Pierre Dietz
Pierre Dietz (* 31. Dezember 1963 in Rüsselsheim) ist ein deutscher Schriftsteller und Animationsdesigner. Unter dem Label Contrabasta hat er einige Kurzfilme realisiert, die auf internationalen Filmfesten vorgeführt wurden.
Leben
BearbeitenPierre Dietz begann seine Laufbahn 1984 im Bundeswehrdienst als Stabszeichner in Homberg/Efze. Im Jahr 1987 wurde er Mitinhaber der Druckerei Dietz & Dorn in Raunheim. 1993 wechselte er als Grafikdesigner zu Abels & Partner nach Frankfurt am Main. Kurz darauf wurde er Art Direktor bei D+K Repschläger in Wiesbaden (Opel Post, Neuwagenpräsentationen). 1998 wurde er Multimedia-Designer bei IVM in Rüsselsheim. Ende 1999 gründete er als Mitinhaber die Werbeagentur pdjp in Nauheim. Ab 2001 arbeitete er als Fotograf und Reporter für verschiedene Tageszeitungen. Von 2003 bis 2006 war er Geschäftsführer beim Gewerbeverein Rüsselsheim. Seit 2006 ist er freier Animationsdesigner bei der ARD bzw. dem Hessischen Rundfunk (Börsensendungen, Wetter, Hessenschau, Maintower). Er lebt in Nauheim bei Groß-Gerau.[1]
Seit 2021 ist Pierre Dietz Mitglied der Jury (Lyrik- und Prosapreis) der Gruppe 48.[2]
Erbe der Deportation
BearbeitenPierre Dietz erbte die Briefe seines Urgroßvaters, der aus 1943 Maromme über Compiègne nach Buchenwald, Lublin und schließlich nach Auschwitz deportiert wurde. Die meisten seiner Bücher und sein Dokumentarfilm handeln von diesem Thema. Dadurch hatte er freundschaftliche Beziehungen zu den mittlerweile verstorbenen ehemaligen Widerstandskämpfern und ehemaligen KZ-Häftlingen Paul Le Goupil (* 1922), René Besse und Floréal Barrier, mit deren Hilfe er diese Projekte realisieren konnte. Sein Buch Briefe aus der Deportation ist 2015 auf Französisch erschienen. Die Briefe befinden sich im Archiv der Gedenkstätte Buchenwald.
Bücher
BearbeitenDeutschland
Bearbeiten- »King« Artus und das Geheimnis von Avalon. Roman, Edition AV, Bodenburg 2020, ISBN 978-3-86841-235-2.
- Resistance und Todesmarsch. Übersetzung und Ergänzungen, Paul Le Goupil, Edition AV, Bodenburg 2015, ISBN 978-3-86841-137-9.[3]
- Das Geisterfestungsfest. Jugendroman, Edition AV, Bodenburg 2013, ISBN 978-3-86841-077-8.[4]
- Briefe aus der Deportation. Edition AV, Bodenburg 2010, ISBN 978-3-86841-042-6.[5]
Frankreich
Bearbeiten- Résistance et marche de la mort. Co-Autor, Éditions Charles Corlet, 2017, ISBN 978-2-84706-667-8. Wissenschaftliche Erwähnung von der Academie des Sciences, Belles-Lettres et Arts Rouen am 16. Dezember 2017.
- Lettres d’un ouvrier déporté. Éditions Charles Corlet, 2015, ISBN 978-2-84706-585-5.[6][7][8][9]
Filme
BearbeitenKurzfilme
BearbeitenPierre Dietz produzierte Kurzfilme für die Adam Opel AG, Lufthansa, Merck, Accompany und Repa Filmproduktion GmbH. Eigene Produktionen:
- Snowball. (2004, 3D-Animation, wurde bei Filmnach8 in München, den Nordischen Filmtagen in Lübeck[14], Film- und Videowettbewerb Filmhaus Bielefeld, Videodrome in Bolzano (Italien), 4th Hull International Short Film Festival (England) und bei „ohnekohle“ in Mainz aufgeführt.)
- Als die Bilder laufen lernten. (2002, 3D-Animation, war auf den 19. Video/Film Tage Thüringen und Rheinland-Pfalz, dem 2. Medienfestival in Villingen-Schwenningen, dem Prix Ars Electronica in Linz (Österreich), dem artifex im Teatro Sá da Bandeira (Portugal) zu sehen. In abgewandelter Form wurde er für Sehen statt Hören, einer Sendung für Gehörlose und Schwerhörige, des BR verwendet.)
- Wecke den schlafenden Weihnachtsmann. (2002, wurde auf dem 11. Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart gezeigt.)
- Sonnenschutzfaktor. (2005, wurde auf dem Filmfestival »Minimotion« gezeigt.)[15]
Kunst
Bearbeiten- 2005 entwarf er das Künstleretikett für den Rüsselsheimer Riesling 2004 der Winzerfreunde Rüsselsheim.[16]
- Seit 2012 malt Pierre Dietz die Reihe „Luftschlösser“, Öl auf Leinwand mit Aluminiumkante. Seine Werke zeigte er etwa in Rathausausstellungen in Nauheim, Groß-Gerau[17], Frankfurt-Höchst[18], Eschborn, Versmold[19], Mainz, Köln[20] und in Linden (Hessen).[21]
- Pierre Dietz ist seit 2021 bei Artprice als Künstler gelistet.[22]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ (red): Nauheimer Pierre Dietz zeigt „Luftschlösser“ in Höchst. Kultur vor Ort. In: main-spitze.de. 29. April 2015, abgerufen am 21. Februar 2017.
- ↑ Die Gruppe 48, Wir stellen uns vor
- ↑ Rainer Beutel: Ich will den Lesern die Realität nahe bringen. Pierre Dietz hat das Werk von Paul Le Goupil, „Briefe aus der Deportation“, aufgearbeitet und übersetzt. Er macht das Grauen der NS-Zeit anschaulich. In: www.ruesselsheimer-echo.de. 12. September 2015, archiviert vom am 22. Februar 2017; abgerufen am 21. Februar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Rainer Beutel: In der Rüsselsheimer Unterwelt. Literatur - Im Mai veröffentlicht der in der Stadt aufgewachsene Autor Pierre Diez das Buch „Das Geisterfestungsfest“. In: echo-online.de. 8. Mai 2013, archiviert vom am 25. Februar 2017 .
- ↑ (eda): Briefe aus der Hölle. Der Nauheimer Autor Pierre Dietz schreibt ein Buch über das Leid seines Urgroßvaters in Auschwitz. In: fr.de. 29. September 2010, abgerufen am 24. Februar 2017.
- ↑ Lettres d’un ouvrier déporté, Rezension bei Association Française Buchenwald Dora et kommandos.
- ↑ Detlef Volk: Ergänzte Neuauflage der „Briefe aus der Deportation“ des Nauheimers Pierre Dietz in Arbeit. Kultur vor Ort. In: main-spitze.de. 18. August 2015, abgerufen am 24. Februar 2017.
- ↑ Nicolas Devers-Dreyfus: L’éclairage historique à partir de la correspondance d’un résistant. Loisirs/Sorties/Culture/Résistance. In: humanite.fr. 22. Januar 2016, abgerufen am 25. Februar 2017.
- ↑ Sophie Bogatay: Maromme : l’hommage d’un allemand à son arrière grand-père résistant. Pierre Dietz vient de publier en français l’odyssée de son arrière grand-père, William Letourneur. Cet ouvrier déporté était miraculeusement revenu après deux ans de captivité. In: paris-normandie.fr. 26. Oktober 2015, abgerufen am 25. Februar 2017.
- ↑ cultureunplugged.com, Aus rechtlichen Gründen dort nicht mehr zu sehen.
- ↑ Rainer Beutel: Erinnerung un Urgroßvater. Nauheim - Geschichte Pierre Dietz hat „Briefe aus der Deportation“ verfilmt - Eindringliche Szenen. In: echo-online.de. 8. März 2015, archiviert vom am 12. April 2017 .
- ↑ Gabriele Fladung: Filmpremiere in den Burg-Lichtspielen Gustavsburg: Briefe aus der Deportation. Ihre Region. In: mein-suedhessen.de. 8. November 2013, abgerufen am 22. Februar 2017.
- ↑ Sophie Bogatay: Lettres de la déportation. Mémoire. Pour survivre à l'horreur des camps, William Letourneur, né à Pont-Audemer, n'a cessé d'écrire. Son arrière-petit-fils raconte. In: paris-normandie.fr. 6. März 2013, abgerufen am 25. Februar 2017.
- ↑ Nordische Filmtage, Snowball.
- ↑ Minimotion, Sonnenschutzfaktor.
- ↑ Künstleretikett von 2005, Rüsselsheimer Riesling 2004.
- ↑ Charlotte Martin: Pierre Dietz zwingt emotionale Farbenpracht in strikte Form. Kreis Groß-Gerau. In: www.main-spitze.de. 12. April 2017, abgerufen am 12. April 2017.
- ↑ (Von e): Was den Menschen einengen will. Nauheim/Frankfurt - Kunst – Der Nauheimer Pierre Dietz stellt seine Werke momentan in Frankfurt-Höchst aus. In: www.echo-online.de. 30. April 2015, archiviert vom am 25. Februar 2017; abgerufen am 24. Februar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ »Luftschlösser« in Versmold ( vom 22. Februar 2017 im Internet Archive), Pressemitteilung vom 22. April 2016.
- ↑ »Luftschlösser«, Ausstellung im Tor28, Köln.
- ↑ red: »Luftschlösser« im Rathaus. In: www.giessener-allgemeine.de. 10. November 2017, abgerufen am 9. Dezember 2017.
- ↑ Pierre Dietz bei Artprice
Personendaten | |
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NAME | Dietz, Pierre |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Animationsdesigner |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1963 |
GEBURTSORT | Rüsselsheim |