Santa Maria do Oeste
Santa Maria do Oeste ist ein brasilianisches Munizip in der Mitte des Bundesstaats Paraná. Es hat 9210 Einwohner (2021), die sich Santa-Marienser nennen. Seine Fläche beträgt 837 km². Es liegt 953 Meter über dem Meeresspiegel.
Município de Santa Maria do Oeste Santa Maria do Oeste | ||
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Blick auf Santa Maria do Oeste, mit einer Araukarie im Vordergrund | ||
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Koordinaten | 24° 56′ S, 51° 52′ W | |
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | ||
Symbole | ||
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Gründung | 1. Januar 1993 | |
Basisdaten | ||
Staat | Brasilien | |
Bundesstaat | Paraná | |
ISO 3166-2 | BR-PR | |
Região intermediária | Guarapuava (seit 2017) | |
Região imediata | Pitanga (seit 2017) | |
Mesoregion | Centro-Sul Paranaense (1989–2017) | |
Mikroregion | Pitanga (1989–2017) | |
Höhe | 953 m | |
Klima | gemäßigt warm (Cfa) | |
Fläche | 837 km² | |
Einwohner | 9210 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | |
Dichte | 11 Ew./km² | |
Gemeindecode | IBGE: 4123857 | |
Politik | ||
Stadtpräfekt | Oscar Delgado (2021–2024) | |
Partei | PT | |
HDI | 0,609 (mittel, achtniedrigster Wert von Paraná) (2010) | |
Etymologie
BearbeitenDie Gründer kamen am 8. Dezember 1920 in die Region. Sie gaben dem Ort den neuen Namen Campina de Santa Maria (deutsch: Lichtung der Heiligen Maria), weil an diesem Tag Mariä Empfängnis gefeiert wird.[1]
Geschichte
BearbeitenBesiedlung
BearbeitenDie ersten Dokumente gehen auf das Jahr 1911 zurück, als die Brüder Laurindo und Rosendo Pereira von der Regierung des Bundesstaates eine Fläche von 714 Alqueires (17 km²) erwarben. Sie erhielten gültige Besitzurkunden. Sie verfolgten wahrscheinlich das Ziel, das Land zu bebauen. Die Region wurde in Anspielung auf die Pionierfamilie als Campina dos Pereira (deutsch: Lichtung der Pereira) bezeichnet. Später verkaufte Laurindo Pereira seinen Anteil an Manoel Pereira, der João Romão de Carvalho und Sebastião Vitoriano Gonçalves da Luz mit der Verwaltung des erworbenen Grundstücks beauftragte.
Am 8. Dezember 1920 kam die Familie von Francisco Mendes Teixeira, bekannt als Chico Velho. Dieser Spitzname unterschied ihn von seinem Sohn Francisco Teixeira dos Santos, der Chico Novo genannt wurde. Chico Velho kaufte das Land von Manoel Pereira, der nie in der Region gelebt hatte, und teilte es in kleine Grundstücke auf. Er begann, diese an europäische Einwandererfamilien zu verkaufen, die auf der Suche nach Land waren, um Rinder und Schweine zu züchten und den Boden zu bestellen.
Ende 1920 begann Chico Novo mit Hilfe von Vergílio Martins de Moraes mit dem Bau der ersten Kirche auf dem Gelände neben dem Friedhof. Als sie fertig war, kam Pater Paulo Schorn von der Gemeinde Nossa Senhora de Belém in Guarapuava, um regelmäßig die Messe zu feiern. Eine weitere Initiative von Chico Novo war die Einrichtung des ersten Kaufladens im Dorf, der die gesamte Gemeinde und die Bauern der Region versorgte.
Im Jahr 1932 kam Bernardino Grande in die Region und erwarb die Kneipe von Amalio Cardoso de Mello. Er kaufte auch ein Stück Land, das wahrscheinlich Chico Velho gehörte, um dort Schweine zu züchten. Die erste Schweineherde wurde 1934 von Bernardino Grande nach Ponta Grossa geschickt. Diese Herden wurden zu Fuß geführt, und die Reise dauerte je nach Wetterlage etwa einen Monat, da die übermäßige Hitze den Tieren zusetzte.
In dieses Jahr 1934 fällt auch die Einführung von Pferdekarren für den Transport von Gütern, Mate, Bohnen, Wachs und anderen Produkten, die von Reinaldo und Leopoldo Krüger zusammen mit Alcindino Rosa, José Ulchak und Jorge Rother hergestellt wurden. Im Jahr 1937 wurde auf privater Basis die erste Schule gegründet.
Bis 1940 diente die Landwirtschaft fast ausschließlich dem Eigenbedarf. Erst danach begann sie, kommerzielle Bedeutung zu erlangen. Damals wurden Weizen und Roggen angebaut. João Golanoski baute die erste von Tieren gezogene Dreschmaschine, mit der die Weizengarben gedroschen wurden. In den 1950er Jahren verkaufte Bernardino Grande der Stadtverwaltung von Pitanga eine Fläche von 5 Alqueires (12 ha), um das Rathaus zu bauen.[2]
Erhebung zum Munizip
BearbeitenSanta Maria do Oeste wurde durch das Staatsgesetz Nr. 9320 vom 11. Juli 990 aus Pitanga ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1993 als Munizip installiert.[1]
Geografie
BearbeitenFläche und Lage
BearbeitenSanta Maria do Oeste liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 837 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 953 Metern.[5]
Geologie und Böden
BearbeitenDie Böden bestehen aus Terra Roxa, die bis zur Besiedlung mit tropischem Urwald bedeckt war.
Vegetation
BearbeitenDas Biom von Santa Maria do Oeste ist Mata Atlântica.[4]
Klima
BearbeitenDas Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1883 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 18,0 °C.[6]
Gewässer
BearbeitenSanta Maria do Oeste liegt fast vollständig im Einzugsgebiet des Piquiri, lediglich 2 % seiner Fläche werden zum Ivaí entwässert. Der Piquiri bildet zusammen mit seinem rechten Nebenfluss Rio Caçador die südliche, der rechte Piquiri-Nebenfluss Rio Cantu die nördliche Grenze des Munizips. Weitere nennenswerte Flüsse sind Rio das Antas, Rio do Soita, Rio Araguaí und der Rio da Prata.
Straßen
BearbeitenSanta Maria do Oeste ist über die PR-456 mit Palmital im Westen verbunden. Über eine Munizipalstraße kommt man im Süden nach Campina do Simão.
Nachbarmunizipien
BearbeitenPitanga | ||
Palmital | Boa Ventura de São Roque | |
Goioxim | Campina do Simão | Turvo |
Stadtverwaltung
BearbeitenBürgermeister: Oscar Delgado, PT (2021–2024)
Vizebürgermeister: Antonio Jorandir Gegoski, PT (2021–2024)[7]
Demografie
BearbeitenBevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Stadt | Land |
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2000 | 13.639 | 23 % | 77 % |
2010 | 11.500 | 28 % | 72 % |
2021 | 9.210 |
Quelle: IBGE (2011)[8]
Ethnische Zusammensetzung
BearbeitenGruppe * | 2000 | 2010 | wer sich als … |
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Weiße | 72,5 % | 57,4 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 4,2 % | 3,9 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,3 % | 1,2 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 22,6 % | 37,3 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 0,1 % | 0,1 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,3 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9] |
Weblinks
Bearbeiten- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Santa Maria do Oeste, PR (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b História Santa Maria do Oeste PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 22. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Santa Maria do Oeste, abgerufen am 22. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b Panorama Santa Maria do Oeste. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 22. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ Klima Santa Maria do Oeste: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ Prefeito e vereadores de Santa Maria do Oeste tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 22. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
- ↑ IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S. 152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 17. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Santa Maria do Oeste und Cor ou raça).