Polonia in Zahlen (Schätzwerte 2007)[1]
Argentinien Argentinien 300.000
Australien Australien 200.000
Belarus Belarus 300.000
Belgien Belgien 100.000
Brasilien Brasilien 1.000.000
Bulgarien Bulgarien 2.500
Chile Chile 5.000
Danemark Dänemark 50.000
Deutschland Deutschland, siehe Polen in Deutschland 3.000.000
Estland Estland 3.000
Finnland Finnland 8.000
Frankreich Frankreich 1.000.000
Georgien Georgien 2.000
Griechenland Griechenland 8.000
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1.000.000
Niederlande Niederlande 200.000
Italien Italien 100.000
Irland Irland 100.000
Island Island, siehe Polen in Island 20.000
Israel Israel 3.000
Japan Japan 2.000
ehem. Jugoslawien f 4.500
Kanada Kanada 1.000.000
Kasachstan Kasachstan 50.000
Kolumbien Kolumbien 5.000
Lettland Lettland 50.000
Litauen Litauen 200.000
Luxemburg Luxemburg 5.000
Norwegen Norwegen 100.000
Mexiko Mexiko 8.000
Moldau Republik Moldau 5.000
Neuseeland Neuseeland 5.000
Osterreich Österreich 100.000
Paraguay Paraguay 5.000
Peru Peru 5.000
Portugal Portugal 3.000
Rumänien Rumänien 5.000
Russland Russland 100.000
Schweden Schweden 100.000
Schweiz Schweiz 50.000
Slowakei Slowakei 8.000
Spanien Spanien 100.000
Sudafrika Südafrika 25.000
Tschechien Tschechien 100.000 j
Turkmenistan Turkmenistan 2.000
Tadschikistan Tadschikistan 2.000
Ukraine Ukraine 300.000
Ungarn Ungarn 8.000
Uruguay Uruguay 5.000
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 9.770.544 l
Usbekistan Usbekistan 3.000
Venezuela Venezuela 3.000
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 5.000
Auf Zypern, in China, in Costa Rica und in der Türkei wohnen je ca. 1.000 Polen.

Projekt von Monica Puerta de Pieslak bei Facebook in Zusammenarbeit mit der

Regierungsorganisation „Wspolnota Polska“. Es werden nur Gemeinden ab

2.000 Polen hier aufgelistet.
a 
v. a. in Buenos Aires.
b 
Zensus 2011: Personen mit polnischem Migrationshintergrund[2]. Die
Zahl der Personen mit ausschließlich polnischer Staatsbürgerschaft
liegt bei 740.962 (2015)[3], zudem leben etwa 690.000 (2011)
Personen mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit in Deutschland.[4]
c 
2.193 laut Volkszählung 2000
d 
Schätzwert 2006 aus www.PolskiDublin.com
e 
1.307 laut Volkszählung 2015[5]
f 
Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegovina, Montenegro, Mazedonien
g 
817.085 laut Volkszählung 2001
h 
234.989 laut Volkszählung 2001
i 
laut Volkszählung 2002
j 
51.968 laut Volkszählung 2001
k 
144.100 laut Volkszählung 2001
m 
396.000 laut Volkszählung 1999

Polonia ist die lateinische Bezeichnung für den Staat Polen und wird in der polnischen Sprache für die polnische Diaspora benutzt, die etwa 18–20 Mio. Menschen in der gesamten Welt umfasst.

Polen im Ausland

Definitionsgemäß gehört zur Polonia jede außerhalb Polens lebende Person, die:

  • die polnische Staatsbürgerschaft besitzt (auch wenn diese Person nicht im Besitz eines gültigen Reisepasses oder Personalausweises ist) oder
  • die polnische und daneben noch eine weitere Staatsbürgerschaft besitzt oder
  • die polnische Staatsbürgerschaft nicht besitzt, jedoch polnischer Herkunft ist (wodurch die polnische Staatsbürgerschaft festgestellt werden kann).

Das wichtigste Kriterium ist die eigene Herkunft oder die Herkunft der Vorfahren. Die betreffende Person muss hierbei nicht in Polen geboren worden sein. In einigen Quellen werden die Polen in den ehemaligen polnischen Ostgebieten nicht zur Polonia gezählt, da diese nicht aus Polen ausgewandert sind, sondern sich auf Grund von Grenzverschiebungen nach dem Zweiten Weltkrieg außerhalb des polnischen Staates wiederfanden.[6]

Hintergrund

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Für die Existenz einer polnischen Volksgruppe außerhalb Polens gibt es unterschiedliche Gründe und Ursachen:

  • Erzwungene Emigration oder Verbannung – betraf vor allem die Vorfahren von in Russland lebenden Polen, die nach verlorenen Aufständen oder anderen Zeichen der Illoyalität dem Zarenreich gegenüber nach Sibirien verbannt wurden. Dies fand seit den Teilungen Polens statt,
  • Politische Emigration – begann Anfang des 19. Jahrhunderts und verlief wellenartig, wobei sie nach politischen Umwälzungen (Verlust der Unabhängigkeit, Aufstände, Systemwechsel, Kriege u. Ä.) immer stark zunahm,
  • Wirtschaftliche Emigration – hing mit der industriellen Revolution zusammen, begann Mitte des 19. Jahrhunderts und dauert bis heute an, wobei die Zielländer sehr variieren,
  • Deportation – fand nach dem deutsch-sowjetischen Überfall auf Polen 1939 statt, diese wurde von beiden Besatzern praktiziert. Einerseits wurden polnische Zwangsarbeiter von den Nationalsozialisten nach Deutschland deportiert, andererseits haben Sowjets die polnische Bevölkerung Ostpolens aus politischen oder nationalistischen Motiven gen Osten deportiert,
  • Territoriale Verschiebung – erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg und hatte eine Verschiebung der Grenzen Polens gen Westen zur Folge. Hiervon war die polnische Bevölkerung des ehemaligen Ostpolen betroffen; so entstanden polnische Minderheiten in Litauen, Belarus[7] und der Ukraine.

Auswanderungswellen

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Die Emigration der Polen hatte mehrere Etappen:

Die letztgenannte Etappe dauert bis heute an und hat sich seit der Erweiterung der Europäischen Union 2004 auf die Länder der Europäischen Union konzentriert. Als Beispiel ist hier Irland zu nennen, in welchem vor der Erweiterung kaum Ausländer lebten und welches mittlerweile einen Ausländeranteil von 4 % besitzt, wobei die Polen mit 120.000 Personen die mittlerweile größte Zuwanderergruppe in diesem Land darstellen.

Es gab – zu einem großen Teil aus politischen Flüchtlingen bestehende – polnische Kolonien in fast allen europäischen Hauptstädten sowie in Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln, dem Ruhrgebiet (Ruhrpolen), Mannheim und Frankfurt am Main. Heutige Zentren sind außerdem Chicago, das östliche Ruhrgebiet sowie der Londoner Stadtteil Ealing.

Polen aus bestimmten Regionen Polens ließen sich häufig schwerpunktmäßig in bestimmten Städten Deutschlands nieder. So bildete Ahlen (Westfalen) beispielsweise einen Schwerpunkt für Polen aus dem Raum Posen (Poznań), Gelsenkirchen für Polen aus Masuren und Recklinghausen für Polen aus Schlesien. Diese Schwerpunkte haben teilweise bis heute Bestand. Um Gelsenkirchen herum bildeten sich so auch eigene Begriffe, wie Mottek für Hammer (poln. młotek).

Aktuelle Lage

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Seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 haben bis heute (Ende 2006) ca. 1,12 Millionen (3 % der Bevölkerung) Polen ihr Land verlassen, um in der Europäischen Union Arbeit zu finden. Die meisten von ihnen sind laut einem Bericht des ECAS[8] zwischen 25 und 30 Jahren alt. Die meisten Polen[9] emigrierten nach Deutschland (534.990),[10] Großbritannien (264.000), Irland (120.000), Frankreich (90.000), Italien (72.229) und in die Niederlande (20.000).

Dieser Abfluss an häufig gut ausgebildeten und qualifizierten Arbeitskräften hat mittlerweile zu einem Arbeitskräftemangel auf dem polnischen Markt geführt. Gleichzeitig zeigt der Bericht des ECAS, dass die polnischen Migranten einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wirtschaftswachstum ihrer Gastgeberländer beigetragen haben.

Polnisches Recht

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Nach polnischem Recht sind diejenigen, die zur Polonia gehören, ethnische Polen. Eine (Wieder-)Erlangung der polnischen Staatsbürgerschaft ist für diese Personen somit vereinfacht. Der Nachweis polnischer Vorfahren reicht meist aus.

Anhand dieser Gesetzgebung hat z. B. der israelische Fußballspieler Ben Sahar die polnische Staatsbürgerschaft erhalten und somit das Recht erlangt, als EU-Bürger in Großbritannien arbeiten und Fußball spielen zu können.

Medien für die Polonia

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Es gibt vier Fernsehkanäle, die aus Polen für die Polonia Informationen, Nachrichten, Dokumentationen, Serien und Filme ausstrahlen. Es handelt sich hierbei um den öffentlich-rechtlichen Kanal TV Polonia und die privaten Sender TVN International, Polsat 2 International sowie TV Polska. In Chicago existiert mit Polvision der größte polnischsprachige Sender außerhalb Polens, gegründet von Walter Kotaba, der auch mehrere Radiosender in Illinois, New York und Connecticut gegründet hat. Weitere Fernsehsender, die von der Polonia für die Polonia produziert werden, sind u. a. TV Polonia.US (ebenfalls Chicago), die Sender TV Foka aus Calgary und Panorama 10 aus Toronto (beide Kanada) sowie der Musiksender TV4U aus New York.

Daneben gibt es zahlreiche Radiosendungen sowie -stationen in Ländern wie z. B. den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien, Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Irland, Frankreich, Italien, der Ukraine, Russland, Litauen und Belarus.

Weltspiele der Auslandspolen

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Im Jahr 1934 wurden in Warschau erstmals für emigrierte Polen die Weltspiele der Auslandspolen veranstaltet, die nach darauffolgender 40-jähriger Pause seit 1974 wieder regelmäßig stattfinden. Im jährlichen Wechsel werden die nach Sommer- und Winterspielen aufgeteilten Sportwettkampfveranstaltungen an verschiedenen Orten Polens ausgetragen. So nahmen an den XV. Sommerspielen 2011 in Breslau 1682 Sportler aus 23 Ländern in 27 Sportarten teil.

Polonia in Deutschland

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Zu den wichtigsten auf Bundesebene tätigen Vereinen zählen der Bund der Polen in Deutschland mit Sitz in Bochum, der als Dachverband der polnischen Organisationen 1922 in Berlin gegründet wurde und der Polnische Kongress in Deutschland mit Sitz in Aachen. Dieser wurde am 15. Februar 1992 aus 16 polnischen Vereinen zum Zwecke der Interessenvertretung der polnischen Vereine gegenüber den Behörden gegründet.

Eine besondere Rolle kommt der Polnischen Katholischen Mission zu, die unter anderem Unterricht in polnischer Sprache für Kinder mit polnischem Migrationshintergrund anbietet.

Bekannte Auslandspolen

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Bekannte Auslandspolen und aus Polen stammende Personen[11]

Wissenschaft

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Literatur

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Fußball

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  • Robert Acquafresca (* 1987) – italienischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Guillaume Bieganski (1932–2016) – französischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Thiago Rangel Cionek (* 1986) – polnischer Fußballnationalspieler brasilianisch-polnischer Herkunft
  • Thadée Cisowski (1927–2005) – französischer Fußballspieler polnischer Herkunft
  • Filipe Luís (* 1985) – brasilianischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Léon Glovacki (1928–2009) – französischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Phil Jagielka (* 1982) – englischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Andy Johnson (* 1981) – englischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Raymond Kopa (1931–2017) – französischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Laurent Koscielny (* 1985) – französischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Maor Melikson (* 1984) – israelischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Ludovic Obraniak (* 1984) – polnischer Fußballnationalspieler
  • Damien Perquis (* 1984) – polnischer Fußballnationalspieler
  • Tomasz Radziński (* 1973) – kanadischer Fußballspieler polnischer Herkunft
  • César Ruminski (1924–2009) – französischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Ben Sahar (* 1989) – israelisch-polnischer Fußballspieler
  • Peter Schmeichel (* 1963) – dänischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Kasper Schmeichel (* 1986) – dänischer Fußballspieler polnischer Abstammung (Sohn von Peter Schmeichel)
  • Daniel Sikorski (* 1987) – polnisch-österreichischer Fußballspieler
  • Danny Szetela (* 1987) – US-amerikanischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Gil Vermouth (* 1985) – israelischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Michael Wojtanowicz (* 1985) – österreichischer Fußballspieler polnischer Abstammung
  • Patrik Wozniacki (* 1986) – dänischer Fußballspieler polnischer Abstammung (Bruder von Caroline Wozniacki)
Fußball (Deutschland)
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Andere Sportarten

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Literatur

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Siehe auch

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Commons: Polonia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wspólnota Polska – Polonia w liczbach. (Memento des Originals vom 21. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archiwum.wspolnotapolska.org.pl Die folgenden Zahlen stellen (wenn nichts anderes angegeben) Schätzwerte aus dem Jahr 2007 dar, wobei nur Gemeinden über 2.000 Personen aufgeführt sind. Diese Daten geben teilweise deutlich höhere Zahlen an, als andere Statistiken, wie z. B. Volkszählungen, und haben keinen Absolutheitsanspruch, sondern sind eher als Näherungswerte aufzufassen, die insbesondere in Ländern, in denen keine Volkszählungen durchgeführt werden, die einzige Beurteilungsgrundlage darstellen.
  2. Zensusdatenbank - Ergebnisse des Zensus 2011. Abgerufen am 25. April 2015.
  3. Anzahl der Ausländer aus Polen in Deutschland von 2007 bis 2015
  4. Vier Millionen Deutsche besitzen zwei Pässe, zeit.de
  5. Polacy w Japonii
  6. Central Statistical Office (Memento des Originals vom 11. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat.gov.pl
  7. siehe auch: Bund der Polen in Belarus
  8. European Citizen Action Service (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ecas-citizens.eu
  9. in dem Bericht waren die baltischen Länder und Finnland nicht inbegriffen
  10. Saisonarbeiter sind in den Zahlen mitenthalten
  11. Einzelne Personen sind anderen nationalen Bekenntnisses