Ägyptische Hieroglyphen:
Als (Altägyptische) Hieroglyphen (altgr. ἱερός, hieros: „heilig“; γλύφω, glyphō: „(in Stein) gravieren/ritzen“; davon abgeleitet ἱερογλυφικα γράμματα, hieroglyphika grammata: „die heiligen Schriftzeichen“; ägyptisch zš nj mdw nṯr „Schrift der Gottesworte“) werden die Zeichen des ältesten ägyptischen Schriftsystems bezeichnet. Ägyptische Hieroglyphen sind eine Bilderschrift, die etwa im Zeitraum von 3200 v. Chr. bis 300 n. Chr. in Ägypten und Nubien für die Alt-, Mittel- und Neuägyptische Sprache benutzt wurde. Sie setzt sich aus Lautzeichen (Phonogramme), Deutzeichen (Determinative) und Bildzeichen (Ideogramme) zusammen. |
Akkadische Sprache:
Akkadisch ist eine ostsemitische Sprache, die stark vom Sumerischen beeinflusst wurde. Sie wurde bis kurz nach der Zeitenwende in Mesopotamien und im heutigen Syrien gesprochen. Ihre Bezeichnung ist vom Namen der Stadt Akkad abgeleitet. Akkadisch war Volks- und Amtssprache in Mesopotamien sowie zeitweise die Sprache der internationalen Korrespondenz in Vorderasien bis nach Ägypten. |
Akrasia:
Unter Akrasia (altgr. ἀκρασία, lat. incontinentia; auch: Willensschwäche, Unbeherrschtheit, Handeln wider besseres Wissen) versteht man den Fall, dass eine Person eine Handlung ausführt, obwohl sie eine alternative Handlung für besser hält. Die Analyse entsprechender Handlungen ist eines der zentralen Probleme der philosophischen Disziplin der Handlungstheorie, da akratische Handlungen plausibel scheinenden Annahmen über Handlungen von Personen zu widersprechen scheinen. Untersucht wird dabei, ob bzw. inwiefern derartige Handlungen mit der Annahme vereinbar sind, dass Personen für sie selbst gute Handlungen ausführen wollen. |
Akrotiri (Santorin):
Akrotiri ist eine archäologische Ausgrabungsstätte im Süden der griechischen Insel Santorini (auch Thera). Im Jahr 1967 entdeckte der Archäologe Spyridon Marinatos eine bronzezeitliche Stadt, die in der Blüte ihrer Existenz durch einen Vulkanausbruch verschüttet und so für über 3500 Jahre verborgen wurde. Der exzellente Erhaltungszustand erlaubt Einblicke in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bronzezeit und hat auch herausragende Fresken aus dieser Zeit bewahrt. Die Ausgrabungsstätte ist nach einem heutigen Dorf benannt. Der Ort Akrotiri liegt oberhalb der Ausgrabung auf einem Hügel aus den ältesten Vulkangesteinen der Insel und wird durch die Ruine einer Burganlage aus der Zeit der venezianischen Herrschaft (1204–1537) geprägt. |
Allgemeiner Friede:
Die Idee des Allgemeinen Friedens (griechisch: κοινή ειρήνη / koiné eiréne) war neben der des Panhellenismus einer der prägenden politischen Gedanken im Griechenland des 4. vorchristlichen Jahrhunderts. Der Begriff bezeichnet zugleich eine bestimmte Art von Friedensverträgen, die den grundlegenden Forderungen der Idee gerecht werden sollten. Diese Verträge hatten im Wesentlichen drei Punkte gemeinsam: Ein Allgemeiner Friede musste sich erstens an alle griechischen Poleis wenden; zweitens musste er deren prinzipielle Autonomie und völkerrechtliche Gleichstellung anerkennen, unabhängig von ihrer tatsächlichen Macht; und er musste drittens ohne zeitliche Begrenzung angelegt sein. |
Die Amazonenschlacht:
Die Amazonenschlacht (zweite Fassung) ist ein Gemälde des deutschen Malers Anselm Feuerbach. Das 1871 geschaffene und 1873 vollendete Werk mit den Maßen 4,05 mal 6,93 Meter befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum und ist im Besitz der Stadt Nürnberg. Anselm Feuerbach (* 1829 in Speyer, † 1880 in Venedig) war einer der bedeutendsten Maler des deutschen Klassizismus, der sich wie viele Künstler seiner Zeit lange in Rom aufhielt. Dort entstanden seine bekanntesten und meistbeachteten Werke, wie die zweite Fassung seiner „Iphigenie“, die zwei Fassungen seines „Gastmahl des Plato“ und die zweite Fassung der „Amazonenschlacht“. Der Gegenstand des Bildes geht auf die Sage der Amazonen im Trojanischen Krieg zurück. |
Ammianus Marcellinus:
Ammianus Marcellinus (* um 330 in Antiochia am Orontes, Syrien; † um 395 [spätestens um 400] wahrscheinlich in Rom) war ein römischer Historiker. Er ist neben Prokopios von Caesarea der bedeutendste spätantike Geschichtsschreiber. Er schrieb in Latein, obwohl seine Muttersprache das Griechische war. Seine Res gestae sind das letzte bedeutende lateinische Geschichtswerk der Antike. Die erhaltenen Teile umfassen die Jahre von 353 bis 378 und beschreiben die Zeit unmittelbar vor Beginn der großen Völkerwanderung, in der sich die antike Mittelmeerwelt grundlegend verändern sollte. Ammianus hat als Soldat unter den Kaisern Constantius II. und Julian Apostata gedient und viele der von ihm geschilderten Ereignisse selbst miterlebt. |
Antinoos:
Antinoos (Ἀντίνοος, latinisiert Antinous; * 27. November zwischen 110 und 115 in Bithynion-Klaudiopolis, Bithynien; † am oder kurz vor dem 30. Oktober 130 im Nil bei Besa) war ein Günstling und vermutlich Geliebter des römischen Kaisers Hadrian. Nach seinem Tod wurde er zum Gott erklärt und verehrt. Viele seiner Bildnisse blieben bis in die heutige Zeit erhalten. Von der Renaissance bis heute wurde die Kunst um Antinoos vielfach rezipiert. Das betrifft sowohl die aus der Antike überlieferte Kunst als auch Nachschöpfungen und Interpretationen antiker Kunstwerke in der Neuzeit. |
Apulische Vasen (Berlin 1984.39–59):
Der zusammenhängende Fund antiker apulischer Vasen, die unter den Inventarnummern Berlin 1984.39-59[1] bekannt sind, besteht aus 21 griechischen Vasen, Tellern und Vasenfragmenten, die sich heute in der Antikensammlung Berlin befinden. Der Fund besteht aus zum Teil überdurchschnittlich großen Vasen, die reich mit Bildern des sogenannten „reichen Stils“ der Apulischen Vasenmalerei verziert sind. |
Archäologische Stätten von Agrigent:
Die archäologischen Stätten von Agrigent südlich des heutigen Stadtkerns von Agrigent gehören zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien. Sie zeigen vor allem die Überreste von Akragas (lat. Agrigentum), einer der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien. Die teilweise noch sehr gut erhaltenen griechischen Tempel zeugen von der Größe, Macht und kulturellen Hochblüte der damaligen griechischen Stadt. 1997 wurden die archäologischen Stätten von Agrigent von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. |
Aristoteles:
Aristoteles (griechisch Ἀριστοτέλης, * 384 v. Chr. in Stageira (Stagira) auf der Halbinsel Chalkidike; † 322 v. Chr. in Chalkis auf der Insel Euboia) gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten europäischen Philosophen. Er hat zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründet oder maßgeblich beeinflusst, darunter Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Dichtungstheorie und Staatslehre. Aus seinem Gedankengut entwickelte sich der Aristotelismus. |
Arminius:
Arminius (* um 17 v. Chr.; † um 21 n. Chr.) war ein Fürst der Cherusker, der den Römern im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht mit der Vernichtung von drei Legionen eine ihrer verheerendsten Niederlagen beibrachte. Die antiken Quellen bieten nur wenige biographische Angaben zu Arminius. Das nachantike Bild des Cheruskerfürsten ist vor allem durch die von Tacitus geprägte Formel „Befreier Germaniens“ bestimmt. Arminius ist bis zur Gegenwart in einzigartiger Häufigkeit Gegenstand der Belletristik und Populärwissenschaft geworden. Die an Arminius als historische Person angelehnte Gestalt Hermann der Cherusker wurde in Deutschland eine nationale Mythen- und Symbolfigur. |
Auge für Auge:
Auge für Auge (hebräisch Ajin tachat ajin) ist Teil eines Rechtssatzes aus dem Sefer ha-Berit (hebr. für Bundesbuch, Ex 21, 22-24). Er verlangt einen verhältnismäßigen Schadensersatz in allen Fällen von Körperverletzung. Er ist Teil der schriftlichen Tora für das Volk Israel. In der Übersetzung Auge um Auge - oft zusammen mit der Fortsetzung Zahn um Zahn - wird dieses Teilzitat meist als Redewendung für ein allgemeines Sühneprinzip oder retributives Strafkonzept aufgefasst, Gleiches mit Gleichem zu vergelten (Ius/Lex talionis - „wie du mir, so ich dir" -: siehe Vergeltung). |
Augustus:
Augustus (* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius Thurinus in Rom oder Velitrae; † 19. August 14 n. Chr. in Nola bei Neapel) gilt als erster römischer Kaiser. Der Großneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars gewann die Machtkämpfe, die auf dessen Ermordung im Jahr 44 v. Chr. folgten, und war von 31 v. Chr. an Alleinherrscher des Römischen Reichs. Er setzte dem Jahrhundert der Römischen Bürgerkriege ein Ende und begründete die julisch-claudische Dynastie. Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik (restitutio rei publicae) betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monarchie in Form des Prinzipats. Seine Herrschaft mündete in eine lang anhaltende Zeit inneren Friedens, die später als Pax Augusta verklärt wurde. |
Bogen von Orange:
Der Bogen von Orange (auch Triumph- oder Augustusbogen von Orange) ist ein dreitoriger Ehrenbogen wohl spätaugusteisch-frühtiberischer Zeit, der dem nördlichen Stadteingang in das antike Arausio, das heutige Orange im südfranzösischen Département Vaucluse, vorgelagert war und etwa 110 Meter außerhalb der Stadt lag. |
Bücherverluste in der Spätantike:
Die Bücherverluste in der Spätantike (der Epoche zwischen ca. 300 und 600 n. Chr.) sind eine unwiederbringliche Einbuße für das kulturelle Erbe der klassischen Antike. Erst um 1800 erreichten europäische Bibliotheken wieder ähnliche Bestandszahlen. Die vielen Millionen Bücher der Antike gingen verloren, als das römische Reich christlich wurde. Mit der Einführung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert wurden die Überreste der klassischen Literatur jedoch wieder allmählich der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. |
Büyükkale:
Büyükkale (türkisch für Große Burg) ist ein Felsrücken in der hethitischen Hauptstadt Ḫattuša. Er war von der frühen Bronzezeit im späten 3. Jahrtausend v. Chr. bis in römische Zeit besiedelt. Schon vor der Ankunft der Hethiter in der Zeit der Hattier existierte eine befestigte Siedlung, ebenso in der Zeit der assyrischen Handelskolonien (Karumzeit). Während des hethitischen Großreichs wurde der Hügel immer weiter bebaut und befestigt und trug in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. den Regierungssitz der hethitischen Großkönige. Auch in späterer, phrygischer, hellenistischer und römischer Zeit gab es ummauerte Siedlungen auf dem Büyükkale. Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurde der Felsrücken – vornehmlich von deutschen Archäologen – eingehend erforscht und ausgegraben. Für die Hethitologie bedeutsam ist die dortige Burganlage auch wegen einer großen Anzahl an Keilschrifttafeln in hethitischer, aber auch in mehreren anderen Sprachen, die in den Gebäuderesten gefunden wurden. |
Caligula:
Gaius Caesar Augustus Germanicus (* 31. August 12 in Antium; † 24. Januar 41 in Rom), posthum bekannt als Caligula, war von 37 bis 41 römischer Kaiser. Caligulas Jugend war von den Intrigen des ehrgeizigen Seianus geprägt. Nach hoffnungsvollem Regierungsbeginn, der durch persönliche Schicksalsschläge getrübt wurde, übte der Kaiser seine Herrschaft zunehmend als autokratischer Monarch aus und ließ in Hochverratsprozessen zahlreiche Senatoren in willkürlicher Ausschöpfung seiner Amtsgewalt zum Tode verurteilen. Diese Phase der Gewaltherrschaft endete mit der Ermordung und Einzelmaßnahmen zur Vernichtung des Andenkens an den Kaiser. |
Claudius:
Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (vor seinem Herrschaftsantritt Tiberius Claudius Nero Germanicus; * 1. August 10 v. Chr. in Lugdunum, heute Lyon; † 13. Oktober 54 n. Chr.) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie, der vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinen Tod im Jahr 54 regierte. Geboren wurde er in Lugdunum als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor. Er war der erste römische Kaiser, der außerhalb Italiens geboren wurde. Claudius galt als aussichtsloser Kandidat auf die Nachfolge im Kaiseramt. Der Überlieferung zufolge litt er an physischen Gebrechen. Bevor ihn sein Neffe Caligula im Jahr 37 zum Konsul machte, wurde er von seiner Familie praktisch von allen öffentlichen Tätigkeiten ausgeschlossen. |
Dareios I.:
Dareios I. (* 549 v. Chr.; † November 486 v. Chr.), auch Darius I., Dāriyūš (persisch: داریوش, [dɔːriˈuːʃ]) oder Dārayavahuš genannt, war ein persischer Großkönig. Er wird auch oft Dareios der Große genannt. Sein persischer Name bedeutet wörtlich „das Gute aufrechterhaltend“. Dareios gilt neben Kyros II. als der bedeutendste Großkönig des persischen Achämenidenreiches. Hervorgehoben wird stets seine Tätigkeit als Erneuerer der Reichsstrukturen. Es wird angenommen, dass die Verwaltungsreformen, die Dareios durchführte, noch lange nach dem Ende des Achämenidenreiches als vorbildhaft galten und vielleicht sogar in die Organisation des Römischen Reiches einflossen. |
Diadochen:
Die Diadochen (griech. διάδοχοι, Nachfolger, eigentlich die etwas für einen anderen übernehmen) waren ehemalige Feldherren Alexanders des Großen und deren Söhne (die Epigonen), die nach dessen unerwartetem Tod 323 v. Chr. das Alexanderreich unter sich aufteilten und sich mit wechselnden Bündnissen in insgesamt sechs Diadochenkriegen bekämpften. Danach hatte sich ein Staatensystem etabliert, das bis zum Auftreten des Römischen Reiches im östlichen Mittelmeerraum im 2. Jahrhundert v. Chr. Bestand haben sollte und den Rahmen für die kulturelle Entfaltung des Hellenismus bot. |
Eifelwasserleitung:
Die Eifelwasserleitung – auch Römerkanal oder die Römische Wasserleitung nach Köln genannt – war einer der längsten Aquädukte des römischen Imperiums und gilt als größtes antikes Bauwerk nördlich der Alpen. Das technische Kulturdenkmal ist beredtes Zeichen für die hohe Kunst römischer Ingenieure, deren technischer Standard auf dem Gebiet der Wasserversorgung erst in der Neuzeit wieder erreicht wurde. |
Elagabal:
Elagabal (* 204 wahrscheinlich in Rom; † 11. März 222 in Rom), gräzisiert Heliogabalos, war vom 16. Mai 218 bis zu seiner Ermordung römischer Kaiser. Er hieß ursprünglich Varius Avitus Bassianus, nannte sich aber als Kaiser Marcus Aurelius Antoninus. Für die antike und die neuzeitliche Nachwelt wurde der Name Elagabal zum Symbol für Lasterhaftigkeit und Dekadenz der römischen Kaiserzeit und für verhängnisvolle orientalische Kultureinflüsse; die moderne Forschung hat sich aber von solchen klischeehaften Vorstellungen befreit und zeichnet ein differenziertes Bild. Ein schwerer Konflikt zwischen konservativem Römertum und der syrischen religiösen Tradition, die der jugendliche Kaiser verkörperte, überschattete seine Regierungszeit. Elagabal scheiterte katastrophal an seinem Mangel an Kompromissbereitschaft und Verständnis für die mit der Kaiserwürde verbundenen Aufgaben; dennoch konnte die herrschende Dynastie sich über seinen Tod hinaus an der Macht halten. |
Elamische Sprache:
Die elamische oder elamitische Sprache ist die ausgestorbene Sprache der Elamer, eines altorientalischen Volkes im Südwesten des heutigen Iran. Elamische Texte stammen aus der Zeit 2400 - 350 vor Chr., insgesamt ergibt sich also eine zweitausendjährige Überlieferungsgeschichte. Das Elamische ist mit keiner anderen altorientalischen Sprache verwandt: es gehört weder zu den semitischen Sprachen (wie z. B. das Akkadische), noch zu den indogermanischen Sprachen (wie z. B. das Hethitische oder das Altpersische), auch mit dem benachbarten Sumerischen ist es sicherlich nicht verwandt. Die meisten Forscher halten das Elamische für eine isolierte Sprache, einige sehen aber genetische Beziehungen zu den drawidischen Sprachen des indischen Subkontinents. |
Eusebia:
Eusebia (* in Thessalonike; † 360), mit vollständigem Namen Flavia Eusebia, war als zweite Frau Constantius’ II. (Kaiser 337–361) seit 353 römische Kaiserin. Eusebia übte großen Einfluss auf ihren Mann aus und förderte den späteren Kaiser Julian Apostata, dem sie zu seiner Ernennung zum Unterkaiser (Caesar) des Constantius verhalf. Hauptquellen für ihr Leben sind die Lobrede, die Julian ihr aus Dank für ihre Hilfe widmete, sowie mehrere Bemerkungen des Historikers Ammianus Marcellinus. |
Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar:
'Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar ist ein unvollendetes Werk des deutschen Schriftstellers Bertolt Brecht, das ursprünglich aus sechs Büchern bestehen sollte. Brecht arbeitete daran von 1938 bis 1939 im dänischen Exil. 1949 erschien zuerst das zweite Buch der Reihe „Unser Herr C.“ in der Zeitschrift „Sinn und Form“ (Berlin). 1957 wurden postum das dritte Buch „Klassische Verwaltung einer Provinz“, ebenfalls in „Sinn und Form“, sowie das gesamte Fragment (Bücher 1–4) im Gebrüder Weiss Verlag (Berlin/West) und im Aufbau-Verlag (Berlin/DDR) veröffentlicht. |
Gladiator:
Gladiatoren (vom lateinischen gladius, einem „Stoßschwert“) waren im antiken Rom Berufskämpfer, die in öffentlichen Schaustellungen auf Leben und Tod gegeneinander kämpften. Der Kampf der Gladiatoren gegeneinander wird als Gladiatur bezeichnet. Gladiatorenkämpfe waren Bestandteil des römischen Lebens von 264 v. Chr. bis Anfang des 5. Jahrhunderts nach Chr. |
Grab des Nacht (TT52):
Das Grab des Nacht ist das Privatgrab eines altägyptischen Beamten namens Nacht und dessen Frau Taui. Das Felsgrab wurde in der Nekropole von Theben-West gefunden und wird in die 18. Dynastie, also den Beginn des Neuen Reiches um 1400 v. Chr. in Ägypten, datiert. Es trägt die Nummer TT52 (TT = Theban Tomb = Thebanisches Grab) der Gräber von Scheich Abd el-Qurna in Theben-West. Besonders bekannt sind mehrere Details der qualitativ hochwertigen Wandmalereien, die häufig in der ägyptologischen Literatur zitiert werden. Von der restlichen Ausstattung des letztlich unfertig gebliebenen und 1889 wiederentdeckten Grabes ist heute nur noch wenig erhalten. Die Malereien sind inzwischen stark beschädigt, dank der Arbeiten des Archäologen Norman de Garis Davies aber im Fundzustand bekannt. |
Griechischer Tempel:
Der griechische Tempel (altgriechisch ὁ ναός ho naós „Wohnung“; inhaltlich nicht gleichzusetzen mit dem lateinischen templum „Tempel“) ist ursprünglich das ein Kultbild bergende Gebäude eines griechischen Heiligtums. Er diente im Allgemeinen nicht dem Kult, da die Gottesverehrung ebenso wie Opfer im Freien stattfanden, konnte aber Weihgeschenke oder Kultgerät aufnehmen. Er ist der bedeutsamste und am weitesten verbreitete Gebäudetypus der griechischen Baukunst. |
Großer Tempel von Ḫattuša:
Der Große Tempel, auch als Tempel 1 bezeichnet, ist ein Tempel in Ḫattuša, der Hauptstadt des altorientalischen Großreichs der Hethiter. Die Stadt liegt im nördlichen Zentralanatolien beim Ort Boğazkale, früher Boğazköy, in der Türkei. Tempel 1 war der größte Tempel der Stadt und gleichzeitig nach dem Tempel des Wettergottes in Kuşaklı der zweitgrößte bisher bekannte des Hethiterreichs. Er lag als einziger der 31 bisher bekannten Tempel von Ḫattuša im Norden des Stadtgeländes in der Unterstadt, dem älteren Stadtbezirk. Er entstand in althethitischer Zeit, nach neuesten Erkenntnissen spätestens im frühen 16. Jahrhundert v. Chr. |
Gudea:
Gudea war der dritte und bedeutendste Ensi der 2. Dynastie von Lagasch am Ende des 3. Jahrtausends v. Chr.. Gudea förderte nach einer Zeit der Fremdherrschaft die alte sumerische Tradition, Religion, Literatur und Wissenschaft. Als Bauherr ließ er diverse Tempel und die Infrastruktur vieler sumerischer Städte erneuern und neu errichten. Zudem belebte er den Handel Vorderasiens und konnte auf diesen Weg eine Vorherrschaft seines Staates Lagasch über die anderen sumerischen Stadtstaaten erringen. Wichtig für dich Nachwelt ist er durch die überlieferten Bauhymnen und Dioritstatuen. |
Römische Villa Haselburg:
Die Römische Villa Haselburg ist ein Gutshof aus der Zeit der Besiedlung des Odenwalds durch die Römer. Die nach archäologische Ausgrabungen in weiten Teilen sichtbare Anlage in der Nähe der Gemeinde Hummetroth bei Höchst im Odenwald in Hessen ist als Freilichtmuseum gestaltet und frei zugänglich. Die Villa Rustica „Haselburg“ gehört zu den mehreren hundert bekannten Gutshöfen aus der Römerzeit in Hessen. Sie ist die bislang größte bekannte und am weitesten durch Grabungen erforschte Anlage dieser Art. |
Ḫattuša:
Ḫattuša oder Hattuscha (auch Hattusa, türkisch Hattuşaş) war die Hauptstadt des Hethiter-Reiches. Ihre Überreste liegen in der türkischen Provinz Çorum beim Ort Boğazkale (früher Boğazköy) im anatolischen Hochland zentral im Bogen des Kızılırmak nördlich der antiken Landschaft Kappadokien, etwa 180 Kilometer östlich von Ankara. Der Ort war vom späten 3. Jahrtausend v. Chr. bis in das 4. Jahrhundert n. Chr. und erneut in byzantinischer Zeit im 11. Jahrhundert n. Chr. bewohnt. Vom späten 17. bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts v. Chr. war der Ort Hauptstadt des Großreichs der Hethiter. |
Heiligtum der Isis und Mater Magna (Mainz):
Das Heiligtum der Isis und Mater Magna entstand im römischen Mogontiacum im 1. Jahrhundert n. Chr. und bestand bis in das 3. Jahrhundert. Bei Bauarbeiten zur neuen Einkaufsgalerie „Römerpassage“ in der Mainzer Innenstadt wurden dessen bauliche Überreste Ende 1999 entdeckt und freigelegt. Weihe-Inschriften belegen die Verbindung des flavischen Kaiserhauses mit der Errichtung des Heiligtums sowie den Zusammenhang zwischen der Stiftung des Heiligtums und einem politisch brisanten Anlass für die Weihung.[1] Die baulichen Überreste, ausgewählte Funde und eine multimediale Rahmenpräsentation sind in Form eines kleinen Museums im Untergeschoss der Römerpassage zu besichtigen. |
Hellenismus:
Der Begriff Hellenismus (von griech. Ἑλληνισμός, hellenismos = Griechentum) bezeichnet die geschichtliche Epoche vom Regierungsantritt Alexanders des Großen von Makedonien 336 v. Chr. bis zur Einverleibung des letzten hellenistischen Reiches in das Römische Reich 30 v. Chr. Als Epochenbezeichnung wurde der Begriff „Hellenismus“ zuerst vom deutschen Historiker Johann Gustav Droysen um die Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet; der Begriff hellenismos (im Sinne von Nachahmung des Griechischen) ist jedoch bereits antiken Ursprungs. Kennzeichen dieser Geschichtsepoche ist die Hellenisierung, die Durchdringung vor allem des Orients durch die griechische Kultur und im Gegenzug der Einfluss orientalischer Kultur auf die Griechen. Die hellenistische Welt umfasste einen gewaltigen Raum, der von Sizilien und Unteritalien (Magna Graecia) über Griechenland bis nach Indien und vom Schwarzen Meer bis nach Ägypten reichte. |
Hephaistion:
Hephaistion (altgriechisch Ἡφαιστίων; * um 360 v. Chr. in Pella, Makedonien; † Winter 324/23 v. Chr in Ekbatana), Sohn des Amyntor, war ein makedonischer Adeliger, der engste Freund, General, Leibwächter und vielleicht auch Geliebter Alexanders des Großen. Aufgrund seiner besonderen Loyalität zu Alexander und dessen politischem Programm der Aussöhnung und Verschmelzung der verschiedenen Völker seines Reiches konnte er zum zweiten Mann des Reiches aufsteigen. |
Hurritische Sprache:
Das Hurritische (früher auch Hurrisch, Eigenbezeichnung Ḫurwoḫḫe/Ḫurroḫḫe) ist eine ausgestorbene Sprache, die bis um 1200 v. Chr. in einem Gebiet gesprochen wurde, das sich von der Osttürkei bis in den nördlichen Irak erstreckte und in etwa dem heutigen Siedlungsgebiet der Kurden entspricht. Es war die Amtssprache des Mitanni-Reichs, wurde aber auch in einigen Regionen des Hethiterreiches verwendet. Die wichtigsten Zentren waren die Hauptstadt Wassukanni und die Städte Taite, Nuzi und Alalach sowie Hattuša, die Hauptstadt des Hethiterreichs. |
Hypatia:
Hypatia (auch Hypatia von Alexandria, griechisch Ὑπατία Hypatía; * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) war eine spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin. Von ihren Werken ist nichts erhalten geblieben, Einzelheiten ihrer Lehre sind nicht bekannt. Sie unterrichtete öffentlich und vertrat einen vermutlich mit kynischem Gedankengut angereicherten Neuplatonismus. Als Vertreterin einer nichtchristlichen philosophischen Tradition gehörte sie im überwiegend christlichen Alexandria der bedrängten paganen Minderheit an. Dennoch konnte sie lange unangefochten lehren und erfreute sich hohen Ansehens. Schließlich wurde sie aber das Opfer eines politischen Machtkampfs, in dem religiöse Gegensätze instrumentalisiert wurden. Eine aufgehetzte christliche Menge ermordete sie und schändete den Leichnam. |
Jerusalemer Urgemeinde:
Die Jerusalemer Urgemeinde war die wohl erste Gemeinschaft des Urchristentums. Sie fand sich nach der Kreuzigung Jesu von Nazarets in Jerusalem zusammen, um dem Volk Israel und allen Völkern die Auferstehung des Messias Jesus Christus, Vergebung der Sünden und Jesu Gebote zu verkünden, sich auf seine Wiederkunft (Parusie) und das damit verbundene Weltende vorzubereiten. |
Jesus von Nazaret:
Jesus von Nazaret (* wahrscheinlich zwischen 7 und 4 v. Chr. in Bethlehem, Kafarnaum oder Nazaret; † 30, 31 oder 33 in Jerusalem) gilt als die historische Person, die hinter dem Jesus Christus des Neuen Testaments (folgend: NT) steht. Danach war Jesus ein Jude aus Galiläa und trat ungefähr seit dem Jahr 28 öffentlich als Wanderprediger im Gebiet des heutigen Israel und im Westjordanland auf. Er wollte keine neue Religion gründen, sondern das Judentum angesichts des erwarteten Gottesreichs zur Umkehr rufen. Wenige Jahre später wurde er als angeblicher Aufrührer gegen die römische Besatzungsmacht gekreuzigt. Seine historische Wirkung ist die Bildung einer neuen Weltreligion, des Christentums. Auch außerhalb des Christentums hat Jesu Wirken religiöse, kulturelle, politische und persönliche Bedeutung. |
Julian (Kaiser):
Flavius Claudius Iulianus (* 331 in Konstantinopel; † 26. Juni 363 in der Nähe von Maranga am Tigris) war von 360 bis 363 römischer Kaiser. Julians kurze Regierungszeit war innenpolitisch durch seinen vergeblichen Versuch geprägt, das durch Konstantin den Großen im Reich privilegierte Christentum zurückzudrängen. Er wollte der römischen, besonders aber der griechischen Religion und den östlichen Mysterienkulten durch staatliche Förderung wieder eine Vormachtstellung verschaffen. Julian unternahm die größte Militäroperation der römischen Geschichte gegen das Sassanidenreich, in deren Verlauf er fiel. Sein Tod begrub jegliche Hoffnung auf eine Renaissance nichtchristlicher Weltanschauungen im Imperium. |
Justinian I.:
Justinian I. (* ca. 482 in Tauresium, heute Taor bei Skopje; † 14. November 565 in Konstantinopel), manchmal „der Große“ genannt, war vom 1. August 527 bis zu seinem Tod im Jahre 565 oströmischer Kaiser. Justinian gilt als einer der bedeutendsten Herrscher der ausgehenden Spätantike. Seine Regierungszeit markiert dabei eine wichtige Stufe des Übergangs von der Antike hin zum Mittelalter und somit den Übergang von römischer Tradition zu byzantinischer Regierung. Justinian betrieb auch eine aggressive Westpolitik, wobei es ihm gelang, weite Teile des alten Imperium Romanum, die im Westen an die Germanen gefallen waren, wiederzugewinnen. Für die Rechtsgeschichte ist die von ihm in Auftrag gegebene Kodifikation des römischen Rechts von großer Bedeutung (das später so genannte Corpus Iuris Civilis). |
Karatepe-Arslantaş:
Karatepe-Arslantaş, (Karatepe türkisch „schwarzer Hügel“, Arslantaş türkisch „Löwenstein“, auch Aslantaş) luwisch á-za-ti-wa/i-tà-ia-na(URBS) Azatiwataya,[1] ist eine neo-hethitische Ruinenstätte im Landkreis Kadirli der Provinz Osmaniye im Süden der Türkei. Azatiwada, der Ende des 8. bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. über ein spätluwisches Kleinreich herrschte, gründete die Hügelfestung mit seinem Palast an einer damals bedeutenden Fernhandelsroute. Sie lag am Fluss Ceyhan, dem antiken Pyramos, im Süden des Taurusgebirges. Da keine Bauwerke nachfolgender Herrscher ausgegraben wurden, dürfte der Ort bald nach Azatiwadas Tod aufgegeben worden sein. |
Korykos:
Korykos (griechisch Κώρυκος; lateinisch Corycus) war eine antike Stadt an der Küste Kilikiens. Sie lag beim heutigen türkischen Ferienort Kızkalesi in der Provinz Mersin. Der Ort ist seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. bekannt und gehörte zunächst zum Seleukiden-, dann zum Römischen Reich. Nach einer unruhigen Zeit unter der Kontrolle der kilikischen Piraten war der Ort unter byzantinischer Herrschaft und blühte in christlicher Zeit wirtschaftlich auf. Im 10. und 11. Jahrhundert verfiel die Stadt, bis 1099 Byzanz die Landburg errichtete. Es folgte ab dem 12. Jahrhundert die Zugehörigkeit zum Königreich Kleinarmenien mit der Erbauung der Seefestung, später zu Zypern, bis die Stadt schließlich von Karamaniden, Mamluken und 1482 vom Osmanischen Reich erobert wurde. |
Kritias (Platon):
Der Kritias (griechisch Κριτίας, latinisiert Critias; auch Ἀτλαντικός Atlantikos genannt) ist ein in Dialogform verfasstes, Fragment gebliebenes Spätwerk des griechischen Philosophen Platon. Es besteht vor allem aus dem auch im Timaios erwähnten platonischen Mythos vom Krieg zwischen Athen und Atlantis und beschreibt beide Staatsutopien detailliert, wobei der Text im Bericht des Mythos unvermittelt abbricht. Der Kritias ist Teil einer ursprünglich geplanten Trilogie, zusammen mit Timaios und Hermokrates. Aufgrund der Kürze des Kritias und seiner inhaltlichen Überschneidung mit dem Timaios werden beide Dialoge häufig als Timaios-Kritias zusammengefasst. |
Lelantischer Krieg:
Als Lelantischer Krieg wird ein Konflikt zwischen den griechischen Stadtstaaten Chalkis und Eretria bezeichnet, der sich in frühgriechischer Zeit – etwa 710 bis 650 v. Chr. – ereignete. Namengebender Kriegsgrund war der Überlieferung zufolge der Streit um die fruchtbare Lelantische Ebene auf der Insel Euböa. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der beiden kriegführenden Poleis dehnte sich der Konflikt weit aus; zahlreiche weitere griechische Stadtstaaten schlossen sich jeweils einer der beiden Parteien an, sodass große Teile Griechenlands untereinander in Konflikt standen. Vom Geschichtsschreiber Thukydides wird der Lelantische Krieg daher als der umfassendste griechische Konflikt zwischen der mythischen Eroberung Trojas und den Perserkriegen genannt. Die Bezeichnung Lelantischer Krieg ist jedoch nicht zeitgenössisch, sondern modern. Antike Autoren sprachen in der Regel vom Krieg zwischen den Chalkidiern und Eretriern (griechisch πόλεμος Χαλκιδέων καὶ Ἐρετριῶν pólemos Chalkidéon kaì Eretriōn). |
Londinium:
Londinium, das heutige London, war die größte Stadt und Hauptstadt der römischen Provinz Britannien. Durch seine günstige Lage an der Themse, die wiederum einen guten Anschluss ans Meer und ins Hinterland bot, war Londinium auch ein bedeutendes Handelszentrum. Die Geschichte von Londinium lässt sich aus wenigen verstreuten Erwähnungen bei antiken Autoren, an Hand der allgemeinen Geschichte Britanniens und durch Ausgrabungen in der Stadt in groben Zügen rekonstruieren. Am Ende des dritten Jahrhunderts war sie sogar Residenz des Gegenkaisers Carausius und damit Hauptstadt eines Sonderreiches in Britannien. |
Minoische Eruption:
Als Minoische Eruption wird der spätbronzezeitliche Ausbruch der ägäischen Vulkaninsel Thera (heute Santorini) bezeichnet, der im 17./16. Jahrhundert v. Chr. den minoischen Außenposten Akrotiri (moderner Name) begrub. Seine direkten Auswirkungen sind umstritten; die vielfach vertretene Meinung, er habe den Untergang der Minoischen Kultur auf Kreta herbeigeführt[1], wird heute jedoch weitgehend abgelehnt.[2] Die bei der Eruption ausgestoßenen Pyroklastika lassen sich in archäologischen Fundstellen im gesamten östlichen Mittelmeer finden und bieten so einen Fixpunkt in der Stratigrafie. Die exakte Datierung der Eruption ist unter Wissenschaftlern jedoch umstritten. |
Neaira (Hetäre):
Die Hetäre Neaira lebte im 4. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland; über ihr genaues Geburts- und Sterbedatum gibt es keine zuverlässigen Angaben. Sie wurde zur Schlüsselfigur mehrerer Aufsehen erregender Prozesse, deren Dokumentation ein lebendiges Bild der Lebensumstände von Frauen in den Gesellschaften der griechischen Stadtstaaten vermittelt. Dank einer umfangreichen schriftlichen Überlieferung ist Neaira heutzutage diejenige Prostituierte der Antike, über deren Lebensumstände die meisten Details bekannt sind. |
Nemrut Dağı (Adıyaman):
Der Nemrut Dağı, auch Nemrut Dağ oder Nemrud Dağı (armenisch Նեմրութ, kurdisch Çiyayê Nemrûdê), ist ein Berg im Südosten der Türkei, unweit des Oberlaufs des Euphrat. Er gehört zum Taurusgebirge und liegt 86 Kilometer nordöstlich von Adıyaman in der gleichnamigen Provinz. Er ist mit 2150 Metern[1] Höhe eine der höchsten Erhebungen des nördlichen Mesopotamiens. Die Region wurde 1988 zum Nationalpark erklärt.
Auf seinem Gipfel erhebt sich eine monumentale Kombination aus Heiligtum und Grabstätte. Sie wurde von dem späthellenistischen König Antiochos I. Theos (69–36 v. Chr.) von Kommagene errichtet, der dafür den Begriff Hierothesion (griechisch ἱεροθέσιον) prägte. Das Heiligtum sollte Zentrum einer neuen Religion sein, die persische und griechische Mythologie vereinte. |
Nida (römische Stadt):
Nida war in der Zeit des Römischen Reichs Hauptort der Civitas Taunensium. Die Römerstadt lag am Rand der Wetterau im Nordwesten der heutigen Stadt Frankfurt am Main, in der Gemarkung von Frankfurt-Heddernheim. Erste Spuren einer zumindest zeitweiligen römischen Besiedlung stammen aus der Zeit der Regierung von Kaiser Vespasian in den Jahren 69 bis 79; aufgegeben wurde Nida um 260. Die im Boden weitgehend unberührt erhalten gebliebenen Überreste von Nida auf dem „Heidenfeld“ gingen erst im 20. Jahrhundert beim Bau der Siedlung Römerstadt und der Frankfurter Nordweststadt durch großflächige Baumaßnahmen fast komplett verloren. Der Name der Siedlung ist durch schriftliche Quellen seit römischer Zeit gesichert und leitet sich vermutlich vom noch älteren Namen des benachbarten Flusses Nidda her. |
Obergermanisch-Raetischer Limes:
Der Obergermanisch-raetische Limes ist ein Grenzwall mit Kastellen, Wachtürmen, Mauern und Palisaden, mit denen die Römer die Landstriche auf dem östlichen Rheinufer für lange Zeit unter ihre Kontrolle brachten. Der Begriff Limes bedeutete im Lateinischen „Grenzweg“; neben dem rätisch-germanischen Limes ist der Hadrianswall zwischen England und Schottland besonders bekannt, der 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Am 15. Juli 2005 wurde von der UNESCO auch dieses Bodendenkmal in Deutschland in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Daneben gab es in römischer Zeit Limites in Nordafrika und im vorderen Orient. Der Limes wird als erste definierte Staatsgrenze in Mitteleuropa angesehen. |
Peloponnesischer Krieg:
Der Peloponnesische Krieg zwischen dem von Athen geführten Attischen Seebund und dem Peloponnesischen Bund unter seiner Führungsmacht Sparta dauerte, unterbrochen von einigen Waffenstillständen, von 431 v. Chr. bis 404 v. Chr. und endete mit dem Sieg der Spartaner. Der Krieg beendete das klassische Zeitalter Athens und der attischen Demokratie und erschütterte die griechische Staatenwelt nachhaltig. Fast alle griechischen Stadtstaaten, Poleis, nahmen an ihm teil, und die Kampfhandlungen umfassten nahezu die gesamte griechischsprachige Welt. In der modernen Forschung wird er daher auch als antiker Weltkrieg bezeichnet. |
Petra (Jordanien):
Auf halbem Weg zwischen dem Golf von Akaba und dem Toten Meer liegt Petra, Hauptstadt der Nabatäer, 800 bis 1.350 m über NN in einem weiten Talkessel im Bergland von Edom. Dank ihrer strategisch günstigen Lage am Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenwege, die Ägypten mit Syrien und Südarabien mit dem Mittelmeer verbanden, war die Stadt vom 5. Jahrhundert vor bis zum 3. Jahrhundert nach Christus ein bedeutender Handelsplatz. Insbesondere kontrollierte Petra einen wichtigen Knotenpunkt der Weihrauchstraße. Diese uralte Handelsroute führte vom Jemen aus an der Westküste Arabiens entlang und teilte sich bei Petra in einen nordwestlichen Zweig, der nach Gaza führte, und in einen nordöstlichen in Richtung Damaskus. |
Philipp II.:
Philipp II. (griechisch Φίλιππος; * um 382 v. Chr., † 336 v. Chr. in Aigai) war König von Makedonien und der Vater Alexanders des Großen. Seine Regierungszeit dauerte von 359 bis 336 v. Chr. Philipp II. war mehrfach verheiratet und hatte mehrere Kinder, aber mit Alexander nur einen geistig gesunden und erbberechtigten Sohn. Die militärischen Leistungen des makedonischen Heeres unter Alexander beruhen zu einem großen Teil auf der Militärreform Philipps II., die auch die Vormachtstellung Makedoniens begründete. |
Pompeji:
Die Ruinen der antiken Stadt Pompeji (lateinisch Pompeii, italienisch Pompeï) finden sich in der italienischen Region Kampanien, am Fuße des Vulkans Vesuv. In seiner etwa siebenhundertjährigen Geschichte wurde Pompeji von Oskern, Samniten, Griechen, Etruskern und Römern bewohnt und geprägt. Nach einem gewaltigen Ausbruch des Vesuv wurde die Stadt im Jahr 79 verschüttet, dabei nahezu perfekt konserviert und im Lauf der Zeit vergessen. Nach der Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert begann die zweite Geschichte der Stadt, in deren Verlauf Pompeji zu einem Meilenstein der Archäologie und zu einem Schlüssel in der Erforschung der antiken Welt wurde. Pompeji, die wohl am besten erhaltene antike Stadtruine, wurde zu einem bekannten Begriff, der in der Neuzeit stark rezipiert wurde und auch in viele Lebensbereiche beeinflussend ausstrahlte. |
Pontius-Pilatus-Inschrift von Caesarea:
Die Pontius-Pilatus-Inschrift von Caesarea befindet sich auf einer Spolie, die bei einer archäologischen Ausgrabung 1961 in Caesarea Maritima gefunden wurde. Die Inschrift zählt zu den berühmtesten in Israel gefundenen Inschriften und ist der einzige epigrafische Nachweis für Pontius Pilatus, in den Jahren von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt des römischen Kaisers Tiberius in Judäa und prominenter Akteur in der Passionsgeschichte. |
Prostitution in der Antike:
Die Prostitution in der Antike, also im antiken Griechenland und Rom, ist aufgrund der rechtlichen und gesellschaftlichen Position nur bedingt mit der heutigen Prostitution vergleichbar. Dennoch finden sich viele Parallelen zu ihrer modernen Form, wie öffentliche Bordelle und Prostituierte, die in verruchten Straßen um Kunden werben. |
Psychomachia:
Die Psychomachia (griechisch Ψυχομαχία, „Seelenkampf“) des christlichen Dichters Prudentius (* 348; † nach 405) stellt einen allegorischen Kampf zwischen personifizierten Tugenden und Lastern dar. Sie ist das erste durchgehend allegorische Gedicht der abendländischen Literatur und gilt als eines der bedeutendsten Werke der christlichen lateinischen Epik. Sprachlich lehnt sich das Werk eng an die klassisch-heidnische Poesie, besonders die Aeneis des Vergil, an. Die mittelalterlichen Manuskripte der Dichtung waren oft reichhaltig glossiert und teils mit Bildern illuminiert. Auf die allegorische Kunst des Mittelalters in Dichtung, Malerei und Skulptur übte die Psychomachia erheblichen Einfluss aus. Sie war im Mittelalter eines der am häufigsten rezipierten Gedichte der Antike. |
Römisch-Persische Kriege:
Über Jahrhunderte stellten das römische bzw. oströmische Reich und das neupersische Sassanidenreich die beiden vorherrschenden Staatengebilde im Mittelmeerraum und im Vorderen Orient dar. Obwohl es zwischen den beiden spätantiken Großmächten durchaus Phasen friedlicher Koexistenz gab, besonders im 5. Jahrhundert, waren ihre zwischenstaatlichen Beziehungen maßgeblich von militärischen Konflikten geprägt, die bisweilen in der Forschung als römisch-persische Kriege bezeichnet werden. Die militärischen Auseinandersetzungen begannen mit der Formierung des Sassanidenreichs im 3. Jahrhundert n. Chr. und fanden erst mit dem Sieg des Kaisers Herakleios 628/30 einen Abschluss. |
Rote Halle:
Die Rote Halle (türkisch Kızıl Avlu), auch Rote Basilika, Serapistempel oder Tempel der ägyptischen Götter genannt, ist die Ruine eines 60 × 26 m großen Backsteingebäudes von über 20 m Höhe am Fuß des Akropolishügels von Pergamon, die von zwei Türmen flankiert wird und der ein Hof vorgelagert ist. Sie liegt in der heutigen Stadt Bergama in der türkischen Provinz İzmir, die auf dem Gebiet der antiken Unterstadt von Pergamon liegt. Das Gelände des dazugehörigen Komplexes hat etwa die Maße von 100 × 265 m und zählt damit zu den größten römischen Anlagen in Kleinasien. Die Gebäude wurden in römischer Zeit, wohl unter Kaiser Hadrian, errichtet als Tempel für ägyptische Götter, wahrscheinlich Isis und Serapis, vermutlich in Verbindung mit der kleinasiatischen Göttermutter Kybele. Auch als Ort der Kaiserverehrung wird es in Betracht gezogen. |
Rotfigurige Vasenmalerei:
Die Rotfigurige Vasenmalerei ist einer der bedeutendsten Stile der figürlichen griechischen Vasenmalerei. Sie wurde um 530 v. Chr. in Athen entwickelt und war bis zum Ende des 3. vorchristlichen Jahrhunderts in Gebrauch. Sie löste im Verlauf weniger Jahrzehnte die zuvor vorherrschende Schwarzfigurige Vasenmalerei ab. Ihren modernen Namen erhielt sie aufgrund der figürlichen Darstellungen in roter Farbe auf schwarzem Grund, die sie gegenüber der älteren Gestaltungsweise des schwarzfigurigen Stils mit schwarzen Figuren vor rotem Hintergrund absetzt. Bedeutendste Produktionsgebiete waren neben Attika unteritalisch-griechische Werkstätten. Außerdem wurde der rotfigurige Stil in anderen Gebieten Griechenlands übernommen. Eine bedeutende Produktionsstätte außerhalb des griechischen Kulturraums war Etrurien. |
Sassanidenreich:
Das Sassanidenreich war das zweite persische Großreich, das sich in der Spätantike etwa über die Territorien der heutigen Staaten Iran und Irak sowie einige ihrer Randgebiete erstreckte. Es existierte zwischen dem Ende des Partherreichs und der arabischen Eroberung Persiens, also von 224 bis zur Schlacht von Nehawend im Jahr 642 beziehungsweise bis zum Tod des Großkönigs Yazdegerd III. im Jahr 651. Das Sassanidenreich, das in der Forschung gelegentlich auch als Neupersisches Reich bezeichnet wird, war über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Großmacht und ein Rivale des römischen bzw. des oströmischen Reiches. Außer kriegerischen Auseinandersetzungen gab es aber auch zahlreiche friedliche Kontakte zwischen Römern und Sassaniden, die sich in vielerlei Hinsicht gegenseitig beeinflussten. |
Schlacht am Trasimenischen See:
Die Schlacht am Trasimenischen See war ein Ereignis während des Zweiten Punischen Krieges, bei dem der karthagische Feldherr Hannibal zwei römische Heere vernichtend schlug. Die Schlacht fand im Frühjahr 217 v. Chr. statt. Die Einzelheiten der Schlacht wurden durch die Schriften der antiken römischen Schriftsteller Titus Livius und Polybios überliefert. Quellen, die dieses Ereignis aus karthagischer Sicht schildern, sind dagegen nicht bekannt. |
Seneca:
Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere (* etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr. in der Nähe von Rom), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Seine Reden, die ihn zuerst bekannt gemacht haben, sind verloren gegangen. Vom Jahr 49 an war er der maßgebliche Erzieher des späteren Kaisers Nero. Um diesen auf seine künftigen Aufgaben vorzubereiten, verfasste er eine Denkschrift darüber, warum es weise sei, als Herrscher Milde walten zu lassen (de clementia). Senecas Bemühen, Neros eigensüchtig ausschweifendem Temperament gegenzusteuern, war jedoch kein dauerhafter Erfolg beschieden. Zuletzt wurde er vom Kaiser der Beteiligung an der pisonischen Verschwörung beschuldigt und zur Selbsttötung genötigt. |
Simon Petrus:
Simon Petrus (* unbekannt; † vielleicht in Rom um 65) war einer der zwölf Apostel, die Jesus von Nazaret zu Lebzeiten nachfolgten. Informationen über sein Leben überliefert hauptsächlich das Neue Testament. Dort ist Petrus erster Bekenner, aber auch Verleugner Christi sowie erster Zeuge des Auferstandenen, der Sprecher der Apostel und Leiter der Jerusalemer Urgemeinde. Hinzu kommen frühe kirchliche Dokumente, wonach Petrus erster Bischof von Antiochia, Gründer und Haupt der Gemeinde von Rom gewesen und dort als Märtyrer hingerichtet worden sein soll. Der Katholizismus führt den Primatsanspruch des römischen Bischofs und das Papsttum auf Petrus zurück ("petrinisches Prinzip"). Innerhalb der katholischen und orthodoxen Tradition wird Petrus als Heiliger verehrt. |
Sizilienexpedition:
Die sizilische Expedition und die vergebliche Belagerung von Syrakus durch eine athenische Streitmacht 415 bis 413 v. Chr. endete mit einer vernichtenden Niederlage für Athen. Sie war ein tragischer Höhepunkt des Peloponnesischen Krieges und für Athen in diesem Konflikt der Anfang vom Ende. Wichtigste Quelle für das Ereignis ist das Geschichtswerk des griechischen Historikers Thukydides (VI. und VII. Buch). Des weiteren sei auf Diodor und Plutarch sowie – als soziokulturelle Quelle – auf Die Vögel des Aristophanes und Die Troerinnen des Euripides hingewiesen. |
Spätantike:
Spätantike ist eine moderne Bezeichnung für die Epoche der Mittelmeerwelt im Übergang von der Antike zum Mittelalter; der Begriff selbst wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom österreichischen Kunsthistoriker Alois Riegl geschaffen. Auch wenn die genaue zeitliche Abgrenzung der Spätantike in der Forschung umstritten ist, gilt als Beginn dieser Übergangsepoche meist der Regierungsantritt des römischen Kaisers Diokletian 284 n. Chr. Das Ende ist Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion. Als grober Rahmen kann gelten: Im Westen des römischen Reiches dauert die Spätantike mindestens bis zur Ablösung des letzten Kaisers Romulus Augustulus im Jahre 476, eher aber bis zum Einfall der Langobarden in Italien (568). Im Osten reicht die Epoche entweder bis zum Tod des oströmischen Kaisers Justinian I. 565 n. Chr. bzw. bis zur arabischen Expansion (ab 632). |
Lucius Cornelius Sulla Felix:
Lucius Cornelius Sulla Felix (* um 138/134 v. Chr.; † 78 v. Chr.) war ein römischer Politiker, Feldherr und Diktator in der Spätphase der Römischen Republik. Er beendete den Jugurthinischen Krieg und wurde nach seinen Erfolgen im Bundesgenossenkrieg zum Konsul des Jahres 88 v. Chr. gewählt. In den folgenden Jahren drängte er Mithridates VI. von Pontus zurück. Als führender Vertreter der konservativen Adelspartei (Optimaten) marschierte er in den Jahren 88 und 83 v. Chr. auf Rom, um seine popularen Gegenspieler zu beseitigen. Nach dem Sieg im Bürgerkrieg ließ Sulla sich 82 v. Chr. zum Diktator ernennen. Seine Verfassungsreformen zielten auf systematische Restauration der Senatsherrschaft und die Schwächung demokratischer Institutionen, wie des Volkstribunats. Im Jahre 79 v. Chr. legte Sulla die Diktatur nieder und zog sich in das Privatleben zurück. |
Sumerische Sprache:
Die sumerische Sprache ist die Sprache des altorientalischen Kulturvolkes der Sumerer. Sie ist mit keiner bekannten Sprache verwandt, deswegen bezeichnet man sie als isoliert. Das Sumerische wurde in Südmesopotamien bis etwa 1700 v. Chr. gesprochen. Daneben wurde es, nachdem es als Alltagssprache ausgestorben war, in ganz Mesopotamien bis ins 1. Jhdt. v. Chr. als Religions-, Literatur- und Wissenschaftssprache verwendet. Das Sumerische ist eine der ersten Sprachen – wenn nicht die erste –, für die eine Schrift entwickelt wurde (etwa 3200 v. Chr.), somit umfasst die Periode der schriftlichen Überlieferung einen Zeitraum von rund 3000 Jahren. |
Quintus Aurelius Symmachus:
Quintus Aurelius Symmachus (* um 342; † 402/3) war ein nichtchristlicher Senator, Konsul und Stadtpräfekt im spätantiken Rom. Er gilt als der bedeutendste lateinische Redner seiner Zeit und wurde von Zeitgenossen mit Cicero verglichen. Mit seinem Plädoyer für religiöse Toleranz im Streit um den Victoriaaltar, das von Christen literarisch rezipiert wurde, scheiterte Symmachus allerdings. Verwicklungen in politische Intrigen und Parteinahmen für die Usurpationen gegen Kaiser Theodosius zwangen ihn dazu, sich zunehmend von der Politik fernzuhalten. |
Tarraco:
Tarraco ist der antike Name der heutigen Stadt Tarragona in der spanischen Region Katalonien. In der römischen Kaiserzeit war sie eines der bedeutendsten Zentren der Iberischen Halbinsel und Hauptstadt einer der größten römischen Provinzen, der nach ihr benannten Hispania Tarraconensis. Ihre vollständige Bezeichnung lautete seit augusteischer Zeit Colonia Iulia Urbs Triumphalis Tarraco. Seine Blütezeit erlebte Tarraco im 1. und 2. Jahrhundert: Archäologische Untersuchungen lassen in den oberen Stadtbezirken ein monumentales Bauprogramm greifbar werden, mit dem die Stadt zu dieser Zeit ihren Macht- und Repräsentationsanspruch unterstrich. Ein reicher Bestand an erhaltenen Steindenkmälern ermöglicht es heute, viele Facetten der antiken Metropole zu rekonstruieren. Aufgrund ihrer besonderen historischen Bedeutung wurden die Monumente der Römerstadt im Jahr 2000 als Archäologisches Ensemble von Tarraco zum UNESCO-Welterbe erklärt. |
Tempel von Abu Simbel:
Die Tempel von Abu Simbel sind zwei Felsentempel am Westufer des Nassersees. Sie befinden sich im ägyptischen Teil Nubiens am südöstlichen Rand des Ortes Abu Simbel und wurden im 13. Jahrhundert v. Chr. unter König (Pharao) Ramses II. aus der 19. Dynastie des altägyptischen Neuen Reiches errichtet. Die Felsentempel von Abu Simbel, der große Tempel zum Ruhm Ramses II. und der kleine Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, dessen Großer königlicher Gemahlin, stehen seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Beide Tempel befinden sich nicht mehr an ihrem ursprünglichen Standort. Um sie vor dem ansteigenden Wasser des Nassersees, des durch den Assuan-Staudamm aufgestauten Stausees des Nil, zu retten, wurden sie in den Jahren 1963 bis 1968 abgetragen und 64 Meter höher auf der Hochebene von Abu Simbel wieder aufgebaut. |
Theodosius I.:
Theodosius I., mit vollem Namen Flavius Theodosius, auch bekannt als Theodosius der Große (* 11. Januar 347 in Cauca, Spanien; † 17. Januar 395 in Mailand), der „Gotenfreund“, war von 379 bis 394 Kaiser im Osten des römischen Reiches und ab Ende 394 letzter Kaiser des Gesamtreiches. Die Regierungszeit des Theodosius war verbunden mit einschneidenden Veränderungen für das Imperium Romanum. So wurde erstmals eine große Gruppe von Barbaren (die Goten) als autonomer Verband auf dem Boden des Reiches angesiedelt, während er im Inneren das Christentum zur Staatsreligion erhob und Gesetze gegen das Heidentum und die christliche Häresie erließ. Nach einem Bürgerkrieg verwirklichte Theodosius ein letztes Mal die auch faktisch gegebene Einheit des Imperiums. |
Tiberius:
Tiberius Caesar Augustus (vor der Adoption durch Augustus: Tiberius Claudius Nero; * 16. November 42 v. Chr. in Rom; † 16. März 37 n. Chr. am Kap Misenum) war römischer Kaiser von 14 bis 37 n. Chr. Nach seinem Stiefvater Augustus war Tiberius der zweite Kaiser des römischen Reiches und gehört wie dieser der julisch-claudischen Dynastie an. Seine Regierungszeit war eine der längsten Alleinherrschaften eines römischen Kaisers. Tiberius konnte besonders vor seinem Herrschaftsantritt bedeutende militärische Erfolge erzielen. Seine militärischen Aktivitäten in Pannonien, Illyricum, Raetien und Germanien legten die nördliche Grenze des römischen Imperiums fest. |
Timaios:
Der Timaios (griechisch Τίμαιος, latinisiert Timaeus; auch περὶ φύσεως perì phýseōs „Über die Natur“ genannt[1]) ist ein um 360 v. Chr. verfasstes theoretisches Spätwerk des griechischen Philosophen Platon. Der Dialog besteht vor allem aus dem theologisch, metaphysisch und teleologisch geprägten Referat der Hauptfigur Timaios von Lokri über die Erschaffung und Gestaltung des Universums als Abbild der ewigen platonischen Ideen durch einen Schöpfergott, den Demiurgen. Die Rede des Timaios setzt beim Werden der Welt ein und beschäftigt sich vom göttlichen Schöpfungsakt ausgehend vorwiegend mit naturphilosophischen, kosmologischen, mathematischen wie auch physiologischen Fragestellungen. |
Urartäische Sprache:
Die Urartäische Sprache wurde im 1. Jahrtausend v. Chr. von den Urartäern im Gebiet der heutigen Ost-Türkei und Armeniens gesprochen. Die Bezeichnung „Urartäisch“ leitet sich von der assyrischen Bezeichnung des Gebietes als „Urartu“ ab. Die Urartäer selbst bezeichneten ihr Gebiet als Biai-nili, die Eigenbezeichnung der Sprache ist nicht bekannt. Die ältesten überlieferten Texte stammen aus der Regierungszeit von Sarduri I., aus dem späten 9. Jahrhundert v. Chr. Mit dem Untergang des Reiches von Urartu ca. 200 Jahre später verschwinden auch die schriftlichen Quellen aus dieser Zeit. Über die weitere Entwicklung des Urartäischen ist nichts bekannt; aufgrund der Quellenlage ist anzunehmen, dass die Verbreitung des Urartäischen zeitlich und räumlich auf das Reich von Urartu beschränkt blieb. |
Varusschlacht:
In der Varusschlacht (traditionell auch: Schlacht im Teutoburger Wald oder auch Herrmannschlacht) im Herbst des Jahres 9 n. Chr. erlitten drei römische Legionen samt Hilfstruppen und Tross unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Führung des Cheruskerfürsten Arminius („Herrmann“). Die Schlacht leitete das Ende der Versuche ein, auch die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens zu einer Provinz des Römischen Reiches zu machen. Als Ort der Schlacht wurden und werden verschiedene Stätten in Norddeutschland vermutet. Nach neuen Erkenntnissen gibt es sehr überzeugende Hinweise, dass die historisch bedeutsame Schlacht im Raum Bramsche-Kalkriese am Wiehengebirge im Osnabrücker Land stattgefunden hat. |
Lucius Vitellius (Vater):
Lucius Vitellius (* nicht später als 10 v. Chr.; † nach 51 n. Chr.) war ein römischer Senator und Konsul im 1. Jahrhundert n. Chr. Er war Statthalter von Syrien und einer der einflussreichsten Senatoren unter den Kaisern Caligula und Claudius, die ihn mit der außergewöhnlichen Ehre von drei Konsulaten auszeichneten. Sein Sohn Aulus Vitellius war im Vierkaiserjahr 69 n. Chr. römischer Kaiser. |
Vestalin:
Als Vestalin (lat. virgo Vestalis „vestalische Jungfrau“; amtlicher Titel: sacerdos Vestalis „vestalische Priesterin“) bezeichnet man eine römische Priesterin der Göttin Vesta. Die Priesterschaft der Vestalinnen bestand aus sechs Priesterinnen, die im Alter von sechs bis zehn Jahren für eine 30-jährige Dienstzeit berufen wurden. Ihre Hauptaufgabe war das Hüten des Herdfeuers im Tempel der Vesta, das niemals erlöschen durfte, sowie das Wasserholen von der heiligen Quelle der Nymphe Egeria, das zur Reinigung des Tempels verwendet wurde. Daneben stellten sie die mola salsa (eine Mischung aus Salzwasser und Getreideschrot) sowie das suffimen (Asche ungeborener Kälber) her, die bei bestimmten Kulthandlungen benötigt wurden. |
Völkerwanderung:
In der historischen Forschung wird unter dem Begriff Völkerwanderung im engeren Sinne die Wanderbewegung vor allem germanischer Völker im Zeitraum vom Einbruch der Hunnen nach Ostmitteleuropa 375/376 bis zum Einfall der Langobarden in Italien 568 verstanden. Die Völkerwanderungszeit bildet damit ein Bindeglied zwischen der Spätantike und dem Beginn des europäischen Frühmittelalters. Die Völkerwanderung stellt allerdings keinen einheitlichen und in sich abgeschlossenen Vorgang dar. Vielmehr spielten bei den Wanderungsbewegungen der zumeist heterogen zusammengesetzten Gruppen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Im Zusammenhang mit diesem Prozess kam es zum Zusammenbruch des Weströmischen Reiches, während das Oströmische Reich die Völkerwanderungszeit weitgehend intakt überstand. Auf dem Boden des westlichen Imperiums entstanden ab dem 5. Jahrhundert germanisch-romanische Reiche, die die Kultur Europas im Mittelalter entscheidend prägen sollten. |
Yazılıkaya:
Yazılıkaya (türkisch „beschriebener Stein“) ist ein hethitisches Heiligtum. Es liegt zwei Kilometer nordöstlich der damaligen Hauptstadt Hattuša in der türkischen Provinz Çorum beim heutigen Ort Boğazkale. Die vom Heiligtum nach oben offenen natürlichen Felskammern A und B haben eine Wandhöhe von zwei bis zwölf Metern. Dort sind auf Reliefs zwei Prozessionen von männlichen und weiblichen Mitgliedern des hethitischen Pantheon sowie des mutmaßlichen Errichters Großkönig Tudhalija IV. zu sehen. |
Achämenidenreich:
Das Achämenidenreich war das erste persische Großreich, das sich im Verlauf der klassischen Antike über die Gebiete der heutigen Staaten Iran, Irak, Afghanistan, Usbekistan, Türkei, Zypern, Syrien, Libanon, Israel und Ägypten erstreckte. Am Höhepunkt der territorialen Ausdehnung um 500 v. Chr. gehörten auch Teile der Staaten Libyen, Griechenland, Bulgarien, Pakistan sowie Gebiete im Kaukasus, Sudan und Zentralasien dazu. Das Achämenidenreich bestand von der Annexion des Mederreiches unter Kyros II. im Jahr 550 v. Chr. bis zur Eroberung durch Alexander den Großen im Jahr 330 v. Chr. |
Aeneis:
Die Aeneis (veraltet auch Äneide) ist das von Vergil auf der Grundlage früherer Überlieferungen gestaltete Epos von der Flucht des Aeneas aus dem brennenden Troja und seinen Irrfahrten, die ihn schließlich nach Latium führen, wo er zum Stammvater der Römer wird. Die Aeneis erzählt also einen der Gründungsmythen des römischen Reiches. Das Epos, an dem Vergil zwischen 29 v. Chr. und seinem Tod 19 v. Chr. arbeitete, besteht aus zwölf Büchern mit insgesamt etwa 10.000 hexametrischen Versen. |
Afroasiatische Sprachen:
Die afroasiatischen Sprachen (früher auch als hamito-semitisch oder semito-hamitisch bezeichnet) bilden eine Sprachfamilie, die im Norden Afrikas und in Westasien verbreitet ist. Das Afroasiatische besteht aus sechs separaten Zweigen: dem Ägyptischen, Berberischen, Semitischen, Kuschitischen, Omotischen und dem Tschadischen. Diese umfassen insgesamt etwa 350 Sprachen mit etwa 350 Millionen Sprechern. Etwa 40 der bekannten Sprachen sind heute ausgestorben. Das Afroasiatische ist eines des vier großen Phyla afrikanischer Sprachen, die Joseph Greenberg in seinen Arbeiten von 1949 bis 1963 etabliert hatte und die heute die Basis aller linguistischen Klassifikationen in Afrika bilden. |
Alexander der Große:
Alexander der Große (* zwischen 20. Juli und 30. Juli 356 v. Chr. in Pella; † 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon), auch bekannt als Alexander III. (griech. Αλέξανδρος ο Μέγας (ο Τρίτος ο Μακεδών), [Aléxandros ho Megas (ho Trítos ho Makedón)],arab. الإسكندر, [Al-Iskandar], persisch Sikandar/Iskander), war ein makedonischer König. Er dehnte die Grenzen des Reiches, das sein Vater Philipp II. aus dem vormals eher unbedeutenden Kleinstaat Makedonien sowie mehreren griechischen Poleis errichtet hatte, durch den Alexanderzug nach Persien und Ägypten und bis an den indischen Subkontinent aus. Mit seinem Regierungsantritt wird auch der Beginn eines neuen Zeitalters verbunden, das des Hellenismus. |
Altgriechische Sprache:
Unter dem Begriff Altgriechisch werden Sprachformen und Dialekte zusammengefasst, die zwischen der Einführung der griechischen Schrift (ca. 800 v. Chr.) und dem Beginn der hellenistischen Ära (ca. 300 v. Chr.), zumindest in der Literatur noch sehr viel länger, nämlich bis zum Ende der Antike (um 600 n. Chr.) verwendet wurden. Als Norm für das klassische Altgriechisch gilt der literarische attische Dialekt des 5. und 4. Jahrhunderts vor Christus. Die Sprachstufe zwischen 600 und 1453 wird gemeinhin als Mittelgriechisch bezeichnet; das darauf folgende Neugriechische, die Staatssprache des modernen Griechenland, hat sich nachvollziehbar kontinuierlich aus dem Altgriechischen entwickelt. |
Altes Südarabien:
Als Altes Südarabien oder Sayhad-Kultur bezeichnet man die Gebiete des heutigen Jemen, des westlichen Oman und des äußersten Südens Saudi-Arabiens von der Gründung der Reiche Saba, Ausan, Qataban und Hadramaut zu Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. bis zur Ausbreitung des Islam ab 632 n. Chr. Die Zentren der altsüdarabischen Reiche lagen rund um die Wüste Ramlat es-Sayhad. Das südliche und westliche Hochland und die Küste waren politisch weniger einflussreich, die Küstenstädte waren aber schon seit der Frühzeit für den Handel von großer Bedeutung. |
Andreas Alföldi:
Andr(e)as Alföldi (* 27. August 1895 in Pomáz (bei Budapest); † 12. Februar 1981 in Princeton) war ein ungarischer Althistoriker, Epigraphiker, Numismatiker und Archäologe. Er war einer der produktivsten Altertumswissenschaftler des 20. Jahrhunderts und gilt als eine der bedeutendsten Forscherpersönlichkeiten seiner Zeit. In vielen Bereichen waren seine Forschungen – wenngleich in manchen Ergebnissen umstritten – bahnbrechend. |
Altsüdarabische Kunst:
Die Altsüdarabische Kunst entstand gleichzeitig mit der altsüdarabischen Hochkultur zu Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr.[1] Neben Einflüssen aus dem Alten Orient war sie seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. starken griechischen Einflüssen ausgesetzt, die an der Fortentwicklung der altsüdarabischen Kunst mutmaßlich stark beteiligt war. Typisch für die altsüdarabische Kunst sind, sowohl in der Plastik als auch in der Architektur, geometrische, stilisierte Formen, die sich seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. in flüssigere Formen wandelten. Spätestens mit dem Vordringen des Islam seit der 2. Hälfte des 6. nachchristlichen Jahrhunderts verdrängte die islamische Kunst die früheren Stile in Südarabien. |
Altsüdarabische Sprache:
Die Altsüdarabische Sprache (so zur Unterscheidung vom Frühnordarabischen, veraltet Himjarische Sprache, auch Sayhadisch) ist eine ausgestorbene Sprache, die vom 9. Jahrhundert v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. im Süden der arabischen Halbinsel, vor allem im Jemen, überliefert ist. Sie zählt zu den südsemitischen Sprachen, einem Zweig der semitischen Sprachen, und ist nahe verwandt mit dem Klassisch-Arabischen und dem Ge'ez. Letzteres entstand entgegen der früher üblichen Meinung zwar nicht direkt aus dem Altsüdarabischen, ist aber nahe mit ihm verwandt. Das deutlichste Merkmal, das das Altsüdarabische von den anderen semitischen Sprachen abgrenzt, ist das determinierende Suffix n, für das im Arabischen der Artikel ˁl steht. Das Altsüdarabische wurde im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. offenbar mit der Einführung des Islams im Jahre 630 vom Arabischen verdrängt; die letzte datierte Inschrift stammt von etwa 554 n. Chr. |
Apostelkonzil:
Das Apostelkonzil (auch Apostelkonvent genannt) in Jerusalem war eine Zusammenkunft der Apostel der Jerusalemer Urgemeinde mit Paulus von Tarsus und seinen Begleitern. Dort wurde um das Jahr 48 die für das Urchristentum zentrale Entscheidung über die Heidenmission getroffen. Es wurde verbindlich anerkannt, dass die Taufe zur Aufnahme in die Heilsgemeinschaft genügt und Heiden sich als Christen nicht erst beschneiden lassen müssen. Die Texte des Neuen Testaments stellen das Ergebnis jedoch verschieden dar: Nach Paulus wurde nichtjüdischen Christen die Einhaltung der jüdischen Tora ganz erlassen, nach Lukas wurde ihnen weiterhin die Einhaltung einiger Ritualgesetze empfohlen. Darum gab es auch danach Konflikte. |
Atlantis:
Atlantis (griech.: Ἀτλαντὶς νῆσος „Insel des Atlas“) ist der Name eines Inselreichs, das der antike griechische Philosoph Platon als erster erwähnte und beschrieb. Dieses Reich sei laut Platon eine Seemacht gewesen, die ausgehend von ihrer „jenseits der Säulen des Herakles“ gelegenen Hauptinsel große Teile Europas und Afrikas unterwarf. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei es schließlich um 9600 v. Chr. in Folge einer Naturkatastrophe innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ untergegangen. |
Mark Aurel:
Mark Aurel (* 26. April 121 in Rom; † 17. März 180 wahrscheinlich in Vindobona) war von 161 bis 180 römischer Kaiser. Marcus Annius Verus (oder Marcus Catilius Severus, wie er zunächst hieß) nahm nach seiner Adoption durch Kaiser Antoninus Pius den Namen Marcus Aelius Aurelius Verus an. Als Kaiser nannte er sich Caesar Marcus Aurelius Antoninus Augustus. Er gilt neben dem freigelassenen Sklaven Epiktet als Hauptvertreter der späten Stoa. |
Außerchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret:
Außerchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret finden sich im 1. und 2. Jahrhundert. Sie erwähnen Jesus und/oder seine Anhänger beiläufig und mit verschiedenen Haltungen, die von Sympathie und neutraler Distanz bis zu Ablehnung und Verachtung reichen. Die historische Jesusforschung zieht sie heran, um die Quellen des Urchristentums kritisch zu prüfen, da diese Jesus Christus verkündigen. Ihre Relevanz ist umstritten: Einige wurden oft als außerchristliche Belege für die Existenz Jesu gewertet, bei anderen ist unsicher, ob sie sich auf Jesus von Nazaret beziehen, ob sie von den angegebenen Autoren stammen, ob diese eigene Nachforschungen anstellten oder auf urchristliche Überlieferung reagierten. Zumindest geben diese Erwähnungen Aufschluss über die Wahrnehmung der urchristlichen Überlieferung in der damaligen nichtchristlichen Geschichtsschreibung. |
Avot de-Rabbi Nathan:
Avot de-Rabbi Nathan (hebr. אבות דרבי נתן, abgekürzt ARN) ist ein in zwei Hauptfassungen erhaltenes rabbinisches Kommentarwerk zu Mischna Avot und zählt zu den außerkanonischen Traktaten, die im Anhang zum babylonischen Talmud abgedruckt werden. |
Basilika:
Basilika (von griechisch basiliké – „Königshalle“, lateinisch vollständig: basilica domus) war ursprünglich der Name großer, zu Gerichtssitzungen und Handelsgeschäften (Markthalle) bestimmter Prachtgebäude. Im Zuge der Christianisierung übertrug sich der Begriff auf die nach dem Vorbild der antiken Basiliken gestalteten Kirchengebäude insbesondere aus romanischer Zeit. In der katholischen Kirche ist Basilika außerdem ein Titel für Kirchenbauten von herausragender Bedeutung. |
Boudicca-Aufstand:
Der Boudicca-Aufstand war der Aufstand der beiden keltischen Stämme der Icener und Trinovanten gegen die römischen Besetzer Britanniens in den Jahren 60 bis 61 n. Chr., der von der britannischen Königin und Heerführerin Boudicca angeführt wurde. Die schlechte Behandlung der Stämme durch die Römer löste den Aufstand aus. Beide Seiten kämpften mit großer Brutalität. Boudiccas Streitmacht zerstörte drei große römische Siedlungen (darunter auch Londinium) und tötete einen Großteil der verbliebenen Bewohner und Verteidiger. Eine zahlenmäßig unterlegene römische Armee unter Gaius Suetonius Paulinus stellte die Aufständischen in den „Midlands“ entlang der Watling Street und vernichtete sie. |
Gaius Iulius Caesar:
C. (Gaius) Iulius Caesar (eingedeutscht: Julius Cäsar; * 12. oder 13. Juli 100 v. Chr. in Rom; † (ermordet) 15. März 44 v. Chr. in Rom) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor. Er eroberte Gallien und führte im anschließenden Bürgerkrieg das Ende der Republik herbei, indem er sich zum Alleinherrscher ausrief. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer. Sein Name wurde zum Titel aller nachfolgenden Herrscher (Caesaren) des römischen Kaiserreichs und in entlehnter Form (Kaiser, Zar) zum Titel der Herrscher im Heiligen Römischen Reich und des Bulgarischen sowie des Russischen Reiches. Caesar war auch der Titel für einen Mitherrscher in der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich. |
Cambodunum:
Cambodunum ist der Name der römischen Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Stadt Kempten im Allgäu. In der frühen und hohen Kaiserzeit war Cambodunum eine der bedeutendsten Römerstädte der Provinz Raetia und wahrscheinlich vor Augsburg (Augusta Vindelicorum) erste Hauptstadt der Provinz. Kempten kann deshalb neben Städten wie Trier (Augusta Treverorum) und Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) zu den ältesten Städten Deutschlands gerechnet werden. Die heute ausgegrabenen und restaurierten Überreste der römischen Stadt werden vor Ort als Archäologischer Park Cambodunum (APC) präsentiert. Funde aus dem Stadtgebiet befinden sich größtenteils im Römischen Museum Kempten. |
Marcus Porcius Cato der Jüngere:
Marcus Porcius Cato Uticensis, genannt Cato der Jüngere (lateinisch Cato Minor), (* 95 v. Chr. in Rom; † (Selbstmord) 46 v. Chr. in Utica bei Karthago im heutigen Tunesien) war römischer Feldherr und Staatsmann. |
Christoph Cellarius:
Christophorus Cellarius (mit bürgerlichem Namen: Christoph Keller) (* 22. November 1638 in Schmalkalden; † 4. Juni 1707 in Halle an der Saale) war ab 1693 Professor für Rhetorik und Geschichte an den neu gegründeten Universität Halle. Er förderte durch seine Veröffentlichungen nicht nur die lateinische Sprachwissenschaft, sondern vor allem auch die Geschichtswissenschaft. Mit seiner dreibändigen „Historia Universalis“ (1702) machte er die Einteilung der Geschichtswissenschaft in Alte, Mittelalterliche und Neue Geschichte kanonisch. Zuvor wurde Universalgeschichte nach der Abfolge von insgesamt vier aufeinander folgenden Weltreichen periodisiert. |
Marcus Tullius Cicero:
Marcus Tullius Cicero (* 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum; † (ermordet) 7. Dezember 43 v. Chr. bei Formiae), war ein römischer Politiker, Anwalt und Philosoph, der berühmteste Redner Roms und Consul im Jahr 63 v. Chr. Cicero gilt bis heute als einer der wichtigsten Vertreter der antiken Literatur. Durch seine Bücher und Briefe, die er schon zu seinen Lebzeiten veröffentlichte, machen ihn zur am Besten bekannten Person des gesammten Altertums. So wie er als ausgezeichneter Literat gilt, werden seine politischen Ambitionen kritisch gesehen. |
Civitas Taunensium:
Die Civitas Taunensium war eine zivile römische Verwaltungseinheit (Civitas) im rechtsrheinischen Teil der Provinz Germania superior im heutigen Rhein-Main-Gebiet, dem Taunus und der Wetterau. Hauptort war die römische Siedlung in Frankfurt-Heddernheim mit dem Namen Nida. Sie wurde vermutlich in trajanischer Zeit eingerichtet und existierte bis in die Zeit des Limesfalls in der Mitte des 3. Jahrhunderts. |
Constantina:
Constantina (auch Constantia oder seltener Constantiana; * um 320; † 354 in Caeni Gallicani (Bithynien)) war eine römische Adlige in der spätantiken Kaiserzeit. Sie war die Tochter Konstantins des Großen und später Frau des Kaisers Constantius Gallus. Als Tochter und Frau zweier Kaiser und als Trägerin des Titels Augusta („die Erhabene“; dies war in der Kaiserzeit der Ehrentitel für die römischen Kaiserinnen) hatte sie beträchtlichen politischen Einfluss. So unterstützte sie ihren Mann in dessen Konflikt mit ihrem Bruder, dem Kaiser Constantius II. |
Constantius II.:
Constantius II. (* 7. August 317 in Illyrien, wahrscheinlich in Sirmium; † 3. November 361 in Mopsukrenai/Kilikien), mit vollständigem Namen Flavius Iulius Constantius, war der Sohn Konstantins des Großen und Kaiser des Römischen Reiches von 337 (im Osten) bzw. 353 (Alleinherrscher) bis 361. Seine Regierungszeit war geprägt von einem andauernden Abwehrkampf an den Grenzen, während es im Inneren wiederholt zu Usurpationen kam. Auch im Bereich der Religionspolitik ergaben sich ernsthafte Probleme, die Constantius jedoch nicht dauerhaft lösen konnte. In den zeitgenössischen Quellen wird der Kaiser eher negativ beurteilt, während die moderne Forschung inzwischen weitaus differenzierter über Constantius urteilt. |
Dura Europos:
Dura Europos (meist Dura-Europos) war eine griechische Stadt, die um 300 v. Chr., auf Anweisung von Seleukos I. (312 - 280 v. Chr.), gegründet wurde. Ob es eine indigene Vorgängersiedlung gab, ist bislang nicht geklärt. Dura Europos liegt im heutigen Syrien am Euphrat, kurz vor der Grenze zum Irak. Der Ort war zunächst eine griechische Siedlung im Seleukidenreich und dann vor allem in parthischer Zeit das administrative und wirtschaftliche Zentrum der Region.[1] Die Stadt wurde 273 nach der Eroberung durch die Sassaniden für immer verlassen. Die Ruinen sind deshalb gut erhalten; das trockene Wüstenklima bewahrte auch viele organische Materialien. Der Ort wird aus diesem Grund auch oft als das „Pompeii des Ostens“ bezeichnet. |
Empúries:
Empúries (altgr. Ἐμπόριον Emporion, lat. Emporiae, span. Ampurias) war eine antike griechische (ionische) Kolonie in der heutigen katalanischen Provinz Girona im äußersten Nordosten Spaniens. Sie ging auf eine um 600 v. Chr. entstandene Handelsniederlassung (Emporion) und eine später begründete Siedlung zurück. Die sichtbaren Teile sind als archäologischer Park mit angeschlossenem Museum (Museu d’Arquelogia de Catalunya-Empúries) zugänglich, die sogenannte Hafenmole der griechischen Anlage liegt direkt an einem Badestrand. Die Stadt bestand in der Antike aus drei Teilen, der frühesten „Altstadt“ (Palaiapolis) auf dem Hügel von Sant Martí d’Empúries, der griechisch-iberischen Neustadt (Neapolis) und der römischen Municipalstadt. Da Sant Martí auch im Mittelalter und der Neuzeit besiedelt war, reicht die Geschichte der Stadt von der Eisenzeit mit einer quellenlosen Phase im frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit.
Eine Blütezeit erlebte die Stadt in hellenistischer Zeit und in der frühen römischen Kaiserzeit. In römischer Zeit wurde Empúries von zahlreichen Schriftstellern wie Livius, Polybios oder dem Geographen Strabon als bedeutende Stadt und Hafen an der spanischen Mittelmeerküste erwähnt. |
Ende der Antike:
Die Frage nach dem Ende der Antike beschäftigt seit Jahrhunderten die Gelehrten. Während früher das Ende der Antike mit den letzten olympischen Spielen 393, mit der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus 476 oder auf das Jahr 529 datiert wurde, in dem das erste Benediktinerkloster gegründet und die Platonische Akademie in Athen geschlossen wurde, hat es sich in der Forschungsdiskussion der letzten Jahrzehnte als sinnvoll erwiesen, es deutlich später anzusetzen. Mögliche Enddaten für die Antike sind der Tod des oströmischen Kaisers Justinian 565 oder der Beginn der islamischen Expansion 632. |
Ephräm der Syrer:
Ephräm der Syrer (syrisch: ܡܪܝ ܐܦܪܝܡ ܣܘܪܝܝܐ Mor Aphrêm Sûryoyo) (* um 306 in Nisibis, heute Nusaybin, † 9. Juni 373 in Edessa, heute Şanlıurfa) war ein Heiliger, Schriftsteller und Kirchenlehrer. Er lehrte als Asket in Nisibis, bis Kaiser Jovian im Jahr 363 die Stadt den Persern überlassen musste. Seitdem lebte er in der Nähe der Stadt Edessa. Er gilt als Begründer der Schule der Perser und neben seinem älteren Zeitgenossen Aphrahat als einer der größten Theologen der syrischen Kirche. Da Ephräm vor den großen Kirchenspaltungen lebte, wird er in vielen östlichen und westlichen Kirchen sehr geschätzt und als Heiliger verehrt. Im Jahr 1920 wurde Ephräm der Syrer im Katholizismus offiziell zum Kirchenlehrer erklärt. |
Euphronios:
Euphronios (* um 535 v. Chr.; † nach 470 v. Chr.) war ein griechischer Vasenmaler und Töpfer Ende des 6./Anfang des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Athen. Er war einer der bedeutendsten Vasenmaler des frühen rotfigurigen Stils und Vertreter der sogenannten Pioniergruppe der rotfigurigen Vasenmalerei. Mit seinem Werk steht er am Übergang von der Spätarchaik zur Frühklassik. |
Felix und Regula:
Felix und Regula sind zwei der drei Zürcher Stadtpatrone und Heilige der katholischen Kirche. Laut einer Legende des Frühmittelalters starben sie während der diokletianischen Christenverfolgung als Märtyrer. Der dritte Stadtpatron, Exuperantius, ist dagegen erst seit dem 13. Jahrhundert als Figur in der Legende der Heiligen Felix und Regula überliefert. Bis zur Reformation wurden Felix und Regula in Zürich verehrt und das Grossmünster, die Wasserkirche sowie das Fraumünster sind ihnen gewidmet. Ihr Gedenktag ist der 11. September. |
Fisch im Alten Ägypten:
Fisch sowie andere Meeresfrüchte und Wassertiere gehörten im Alten Ägypten zu den wichtigsten Nahrungsmitteln und waren seit der Frühgeschichte wichtigster Lieferant von Proteinen für ein Großteil der ägyptischen Bevölkerung[1]. Durch schriftliche und archäologische Quellen sind viele Informationen zu verschiedenen Fischen und anderen Wassertieren sowie zu deren Fang und Verwendung überliefert. Wassertiere wurden in der ägyptischen Kunst dargestellt, als Medikament genutzt, Muschelschalen und Schneckengehäuse bearbeitetet und als Schmuck oder Werkzeuge verwendet oder in religiösem Kontext eingesetzt. Fischfang war ein eigener Gewerbezweig, mit Wassergetier wurde gehandelt und die Jagd auf Fische und anderes Wassergetier war ein Zeitvertreib der ägyptischen Elite. |
Forum Romanum:
In nahezu jeder römischen Stadt gab es ein Forum als Zentrum des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Der älteste derartige Platz war das Forum Romanum, also das Forum in Rom, das ein Spiegel der gesamten römischen Geschichte ist und als Zentrum der politischen Macht in der Stadt Rom und dem römischen Reich gelten muss. |
Constantius Gallus:
Flavius Constantius Gallus (* 325/26 in Massa Veternensis, Etrurien; † 354 in Flanona, Istrien) war von 351 bis zu seiner Absetzung 354 Caesar, also Unterkaiser seines Cousins, des römischen Kaisers Constantius II. Er residierte in Antiochia und wurde nach Streitigkeiten mit kaiserlichen Beamten und städtischen Honoratioren von Constantius abberufen und schließlich hingerichtet. Sein jüngerer Bruder Julian wurde später Nachfolger des Constantius. |
Goten:
Die Goten waren ein germanisches Volk, das zur Zeitenwende im Bereich der Weichselmündung siedelte. Damals war es den antiken Geographen unter dem Namen Gotonen (Gutonen; gotisch Gutans) bekannt. Der Name wird vom gotischen Wort giutan ("gießen") abgeleitet und als "Ausgießer" gedeutet. In der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts zog ein Teil der Goten nach Südosten zum Schwarzen Meer. Nach ersten Auseinandersetzungen mit dem römischen Reich in Südosteuropa in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts kam es am Ende des 3. Jahrhunderts zur Spaltung in Ost- und Westgoten (Ostrogothi, glänzende Goten, und Visigothi, gute Goten). Während der nächsten einhundert Jahre sprach man von den Westgoten als Terwingen, von den Ostgoten als Greutungen.
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Griechische Sprachfrage:
Unter der griechischen Sprachfrage (griech. γλωσσικό ζήτημα, Kurzform: το γλωσσικό; auch griechische Sprachenfrage, griechischer Sprach[en]streit) versteht man die Auseinandersetzung um die Frage, ob die neugriechische Volkssprache (Dimotiki) oder die antikisierende Hochsprache (Katharevousa) offizielle und einheitliche Sprache der griechischen Nation sein solle. Sie wurde im 19. und 20. Jahrhundert ausgetragen und 1976 zugunsten der Volkssprache entschieden, die seither Amtssprache in Griechenland ist. |
Hadrian (Kaiser):
Publius Aelius Hadrianus (Titulatur als Kaiser: Imperator Caesar Traianus Hadrianus Augustus; * 24. Januar 76 in Italica oder in Rom; † 10. Juli 138 in Baiae) war der vierzehnte römische Kaiser. Er regierte von 117 bis zu seinem Tod. Hadrian war wie sein weitläufiger Verwandter und kaiserlicher Vorgänger Trajan in Hispanien beheimatet. Er bemühte sich als Herrscher intensiv um die Festigung der Einheit des Römischen Reiches, das er in weiten Teilen ausgiebig bereiste. Durch Zuwendungen und administrative Maßnahmen auf der Ebene der Provinzen und Städte förderte er den Wohlstand und stärkte die Infrastruktur. Mit der Fixierung des edictum perpetuum gab er dem Justizwesen einen wichtigen Impuls. Da er nur wenige Kriege führte, war seine Regierungszeit für den weitaus größten Teil des Reichs eine Epoche des Friedens. Er verzichtete auf Eroberungen und gab die von Trajan im Partherkrieg gewonnenen Gebiete auf, womit er einen scharfen und umstrittenen Kurswechsel vollzog. Auf militärischem Gebiet konzentrierte er seine Bemühungen auf eine effiziente Organisation der Reichsverteidigung. Diesem Zweck dienten insbesondere seine Grenzbefestigungen, darunter der nach ihm benannte Hadrianswall. Überschattet wurde seine Regierungszeit jedoch von seinem gespannten Verhältnis zum Senat, in dem er viele erbitterte Feinde hatte. |
Halsamphora des Exekias (Berlin F 1720):
Die Halsamphora des Exekias ist eine Amphora im schwarzfigurigen Stil des attischen Vasenmalers und Töpfers Exekias. Sie befindet sich im Besitz der Antikensammlung Berlin, wo sie unter der Inventarnummer F 1720 geführt und im Alten Museum ausgestellt ist. Sie zeigt auf einer Seite den Kampf des Herakles mit dem nemeischen Löwen, auf der anderen Seite die Söhne des Theseus. Die Thesiden werden auf dieser Vase erstmals in der attischen Kunst gezeigt. Die Amphore konnte wegen Nachlässigkeit und politischer Hürden erst fast 150 Jahre nach ihrem Auffinden originalgetreu restauriert werden. |
Jahwist:
Mit dem Begriff Jahwist (abgekürzt: J) bezeichnet die historisch-kritische Bibelwissenschaft eine der Quellenschriften, die in den fünf Büchern Mose, dem so genannten Pentateuch, verarbeitet worden sein soll. Die Theorie vom „Jahwisten“ entstand mit der historisch-kritischen Erforschung der Bibel im 18. Jahrhundert, verliert aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts mehr und mehr an Zustimmung in der alttestamentlichen Forschung. |
Herakleios:
Herakleios (* um 575; † 11. Februar 641), lat. Flavius Heraclius, war vom 5. Oktober 610 bis zum 11. Februar 641 oströmischer bzw. byzantinischer Kaiser. Er war einer der bedeutendsten byzantinischen Herrscher und kann zugleich als der letzte Herrscher der Spätantike und der erste Kaiser des mittelbyzantinischen Reiches gelten. Die von ihm begründete Dynastie sollte bis zum Jahre 711 regieren. Herakleios' gesamte Regierungszeit sollte von einem militärischen Abwehrkampf gegen äußere Aggressoren geprägt sein, zuerst gegen die Perser, später dann gegen die Araber. |
Indus-Kultur:
Die Indus-Kultur oder Indus-Zivilisation, teilweise auch nach Harappa, einem der Hauptausgrabungsplätze am Ravi (Punjab, Pakistan), Harappa oder Harappa-Kultur genannt, war eine antike Zivilisation, die sich etwa in den Jahren 2800 v. Chr. bis 1800 v. Chr. entlang des Indus im Nordwesten des indischen Subkontinents entwickelte. Der Name Sindhu-Sarasvati-Zivilisation, eine alternative Benennung dieser Kultur, basiert auf der Theorie, dass diese Zivilisation in der vedischen Literatur erwähnt wird. |
Jesus außerhalb des Christentums:
Jesus von Nazaret kommt auch in anderen Religionen, in neuzeitlicher Philosophie und Literatur vor. Er hat dort nicht die Bedeutung, die er als „der Christus“ im Christentum hat; aber die Darstellungen des Neuen Testaments haben auch Anders- und Nichtgläubige beeinflusst. Das Spektrum der Rezeption reicht von einer herausragenden Rolle und hoher Wertschätzung über relativierende Einordnung im eigenen Glaubenssystem bis zu Gleichgültigkeit oder betonter Ablehnung in nichtreligiösen Weltanschauungen. Dabei sind die Sichtweisen der Person Jesus oft von historischen Konflikten mit Kirchen und Christen mitbestimmt. |
JHWH:
JHWH (auch YHWH, ausgeschrieben meist Jahwe oder Jehova) ist der hebräische Eigenname Gottes im Tanach, der Bibel des Judentums. Dieser Name bezeichnet für gläubige Juden und Christen den einzigen Gott der ganzen Welt, ihren Schöpfer, Retter, Richter und Erlöser. JHWH ist für sie der gnädige Befreier und gerechte Bundespartner des erwählten Volkes Israel, wie ihn das 1. Gebot vorstellt (Ex 20,2): Ich bin JHWH, dein Gott, der ich Dich aus der Knechtschaft in Ägypten herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. |
Judenchristen:
Als Judenchristen werden diejenigen Mitglieder der urchristlichen Gemeinden des 1. Jahrhunderts bezeichnet, die jüdischer Herkunft waren. Alle frühen Anhänger des Jesus von Nazaret und fast alle Autoren des Neuen Testaments (NT) waren folglich Judenchristen. Die ersten nichtjüdischen Anhänger des neuen Glaubens werden zur Unterscheidung von ihnen Heidenchristen genannt. |
Jupiter und Antiope (Watteau):
Jupiter und Antiope (Jupiter et Antiope) ist ein Gemälde des französischen Malers Antoine Watteau. Es ist zudem unter dem Namen Satyr und schlafende Nymphe (Nymphe et Satyre) bekannt und wurde wahrscheinlich zwischen 1714 und 1719 gemalt. Heute hängt das ursprünglich als Supraporte gedachte Ölgemälde im Musée du Louvre in Paris. |
Kelten:
Mit Kelten (lat. celtae, galli, griech. keltoi, galatai – die Tapferen, die Edlen) bezeichnete man schon in der Antike eine Gruppe von Völkern und Stämmen in Europa und Kleinasien, die sich durch kulturelle Gemeinsamkeiten und verwandte Sprachen auszeichneten. Auch die heutige Wissenschaft sieht in den keltischen Sprachen eine eigene indoeuropäische Sprachgruppe, während die Archäologie in den keltischen Stämmen in Mitteleuropa (vom Norden Spaniens bis nach Böhmen) kulturelle Gemeinsamkeiten während der jüngeren Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) sieht. Sie setzt im allgemeinen die Gruppe der antiken keltischen Stämme, sogenannte Zeit der „klassischen Kelten“, mit der La-Tène-Kultur gleich, die im 5.–1. Jahrhundert v. Chr. weite Teile Mitteleuropas prägte. |
Kirche der Granitsäulen:
Die Kirche der Granitsäulen in Alt Dunqula war einer der größten Kirchenbauten im mittelalterlich-nubischen Staat von Makuria. Im sechsten Jahrhundert wurden die antiken Staaten Nubiens, im heutigen Sudan, christianisiert. Sie blieben für die nächsten 900 Jahre vorwiegend christlich und entwickelten eine reiche Architektur und Kunst. Die Kirche der Granitsäulen war sehr wahrscheinlich der Bischofssitz und somit die Kathedrale von Alt Dunqula, der Hauptstadt von Makuria. Ihr eigentlicher Name ist unbekannt. Sie wurde 1964 bis 1968 von einem polnischen Team in vier Kampagnen ausgegraben. Der Bau war vermutlich die Hauptkirche des Reiches von Makuria und vereinigte im Stil nubische mit syrisch-armenischen Elementen. |
Robert Koldewey:
Johannes Gustav Eduard Robert Koldewey (* 10. September 1855 in Blankenburg (Harz); † 4. Februar 1925 in Berlin) war Architekt und einer der bedeutendsten deutschen vorderasiatischen Archäologen. Er gilt, unter anderem zusammen mit Wilhelm Dörpfeld, als Begründer der modernen archäologischen Bauforschung. |
Korsika im Altertum:
Die Geschichte Korsikas im Altertum ist, obwohl die Insel nie als besonders schön oder reich galt, immer wieder von Kämpfen um die Vorherrschaft durch zumeist fremde Mächte geprägt. Die korsische Urbevölkerung beziehungsweise ihre neolithischen Nachfolger konnte sich und ihre Traditionen zwar noch bis weit in die römische Zeit halten, doch interessierten sich auch früh Karthager, Etrusker, Griechen und Römer, später verschiedene Germanenstämme, Byzantiner und die Sarazenen für die Insel. Mehrfach wechselten deshalb die Machthaber, nur die Römer konnten über eine längere Zeit Herr der Insel bleiben und Korsika eine Phase der Ruhe und des Friedens bringen. |
Kunst im Reich von Kusch:
Die Kunst im Reich von Kusch ist wie die ganze Kultur dieses afrikanischen Staates im heutigen Sudan erheblich vom alten Ägypten beeinflusst. Wie in der kuschitischen Geschichte lassen sich auch in der Kunst zwei deutliche Phasen unterscheiden. In der napatanischen Periode (ca. 750–300 v. Chr.) ist der ägyptische Einfluss sehr stark. Ohne Inschriften und Fundortangabe ist es manchmal nicht wirklich möglich, bestimmte Kunstwerke dem einen oder anderen Kulturkreis zuzuordnen. In der meroitischen Phase (ca. 300 v. Chr.–350 n. Chr.) ist eine Verschmelzung ägyptischer, hellenistischer und afrikanischer Elemente zu beobachten. Trotz des offensichtlichen ägyptischen Einflusses hat die kuschitische Kunst durchaus einen eigenen Charakter. |
Luwische Sprache:
Luwisch war der wahrscheinlich am weitesten verbreitete Vertreter der Anatolischen Sprachen und wurde vom 2. bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. von den Luwiern in Anatolien gesprochen. Die Sprache gliedert sich in die beiden Dialekte Keilschrift-Luwisch und Hieroglyphen-Luwisch, welche verschiedene Schriftsysteme verwenden. Unter dem Begriff luwische Sprachen fasst man neben den beiden luwischen Dialekten auch die innerhalb der anatolischen Sprachen dem Luwischen nahe verwandten Sprachen Lykisch, Karisch, Pisidisch und Sidetisch zusammen. |
Paul Maas (Altphilologe):
Paul Maas (* 18. November 1880 in Frankfurt am Main; † 15. Juli 1964 in Oxford) war ein deutscher Altphilologe und Byzantinist. Seine wichtigsten Leistungen vollbrachte er auf den Gebieten der griechischen Metrik und der Textkritik. |
Macellum von Pompeji:
Das Macellum von Pompeji befand sich am Forum und war als Lebensmittel-Markthalle (Macellum) der antiken Stadt ein zentraler Ort Pompejis. Das Gebäude wurde in mehreren Bauphasen errichtet. Beim Erdbeben 62 n. Chr, das Pompeji in weiten Teilen zerstörte, wurde auch das Macellum in Mitleidenschaft gezogen. Bei den modernen Ausgrabungen fanden die Forscher ein Gebäude vor, das noch nicht wieder völlig instand gesetzt worden war. Von besonderem Interesse für die Forschung ist der an der Westseite gelegene Bereich, der dem Kaiserkult zugeschrieben wird. Er verdeutlicht, wie sehr schon im ersten Jahrhundert das römische Kaisertum im Leben der Römer verankert war. Auch die anderen Räume der Westseite sind als Beispiele für die Verbindung von Wirtschaft und öffentlichem Leben interessant. Zudem ist der Markt beredtes Zeugnis für die Alltagskultur, die durch Funde wie Reste von Lebensmitteln, Waren des täglichen Gebrauchs und Bedarfs bis hin zu Beispielen römischer Wandmalerei illustriert wird. |
Minoische Kultur:
Nach dem mythologischen König Minos wird die antike Kultur Kretas der Bronzezeit als minoisch, kretisch-minoisch oder kretominoisch bezeichnet. Im Unterschied dazu heißt die zeitgleiche Kultur des griechischen Festlandes helladisch. Die minoische ist die früheste Hochkultur in Europa. Der Name Europa leitet sich von der phönizischen Königstochter Europa ab, die der Sage nach von Zeus nach Kreta entführt wurde. Der Begriff "minoisch" wurde bereits 1883 von Arthur Milchhöfer verwendet und durch Sir Arthur Evans bekannt. |
Mittelägyptische Sprache:
Die mittelägyptische Sprache war die Sprache des Alten Ägypten während des sogenannten Mittleren Reiches (21. - 18. Jahrhundert v. Chr.) und der Zweiten Zwischenzeit (17.-16. Jahrhundert v. Chr.) sowie alleinige Schriftsprache unter den ersten Königen der 18. Dynastie (16.-13. Jahrhundert v. Chr.). Sie bildet eine Entwicklungsstufe der ägyptischen Sprachformen und folgte auf das Altägyptische, von dem sie sich nur geringfügig unterscheidet. Im 14. Jahrhundert v. Chr. wurde das Mittelägyptische vom Neuägyptischen abgelöst, blieb jedoch auch danach noch als klassische Literatur- und Inschriftensprache bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. Auch die moderne Erforschung des Ägyptischen konzentrierte sich lange Zeit auf das klassische Mittelägyptisch. |
Mittelgriechische Sprache:
Unter Mittelgriechisch versteht man gemeinhin die Sprachstufe des Griechischen zwischen dem Beginn des Mittelalters um 600 und der Eroberung der Stadt Konstantinopel durch die Osmanen 1453, da mit diesem Datum meist das Ende des Mittelalters für Südosteuropa definiert wird. Griechisch war ab dem 7. Jahrhundert die Staatssprache des Byzantinischen Reichs und wird daher auch als byzantinisches Griechisch bezeichnet, im Englischen und Neugriechischen wird der Begriff Mittelalterliches Griechisch verwendet. Der Beginn dieser Sprachstufe wird gelegentlich bereits auf das 4. Jahrhundert datiert, entweder den Zeitpunkt der Verlegung der römischen Hauptstadt nach Konstantinopel im Jahr 330 oder das Jahr der Reichsteilung 395. |
Mumienporträt:
Mumienporträt (auch Fajumporträt genannt) ist die moderne Bezeichnung für auf Holztafeln gemalte Porträts, die sich in Ägypten auf Mumien angebracht fanden. Mumienporträts wurden in allen Teilen Ägyptens, mit einer besonderen Konzentration im Fajum (zum Beispiel Hawara) und in Antinoopolis, ausgegraben. Sie datieren in die römische Zeit, wobei sie anscheinend im späten letzten oder frühen ersten nachchristlichen Jahrhundert einsetzten. Das Ende ihrer Produktion ist umstritten. Die neuere Forschung tendiert zur Mitte des dritten nachchristlichen Jahrhunderts als Endpunkt ihrer Herstellung. |
Natakamani:
Natakamani war ein nubischer König, der um 50 n. Chr. regierte. Er ist von einer großen Anzahl verschiedener Denkmäler bekannt, die seine enorme Bautätigkeit belegen. Er ist sicherlich der bedeutendste Herrscher der meroitischen Epoche (von 300 v. Chr. bis etwa 350 n. Chr.) des Reiches von Kusch. Das Reich von Kusch ist die erste schwarzafrikanische Zivilisation, die im heutigen Sudan blühte und in deren Kultur sich ägyptische, subsahara-afrikanische und hellenistische Elemente mischten. |
Reich von Kusch:
Nubien ist grob gesehen die Bezeichnung des nördlichen Sudan. Das Gebiet grenzt im Norden direkt an Ägypten und daher sind die Geschicke beider Länder eng miteinander verbunden. Nubien ist reich an Rohstoffen, vor allem an Gold, so dass es schon früh von Seiten der Ägypter Bestrebungen gab, diese Rohstoffe auszubeuten. Ägyptische Texte berichten schon seit dem frühdynastischen König Menes (Aha) immer wieder von Beutezügen und Expeditionen, aber erst im Mittleren Reich (ca. 2000–1700 v. Chr.) ist Unternubien (vom 1. bis zum 2. Katarakt) von Ägypten erobert worden. Seit Mentuhotep II. sind Feldzüge bezeugt und seit Sesostris I. kann eine Eroberung nachgewiesen werden. Im Zusammenhang mit dem von Sesostris I. in seinem 18. Regierungsjahr durchgeführten Feldzug nach Nubien wurde erstmals die Bezeichnung Kusch für Nubien erwähnt. In der Zweiten Zwischenzeit (ca. 1700–1550 v. Chr.) ging den Ägyptern die Provinz wieder verloren und zum ersten Mal kam es in Nubien mit der Kerma-Kultur zu einer eigenen Staatsbildung. Dieser Staat wurde um 1550 v. Chr. mit der erneuten Eroberung Nubiens durch die Ägypter vernichtet. |
Oxyrhynchos:
Oxyrhynchos (lateinische Form: Oxyrhynchus) ist eine historische Stadt in Ägypten (heute: Al Bahnasa) und eine bedeutende archäologische Grabungsstätte. Da man hier im Laufe des 20. Jahrhunderts kontinuierlich Grabungen vorgenommen hat und eine Vielzahl von Papyrus-Texten aus der hellenistischen, der römischen und der byzantinischen Epoche der ägyptischen Geschichte gefunden hat, zählt Oxyrhynchos zu den wichtigsten Grabungsstätten in Ägypten. Unter den gefundenen Schriften befinden sich auch Theaterstücke von Menander und das Thomasevangelium, ein wichtiges frühchristliches Dokument. |
Parthische Kunst:
Als Parthische Kunst bezeichnet man die Kunst nicht nur im Partherreich, sondern auch die Kunst in angrenzenden Gebieten, die von den Parthern kulturell beeinflusst wurden. Das Reich bestand von etwa 250 v. Chr. bis 220 n. Chr. Kunst in parthischer Tradition wurde auch nach dieser Zeit produziert. Die Kunst im Partherreich orientierte sich zunächst an dem hellenistischen Kunstschaffen. Ab der Zeitenwende ist eine Abkehr von dieser Tradition zu beobachten. Eine starke Frontalität der Figuren in Malerei und Plastik sind nun die Hauptstilmerkmale. |
Pergamon:
Pergamon (griechisch τὸ Πέργαμον, das Pérgamon, seltener ἡ Πέργαμος, die Pérgamos; lateinisch Pergamum) war eine antike griechische Stadt nahe der Westküste Kleinasiens in der heutigen Türkei. Sie lag am nördlichen Rand einer Ebene, die von dem Fluss Kaïkos (dem heutigen Bakırçay) gebildet wurde. Die Bebauung erhebt sich zu Füßen, an den Hängen und auf der Hochfläche der Akropolis, deren Kern aus einem etwa 335 Meter hohen, tafelbergförmigen Massiv aus Andesitgestein besteht. Der Burgberg fällt nach Norden, Osten und Westen sehr steil ab, während die Südseite über drei natürliche Absätze einen flacheren Übergang zur Ebene bildet. Westlich durchfließt der Selinus (heute Bergamaçay) an der Akropolis vorbei die Stadt, im Osten fließt der Ketios (heute Kestelçay). Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon Hauptstadt des Pergamenischen Reiches, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte. Unter der kunstsinnigen Dynastie der Attaliden, die bestrebt war, ein neues Athen zu schaffen, wurde die Stadt zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Hellenismus. Namensgebend war die Stadt für das Pergament, das einer bereits antiken Legende zufolge dort erfunden wurde. Der heutige türkische Name der Stadt ist Bergama. Pergamon liegt etwa 80 km nördlich von İzmir (Smyrna). |
Phokas:
Phokas (* nach 547 in Thrakien; † 5. Oktober 610 in Konstantinopel) war von 602 bis 610 Kaiser des oströmischen bzw. byzantinischen Reiches. Der Usurpator übte den Quellen zufolge eine auch für damalige Verhältnisse einmalige Terrorherrschaft aus. |
Philosophie der Antike:
Die Philosophie der Antike, die Geburt der Liebe (philia) zur Weisheit (sophia), wird durch die Eule der Göttin Athene (römisch: Minerva) symbolisiert. Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) beginnt mit der Vorsokratik, hat ihre Blüte in der klassischen Philosophie und endet schließlich mit dem Neuplatonismus. Etwa gleichzeitig entstanden mit der indischen und chinesischen Philosophie auch im antiken fernen Orient bedeutende Philosophien (vgl. Achsenzeit). An dieser Stelle geht es allerdings um die europäische antike Philosophie, die zusammen mit der hebräischen, ägyptischen und mesopotamischen Kultur u. a. in Athen und später in Rom das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründete. |
Plutarch:
Plutarch (griechisch: Πλούταρχος, lateinisch: Plutarchus; * um 45 in Chaironeia; † um 125) war ein griechischer Schriftsteller und Verfasser zahlreicher biografischer und philosophischer Schriften. Durch große literarische und philosophische Bildung und umfassende Gelehrsamkeit gilt er in der griechischen Literaturgeschichte als einer der wichtigsten Vertreter des Attizismus. Sein bekanntestes Werk, die Parallelbiografien, stellt jeweils die Lebensbeschreibung eines Griechen und eines Römers einander vergleichend gegenüber. Durch solche Vergleiche versuchte Plutarch einerseits das Gemeinsame und Allgemeingültige herauszuarbeiten, andererseits die Gleichwertigkeit griechischer und römischer Kultur zu betonen. |
Pontius Pilatus:
Pontius Pilatus war in den Jahren von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt (Statthalter) des römischen Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa. Bekannt ist er vor allem durch die Passionsgeschichte im Neuen Testament der Bibel geworden, der zufolge er Jesus zum Tod am Kreuz verurteilte. |
Pyramide von Athribis:
Die Pyramide von Athribis war eine kleine Ziegel-Pyramide, die in dem antiken Ort Athribis (Tell Atrib) im südlichen Nildelta lag. Sie war damit die am weitesten nördlich gelegene ägyptische Pyramide und zugleich die einzige bekannte, die im Delta errichtet wurde. |
Pyramiden von Meroe:
Die Pyramiden von Meroe liegen im Sudan, rund 200 km nordöstlich von Khartum, nahe dem Dorf Bagrawija. Sie lassen sich von der Lage her grob in drei Gruppen einteilen (Bagrawija Nord, Süd und West) und befinden sich über kleine Hügel verteilt, die rund ein viertel Quadratkilometer groß sind. Insgesamt sind es mehr als 900 Pyramiden und Gräber, wobei sich die meisten bei Bagrawija Süd und West befinden. |
Pythagoras:
Pythagoras von Samos (griechisch Πυθαγόρας) (* um 570 v. Chr., † nach 510 v. Chr. in Metapont in der Basilicata) war ein vorsokratischer Philosoph aus dem antiken Griechenland und Gründer einer einflussreichen religiös-philosophischen Bewegung. Als Vierzigjähriger verließ er seine griechische Heimat und wanderte nach Unteritalien aus. Dort gründete er eine Schule und betätigte sich auch politisch. Trotz intensiver Bemühungen der Forschung gehört er noch heute zu den rätselhaftesten Persönlichkeiten der Antike. Manche Historiker zählen ihn zu den Pionieren der beginnenden griechischen Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaft, andere meinen, er sei vorwiegend oder ausschließlich ein Verkünder religiöser Lehren gewesen. Möglicherweise konnte er diese Bereiche verbinden. Die nach ihm benannten Pythagoreer blieben auch nach seinem Tod kulturgeschichtlich bedeutsam. |
Qoppa:
Das Qoppa oder Koppa (Majuskel Ϙ, Minuskel ϙ) ist ein Buchstabe, der ursprünglich im griechischen Alphabet enthalten war und den Lautwert /k/ hatte. Er wurde früh abgeschafft, blieb aber als Zahlzeichen für 90 erhalten. Für das Zahlzeichen wird heute die alternative Glyphe Ϟ ϟ verwendet. Vom griechischen Qoppa stammt das lateinische Q ab. |
Römische Bürgerkriege:
Als Epoche der Römischen Bürgerkriege werden die Jahre zwischen 133 und 30 v. Chr. bezeichnet, in denen die Römische Republik zunächst in eine schwere Krise geriet und schließlich unterging. Was mit den gescheiterten Gracchischen Reformen und den Parteikämpfen zwischen Optimaten und Popularen begann, endete mit der Errichtung der Monarchie in Form des Prinzipats unter dem ersten römischen Kaiser Augustus. |
Römische Marine:
Als römische Marine oder römische Flotte bezeichnet man die Kriegsflotte der römischen Republik und des Kaiserreichs. Sie stellte neben den Legionen und den Auxiliartruppen den dritten Teil des römischen Militärs dar, der sich aus diversen Seeflotten, Flußflotten, Flottillen einzelner Legionseinheiten und eigenen Marineinfanterieeinheiten zusammensetzte. |
Römische Religion:
Die Römische Religion, deren Geschichte bis in das frühe 1. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgt werden kann, allerdings erst an der Wende zum 3. Jahrhundert v. Chr. deutlich fassbar wird, gehört wie die überwiegende Zahl antiker Religionen zu den polytheistischen Volks- und Stammesreligionen mit einer Vielzahl an Ritualen zur Aufrechterhaltung der gegebenen natürlichen und öffentlichen Ordnung (im Gegensatz zu Bekenntnisreligionen mit dem Heilsziel der individuellen Erlösung wie dem Christentum). Ihre Praktizierung als verbindlicher Staatskult des Römischen Reiches endete zu Beginn des 4. Jahrhunderts mit den Toleranzedikten zugunsten des Christentums. Sie verschwand an der Wende zum 6. Jahrhundert. |
Römische Wandmalerei:
Die römische Wandmalerei (nach dem wichtigsten Fundort auch römisch-pompejanische Wandmalerei) bezeichnet die verschiedenen Wandmalstile, die im römischen Reich vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zur Spätantike gebräuchlich waren. Nie vorher und nie wieder nachher in der Geschichte der Menschheit hatten Wandmalereien eine so weite Verbreitung. Sie finden sich in den Wohnungen der Reichen, aber auch in kleinen Wohnbauten in der tiefsten Provinz, von Britannien bis nach Ägypten, von Pannonien (Ungarn) bis nach Marokko. |
Römische Zahlschrift:
Die Römischen Zahlen haben ihren Ursprung im antiken Römischen Reich. Das auf den römischen Ziffern beruhende Zahlensystem stellt positive ganze Zahlen in einem Additionssystem zur Basis 10 mit der Hilfsbasis 5 dar. Ein Zeichen für die Null ist nicht gebräuchlich. |
Runen:
Runen sind die ältesten Schriftzeichen der Germanen. Sie waren vor allem zwischen dem 2. und dem 12. Jahrhundert für geritzte und gravierte Inschriften auf Gegenständen und Steindenkmälern in Gebrauch. Ihre Verbreitung zeigt von Anfang an einen deutlichen Schwerpunkt in Südskandinavien. In allen anderen Siedlungsräumen germanischsprachiger Völker ist nur eine dünne Streuüberlieferung zu finden, die außerdem mit dem jeweiligen Einzug des Christentums zu ihrem Ende kommt. Die nominelle Christianisierung Nordeuropas hatte grundsätzlich den Wechsel zur lateinischen Schrift zur Folge. Die Verwendung von Runen endete mithin in Mitteleuropa vor 700 n. Chr. und in England im 10. Jahrhundert. Nur in Skandinavien hielt sich der Gebrauch der Runenschrift deutlich länger, in einzelnen Regionen bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der weitaus größte Teil der etwa 6.500 erhaltenen Runeninschriften stammt aus dem Skandinavien der Wikingerzeit. |
Schiff von Uluburun:
Als Schiff von Uluburun wird ein spätbronzezeitliches gesunkenes Segelschiff vor der Südwestküste der Türkei bezeichnet. 1982 entdeckte ein Schwammtaucher schwere kupferne Gegenstände unter Wasser. Der Fundort liegt in der Nähe des Kap Uluburun (auch Ulu Burun) und der Stadt Kaş. |
Schlacht bei Marathon:
Die Schlacht bei Marathon (490 v. Chr.) resultierte aus dem Versuch des persischen Großkönigs Dareios I., mit einem Expeditionskorps in Athen zu intervenieren und einen Herrschaftswechsel zu bewirken. Das Perserreich trat damals erstmals militärisch im griechischen Mutterland auf, wo es seinen Einfluss ausweiten wollte. |
Schriftrollen vom Toten Meer:
Die Schriftrollen vom Toten Meer, auch Schriftrollen von Qumran genannt, wurden in unmittelbarer Nähe von Qumran oder Khirbet Qumran, einer Ruinenstätte im Westjordanland am Toten Meer im Jahre 1947 von Beduinen entdeckt. Sie wurden in elf Höhlen direkt an der Küste des Toten Meeres gefunden. |
James Simon:
Henri James Simon (* 17. September 1851 in Berlin; † 23. Mai 1932 ebenda) war ein Unternehmer im Berlin der wilhelminischen Ära, Förderer der Berliner Museen, Gesprächspartner von Kaiser Wilhelm II. sowie Gründer und Finanzier zahlreicher wohltätiger Einrichtungen. Mit seinem Namen dauerhaft verbunden ist die Porträtplastik der Nofretete, die er dem Ägyptischen Museum in Berlin übereignete. |
Stadt auf dem Magdalensberg:
Die Stadt auf dem Magdalensberg ist eine vom ersten Jahrhundert vor bis zur Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. bewohnte Siedlung an den Hängen und am Gipfelplateau des Magdalensbergs am Rand des Kärntner Zollfelds. Sie war vor und in der Anfangsphase der römischen Besatzung ein wichtiger Handelspunkt, insbesondere für das norische Eisen. Die Siedlung wurde nach dem Bau der römischen Stadt Virunum am Zollfeld aufgegeben, wobei die dokumentierte Siedlungsdauer nur rund 90 Jahre betrug. Bedeutendster Einzelfund ist der Jüngling vom Magdalensberg. |
Tabernae (Rheinzabern):
Tabernae ist der Name der römischen Siedlung, aus der das heutige Rheinzabern entstand. Der Ort war in der Antike ein bedeutendes Produktionszentrum für Keramikwaren, darunter besonders das Tafelgeschirr Terra Sigillata. Die Siedlung bestand vom 1. Jahrhundert n. Chr. bis in die Spätantike. Die größte Siedlungsausdehnung und der Höhepunkt der Sigillata-Manufaktur mit einer marktbeherrschenden Stellung in den römischen Rhein- und Donauprovinzen fällt in das späte 2. und frühe 3. Jahrhundert als Folge günstiger Transportbedingungen an der Römischen Rheintalstraße und leicht erschließbarer Rohstoffvorkommen. Mit dem Limesfall ist ein deutlicher Einschnitt feststellbar. In der spätrömischen Zeit gibt es zahlreiche Belege für eine Militär- und Raststation sowie eine Ziegelproduktion durch das Militär. |
Titus:
Titus (* 30. Dezember 39 in Rom; † 13. September 81 in Aquae Cutiliae) war als Nachfolger seines Vaters Vespasian römischer Kaiser vom 24. Juni 79 bis zu seinem Tod. Sein vollständiger Geburtsname war – wie bei seinem Vater – Titus Flavius Vespasianus; als Kaiser führte er den Namen Imperator Titus Caesar divi Vespasiani filius Vespasianus Augustus. Titus wurde am Hof des Kaisers Claudius gemeinsam mit dessen Sohn Britannicus erzogen. Im Jüdischen Krieg leitete er die Belagerung Jerusalems, als Caesar unterstützte er die Regierungsarbeit Vespasians. Während seiner Herrschaft brach im Jahr 79 der Vesuv aus. Titus leitete die Hilfsmaßnahmen nach dieser Katastrophe, ebenso im darauf folgenden Jahr nach einem Brand der Stadt Rom. Er vollendete das Kolosseum und wurde bereits von Zeitgenossen wegen seiner Milde (clementia) gerühmt. |
Tribun (Venedig):
Das Amt des Tribuns bestand in Venedig und den Orten der Lagune spätestens ab dem frühen 6. und bis zum Ende des 9. Jahrhunderts. Die Tribunen waren, so die gängige Meinung, lokale Vertreter der Inseln in der Lagune, die für Verwaltungs- und Rechtsfragen zuständig waren. Sie erscheinen dort als tribuni maritimorum in den Quellen erstmals gegen Ende des Ostgotenreichs, wenige Jahre bevor Byzanz 540 die Eroberung ihrer Hauptstadt Ravenna gelang. Mit der Eroberung Oberitaliens durch die Langobarden ab 568/69 und der zunehmenden Abwanderung der davon betroffenen Bevölkerungsgruppen in die Lagune, deren Inseln für die Eroberer unzugänglich waren, wuchsen ihre Aufgaben und Zuständigkeiten. Als 751 Ravenna von Langobarden erobert wurde, endete endgültig die unmittelbare Machtausübung durch den dortigen Vertreter des byzantinischen Kaisers. Ob dies die Tribunen waren, ist nicht gesichert. Es ist auch die Zahl der Tribunen ebenso wenig bekannt wie es ihre Amtsorte sind. Dies gilt darüber hinaus für die Frage, ob und inwiefern das Amt erblich wurde und inwieweit es Einfluss auf die Etablierung des stadtvenezianischen Adels hatte. |
Urnenfelderkultur:
Die Urnenfelderkultur (in Fachkreisen als „UK“ abgekürzt) gilt als eine der wichtigsten Kulturen der Späten Bronzezeit in Europa. Daher wird die mitteleuropäische Spätbronzezeit manchmal insgesamt als „Urnenfelderzeit“ bezeichnet. Ein solcher Sprachgebrauch ist jedoch irreführend, da in Mitteleuropa neben der Urnenfelderkultur zu dieser Zeit (etwa 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr.) auch noch andere Kulturgruppen existierten. Vielen, aber nicht allen dieser spätbronzezeitlichen Kulturgruppen ist gemein, dass sie ihre Toten auf Scheiterhaufen verbrannt und den Leichenbrand in Urnengräbern beigesetzt haben. Auf diesen Bestattungsritus geht der Begriff „Urnenfelderkultur“ zurück, obwohl in der Spätbronzezeit Mitteleuropas auch andere Bestattungsarten vorkommen. Als Definitionskriterien für die Urnenfelderkultur im engeren Sinne gilt daher nicht allein die Bestattungssitte, sondern auch eine Reihe typischer Bronze- und Keramikformen, die als Beigaben in den Gräbern auftreten. |
Verfassungsdebatte bei Herodot:
Die 'Verfassungsdebatte in den Historien des Herodot (3,80–82) beschreibt das Gespräch dreier adliger Perser über die beste Verfassung für ihr Land. Sie fand nach dem Tod des Amtsinhabers Kambyses II. und einer Besetzung des persischen Thrones durch die benachbarten Meder statt. Da die Anführer von sieben adligen persischen Familien den fremden König Smerdis auf dem eigenen Thron nicht akzeptieren wollten, töteten sie ihn und berieten sich über seine Nachfolge. Nach Argumenten für die Rechtsgleichheit aller und die Herrschaft der besten Männer durch Otanes und Megabyzos I. konnte sich Dareios I. mit dem Plädoyer für die Fortführung der Monarchie durchsetzen. Die Anführer der sieben Familien wählten ihn daraufhin zum neuen König. Die Debatte zählt zu den in der Forschung am häufigsten betrachteten antiken Zeugnissen über Verfassungstheorien. Eventuelle historische Hintergründe werden teils mit der Behistun-Inschrift in Verbindung gebracht, die Dareios I. während seiner Herrschaft zur Erinnerung an seine Taten anfertigen ließ. |
Zypern in der Späten Bronzezeit:
Zypern in der Späten Bronzezeit (ca. 1650–1050 v. Chr.) war eine wichtige politische und wirtschaftliche Macht im östlichen Mittelmeerraum. Es gab bedeutende Städte und eine eigene Schrift. Die Insel ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das mächtige Alašija in zeitgenössischen Quellen. Unklar bleibt, ob Alašija einen einzelnen Stadtstaat auf Zypern oder die ganze Insel bezeichnete. |
Liste ägyptischer Götter:
Die Liste ägyptischer Götter umfasst neben den bekannten und weniger bekannten Göttern des Landes auch Götter einzelner Gebiete und Gaue sowie Dämonen, die in vielerlei Gestalt in der ägyptischen Mythologie Erwähnung finden. Ebenso aufgeführt sind „vergöttlichte“ Menschen. Nicht genannt sind die Pharaonen, da diese einen göttlichen Rang hatten und in ihren Totentempeln im Rahmen des Totenkultes verehrt wurden. Sie sind in der Liste der Pharaonen aufgeführt. |
Liste der byzantinischen Kaiser:
Die Liste der byzantinischen Kaiser bietet einen systematischen Überblick über die Herrscher des Byzantinischen Reiches. Sie enthält alle Kaiser von Konstantin dem Großen, der die Stadt Konstantinopel errichten ließ und als erster byzantinischer Kaiser gilt, bis Konstantin XI. Palaiologos, der Konstantinopel 1453 an die Osmanen verlor. In der Forschung werden die Herrscher der spätantiken Phase des Reiches (bis Herakleios), in der noch das Lateinische Verwaltungssprache war, auch als oströmische Kaiser bezeichnet. Für die Zeit zwischen 1204 und 1261, als Konstantinopel von den Kreuzfahrern beherrscht wurde, werden die Herrscher des Kaiserreiches Nikaia als byzantinische Kaiser geführt. |
Gauliste (Sesostris I.):
Die Gauliste Sesostris I. befindet sich außen an gegenüberliegenden Seitenwänden der wiedererrichteten Weißen Kapelle im Bereich des Freilichtmuseums der Tempelanlage in Karnak. Die Liste umfasst 22 oberägyptische und 16 (später wurden es 20) unterägyptische Gaue, griechisch auch Nomos oder Distrikte genannt. |
Liste der hethitischen Felsreliefs und Felsinschriften in der Türkei:
Diese Liste führt die bekannten hethitischen Felsreliefs und Felsinschriften in der Türkei auf. Sie stammen einerseits aus der Spätzeit des hethitischen Großreichs zwischen dem 14. und dem 12. Jahrhundert v. Chr., andererseits aus der Zeit der späthethitischen Königreiche und Stadtstaaten, die nach dem Untergang des Großreichs in Anatolien und Nordsyrien entstanden. Es handelt sich zum Teil um bildliche Reliefs, die in den Felsen gemeißelt sind und oft Beischriften enthalten, teilweise um reine Inschriften. Die Texte sind in luwischen Hieroglyphen ausgeführt. Die Liste beschränkt sich auf Werke, die in den anstehenden Fels gearbeitet sind, Stelen oder Orthostaten sind nicht aufgenommen. |
Königsliste von Abydos (Sethos I.):
Die Königsliste von Abydos (Sethos I.) ist eine Liste ägyptischer Könige im Tempel von Sethos I. in Abydos. Sie nennt 75 Pharaonen, die vor Sethos I. regierten, wobei diese Liste sehr selektiv ist. Viele Herrscher der Ersten und alle Herrscher der Zweiten Zwischenzeit fehlen. |
Liste der Pharaonen:
Die Liste der Pharaonen gibt einen systematischen Überblick über alle bisher bekannten Pharaonen. Sie enthält die ägyptischen Könige aus der vordynastischen Zeit bis hin zu Maximinus Daia, dem letzten hieroglyphisch bezeugten Herrscher Ägyptens. Die Eckdaten, die das Grundgerüst der ägyptischen Chronologie bilden, stammen aus Schriften des ägyptischen Priesters Manetho, deren Originale verloren sind und die uns nur durch Zitate in Schriften aus dem ersten bis achten nachchristlichen Jahrhundert überliefert sind. Manethos Einteilung in 30 Dynastien ist auch heute noch die Grundlage der Ägyptologie, obwohl sie in vielen Punkten überholt ist. Eine Besonderheit ist, dass Manetho die Dynastien nach der lokalen Herkunft der Herrscher und nicht nach verwandtschaftlichen Beziehungen ordnete. |
Liste der römischen Kaiser der Antike:
Die Liste der römischen Kaiser bietet einen systematischen Überblick über die römische Kaiserzeit. Sie enthält alle Kaiser des Römischen Reiches von Augustus, der im 1. Jahrhundert v. Chr. den Prinzipat begründete, bis Romulus Augustulus, der als letzter Römer im Westen diesen Titel führte und 476 abgesetzt wurde, und Justinian, dessen Tod ein mögliches Datum für das Ende der Spätantike ist. Die römische Kaiserzeit lässt sich grob in Prinzipat, die Zeit der Reichskrise und Spätantike (der Begriff Dominat ist obsolet) einteilen. Die folgende Liste führt neben den im deutschen Sprachraum üblicherweise verwendeten Namen der Kaiser ihren vollständigen Namen, soweit bekannt, ihre Regierungszeit und etwaige Besonderheiten auf. |
Liste der römischen Konsuln:
Die Liste der römischen Konsuln (fasti consulares) bildete das Grundgerüst der römischen Geschichtsschreibung und der Datierung der modernen römischen Archäologie, da nach den Namen der eponymen Konsuln die Jahre bezeichnet wurden. Die Namen der beiden Konsuln wurden hintereinander im Ablativ angegeben, z. B. bedeutet Gn. Domitio C. Sosio consulibus im Jahre 32 v. Chr. Die Aufstellung und Führung der Konsularlisten war die Aufgabe der Priester. Für die ersten Jahrhunderte der Republik dürften die Angaben nicht historisch sein. Die Listen umfassen 1050 Jahre von 509 v. Chr. (Absetzung des letzten römischen Königs und Beginn der Republik) bis 541, als in Ostrom zum letzten Mal ein Konsul ernannt wurde. In Westrom selbst wurde noch bis 58 Jahre nach dem "Untergang" des Kaisertums (476, Absetzung des letzten weströmischen Kaisers, Romulus Augustus) ein Konsul ernannt. |
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