Pfarrkirche Dornbirn-Hatlerdorf
Die römisch-katholische Pfarrkirche Dornbirn-Hatlerdorf (auch: Pfarrkirche Dornbirn-St. Leopold) steht im Stadtteil Hatlerdorf in der Gemeinde Dornbirn im Bezirk Dornbirn in Vorarlberg. Sie ist dem heiligen Leopold geweiht und gehört zum Dekanat Dornbirn in der Diözese Feldkirch. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).[1]
Geschichte
BearbeitenDer ursprünglich sehr bäuerlich geprägte, zweite Gemeindebezirk Hatlerdorf in Dornbirn gehörte über mehrere Jahrhunderte zur Pfarre St. Martin, deren Pfarrkirche sich im zentralen Bezirk Markt befindet. Mit zunehmendem Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahmen auch die Stimmen zu, die für das Hatlerdorf eine eigene Seelsorgestelle forderten. Im Jahr 1790 wurde deshalb in bescheidener Bauweise eine erste Kirche im Bezirk südlich der Dornbirner Ach errichtet, und zwar an der damaligen Landstraße, unweit des heutigen Hatler Brunnens im historischen Zentrum des Hatlerdorfs. Diese erste Kirche wurde dem Heiligen Leopold geweiht, welcher auch Patron der Pfarre blieb. An den ursprünglichen Kirchenbau, der als „Hatler Kapelle“ bezeichnet wird, erinnert heute nur noch ein Wegkreuz. 1791 kam es zur Einrichtung einer Kaplanei, welche 1846 zur Expositur der Pfarre St. Martin aufgewertet wurde. Erst 1896 wurde St. Leopold zu einer eigenen Pfarre erhoben.[2] In den Jahren 2000 bis 2002 kam es erstmals seit Bestehen des neuen Kirchengebäudes zu einer Gesamtrestaurierung.[3]
Architektur
BearbeitenDer neuromanische Kirchenbau wurde in den Jahren von 1860 bis 1866 nach den Plänen des bayrischen Hofbauinspektors Eduard Riedel im Münchner Rundbogenstil errichtet. Die sehr farbenprächtige Ausmalung des tonnengewölbten Saals entstand in den Jahren 1890 bis 1892 nach einem theologischen Bildprogramm des damaligen Hatler Pfarrers Ferdinand Gierer. Mit der Ausführung der Bilder wurde der schwäbische Maler Hermann Lang, mit der Dekorationsmalerei der württembergische Künstler Hans Martin beauftragt.[4] Südlich an der alten Sakristei wurde eine neue Sakristei und eine Taufkapelle nach einem Plan des Architekten Anton Rhomberg angebaut.
Ausstattung
BearbeitenDie der Zeit entsprechende Ausstattung der Kirche aus Holz wurde 1909 beziehungsweise 1913 mit dem Aufstellen der Seitenaltäre und der Montage der drei Kronleuchter abgeschlossen. Die Mensa schuf der Bildhauer Herbert Albrecht, die Orgel 1879 die Orgelbaufirma Gebrüder Mayer. 1965 wurde sie umgebaut. Eine Glocke goss 1790 Kaspar Gunz.
Literatur
Bearbeiten- Stadtarchiv Dornbirn (Hrsg.): 100 Jahre Pfarre Hatlerdorf (= Dornbirner Schriften. Nr. 21). Dornbirn 1996.
- Anton Ulmer: Pfarrkirche St. Leopold, Dornbirn-Hatlerdorf (= Peda-Kunstführer. Nr. 580). Kunstverlag Peda, Passau 2004, ISBN 3-89643-580-9.
- Dehio Vorarlberg 1983, Dornbirn, Kirchen und Kapellen, Stadtpfarrkirche hl. Leopold in Hatlerdorf, S. 135ff.
Weblinks
Bearbeiten- Webauftritt der Pfarre Hatlerdorf
- Artikel zur Geschichte der Pfarrkirche St. Leopold im Dornbirn Lexikon des Dornbirner Stadtarchivs.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vorarlberg – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. ( vom 26. Juni 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 21. Juni 2016.
- ↑ Anton Ulmer: Kirche St. Leopold - Geschichte. In: Dornbirn Lexikon. 15. März 2024, abgerufen am 15. März 2024.
- ↑ Martina Lanser: Geschichte und Kunstschätze unserer Kirche zum Hl. Leopold. Katholische Kirche Vorarlberg, 25. Oktober 2015, abgerufen am 15. März 2024.
- ↑ Anton Ulmer: Kirche St. Leopold - Architektur und Ausmalung. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 15. März 2024.
Koordinaten: 47° 24′ 7,1″ N, 9° 44′ 18,6″ O