Pidder Auberger
Pidder Auberger (* 1946 in Dinslaken-Lohberg; eigentlich Johann Peter Auberger; † 2012 in Burbach/Westerwald) war ein deutscher bildender Künstler und Fotograf.
Leben und Wirken
BearbeitenNach dem Abitur 1967 am Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch studierte Auberger von 1970 bis 1975 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Peter Brüning und Gerhard Richter. Er war als freier Künstler tätig und lebte in Düsseldorf und im Westerwald. Ursprünglich von der Malerei und Zeichnung kommend, begann Auberger in den 1970er-Jahren mit fotografischen Techniken zu arbeiten. Mithilfe chemischer Eingriffe, zeichnerischer Zusätze und Holzschnitttechniken überwand er schließlich die Grenzen des rein reproduzierenden Mediums. In den 1980er-Jahren verband Auberger Fotografie und Grafik als Cliché verre (Glasklischeedruck); es entstanden abstrakte, zum Teil absurd komisch oder surrealistisch anmutende Bildwelten. Anschließend beschäftigte er sich intensiv mit dem Holzschnitt; er schuf abstrakte Grafiken mit geometrischen Grundformen wie Gerade, Diagonale, Kreis und Quadrat.
Seit 1977 wurden Werke Aubergers in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt.[1] Viel beachtet war die Ausstellung Pidder Auberger – Fotografien und Holzschnitte im Essener Museum Folkwang im Frühjahr 2011.[2]
Ein Nachruf auf den Künstler von Herbert Molderings wurde in den „Gaesdoncker Blättern“ 2011/12 veröffentlicht.[3]
Pidder Auberger hinterließ bereits 2011 einen Teil seines künstlerischen Werks dem Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds, darunter Holzschnitte, Fotografien und Cliches verres.[4] 2022 übergab seine Witwe Cécile Bauer weitere Werke und Ephemera, darunter Publikationen und zahlreiche von Auberger verfasste Texte, in denen er seine Arbeit reflektierte und Alltagsanekdoten festhielt.
Charakteristisch für Aubergers Werk ist ein experimenteller Umgang über die Grenzen einzelner Medien hinweg, die er auf unkonventionelle Weise erweiterte und miteinander verband.[5]
Ausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2024 Galerie Parotta, Köln/Bonn
- 2022 Editionen und frühe Holzschnitte, Galerie Haus Schlangeneck
- 2022 woodcuts & photography, Parrotta Contemporary Art
- 2021 "Les Fleur du Mal", Parrotta Contemporary Art
- 2019 Editionen in der Galerie Haus Schlangeneck, Galerie Haus Schlangeneck
- 2017/2018 Holzschnitte, Galerie Haus Schlangeneck
- 2017 Museum Insel Hombroich
- 2017 Museum Kunstarchiv, Kaiserswerth
- 2017 Kunstprojekte Daniela & Cora Holz, Wien
- 2016 eyes on, Wien
- 2016 Galerie Haus Schlangeneck
- 2015 Photo Weekend Düsseldorf
- 2012 "Aquarelle", Galerie Haus Schlangeneck
- 2012 Museum Kunstarchiv, Kaiserswerth
- 2011 Museum Folkwang, Essen
- 2009 Arp Museum Bahnhof Rolandseck
- 2008 Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach
- 2007 Museum Kunstpalast, Düsseldorf
- 2006 Galerie Helmut Doll, Euskirchen
- 2006 Museum der Stadt Ratingen
- Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach
- 2003 Galerie Helmut Doll, Euskirchen
- 2003 Leopold-Hoesch-Museum, Düren
- 2003 Museum Folkwang, Essen
- 2003 Galerie M + R Fricke, Düsseldorf
- 2002 Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf
- 2002 Galerie Helmut Doll, Euskirchen
- 1999 Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
- 1999 Bahnhof Rolandseck
- 1999 Kunstverein Schloß Plön
- 1998 Kulturforum Alte Post, Neuss
- 1997 Kunstverein Göttingen
- 1997 Westfälischer Kunstverein, Münster
- 1997 Kunstverein für die Rheinland und Westfalen, Düsseldorf
- 1996 Goethe-Institut, Atlanta USA
- 1994Lippische Gesellschaft für Kunst e.V., Detmold
- 1994 Museum of New Mexico, Santa Fé
- 1992 Griffelkunst-Vereinigung, Hamburg
- 1992 Galerie Kunst + Raum, Hannover
- 1991 Galerie Spieker, Viersen-Dülken
- 1990 Kunstverein Gifhorn
- 1989 Galerie Brigitte und Udo Seinsoth, Bremen
- 1989 Galerie Ursula Ehrhardt, Nürnberg
- 1989 Bahnhof Rolandseck
- 1989 Margarete Roeder Gallery, New York
- 1988 Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf
- 1987 Gallery Shimada, Yamaguchi Japan
- 1986 Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf
- 1986 TORCH, Amsterdam
- 1986 De Zaak, Groningen
- 1986 Galerie Bob Gysin, Zürich
- 1986 San Francisco Museum of Modern Art
- 1985 Galerie Annette Gmeiner, Kirchzarten
- 1985 Galerie Shimada, Yamaguchi
- 1985 Galerie M + R Fricke, Düsseldorf
- 1985 Kunsthalle Düsseldorf
- 1984 Galerie Hubert Winter, Wien
- 1983 Galerie Andata/Ritorno, Genf
- 1982 Galerie M + R Fricke, Düsseldorf
- 1979 Galerie Marzona, Düsseldorf
- 1977 Westfälischer Kunstverein, Münster
Literatur
Bearbeiten- Pidder Auberger, Maggie Bauer, Jürgen Partenheimer u. a.: Die fliegende Birke. Edition Marzona, 1980
- Stiftung Bahnhof Rolandseck (Hrsg.): Pidder Auberger: Die Macht der Wünsche. Georg Heusch, Bonn 1989
- Jürgen Schweinebraden, Pidder Auberger u. a.: Avantgarde. Reflex Ost-West. Potsdam BBK 1992.
- Die Phantasie als Herrscherin über das Wahre – Fotografie, Fotogramme, Montagen, Holzschnitte. EP Edition, Niedenstein, 1999
- Pidder Auberger: Fotografien und Holzschnitte: Fotografische Sammlung Museum Folkwang. Gerhard Steidl Verlag, 2011
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Pidder Auberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pidder Auberger im Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds
- Auberger auf der Website der Galerie Hölzl, Düsseldorf
- Auberger auf der Website der Galerie Haus Schlangeneck, Euskirchen
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Vgl. die Listen auf den unter Weblinks angegebenen Websites der Galerie Hölzl und www.kunstaspekte.de.
- ↑ Der Katalog zur Ausstellung erschien in der Edition Folkwang im Steidl Verlag: ISBN 978-3-86930-274-4.
- ↑ Bernhard Tripp/Otmar Schöffler: Ich habe alles erreicht…. Pidder Auberger zum Gedenken. In: Gaesdoncker Blätter 2011/12, Neue Folge 13./14. Heft, S. 131–133
- ↑ Pidder Auberger, auf kunstfonds.de
- ↑ Pidder Auberger beim Kunstfonds NRW
Personendaten | |
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NAME | Auberger, Pidder |
ALTERNATIVNAMEN | Auberger, Johann Peter (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher bildender Künstler und Fotograf |
GEBURTSDATUM | 1946 |
GEBURTSORT | Lohberg, Deutschland |
STERBEDATUM | 2012 |
STERBEORT | Burbach/Westerwald |