem Wohnort Staufen im Breisgau verliehen.[1] Der Peter-Huchel-Preis gilt als „die wichtigste Auszeichnung für deutschsprachige Dichtkunst“.[2]
Preisträger
Bearbeiten- 1984: Manfred Peter Hein, Gegenzeichnung
- 1985: Guntram Vesper, Die Inseln im Landmeer und neue Gedichte
- 1986: Michael Krüger, Die Dronte
- 1987: Wulf Kirsten, Die Erde bei Meißen
- 1988: Elke Erb, Kastanienallee
- 1989: Luise Schmidt, Die Finsternis die freie Existenz
- 1990: Ernst Jandl, Idyllen
- 1991: Günter Herburger, Das brennende Haus
- 1992: Ludwig Greve (postum), Sie lacht und andere Gedichte
- 1993: Sarah Kirsch, Erlkönigs Tochter
- 1994: Jürgen Becker, Foxtrott im Erfurter Stadion
- 1995: Durs Grünbein, Falten und Fallen
- 1996: Gregor Laschen, Jammerbugt-Notate
- 1997: Thomas Kling, morsch
- 1998: Brigitte Oleschinski, Your Passport is Not Guilty
- 1999: Raoul Schrott, Tropen. Über das Erhabene
- 2000: Adolf Endler, Der Pudding der Apokalypse
- 2001: Oskar Pastior, Villanella & Pantum
- 2002: Wolfgang Hilbig, Bilder vom Erzählen
- 2003: Rolf Haufs, Ebene der Fluß
- 2004: Hans Thill, Kühle Religionen
- 2005: Nicolas Born (postum), Gedichte
- 2006: Uljana Wolf, kochanie ich habe brot gekauft
- 2007: Oswald Egger, Tag und Nacht sind zwei Jahre
- 2008: Ulf Stolterfoht, holzrauch über heslach
- 2009: Gerhard Falkner, Hölderlin Reparatur
- 2010: Friederike Mayröcker, dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif
- 2011: Marion Poschmann, Geistersehen
- 2012: Nora Bossong, Sommer vor den Mauern
- 2013: Monika Rinck, Honigprotokolle [3]
- 2014: Steffen Popp, Dickicht mit Reden und Augen
- 2015: Paulus Böhmer, Zum Wasser will alles Wasser will weg
- 2016: Barbara Köhler, Istanbul, zusehends
- 2017: Orsolya Kalász, Das Eine [4]
- 2018: Farhad Showghi, Wolkenflug spielt Zerreißprobe [5]
- 2019: Thilo Krause, Was wir reden, wenn es gewittert[6][7]
- 2020: Henning Ziebritzki, Vogelwerk (Preisverleihung im Jahr 2021[8])
- 2021: Marcel Beyer, Dämonenräumdienst[9]
- 2022: Dinçer Güçyeter, Mein Prinz, ich bin das Ghetto[10]
- 2023: Judith Zander, im ländchen sommer im winter zur see[11]
- 2024: Anja Utler, Es beginnt. Trauerrefrain[12]
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Heidenreich (Hrsg.): Stimmen Stimmen. 20 Jahre Peter-Huchel-Preis – Ein Lyriklesebuch zum 100. Geburtstag Peter Huchels. Edition Isele, Eggingen 2003, ISBN 3-86142-271-9
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Peter-Huchel-Preis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Webpräsenz des Peter-Huchel-Preises
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter-Huchel-Preis an Judith Zander, boersenblatt.net vom 30. Januar 2023, abgerufen am 31. Januar 2023
- ↑ Ronald Düker: „Unser Deutschlandmärchen“: Eine Literatur der Klasse L. In: Zeit Online. 26. April 2023, abgerufen am 7. Mai 2023.
- ↑ Freiburg: Peter-Huchel-Preis 2013 für Lyrikerin Monika Rinck, In: swr.de, 21. Januar 2013 (Archiv-Version vom 20. Dezember 2019).
- ↑ SWR: Peter-Huchel-Preis 2017 für Orsolya Kalász. In: swr.de. 21. Januar 2017, abgerufen am 9. Mai 2017.
- ↑ Peter-Huchel-Preis 2018 für Farhad Showghi. In: presseportal.de, 27. Januar 2018.
- ↑ Gespräch mit Frank Hertweck zur Verleihung des Huchel-Preises an Thilo Krause. 19. Januar 2019, abgerufen am 19. Januar 2019.
- ↑ SWR: Peter-Huchel-Preis 2019 - Bilder von der Preisverleihung. Abgerufen am 3. April 2019 (deutsch).
- ↑ Lyriker Ziebritzki erhält Huchel-Preis erst nächstes Jahr, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 23. März 2020.
- ↑ SWR2, SWR2: Marcel Beyer erhält den Peter-Huchel-Preis 2021. Abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Dinçer Güçyeter (2022) | Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Abgerufen am 29. Januar 2022.
- ↑ Lyrikerin Judith Zander erhält Peter-Huchel-Preis 2023. In: Die Zeit (dpa-Meldung). 28. Januar 2023, abgerufen am 28. Januar 2023.
- ↑ Dichterin Anja Utler erhält Peter-Huchel-Preis 2024. In: Die Zeit (dpa-Meldung). 20. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024.