Poretschje (Kaliningrad, Slawsk)

Ort in der russischen Oblast Kaliningrad

Poretschje (Поречье, deutsch Polenzhof) war ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Seine Ortsstelle liegt im Gebiet des Munizipalkreises Rajon Slawsk (Stadtkreis Heinrichswalde).

Untergegangener Ort
Poretschje
Polenzhof

Поречье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Polentzenhof (vor 1785)
Polentzhof (nach 1785)
Polenzhof (bis 1947)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 55° 3′ N, 21° 25′ OKoordinaten: 55° 3′ 26″ N, 21° 24′ 45″ O
Poretschje (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Poretschje (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Poretschje (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Poretschje (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Bearbeiten

Die Ortsstelle Poretschjes liegt im Nordwesten der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) im Südwesten des Rajon Slawsk, 17 Kilometer westlich der Rajonshauptstadt Slawsk (deutsch Heinrichswalde).

Geschichte

Bearbeiten

Bei dem einstigen Polentzenhof – nach 1785 Polentzhof und bis 1947 Polenzhof genannt – handelte es sich um ein langgestrecktes Dorf mit einer Windmühle und einem 1785 erwähnten Krug.[1] 1874 wurde der Ort in den neu errichteten Amtsbezirk (Alt) Seckenburg im ostpreußischen Kreis Niederung (1938 bis 1945 „Kreis Elchniederung“) eingegliedert.[2] Etwa 1890 wurde Polenzhof in den Amtsbezirk Jodgallen umgegliedert, der ab 1939 „Amtsbezirk Grünhausen“ hieß.

238 Einwohner waren im Jahre 1910 in Polenzhof registriert.[3] Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 246 und belief sich 1933 auf 237 und 1939 auf 208.[4]

In Kriegsfolge wurde 1945 das nördliche Ostpreußen an die Sowjetunion abgetreten und in die Oblast Kaliningrad integriert. 1947 erhielt Polenzhof die russische Namensform „Poretschje“ und wurde in den Sapowednenski selski Sowet/okrug (Dorfsowjet Seckenburg) einbezogen. Doch fand keine Besiedlung des Ortes statt, der bereits vor 1975 als verlassen galt und aufgegeben wurde. Seine Ortsstelle liegt heute im Bereich des Munizipalkreises Rajon Slawsk (Stadtkreis Heinrichswalde) in der Oblast Kaliningrad der Russischen Föderation.

Religion

Bearbeiten

Christentum

Bis 1945 war Polenzhof in die evangelische Kirche Seckenburg (russisch Sapowednoje) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Katholischerseits gehörte der Ort zur Pfarrei in Tilsit (russisch Sowetsk) im damaligen Bistum Ermland.

Die Ortsstelle Polenzhof ist kaum noch wahrnehmbar. Sie ist über eine Nebenstraße von Sapowednoje (Seckenburg) aus zu erreichen.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Dietrich Lange: Polenzhof, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Seckenburg/Jodgallen/Grünhausen
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Niederung
  4. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Niederung (Elchniederung)