Peter Zindel
deutscher Architekt
Peter Zindel (* 26. September 1841 in Hundelshausen (Hessen); † 18. Februar 1902 in Essen)[1] war ein deutscher Architekt des Historismus. Er war insbesondere für seine Kirchenbauten bekannt, Bauwerke nach seinen Entwürfen entstanden vor allem im Ruhrgebiet.
Leben
BearbeitenZindel studierte an der Höheren Gewerbeschule Kassel bei Georg Gottlob Ungewitter. 1862 war er Mitarbeiter beim Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig. 1864 wurde er Nachfolger seines Lehrers Ungewitter an der Höheren Gewerbeschule Kassel. Im Jahr 1871 ging er nach Essen und arbeitete dort als selbstständiger, freiberuflicher Architekt, zunächst bis 1876 noch in Sozietät mit Julius Flügge.
Werk (Auswahl)
Bearbeiten- 1866–1871: katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Amöneburg, nach Entwurf von Georg Gottlob Ungewitter
- 1866–1869: evangelische Kirche zu Seigertshausen, Pläne
- 1867: katholische Wallfahrtskapelle St. Maria Magdalena bei Amöneburg
- 1867: Altaraufsatz der katholischen Pfarrkirche St. Maria zu Volkmarsen
- 1871: katholische Kirche zu Himmelsberg, zugeschrieben
- 1873–1875: evangelische Kreuzkirche in Herne
- 1878–1888: Rathaus in Essen, Kettwiger Straße (1964 abgerissen)
- 1880–1881: evangelische Lutherkirche in Castrop, Am Bennertor
- ab 1880: Renovierung bzw. Restaurierung des Essener Münsters
- 1882: evangelische Kirche in Gelsenkirchen-Schalke, Schalker Markt (kriegszerstört)
- 1882–1884: Evangelische Altstadtkirche in Gelsenkirchen-Mitte (kriegszerstört)
- 1883–1884: Rathaus in Wattenscheid
- 1884–1885: Synagoge in Gelsenkirchen-Altstadt, Neustraße 4[2][3]
- 1885–1887: evangelische Kirche Ümmingen in Laer, Wittener Straße (1975 abgerissen)
- 1886–1889: evangelische Lutherkirche in Hörde, Semerteichstraße
- 1886–1894: katholische Pfarrkirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke, Kurt-Schumacher-Straße (nach Kriegsschäden verändert)
- 1898–1899: Amtshaus Weitmar in Weitmar, Hattinger Straße 389
- 1898–1901: erster und zweiter Bauabschnitt des Bankgebäudes der Essener Credit-Anstalt in Essen, Lindenallee / Maxstraße (1905 und 1908 erweitert, um 1996 entkernt und Fassaden neu hinterbaut)
- 1900: evangelische Auferstehungskirche in Oberhausen-Osterfeld, Vestische Straße
Literatur
Bearbeiten- Zindel, Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 520 (biblos.pk.edu.pl).
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Hessen I, Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, München 2008, S. 26, S. 27, S. 417, S. 839, S. 901.
- Thomas Parent: Kirchen im Ruhrrevier 1850–1935. Ardey-Verlag, Münster 1993, ISBN 3-87023-034-7.
- Rüdiger Jordan: Sakrale Baukunst in Bochum. Schürmann & Klagges, Bochum 2003, ISBN 3-920612-94-9, S. 247 (biografische Anmerkungen).
- Nachruf auf Peter Zindel. In: Preußisches Finanzministerium (Hrsg.): Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 17. Berlin 1. März 1902, S. 108, urn:nbn:de:kobv:109-1-14115323.
Weblinks
Bearbeiten- Zindel, Peter. Hessische Biografie. (Stand: 7. Mai 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lebensdaten nach Eintrag im historischen Architektenregister archthek, abgerufen am 23. August 2010.
- ↑ Stadtarchiv Gelsenkirchen, Hausakte Gildenstraße 4/6
- ↑ Synagogen-Gemeinde Gelsenkirchen (Hrsg.): Geschichte der Synagogen-Gemeinde Gelsenkirchen und ihrer Vereine nebst zwei Abhandlungen, Festschrift anlässlich des 50jährigen Bestehens der Synagogen-Gemeinde Gelsenkirchen. Gelsenkirchen 1924.
Personendaten | |
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NAME | Zindel, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 26. September 1841 |
GEBURTSORT | Hundelshausen (Witzenhausen) |
STERBEDATUM | 18. Februar 1902 |
STERBEORT | Essen |