Pitanga (Paraná)

Gemeinde im Bundesstaat Paraná, Brasilien

Pitanga ist ein brasilianisches Munizip in der Mitte des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 29.686 Einwohner, die sich Pitanguenser nennen. Seine Fläche beträgt 1.664 km². Es liegt 897 Meter über dem Meeresspiegel.

Município de Pitanga
Pitanga

Südlicher Stadtrand von Pitanga (auf der PRC-466 aus Richtung Guarapuava)
Pitanga (Brasilien)
Pitanga (Brasilien)
Pitanga
Koordinaten 24° 46′ S, 51° 46′ WKoordinaten: 24° 46′ S, 51° 46′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 1. Januar 1944Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Guarapuava (seit 2017)
Região imediata Pitanga (seit 2017)
Mesoregion Centro Sul Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Pitanga (1989–2017)
Höhe 897 m
Klima gemäßigt warm (Cfb)
Fläche 1664 km²
Einwohner 29.686 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 17,8 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4119608
Politik
Stadtpräfekt Maicol Geison Callegari Rodrigues Barbosa (2021–2024)
Partei PSD
HDI 0,702 (hoch) (2010)
Karte

Etymologie

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Als Ortsname wurde der Name eines Höhenzugs übernommen, der Serra da Pitanga. Pitanga ist eine Frucht, die hier weit verbreitet vorkommt.[1]

Geschichte

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Besiedlung

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Die Besiedlung der Serra de Pitanga war das Ergebnis von Einzelereignissen, die von verschiedenen Gruppen getragen wurden.

Die ersten Siedler kamen 1847. Es waren zum einen Franzosen aus der Colônia Tereza des Jean Maurice Faivre im heutigen Munizip Cândido de Abreu, die wegen Seuchen und Führungsfehlern gescheitert war. Zu ihnen gehörten die Gebrüder Caillot. Zum anderen kamen Menschen aus Paraná, São Paulo, Minas Gerais und Rio Grande do Sul. Zur gleichen Zeit wie die Franzosen erreichten Elias do Nascimento und sein Bruder Manoel Martiniano de Freitas aus Paraná den Ort Tigre und ließen sich dort nieder.

Auch die Wege der ersten Siedler waren sehr unterschiedlich. Einige kamen aus dem Süden, also über Guarapuava, andere über Cândido de Abreu, und wieder andere kamen aus dem Norden, über Campo Mourão, wobei sie ungezählte Hindernisse überwinden mussten.

Es gab viele Gründe, die sie hierher führten. Die Überreste der französischen Kolonie kamen wegen der schlechten klimatischen Bedingungen und der in der Colônia Tereza erlebten Enttäuschungen. Einige kamen aus Rio Grande do Sul und dem Südosten von Paraná wegen der tragischen Folgen der föderalistischen Revolution, die in den Jahren nach dem Ende des Kaiserreichs zahlreiche Verluste im Süden Brasiliens verursacht hatte.

Andere wiederum erfuhren, dass es sich nicht nur um eine unerforschte Region handelte, sondern auch um fruchtbares Land, das sich für jegliche Art von Ackerbau und Viehwirtschaft eignete.[2]

Erhebung zum Munizip

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Pitanga wurde durch das Gesetzesdekret Nr. 199 vom 30. Dezember 1943 aus Guarapuava ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1944 als Munizip installiert.[1]

Geografie

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Fläche und Lage

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Pitanga liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 1664 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 897 Metern.[5]

Geologie und Böden

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Die Böden bestehen aus Terra Roxa, die bis zur Besiedlung mit tropischem Urwald bedeckt war.

Vegetation

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Das Biom von Pitanga ist Mata Atlântica.[4]

Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1917 mm Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 19,8 °C.[6]

Gewässer

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Pitanga liegt zu 90 % im Einzugsgebiet des Ivaí, der das Munizipgebiet im Nordosten begrenzt. Entlang der südöstlichen Grenze zu Boa Ventura de São Roque fließt der Rio Pitanga von rechts zum Ivaí. An seinem Unterlauf wird er für das Kleinwasserkraftwerk Itaguaçu aufgestaut. Zu ihm fließt der Rio Marrequinha auf der südlichen Grenze des Munizips. Ebenfalls als linker Nebenfluss des Ivai durchzieht der Rio Borboleta das Munizip von Südwest nach Nordost.

Knapp 10 % des Munizips werden über den südwestlichen Grenzfluss Rio Cantu zum Piquiri entwässert.

Straßen

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Pitanga liegt an der PRC-466 von Guarapuava im Süden nach Ivaiporã im Norden. Von ihr zweigt die PR-460 in Richtung Campo Mourão ab. Über die PR-239 hat man im Westen Anschluss an die BR-369 zwischen Campo Mourão und Cascavel.

Terras Indígenas

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Im Gebiet des Munizips liegen der südliche Teil der Terra Indígena Ivaí mit drei Viertel ihrer Fläche. Gemäß der Datenbank der indigenen Territorien des Instituto Socioambiental leben hier gut 1.500 Menschen vom Volk der Kaingang (Stand: 2014).[7]

Terra indígena Völker Bewohner Fläche(km²) Bewohner pro km² Kategorie
Ivaí Kaingang 1.552 73,06 21,2 Terra Indígena

Nachbarmunizipien

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Nova Tebas Manoel Ribas Cândido de Abreu
Palmital, Mato Rico und Roncador  
Santa Maria do Oeste Boa Ventura de São Roque

Stadtverwaltung

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Bürgermeister: Maicol Geison Callegari Rodrigues Barbosa, PSD (2021–2024)

Vizebürgermeister: Carlos Aberto Brandalise, Podemos (2021–2024)[8]

Demografie

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Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Stadt Land
1950 54.738 2 % 98 %
1960 56.006 8 % 92 %
1970 64.014 9 % 91 %
1980 84.504 11 % 89 %
1991 64.514 27 % 73 %
2000 35.861 51 % 49 %
2010 32.638 63 % 37 %
2021 29.686

Quelle: IBGE (2011)[9]

Ethnische Zusammensetzung

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Gruppe * 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 72,0 % 81,1 % 78,4 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,2 % 2,9 % 2,1 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,0 % 0,2 % 0,4 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 26,6 % 14,7 % 18,9 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,2 % 0,6 % 0,1 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,6 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[10]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[11]

Sehenswürdigkeiten

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Durch ein vom damaligen Gouverneur Beto Richa unterzeichnetes Gesetz erhielt Pitanga den Status des geografischen Mittelpunkts des Bundesstaates Paraná. Im Jahr 2013 wurde das geodätische Wahrzeichen eingeweiht, eine spiralförmige Konstruktion mit grünem Glas, die auf vier Stockwerken Informationen über Breitengrad, Längengrad und Höhe enthält. Das Projekt wurde vom Instituto de Terras, Cartografia e Geociências (ITCG) entwickelt.

Der Ort zog Besucher aus anderen Bundesstaaten und Ländern an und integrierte die touristischen Attraktionen der Gemeinde, zu der auch der Caminho do Peabiru, das Olho de São João Maria und die Wasserfälle der Umgebung gehören.[12]

Wirtschaft

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Gewerbe und Landwirtschaft

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Die wichtigsten Industriezweige in Pitanga sind Holzverarbeitung und Produktion von Pappe. Wichtige Erwerbsquellen bieten auch Ackerbau, Viehwirtschaft und Extrativismus (nachhaltige Entnahme wildlebender Pflanzen).

1996 machte Petrobras den ersten und bisher einzigen kommerziellen Erdgasfund im geologischen Becken von Paraná, das Feld Barra Bonita im gleichnamigen Distrikt von Pitanga. Das Feld ist etwa 10 km² groß und befindet sich in einer durchschnittlichen Tiefe von 3500 m in fluvio-deltaischen Sandsteinen der Campo-Mourão-Formation der Itararé-Gruppe. Petrobras hatte kein Interesse an der Erkundung des Feldes und gab es an die Union zurück. Das Feld wurde dann 2015 erneut angeboten und von der Firma EPG Brasil ersteigert. Das Feld wird von dem Unternehmen Barra Bonita Óleo e Gás Ltda. für die Gasförderung untersucht.[13]

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Commons: Pitanga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b História Pitanga PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 23. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Pitanga, abgerufen am 23. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. a b Panorama Pitanga. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 23. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 23. Februar 2022.
  6. Klima Pitanga: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 23. Februar 2022.
  7. A maior base de dados sobre Terras Indígenas no Brasil. Instituto Socioambiental (ISA), São Paulo, abgerufen am 24. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Prefeito e vereadores de Pitanga tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 23. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  9. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  10. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  11. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Pitanga und Cor ou raça).
  12. "Marco que institui Pitanga como o centro do Paraná já tem mais de 7 mil visitas", continue lendo em: https://redesuldenoticias.com.br/noticias/marco-que-institui-pitanga-como-o-centro-do-parana-ja-tem-mais-de-7-mil-visitas/. RedeSul de Notícias (RSN): Nachrichten für Guarapuava und Umgebung, 12. Februar 2014, abgerufen am 24. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  13. Relatório Ambiental Simplificado Complexo de Produção e Compressão de Gás Natural do Campo de Barra Bonita. Instituo Agua e Terra, Governo do Estado do Paraná, September 2017, abgerufen am 23. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).