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Bild der Woche
BearbeitenWoche 1-4
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/1 - „Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit ein Bild von Hübner, einem der besten deutschen Maler, erwähnen, das wirksamer für den Sozialismus agitiert hat als hundert Flugschriften. Es zeigt einige schlesische Weber, die einem Fabrikanten gewebtes Leinen bringen, und stellt sehr eindrucksvoll dem kaltherzigen Reichtum auf, der einen Seite die verzweifelte Armut auf der anderen gegenüber. [...] Dieses Gemälde ist in mehreren Städten Deutschlands ausgestellt worden und hat verständlicherweise so manches Gemüt für soziale Ideen empfänglich gemacht.“, Friedrich Engels in The New Moral World Nr. 25 vom 13. Dezember 1844, MEW, Bd.2, S.510-511
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/2 - „Es handelte sich nicht um die Arbeit, so wie mein Vater von ihr sprach, um die Arbeit als Vorgang der Selbstverwirklichung, sondern um Arbeit geleistet zu niedrigstem Preis und zu höchstem Profit des Arbeitkäufers. Da nur die Arbeitenden zu sehn waren, mit ihrem ganzen Dasein den Tätigkeiten hingegeben, wurde der Eindruck erweckt, dass sie das Werk beherrschten (...), sie existierten aber einzig in ihrer Bindung an die Maschinen und Geräte, die das Eigentum andrer sind", Peter Weiss über Adolph Menzel: Das Eisenwalzwerk, 1872-1875 (Ästhetik des Widerstands I, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1975, S. 354, zitiert nach Beat Matzenauer: Bilder aus der ÄdW)
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/3 - „Diejenigen Ihrer Leser, die meine Artikel über die Revolution und Konterrevolution in Deutschland gelesen haben, welche ich vor etwa zwei Jahren für die "Tribune" schrieb und die von ihr ein anschauliches Bild gewinnen möchten, werden gut daran tun, sich das Gemälde des Herrn Hasenclever anzusehen, das jetzt im New-Yorker Kristallpalast ausgestellt ist. Er stellt die Überreichung einer Arbeiter-Petition an den Magistrat von Düsseldorf im Jahre 1848 dar. Der hervorragende Maler hat das in seiner ganzen dramatischen Vitalität wiedergegeben, was der Schriftsteller nur analysieren konnte.“, Karl Marx in der New-York Daily Tribune vom 12. August 1853, MEW Bd. 9, S. 237 (aus dem Englischen)
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/4 - „Der Maler war keiner Utopie verfallen, er stand eindeutig auf der Seite der Arbeitenden, er kannte deren Lebensbedingungen, er hatte seine Gestalten studiert, so wie auch Menzel sie studiert hatte, doch im Gegensatz zu dem preussischen Hofmaler hatte er die Arbeiter, in ihrer schweren Körperlichkeit, nicht im Bann der Warenerzeugung, sondern in ihrem Selbstbewusstsein gezeigt.", Peter Weiss über Robert Koehler: Der Streik, 1886 (Ästhetik des Widerstands I, Frankfurt a.M. 1975, S. 358, zitiert nach Beat Matzenauer: Bilder aus der ÄdW)
Woche 5-8
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/5 - „Bekanntlich soll es einen Automaten gegeben haben, der so konstruiert gewesen sei, daß er jeden Zug eines Schachspielers mit einem Gegenzuge erwidert habe, der ihm den Gewinn der Partie sicherte. Eine Puppe in türkischer Tracht, eine Wasserpfeife im Munde, saß vor dem Brett, das auf einem geräumigen Tisch aufruhte. Durch ein System von Spiegeln wurde die Illusion erweckt, dieser Tisch sei von allen Seiten durchsichtig. In Wahrheit saß ein buckliger Zwerg darin, der ein Meister im Schachspiel war und die Hand der Puppe an Schnüren lenkte. Zu dieser Apparatur kann man sich ein Gegenstück in der Philosophie vorstellen. Gewinnen soll immer die Puppe, die man ´historischen Materialismus´ nennt. Sie kann es ohne weiteres mit jedem aufnehmen, wenn sie die Theologie in ihren Dienst nimmt, die heute bekanntlich klein und häßlich ist und sich ohnehin nicht darf blicken lassen.“, Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte (1940), in: Gesammelte Schriften, Bd. I, 2, Frankfurt/M. 1991, S. 691 (Kupferstich von Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz, 1789)
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/6 - „Der Textilarbeiter muß den Maschinenbauer sehen, wenn dieser die Maschine für jenen herstellt. Der Arbeiter der Maschinenfabrik muß den Kohlenhauer sehen, wenn dieser das erforderliche Brennmaterial für seinen Betrieb abbaut. Der Kumpel muß den Bauern sehen, der für ihn Getreide anbaut.
Alle Werktätigen müssen einander sehen, um zu einer engen, unverbrüchlichen Verbindung miteinander zu kommen. Die Werktätigen der UdSSR müssen sehen, daß auch in anderen Ländern - in England, in Frankreich, in Spanien usw. - Werktätige wie sie leben und das Proletariat überall einen Klassenkampf mit der Bourgeoisie führt. […]
Nach einiger Zeit erinnerte Genosse Lenin in einem persönlichen Gespräch mit Genossen Lunatscharski erneut an die Notwendigkeit, innerhalb des Filmprogramme ein »bestimmtes Wechselverhältnis zwischen den unterhaltenden und den wissenschaftlichen Filmen festzulegen«, und wies darauf hin, daß die »Produktion neuer Filme, die von kommunistischen Ideen erfüllt seien und die sowjetische Wirklichkeit widerspiegelten, mit der Filmchronik begonnen werden müsse«. […]“, Dsiga Wertow: Kinoprawda und Radioprawda, 1925, in: Aufsätze, Tagebücher, Skizzen, Berlin 1967, (Frame aus Der Mann mit der Kamera, 1929) -
/7 - „Eine Entwertung von Geschichte, zivilisierter Gesellschaft und äußerer Natur stand hinter der neuen Leidenschaft für primitive Kunst. Zeit hörte auf eine historische Dimension zu sein; sie wurde ein inneres psychologisches Moment, und das ganze Unglück materieller Bindungen, der Alptraum der bestimmenden Welt, der beunruhigende Sinn für die Gegenwart als dichter historischer Punkt, an den das Individuum schicksalhaft gebunden war - sie wurden automatisch im Denken aufgehoben durch den Begriff einer instinktiven, elementaren Kunst über der Zeit.
In einem bemerkenswerten Prozess wurden die Künste der unterjochten, zurückgebliebenen Völker, entdeckt durch die Europäer, welche die Welt eroberten, zur ästhetischen Norm für die, welche darauf verzichteten. Die imperialistische Expansion wurde zuhause mit einem tiefen Kulturpessimismus begleitet, im welchem die Kunst der wilden Opfer über die Traditionen Europas erhoben wurde. Die Kolonien wurden zur Orten sowohl der Flucht als auch der Ausbeutung. [...]
Dann zu sagen daß abstrakte Malerei einfach eine Reaktion ist gegen die erschöpfte Imitation der Natur, oder daß sie die Entdeckung eines absoluten oder reinen Feldes der Form ist hieße den positiven Charakter der Kunst zu übersehen, ihre unterliegenden Energien und Quellen der Bewegung“, Meyer Schapiro: Nature of Abstract Art (19371), in: Modern Art, 19th and 20th Century, Band 2, New-York 1978, Seite 202 (übersetzt aus dem Englischen), Kasimir Malewitsch: Suprematizm -
/8 - „Der vorliegende Gegenstand zunächst die materielle Produktion. In Gesellschaft produzierende Individuen – daher gesellschaftlich bestimmte Produktion der Individuen ist natürlich der Ausgangspunkt. Der einzelne und vereinzelte Jäger und Fischer, womit Smith und Ricardo beginnen, gehört zu den phantasielosen Einbildungen des 18. Jahrhunderts. Robinsonaden, die keineswegs, wie Kulturhistoriker sich einbilden, bloß einen Rückschlag gegen Überverfeinerung und Rückkehr zu einem mißverstandnen Naturleben ausdrücken. Sowenig wie Rousseaus ‚Contrat social‘, der die von Natur independenten Subjekte durch Vertrag in Verhältnis und Verbindung bringt, auf solchem Naturalismus beruht. Dies Schein und nur der ästhetische Schein der kleinen und großen Robinsonaden. […] Diese Täuschung ist jeder neuen Epoche bisher eigen gewesen. Steuart, der in mancher Hinsicht im Gegensatz zum 18. Jahrhundert und als Aristokrat mehr auf historischem Boden steht, hat diese Einfältigkeit vermieden.“, Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, MEW, Bd. 42, S. 19; Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung II. Bd. 2.1., S. 21; Erste Seite der Zeitungsausgabe von Heathcot's Intelligence, 7. Oktober 1719
Woche 9-12
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/9 - Das Gemälde stellt die französische Revolution am 28. Juli 1830 dar. Gemalt wurde es vom französischen Maler Eugène Delacroix (1798 - 1863), dessen Werke der französischen Spätromantik zugeordnet werden, auch wenn Delacroix es jedoch für sich ablehnte, der populär werdenden Strömung der romantischen Schule zugeschlagen zu werden. Das Bild wurde zwischen Oktober und Dezember 1830 gemalt.
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/12 - „Ich finde, daß ich etwas unternehmen muß, damit die Leute unseren Ibsen ein wenig besser verstehen als zur Zeit“, (Eleanor Marx an Havelock Ellis, Dezember 1885, übersetzt aus dem Englischen nach Yvonne Knapp: Eleanor Marx, 1977, S. 103); Szene mit Inge Keller (l.) als Frau Alving, Ulrich Mühe (m.) als Sohn Osvald und Simone von Zglinicki (r.) als Dienstmädchen Regine Engstrand in der von Thomas Langhoff inszenierten Premiere von Gespenster am 18. November 1983 in den wiedereröffneten Berliner Kammerspielen.
Woche 13-16
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/13 - - „A propos Porträt; das erinnert mich daran, daß Du versprochen hast, eins von Dir machen zu lassen – ein großes Bild, Du weißt schon. Ich hätte gern eins.“ (Jenny Marx an Karl Marx, 27. April 1867) „Das inliegende Photogramm solltest Du zu Deinem Geburtstag bekommen, es war aber noch nicht rechtzeitig fertig.“ (Karl Marx an seine Tochter Jenny 5. Mai 1867) „Lieber Challey, ich bin begeistert von der Photographie. Ich erinnere mich nicht, je eine schönere Überraschung bekommen zu haben. Sie ist wunderschön, völlig ähnlich. Kein Maler hätte mehr Ausdruck hineinlegen können. Ich fange an zu glauben, daß dieser Mann wirklich ein Künstler ist“. (Tochter Jenny Marx an Karl Marx, 8. Mai 1867)
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Woche 17-20
BearbeitenWoche 21-24
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/21 - Fast unleserliche, einzig erhaltene Manuskriptseite des kommunistischen Manifests von Karl Marx und Friedrich Engels.
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/22 - Inhaltsverzeichnis des Manuskriptes der englischsprachigen Fassung des Aufsatzes Lohnarbeit und Kapital von Karl Marx, aus dem Nachlaß von Toshihiko Sakai
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/24 - Titelblatt einer 1970 veröffentlichten Ausgabe von Lenins Staat und Revolution.
Woche 25-28
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/25 - Barrikade der Pariser Kommune, 1871.
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/26 - Muralismo von Diego Rivera im Palacio Nacional, Mexiko. Oben hält Marx eine Rede, in der Hand ein Plakat, mit einem Satz aus dem komm. Manifest: "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen."
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/27 - Antonio Gramsci (1891-1937), italienischer marxistischer Theoretiker und Politiker.
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/28 - Faksimile Reproduktion einer Original Manuskriptseite des „Kapitals“ von Karl Marx.
Woche 29-32
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/29 - 1. Ausgabe der Zeitschrift Praxis International, April 1981. Herausgegeben von der jugoslawischen Praxis-Gruppe.
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/30 - Liu Shaoqi (1898−1969) war von 1959 bis zu seinem Sturz zu Beginn der Kulturrevolution Präsident der Volksrepublik China.
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/31 -
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/32 - Titelblatt der 1867 erschienenen Erstausgabe des 1. Band des marxschen Kapitals.
Woche 33-36
BearbeitenWoche 37-40
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/37 -
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/38 -
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/39 - Titelblatt der Erstveröffentlichung der marxschen Schrift „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ von 1852.
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/40 -
Woche 41-44
BearbeitenWoche 45-48
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/45 - Originalhandschrift der 11. These über Feuerbach von Marx: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern.“
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/46 - „Berliner Begegnung zur Friedensförderung“ am 13. Dezember 1981: Jürgen Kuczynski, Hermann Kant, Stephan Hermlin, Bernt Engelmann, Ingeborg Drewitz (v.l.n.r.)
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/47 - Inschrift: die endlose Treppe erinnert an das Prinzip Hoffnung des Philosophen Ernst Bloch
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/48 - Hölderlin im Kreisverkehr (2003), Skulptur von Peter Lenk
Woche 49-52
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/49 - Vorne Schafe, dahinter die historische Weberei Hadfield Mills, Padfield im Norden des Bezirkes High Peak, Derbyshire, England. In den Gebäuden befinden sich heute einige Klein- und Mittelunternehmen.
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/50 - Lesesaal des British Museum, London. Hier hat Karl Marx ab 1850 die Geschichte der politischen Ökonomie erforscht.
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/51 - Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) liest vor Studenten (Lithographie (1828) des Historikers Franz Kugler (1808-1858)).
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/52 - „In ihrer Verlegenheit denken unsre Warenbesitzer wie Faust. Im Anfang war die Tat. Sie haben daher schon gehandelt, bevor sie gedacht haben. […]“ (Karl Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 101; Lithographie von Eugène Ferdinand Victor Delacroix 1798–1863).
Woche 53
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/53 - „Wir tranken Kaffee, natürlich im Freien, einem maurischen ‚café’. Der Maure bereitet ihn ausgezeichnet, wir saßen auf einem Schemel.“ Karl Marx an Laura Marx, Algier, 13./14. April 1882, zitiert nach H.J. Krysmanski: Die letzte Reise des Karl Marx (18 Seiten pdf) (Café in Algiers 1899)
Literatur
Bearbeiten- Otto Karl Werckmeister: Linke Ikonen. Walter Benjamin, Sergej Eisenstein, Pablo Picasso - nach dem Fall des Kommunismus, Hanser, München
- Jens Balzer: Mißtraut euren Ikonen, Rezension, Jungle World 47, 1997