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Zitate der Woche

„Ihr könnt kein kapitalistisches System betreiben, wenn ihr keine Geier seid; ihr müsst das Blut von jemand anderem saugen, um Kapitalist zu sein.“

Malcom X: Rede am 20. Dezember 1964, The Harlem Hate-Gang-Scare, Speaks, ebd., S. 68f

„Die Kommunisten müssen auch beim Lernen ein Vorbild sein: Sie sollten zu jeder Zeit sowohl die Lehrer der Massen als auch ihre Schüler sein.“

Mao Tse-Tung: Der Platz der Kommunistischen Partei Chinas im nationalen Krieg (Oktober 1938), Ausgewählte Werke Mao Tse-Tungs, Bd. II

„Nicht das Lippenbekentnis, nur das Leben und Handeln adelt und erhebt.“

Clara Zetkin: Der internationale sozialistisch Frauentag. In: Ausgewählte Reden und Schriften. Band 1. Dietz Ostberlin 1957, S. 666

„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“

Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1852, MEW 8, S. 115

„Arbeiter und Soldaten! Nun ist eure Stunde gekommen. Nun seid ihr nach langem Dulden und stillen Tagen zur Tat geschritten. Es ist nicht zuviel gesagt: In diesen Stunden blickt die Welt auf euch und haltet ihr das Schicksal der Welt in euren Händen.“

Karl Liebknecht: "Die nächsten Ziele eures Kampfes", ein Flugblatt der Gruppe "Internationale" (Spartukusgruppe) vom 8./9. November 1918. Originaltext

„Die Zeit, die ein Kapitalist im Austausch verliert, ist als solche kein Abzug von der Arbeitszeit. Kapitalist – d.h. Repräsentant des Kapitals, personifiziertes Kapital ist er nur, indem er sich zur Arbeit als fremder Arbeit verhält und sich fremde Arbeitszeit aneignet und sie setzt. Die Zirkulationskosten existieren also nicht, insofern sie die Zeit des Kapitalisten wegnehmen. Seine Zeit ist als überflüssige Zeit gesetzt: Nicht-Arbeitszeit, nichtwertschaffende Zeit, obgleich es das Kapital ist, das den geschaffnen Wert realisiert. Dies, daß der Arbeiter Surpluszeit arbeiten muß, ist identisch damit, daß der Kapitalist nicht zu arbeiten braucht und so eine Zeit als Nicht-Arbeitszeit gesetzt ist; daß er auch nicht die notwendige Zeit arbeitet. Der Arbeiter muß Surpluszeit arbeiten, um die zu seiner Reproduktion notwendige Arbeitszeit vergegenständlichen, verwerten, i.e. objektivieren zu dürfen. Andrerseits ist daher auch die notwendige Arbeitszeit des Kapitalisten freie Zeit, nicht für die unmittelbare Subsistenz erheischte Zeit. Da alle freie Zeit Zeit für die freie Entwicklung ist, usurpiert der Kapitalist die von den Arbeitern geschaffne freie Zeit für die Gesellschaft, d.h. die Zivilisation, und Wade hat in diesem Sinn wieder recht, sofern er Kapital = Zivilisation setzt.“

Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, MEW Bd. 42, S. 524

„Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme – ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, i.e. die Wirklichkeit und Macht, Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des Denkens – das von der Praxis isoliert ist – ist eine rein scholastische Frage.“

Karl Marx: 2. These über Feuerbach, MEW 3:5

„Denn wir und sie, wir sind Feinde / in einem Krieg, den nur einer gewinnt. / Denn sie leben von uns und verrecken, / wenn wir nicht mehr die Kulis sind. / Und das ist es auch, weswegen / ihr euch nicht wundern dürft, / wenn sie sich werfen auf uns, wie der Regen / sich auf den Boden wirft.“

Bert Brecht: Das Lied vom Klassenfeind

„Was wäre die Folge, wenn es dem Kapital gelänge, die Republik der Sowjets zu zerschlagen? Eine Epoche der schwärzesten Reaktion würde über alle kapitalistischen und kolonialen Länder hereinbrechen, man würde die Arbeiterklasse und die unterdrückten Völker vollends knebeln, die Positionen des internationalen Kommunismus würden liquidiert.“

Josef Stalin: Werke Band 9, S. 29, 7. Dezember 1926

„Das Ziel ist die chinesische Revolution, der Pfeil ist Marxismus-Leninismus. Wir chinesischen Kommunisten suchen diesen Pfeil für keinen anderen Zweck, als das Ziel der chinesischen Revolution und der Revolution des Ostens zu treffen.“

„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.“

Marx, Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848. MEW Bd. 4, S. 462

„Die Reproduktion der Arbeitskraft lässt also deutlich in Erscheinung treten, dass ihre conditio sine qua non nicht nur in der Reproduktion ihrer "Qualifikation" besteht, sondern auch in der Reproduktion ihrer Unterwerfung unter die herrschende Ideologie oder auch der "Praxis" dieser Ideologie.“

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“

Theodor Adorno: Minima Moralia, I, 18; Gesammelte Schriften, Bd.4:19

„Als Benjamin, 1937, den Teil der ›Metakritik der Erkenntnistheorie‹ las, den der Autor damals abgeschlossen hatte - in jener Publikation das letzte Kapitel -, meinte er dazu, man müsse durch die Eiswüste der Abstraktion hindurch, um zu konktretem Philosophieren bündig zu gelangen.“

Theodor Adorno: Negative Dialektik, Frankfurt am Main 1997, Seite 7

„Die materialistische Lehre von der Veränderung der Umstände und der Erziehung vergißt, daß die Umstände von den Menschen verändert und der Erzieher selbst erzogen werden muß. Sie muß daher die Gesellschaft in zwei Teile - von denen der eine über ihr erhaben ist - sondieren.

Das Zusammenfallen des Ändern[s] der Umstände und der menschlichen Tätigkeit oder Selbstveränderung kann nur als revolutionäre Praxis gefaßt und rationell verstanden werden.“

Karl Marx: 3. These über Feuerbach, MEW 3:5

„Die Dividenden steigen, und die Proletarier fallen. Und mit jedem sinkt ein Kämpfer der Zukunft, ein Soldat der Revolution, ein Retter der Menschheit vom Joch des Kapitalismus ins Grab.“

Rosa Luxemburg, Die Krise der Sozialdemokratie, Druck und Verlag Unionsdruckerei Bern 1916, S. 4

„Unter dem Dröhnen des herangrollenden wirtschaftlichen Zusammenbruchs werden die noch schlafenden Scharen der Proletarier erwachen wie von den Posaunen des Jüngsten Gerichts, und die Leichen der hingemordeten Kämpfer werden auferstehen und Rechenschaft heischen von den Fluchbeladenen. Heute noch das unterirdische Grollen des Vulkans ­ morgen wird er ausbrechen und sie alle in glühender Asche und Lavaströmen begraben.“

Karl Liebknecht: , "Trotz alledem!", in "Die Rote Fahne" vom 15. Januar 1919.

„Kapitalist sein, heißt nicht nur eine rein persönliche, sondern eine gesellschaftliche Stellung in der Produktion einzunehmen.“

Marx, Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, MEW 4, S. 475, 1848.

„Die Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte.“

Marx: Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850. MEW 7, S. 85, 1850.

„Die unmittelbare Aufgabe, die sich Stalin gestellt hat, ist die Zersplitterung der Partei, die Beseitigung der Opposition, die Gewöhnung der Partei an die Methode der Hinrichtung.“

Leo Trotzki: Die wirkliche Lage in Russland. Übersetzt von Wilhelm Cremer. Hellerau: Avalun-Verlag 1928, S. 16, http://gutenberg.spiegel.de/buch/5919/1

„Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht.“

Marx: Das Kapital. Band 1. MEW 23, S. 779, 1867.

„Diese Zerlegung [bei James Mill, Elements of Political Economy, 1821] der Produktion in die Faktoren - Mensch, als Träger der Arbeit - und Erde (eigentlich Natur) als Gegenstand desselben, ist indeß auch ganz abstrakt. Denn der Mensch tritt nicht als Arbeiter, sondern als Eigenthümer der Natur ursprünglich gegenüber, und es ist nicht der Mensch qua einzelnes Individuum, sondern, sobald einigermaßen von menschlichem Dasein desselben zu sprechen, Stammensch, Hordenmensch, Familienmensch u. s. w.“

Karl Marx: Zur Kritik der politischen Ökonomie (Manuskript 1861-1863), MEGA Band 3, Teil 1, Text, 1976, Seite 88

„Meine dialektische Methode ist der Grundlage nach von der Hegelschen nicht nur verschieden, sondern ihr direktes Gegenteil. Für Hegel ist der Denkprozeß, den er sogar unter dem Namen Idee in ein selbständiges Subjekt verwandelt, der Demiurg des wirklichen, das nur seine äußere Erscheinung bildet. Bei mir ist umgekehrt das Ideelle nichts andres als das im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte Materielle.“

Karl Marx: Das Kapital, Nachwort zur zweiten Auflage 1873, MEW Bd. 23, S. 27


„Die Gesellschaft besteht nicht aus Individuen, sondern drückt die Summe der Beziehungen, Verhältnisse aus, worin diese Individuen zueinander stehn.“

„Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“

Marx: Zur Kritik der Politischen Ökonomie. Vorwort, 1859, MEW 13, S. 9.

„Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei - mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“

Rosa Luxemburg: Die russische Revolution. Eine kritische Würdigung, Gesammelte Werke Band 4, S. 359.

„Staat = politische Gesellschaft und Zivilgesellschaft, das heißt Hegemonie, gepanzert mit Zwang.“

Antonio Gramsci: Gefängnishefte, H. 6, §88, 783.

Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen.[1] Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce. Caussidière für Danton, Louis Blanc für Robespierre, die Montagne von 1848–1851 für die Montagne von 1793–1795, der Neffe für den Onkel. Und dieselbe Karikatur in den Umständen, unter denen die zweite Auflage des achtzehnten Brumaire herausgegeben wird!
Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alb auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen. So maskierte sich Luther als Apostel Paulus, die Revolution von 1789–1814 drapierte sich abwechselnd als römische Republik und als römisches Kaisertum, und die Revolution von 1848 wußte nichts besseres zu tun, als hier 1789, dort die revolutionäre Überlieferung von 1793–1795 zu parodieren. So übersetzt der Anfänger, der eine neue Sprache erlernt hat, sie immer zurück in seine Muttersprache, aber den Geist der neuen Sprache hat er sich nur angeeignet, und frei in ihr zu produzieren vermag er nur, sobald er sich ohne Rückerinnerung in ihr bewegt und die ihm angestammte Sprache in ihr vergißt.“

Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (1852). Zitiert nach: MEW Bd. 8, S. 115.
  1. „Durch diesen merkwürdigen Irrtum befangen, ermordeten Brutus, ein höchst edles Individuum, und Cassius, tatkräftiger als Cicero, den Mann, dessen Tugenden sie schätzten. Unmittelbar darauf aber zeigte es sich, daß nur einer den römischen Staat leiten könne, und nun mußten die Römer daran glauben; wie denn überhaupt eine Staatsumwälzung gleichsam im Dafürhalten der Menschen sanktioniert wird, wenn sie sich wiederholt. So ist Napoleon zweimal unterlegen, und zweimal vertrieb man die Bourbonen. Durch die Wiederholung wird das, was im Anfang nur als zufällig und möglich erschien, zu einem Wirklichen und Bestätigten.“, Georg Friedrich Wilhelm Hegel: Vorlesungen über Philosophie der Geschichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1973 (Werke 12), Seite 380

„An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“

Marx, Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848, MEW 4, S. 482.

„Ohne Klassenbewußtsein und ohne Organisiertheit der Massen, ohne ihre Schulung und Erziehung durch den offenen Klassenkampf gegen die gesamte Bourgeoisie kann von der sozialistischen Revolution keine Rede sein!“

W. I. Lenin: Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution

„Freier Staat - was ist das? (...) Die Freiheit besteht darin, den Staat aus einem der Gesellschaft übergeordneten in ein ihr durchaus untergeordnetes Organ zu verwandeln.“

Marx: Kritik des Gothaer Programms, 1875, MEW 19, S. 27

„Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer Kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.“

Marx, Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848, MEW 4, S. 493

„Innerhalb der genossenschaftlichen, auf Gemeingut an den Produktionsmitteln gegründeten Gesellschaft tauschen die Produzenten ihre Produkte nicht aus; ebensowenig erscheint hier die auf Produkte verwandte Arbeit als Wert dieser Produkte, als eine von ihnen besessene sachliche Eigenschaft, da jetzt, im Gegensatz zur kapitalistischen Gesellschaft, die individuellen Arbeiten nicht mehr auf einem Umweg, sondern unmittelbar als Bestandteile der Gesamtarbeit existieren.“

Karl Marx: Kritik des Gothaer Programms, 1875, MEW 19, S.20

„Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt.“

Marx, Engels: Die deutsche Ideologie, 1846, MEW 3, S. 35

„Der Staat wird nicht abgeschafft, er stirbt ab.“

Friedrich Engels: Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft, 1880, MEW 19, Seite 224

„Die Theorien von Marx und Lenin sind nicht etwa überholt: im Gegenteil, sie sind heute lebendiger denn je. Die Weltrevolution, der Untergang des Kapitalismus und des Imperialismus lassen sich nicht mehr aufhalten.“

Enver Hoxha: Unsere jüngere Generation auf dem revolutionären Weg der Partei, Rede, 28. Juni 1968

Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. Aber das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum inwohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.“

Karl Marx: 6. These über Feuerbach, MEW 3:5

„Denn was jeder einzelne will, wird von jedem anderen verhindert, und was herauskommt, ist etwas, das keiner gewollt hat. So verläuft die bisherige Geschichte nach Art eines Naturprozesses und ist auch wesentlich denselben Bewegungsgesetzen unterworfen“

F. Engels: Brief an J. Bloch vom 21./22. 9. 1890, MEW Bd. 37, S. 463f.

„Ihr könnt keinen Kapitalismus haben ohne Rassismus.“

Malcolm X: Rede am 29. Mai 1964, The Harlem Hate-Gang-Scare, Speaks, ebd., S. 68f

„Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

Marx, Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848, MEW 4, S. 493.

„Die Diktatur des Proletariats kann nur unter regem und aktivem Anteil der Frauen der Arbeiterklasse verwirklicht und behauptet werden.“

Clara Zetkin: Die kommunistische Frauenbewegung

„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“

Max Horkheimer: Die Juden und Europa, in: Gesammelte Werke, Band 4, Frankfurt am Main 1988, S. 308 f. Erstveröffentliochung in: Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. VIII/1939.

„Alles gesellschaftliche Leben ist wesentlich praktisch. Alle Mysterien, welche die Theorie zum Mystizism[us] veranlassen, finden ihre rationelle Lösung in der menschlichen Praxis und im Begreifen dieser Praxis.“

Karl Marx: 8. These über Feuerbach, MEW 3:5f.

„In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“

Karl Marx: Kritik des Gothaer Programms, MEW 19:21

„Wir Kommunisten sind alle Tote auf Urlaub.“

Eugen Leviné: Verteidigungsrede Levinés 1919 vor dem Gericht bezüglich angeblichen Hochverrats in Folge der Münchner Räterepublik.

„Aber als bestimmtes Gebiet der Arbeitsteilung hat die Philosophie jeder Epoche ein bestimmtes Gedankenmaterial zur Voraussetzung, das ihr von ihren Vorgängern überliefert worden und wovon sie ausgeht. Und daher kommt es, daß ökonomisch zurückgebliebene Länder in der Philosophie doch die erste Violine spielen können: Frankreich im 18. Jh. gegenüber England, auf dessen Philosophie die Franzosen fußten, später Deutschland gegenüber beiden. Aber auch in Frankreich wie in Deutschland war die Philosophie, wie die allgemeine Literaturblüte jener Zeit, auch Resultat eines ökonomischen Aufschwungs ... Die Ökonomie schafft hier nichts a novo, sie bestimmt aber die Art der Abändrung und Fortbildung des vorgefundnen Gedankenstoffs, und auch das meist indirekt, indem es die politischen, juristischen, moralischen Reflexe sind, die die größte direkte Wirkung auf die Philosophie üben.“

Friedrich Engels: Brief vom 27. Oktober 1890 an Conrad Schmidt, MEW Bd. 37, S. 493

„Meine Mutter hat gearbeitet, aber eben keine Knete gekriegt. Sie hat Gebrauchswert produziert, aber eben keinen Tauschwert... Meine Mutter hat eine Ware produziert, die in den Austausch eingeht, zwar nicht sie allein, mein Vater war in einigen Punkten auch beteiligt, aber trotzdem. Ihre Arbeit war wertbildend, und das läge auch offen auf der Hand, wenn, ja wenn sie sich das Verkaufsrecht über meine Arbeitskraft vorbehalten hätte. Und das hätte ihr zugestanden. Meinem Vater hätte sie natürlich auch was von den Erlösen abgeben müssen, meinetwegen halbe-halbe. Der ganze Haken also, dass meine Mutter kein autonomes Einkommen bezieht, ihre Arbeit nicht als gesellschaftlich notwendige, wertbildende anerkannt wird, besteht darin, dass sie leider – oder Gott sei Dank – meine Arbeitskraft auf dem Markt nicht verkauft, sondern ich das selber tue, freie Lohnarbeiterin. Wäre die Sache anders geregelt, so wäre klipp und klar: Meine Mutter trägt zur gesellschaftlichen Wertbildung bei, da sie ja die Ware produziert, Entschuldigung, mitproduziert hat, die die glückliche Eigenschaft hat, mehr Wert zu produzieren, als ihre eigene Reproduktion kostet.“

Christel Neusüß: Die Kopfgeburten der Arbeiterbewegung oder die Genossin Luxemburg bringt alles durcheinander (1985), Osnabrück 1992, S. 23 f., zitiert nach: Manfred Sohn: Marx, Luxemburg und die Unentbehrlichkeit des Feminismus. Eine kurze Replik zu Evelin Wittich (4 Seiten pdf)

„Kommunismus ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“

Lenin: 21. November 1920, Lenin Werke 31, 414.

„Gemeinschaftliche Produktion vorausgesetzt, bleibt die Zeitbestimmung natürlich wesentlich. Je weniger Zeit die Gesellschaft bedarf, um Weizen, Vieh etc. zu produzieren, desto mehr Zeit gewinnt sie zu andrer Produktion, materieller oder geistiger. Wie bei einem einzelnen Individuum hängt die Allseitigkeit ihrer Entwicklung, ihres Genusses und ihrer Tätigkeit von Zeitersparung ab. Ökonomie der Zeit, darin löst sich schließlich alle Ökonomie auf. Ebenso muß die Gesellschaft ihre Zeit zweckmäßig einteilen, um eine ihren Gesamtbedürfnissen gemäße Produktion zu erzielen; wie der einzelne seine Zeit richtig einteilen muß, um sich Kenntnisse in angemeßnen Proportionen zu erwerben oder um den verschiednen Anforderungen an seine Tätigkeit Genüge zu leisten. Ökonomie der Zeit sowohl wie planmäßige Verteilung der Arbeitszeit auf die verschiednen Zweige der Produktion bleibt also erstes ökonomisches Gesetz auf Grundlage der gemeinschaftlichen Produktion. Es wird sogar in viel höherem Grade Gesetz. Dies ist jedoch wesentlich verschieden vom Messen der Tauschwerte (Arbeiten oder Arbeitsprodukte) durch die Arbeitszeit. Die Arbeiten der einzelnen in demselben Arbeitszweig und die verschiednen Arten der Arbeit sind nicht nur quantitativ, sondern qualitativ verschieden. Was setzt der nur quantitative Unterschied von Dingen voraus? Die Dieselbigkeit ihrer Qualität. Also das quantitative Messen der Arbeiten die Ebenbürtigkeit, die Dieselbigkeit ihrer Qualität.“

Karl Marx: Das Kapitel vom Geld, Grundrisse (1857/1858), MEW, Bd. 42, S. 105

„Die physische und mentale Gesundheit, der Geist der Solidarität sind Normen, die obsiegen müssen, sonst wird das Leben des Menschen, wie wir es kennen, für immer verloren gehen.“

„Die letzte Phase einer weltgeschichtlichen Gestalt ist ihre Komödie. Die Götter Griechenlands, die schon einmal tragisch zu Tode verwundet waren im gefesselten Prometheus des Äschylus, mußten noch einmal komisch sterben in den Gesprächen Lucians. Warum dieser Gang der Geschichte? Damit die Menschheit heiter von ihrer Vergangenheit scheide.“

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern.“

Marx: Thesen über Feuerbach. MEW 3, S. 535, 1845.

„Wir haben gesehn, daß der kapitalistische Produktionsprozeß eine geschichtlich bestimmte Form des gesellschaftlichen Produktionsprozesses überhaupt ist. Dieser letztere ist sowohl Produktionsprozeß der materiellen Existenzbedingungen des menschlichen Lebens wie ein in spezifischen, historisch-ökonomischen Produktionsverhältnissen vor sich gehender, diese Produktionsverhältnisse selbst und damit die Träger dieses Prozesses, ihre materiellen Existenzbedingungen und ihre gegenseitigen Verhältnisse, d.h. ihre bestimmte ökonomische Gesellschaftsform produzierender und reproduzierender Prozeß. Denn das Ganze dieser Beziehungen, worin sich die Träger dieser Produktion zur Natur und zueinander befinden, worin sie produzieren, dies Ganze ist eben die Gesellschaft, nach ihrer ökonomischen Struktur betrachtet.“

K. Marx: Das Kapital III, 48. Kap.: Die trinitarische Formel, MEW Bd. 25, S. 826-827

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