Alexander Alexandrowitsch Aljechin [a'lʲɛxin] (russ. Александр Александрович Алехин/ Alexander Alexandrowitsch Alechin, in Frankreich und englischsprachigen Staaten mit der französischen Transkription Alexandre Alekhine (Ale-Chin); * 19.jul. / 31. Oktober 1892greg. in Moskau, Russland; † 24. März 1946 in Estoril, Portugal) war ein russisch-französischer Schachspieler. Er war der vierte Schachweltmeister. Eine nach ihm benannte Schacheröffnung ist die Aljechin-Verteidigung. | Als Altkirchenslawisch (Eigenbezeichnung словѣньскъ ѩзыкъ, transliteriert slověnьskъ językъ ‘slawische Sprache’) bezeichnet man die älteste slawische Schriftsprache, die um 860 entwickelt bzw. festgehalten wurde und aus der gegen Ende des 11. Jahrhunderts verschiedene Varietäten des Kirchenslawischen hervorgegangen sind. Die Bezeichnung Altkirchenslawisch begründet sich in der fast ausschließlichen Verwendung als Sakralsprache. |
Der Bauernaufstand von Tambow (russ. Тамбовское восстание/Tambowskoje Wosstanije/Tambower Aufstand) war ein bewaffneter Aufstand von Bauern aus dem Gouvernement Tambow und umliegenden Bezirken gegen die Regierung der Bolschewiki. Er begann im August 1920 mit dem Widerstand gegen die Zwangseinziehung von Getreide und entwickelte sich zu einem Guerillakrieg gegen die Rote Armee, Einheiten der Tscheka und die sowjetischen Behörden. Schätzungen zufolge wurden im Verlauf der Niederschlagung des Aufstandes rund 100.000 Menschen inhaftiert und rund 15.000 erschossen. Die Rote Armee setzte beim Kampf gegen die Bauern auch chemische Waffen ein. Der Großteil der Bauernarmee wurde im Sommer 1921 zerschlagen, kleinere Gruppe hielten sich noch bis in das folgende Jahr. | Der BMP-1 ist ein schwimmfähiger Schützenpanzer aus sowjetischer Entwicklung und eines der am weitesten verbreiteten gepanzerten Fahrzeuge der Welt. Die Abkürzung BMP steht im Russischen für Боевая Машина Пехоты (Bojewaja Maschina Pjechoty), was so viel wie „Gefechtsfahrzeug der Infanterie“ bedeutet. |
Die Chasaren (auch Khasaren, russ. Хазары) waren ein ursprünglich nomadisches und später halbnomadisches Turkvolk in Zentralasien. Im 7. Jahrhundert nach Chr. gründeten die Chasaren ein unabhängiges Khaganat im nördlichen Kaukasus an der Küste des Kaspischen Meeres. Auf der Höhe ihrer Macht kontrollierten sie weite Teile des heutigen Südrusslands, den Westen des späteren Kasachstans, die Ostukraine, Teile des Kaukasus sowie die Halbinsel Krim. Die Chasaren waren wichtige Bundesgenossen des Byzantinischen Reichs gegen das Sassanidenreich und waren auf der Blüte ihrer Machtentfaltung eine bedeutende Regionalmacht. Sie führten eine Reihe erfolgreicher Kriege gegen die arabischen Kalifate, wodurch sie möglicherweise eine arabische Invasion Osteuropas verhinderten. Am Ende des 10. Jahrhunderts wurde ihre Macht durch die aufstrebende Kiewer Rus gebrochen und die Chasaren verschwanden weitgehend aus der Geschichte. | Die Christ-Erlöser-Kathedrale (russ. Храм Христа́ Спаси́теля / wiss. Transliteration Chram Christa Spasitelja) ist eine Kathedrale in der russischen Hauptstadt Moskau. Sie gilt als das zentrale Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche und gehört mit 103 Metern zu den höchsten orthodoxen Sakralbauten weltweit. Die am linken Ufer der Moskwa westlich des Kremls stehende Kathedrale wurde ursprünglich 1883 erbaut, während der Stalin-Herrschaft 1931 zerstört und im Jahr 2000 originalgetreu wiedererrichtet. |
Der Deutsche Angriff auf Stalingrad bildete den Höhepunkt der Schlacht von Stalingrad während des Deutsch-Sowjetischen Kriegs bei dem mehrere Divisionen der 6. Armee der Wehrmacht vergeblich versuchten, die Stadt in einer groß angelegten Materialschlacht gegen die verteidigende 62. Armee der Roten Armee einzunehmen. Die deutsche Offensivphase begann am 13. September 1942 und setzte sich bis zum Beginn der sowjetischen Großoffensive Operation Uranus am 19. November fort. | Das Kloster der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius (russ. Свято-Троицкая Сергиева Лавра oder Троице-Сергиева Лавра) ist ein russisch-orthodoxes Männerkloster in der rund 70 km nordöstlich von Moskau gelegenen Stadt Sergijew Possad (von 1930 bis 1991 Sagorsk). Es wurde um 1340 vom Heiligen Sergius von Radonesch gegründet und gilt seit Jahrhunderten als eines der bedeutendsten religiösen Zentren der russisch-orthodoxen Kirche. Das vom 15. bis 18. Jahrhundert entstandene architektonische Ensemble des Klosters gehört seit 1993 zum UNESCO-Welterbe. |
Prinzessin Elisabeth Alexandra Luise Alice von Hessen-Darmstadt und bei Rhein, Großfürstin Jelisawjeta Fjodorowna Romanowna (Елизавета Фëдоровна) VA (* 1. November 1864 in Darmstadt; † 18. Juli 1918 in Alapajewsk, Russland) war eine deutsche Prinzessin und Enkelin von Queen Victoria. Sie war die ältere Schwester der letzten russischen Zarin Alexandra und durch Heirat mit Großfürst Sergei Alexandrowitsch auch selbst Mitglied der kaiserlichen Familie von Russland. | Der Große Kremlpalast (russ. Большой Кремлёвский дворец, transkribiert: Bolschoi Kremljowski Dworez) im Herzen der russischen Hauptstadt Moskau stellt einen wichtigen Teil des architektonischen Ensembles des Moskauer Kremls dar. Er setzt sich aus mehreren Bauwerken verschiedener Stile zusammen, die vom 15. bis zum 19. Jahrhundert entstanden. Der zentrale Teil des Palastkomplexes entstand in den Jahren 1838–1849 nach einem Entwurf Konstantin Thons und diente ursprünglich als die Moskauer Hauptresidenz des Zaren und der Zarenfamilie. Heute gehört der Große Kremlpalast zum Dienstgebäudekomplex des Präsidenten Russlands. |
Die Internationale Raumstation (engl. International Space Station, kurz ISS) ist eine bemannte Raumstation, die derzeit in internationaler Kooperation betrieben und weiter ausgebaut wird.
Die Pläne für eine große, internationale Raumstation gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die Station war damals noch unter den Namen Freedom oder Alpha in Planung. Die ISS befindet sich seit 1998 im Bau und ist zurzeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Sie kreist in ca. 350 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° ca. alle 91 min. um die Erde und soll nach ihrer geplanten Fertigstellung im Jahre 2011 maximale Abmessungen von etwa 110 m × 100 m × 30 m erreichen. Danach soll sie mindestens bis ins Jahr 2020 weiterbetrieben werden. |
Die ISS-Expedition 15 ist die Missionsbezeichnung für die 15. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation. Die Mannschaft lebte und arbeitete vom 9. April bis zum 21. Oktober 2007 an Bord der ISS. |
Der Jaroslawler Bahnhof (russ. Яросла́вский вокза́л, wiss. Transliteration Jaroslavskij vokzal) ist ein bedeutender Kopfbahnhof in der russischen Hauptstadt Moskau. Er wurde im Jahre 1862 erbaut und ist damit einer der ältesten Eisenbahnknotenpunkte der Stadt. Er ist Ausgangspunkt der Transsibirischen Eisenbahn, der längsten Eisenbahnstrecke der Welt. Von hier aus starten Züge nach Nordrussland, in den Ural, nach Sibirien und Russisch-Fernost sowie in die Mongolei und die Volksrepublik China. | Kaliningrad (russ. Калининград, bis 1946 Königsberg, russisch Кёнигсберг, polnisch Królewiec) ist die Hauptstadt der Oblast Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen an der Ostsee. Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Kaliningrad hat (Stand: 1. Januar 2008) 421.678 vorwiegend russische Einwohner. Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges wurde die vormals deutsche Stadt Königsberg wie der gesamte Nordteil Ostpreußens unter dem Namen Kaliningrad Teil der Sowjetunion. Seit 1991 ist die Oblast Kaliningrad eine Exklave Russlands im Baltikum. |
Die Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria (russ. Собор Непорочного Зачатия Пресвятой Девы Марии/Sobor Neporotschnowo Satschatija Preswjatoj Dewy Marii, im Volksmund auch einfach Костёл/Kostjol oder Кирха/Kircha – „die katholische Kirche“) ist eine neugotische Kirche im Zentrum Moskaus und die Kathedrale des Erzbistums Mutter Gottes von Moskau. Sie ist eine von zurzeit nur zwei geöffneten katholischen Kirchen in Moskau und die größte katholische Kathedrale in ganz Russland. | Sofja Wassiljewna Kowalewskaja (russ. Софья Васильевна Ковалевская, wiss. Transliteration Sof'ja Vasil'evna Kovalevskaja; * 3. Januarjul. / 15. Januar 1850greg. in Moskau; † 29. Januarjul. / 10. Februar 1891greg. in Stockholm) war eine russische Mathematikerin und die erste Mathematikprofessorin überhaupt (1889 Stockholm). Sofja Kowalewskaja war eine sehr vielseitige Frau, die nicht nur in Mathematik Bedeutendes leistete, sondern auch mit ihren 1889 erstmals erschienenen Kindheitserinnerungen großen Erfolg hatte. Sie war außerdem eine politisch sehr bewusste Frau, die sich aktiv für das Recht aller Frauen auf Ausbildung einsetzte. |
Der Krimkrieg (auch Orientkrieg oder im Russischen Восточная война/ Transkription Wostotschnaja woina) war ein militärisch ausgetragener Konflikt von euroasiatischem Ausmaß. Der Krieg fand von 1853 bis 1856 zwischen Russland auf der einen und dem Osmanischen Reich, Frankreich, Großbritannien und ab 1855 auch Piemont-Sardinien (dem politisch prägenden Vorläuferstaat des späteren Italien) auf der anderen Seite statt. Er begann als zehnter russisch-türkischer Krieg. Der Versuch Russlands, sein Gebiet auf Kosten des zerfallenden Osmanischen Reiches zu vergrößern, wurde durch den Einsatz der Alliierten verhindert. | Die Krönung der russischen Zaren und Kaiser diente der zeremoniellen Einführung des designierten russischen Monarchen in sein Amt. Der Begriff Krönung steht hier für eine ganze Reihe von Ritualen, die dem eigentlichen Akt der Krönung – dem Aufsetzen der Krone – vorausgingen und nachfolgten. Das Zeremoniell musste in der langen Geschichte der russischen Krönungen der Zeit immer wieder neu angepasst werden. Von der ersten Zarenkrönung Iwans IV. im Jahre 1547 bis zur letzten Kaiserkrönung 1896, der Krönung Nikolaus’ II., blieb der Grundcharakter der Krönungen jedoch nahezu unverändert. |
Die Hündin Laika (russ. Лайка) war das erste Lebewesen, das vom Menschen gezielt in einen Orbit um die Erde befördert wurde. Im Rahmen der Mission Sputnik 2 wurde sie am 3. November 1957 an Bord des sowjetischen Raumflugkörpers ins All geschickt. Ihre Rückkehr zur Erde war zwar nicht vorgesehen, dennoch überraschte ihr früher Tod. Über den Zeitpunkt ihres Todes und die Todesursache herrschte jahrzehntelang Unklarheit. Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass Laika einige Stunden nach dem Start der Rakete starb, vermutlich an Überhitzung und Stress. Die Mission gilt dennoch als Erfolg. Die Erkenntnisse aus Sputnik 2 ermöglichten letztlich erst die bemannte Raumfahrt mit Juri Gagarin. | Ein Lubok (russ. Лубок, Plural Lubki, deutsch Lindenholztafel) ist ein russischer Volksbilderbogen mit satirischem, informativem, patriotischem oder sozialkritischem Charakter. Die überwiegend als Einblattdruck hergestellten populären Druckgrafiken waren seit Mitte des 17. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland verbreitet und wurden von anonymen Künstlern aus dem Volk geschnitten oder radiert und meist nachträglich von Hand koloriert. Zusätzlich zu den Bildern wurden die volkstümlichen Drucke oft mit kurzen Geschichten versehen, die die Darstellungen erläuterten. Der reduzierte Text und die plakative Gestaltung charakterisieren diese Kunstart. |
Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch (russ. Казимир Северинович Малевич, wiss. Transliteration Kazimir Severinovič Malevič, polnisch Kazimierz Malewicz; * 11. Februarjul. / 23. Februar 1878greg. in Kiew; † 15. Mai 1935 in Leningrad) war Maler und Hauptvertreter der Russischen Avantgarde, Wegbereiter des Konstruktivismus und Begründer des Suprematismus. Beeinflusst wurde er von den französischen Spätimpressionisten, Fauves und Kubisten. Sein abstraktes suprematistisches Gemälde Das Schwarze Quadrat auf weißem Grund aus dem Jahr 1915 ist ein Meilenstein der Malerei der Moderne und wird als „Ikone der Moderne“ bezeichnet. | Der Große Nordische Krieg war ein in Nord-, Mittel- und Osteuropa geführter Krieg um die Vorherrschaft im Ostseeraum in den Jahren 1700 bis 1721.
Eine Dreierallianz, bestehend aus dem Russischen Zarenreich, den Personalunionen Sachsen-Polen und Dänemark-Norwegen, griff im März 1700 das Schwedische Reich an, das von dem 18-jährigen, als jung und unerfahren geltenden König Karl XII. regiert wurde. Trotz der ungünstigen Ausgangslage blieb der schwedische König zunächst siegreich und erreichte, dass Dänemark-Norwegen (1700) und Sachsen-Polen (1706) aus dem Krieg ausschieden. Als er sich 1708 anschickte, Russland in einem letzten Feldzug zu besiegen, erlitten die Schweden in der Schlacht bei Poltawa im Juli 1709 eine verheerende Niederlage, welche die Kriegswende bedeutete. Die Bedingungen der Friedensverträge von Stockholm, Frederiksborg und Nystad bedeuteten das Ende des schwedischen Status als europäische Großmacht und den gleichzeitigen Aufstieg des 1721 von Peter begründeten Russischen Kaiserreiches in diese Rolle. |
Die Oblast Kaliningrad oder auch das Kaliningrader Gebiet (russ. Калининградская область/Kaliningradskaja oblast) ist die westlichste und jüngste Oblast (russisch Gebiet) der Russischen Föderation mit knapp 940.000 Einwohnern, sowie mit 15.125 km² auch eine der kleinsten. Sie ist damit etwas kleiner als das Land Schleswig-Holstein. In Russland wird sie häufig auch als Bernsteinland bezeichnet, was auf ihren Reichtum an Bernstein hinweist.
Die Hauptstadt ist Kaliningrad (früher Königsberg). Die Oblast umfasst etwa das nördliche Drittel der ehemaligen preußischen Provinz Ostpreußen und ist als russische Exklave räumlich durch litauisches sowie polnisches und darüber hinaus weißrussisches beziehungsweise lettisches Territorium vom restlichen Russland getrennt. |
MTB-82 (Russisch: МТБ-82) ist die Bezeichnung eines sowjetischen Oberleitungsbustyps. Die Solowagen wurden ursprünglich vom Rüstungsbetrieb Sawod No. 82 (Завод №82, Werk Nr. 82) im Moskauer Vorort Tuschino entwickelt und hergestellt. Die Serienproduktion wurde 1951 an das zivile Unternehmen Sawod imeni Urizkogo, abgekürzt SiU, in der Oblast Saratow in der RSFSR verlegt. Heute firmiert letzteres Unternehmen unter dem Namen Trolsa. Die Baureihenbezeichnung setzt sich aus der Abkürzung für Moskauer TrolleyBus und der Nummer des Entwicklerbetriebs zusammen. Die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe gaben diesen Wagen den Spitznamen „Emtebeschka“, was in der russischen Sprache eine Verniedlichung der Abkürzung darstellt. Das Sawod No. 82 entwarf den Typ im Jahr 1945, um den Bedarf der sowjetischen Verkehrsbetriebe an Oberleitungsbussen zu decken. Im Hinblick auf den zeitgenössischen Fahrzeugbau wies der MTB-82 konservative oder teilweise veraltete technische Lösungen auf. |
Der Newski-Prospekt (Russisch: Невский проспект) ist eine 4,5 Kilometer lange Straße im historischen Zentrum Sankt Petersburgs und eine der berühmtesten Straßen Russlands. Die Straße wurde zwischen 1711 und 1721 als Verbindung zwischen der Admiralität im Westen und dem Alexander-Newski-Kloster im Osten der Stadt verlegt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich daraus zunehmend eine Prachtstraße, als die zahlreichen ansässigen Aristokraten hier ihre Residenzen errichten ließen. Auf dem Newski-Prospekt finden sich bis heute historische Palais, die große lutherische St.-Petri-Kirche, eine römisch-katholische Kirche, die russisch-orthodoxe Kasaner Kathedrale, zahlreiche Cafés, Museen und Kinos, ebenso das 1785 entstandene Gebäude des Kaufhauses Gostiny Dwor sowie der Jugendstil-Bau des Feinkostladens Jelissejew. Das luxuriöse Grand Hotel Europe befindet sich ebenfalls am Newski-Prospekt. |
Nikolai Iwanowitsch Pirogow (russ. Никола́й Ива́нович Пирого́в; * 13. Novemberjul. / 25. November 1810greg. in Moskau, Russland; † 23. Novemberjul. / 5. Dezember 1881greg. in Wischnja, heute zu Winnyzja, Ukraine) war ein russischer Chirurg und Pädagoge. Er wird in der Medizingeschichte als Mitbegründer der Feldchirurgie angesehen und gehörte zu den ersten Ärzten in Europa, die Ether zur Narkose anwendeten. 1859 veröffentlichte er einen Anatomie-Atlas, dessen Darstellungen auf gefrorenen Schnitten eines menschlichen Körpers beruhten. Seine Arbeiten trugen wesentlich dazu bei, der Chirurgie eine wissenschaftliche Basis in Form gesicherter anatomischer Erkenntnisse und einer entsprechenden Ausbildung zu geben. Später engagierte er sich für eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für Frauen, Kinder, in Russland lebende Ausländer und arme Menschen. In seiner russischen Heimat gilt er als einer der bekanntesten Ärzte in der Geschichte des Landes und als Nationalheld. |
Alexandra Ramm-Pfemfert (geb. Gilelewna Ramm; * 31. Januar 1883 in Starodub, Russland; † 17. Januar 1963 in West-Berlin) war eine deutsch-russische Übersetzerin, Publizistin und Galeristin. Nach ihrer Übersiedelung nach Berlin engagierte sie sich in den dortigen linken Kreisen und brachte ab 1911 mit ihrem Mann Franz Pfemfert die mit dem Sturm von Herwarth Walden bedeutendste Zeitung des literarischen Frühexpressionismus Die Aktion heraus. Größte Bedeutung erhielt sie als Übersetzerin von Schriften Leo Trotzkis. | Das Dorf Alexandrowka liegt im Norden der Stadt Potsdam. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ließ es in den Jahren 1826/27 für die letzten zwölf russischen Sänger eines ehemals aus 62 Soldaten bestehenden Chores anlegen.
Durch die verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern Hohenzollern und Romanow wurde die Kolonie als Denkmal der Erinnerung nach dem 1825 verstorbenen Zar Alexander I. benannt. |
Die Schlacht bei Tannenberg war eine Schlacht des Ersten Weltkrieges und fand in der Gegend südlich von Allenstein in Ostpreußen vom 26. August bis 30. August 1914 zwischen deutschen und russischen Armeen statt. Die deutsche Seite stellte hierbei 153.000 Mann, die russische Seite 191.000 Soldaten ins Feld. Sie endete mit einem Sieg der deutschen Truppen und der Zerschlagung der nach Ostpreußen eingedrungenen russischen Kräfte. | Die Schlacht von Gorlice und Tarnów fand im Ersten Weltkrieg, Anfang Mai 1915 statt. Sie markiert den Wendepunkt an der Ostfront des Jahres 1915. Die Mittelmächte konnten sich durch den Sieg in dieser Schlacht von dem Druck an ihren Grenzen befreien und in der weiteren Folge des Durchbruchs ganz Polen erobern. |
Die Schlacht von Suomussalmi fand im Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion vom 7. Dezember 1939 bis zum 8. Januar 1940 bei Suomussalmi statt. Die Rote Armee stellte mit der 163. Schützendivision und der 44. Motorisierten Schützendivision rund 36.000 Soldaten ins Feld. Die finnischen Kräfte mit einer Maximalstärke von rund 11.500 Soldaten zerschlugen die beiden sowjetischen Formationen und verhinderten so den Versuch, Finnlands Verkehrsverbindungen nach Schweden abzuschneiden. Die Schlacht bedeutete für Finnland einen propagandistischen Erfolg; sie beeinflusste den Kriegsverlauf aber nicht entscheidend. | Die Sojus-Rakete [sʌˈjus] (russ. Союз für Union, Vereinigung; englisch Soyuz) ist eine der Weiterentwicklungen der weltweit ersten Interkontinentalrakete, der R-7, die am 15. Mai 1957 zu ihrem ersten Flug startete. Der Erststart der Sojus fand am 28. November 1966 statt. Seitdem wurde die Rakete zum Starten von unterschiedlichsten Nutzlasten verwendet, darunter waren unter anderem alle bemannten Sojus-Raumschiffe, Progress-Raumtransporter, niedrigfliegende Forschungs- und Militärsatelliten und seit dem Jahr 1999 mit zusätzlichen Ikar- oder Fregat-Oberstufen auch ESA-Raumsonden und kommerzielle Satelliten.
Heute ist die Sojus-Rakete die meistgeflogene orbitale Rakete der Welt mit insgesamt mehr als 850 Flügen und eine der erfolgreichsten mit einer Zuverlässigkeitsquote von 97,5 %. Außerdem ist sie die einzige aktive Trägerrakete der Russischen Föderation, die für den bemannten Raumflug zugelassen ist. |
Sojus 11 ist die Missionsbezeichnung für den Flug eines sowjetischen Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Saljut 1. Es war die erste erfolgreiche Kopplung eines Raumschiffs an eine Raumstation überhaupt und der 19. Flug im sowjetischen Sojus-Programm. Durch eine technische Fehlfunktion während der Landephase kamen dabei jedoch alle drei Kosmonauten ums Leben. | Spektr (russ. Спектр für SpektrumBKL) ist der Name eines wissenschaftlichen Moduls, mit dem die russische Raumstation Mir 1995 erweitert wurde. Spektr wurde insbesondere durch internationale Zusammenarbeit und durch eine Kollision mit einem Frachtschiff bekannt. |
Trotzki (russ. Троцкий, wiss. Transliteration Trockij, Pseudonym von Lew Dawidowitsch Bronstein / Лев Давидович Бронштейн / Lev Davidovič Bronštejn, jiddisch Leib Braunstein, im deutschen Sprachraum meistens Leo Trotzki geschrieben; * 26. Oktoberjul. / 7. November 1879greg. in Janowka, heute Bereslawka, Ukraine; † 21. August 1940 in Coyoacán, Mexiko) war ein sowjetischer Politiker und marxistischer Revolutionär. Er war Volkskommissar (Minister) des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung, Transport, Verlagswesen sowie Gründer der Roten Armee. Nach ihm wurde die von der sowjetischen Parteilinie des Marxismus-Leninismus abweichende Richtung des Trotzkismus benannt. | Pjotr Iljitsch Tschaikowski (russ. Пётр Ильи́ч Чайко́вский, wiss. Transliteration Pëtr Il’ič Čajkovskij, deutsch Peter Tschaikowski; * 25. Apriljul. / 7. Mai 1840greg. in Kamsko-Wotkinski Sawod; † 25. Oktoberjul. / 6. November 1893greg. in Sankt Petersburg) war ein russischer Komponist. Obwohl er nicht der Gruppe der Fünf angehörte, gilt er als bedeutendster russischer Komponist des 19. Jahrhunderts. |
Tula (russ. Ту́ла) ist eine Großstadt mit 509.010 Einwohnern (Stand 2006) in Russland. Sie ist Verwaltungszentrum der Oblast Tula im Föderationskreis Zentralrussland und liegt knapp 200 km südlich von Moskau. Heute ist Tula mit seinem fast 300 Jahre alten Waffenwerk und anderen Fabriken eine bedeutende Industriestadt und eines der Zentren der russischen Rüstungsindustrie. Zudem weist die Stadt eine über 850-jährige Geschichte auf und ist mit zahlreichen historischen Bauwerken, darunter dem Kreml aus dem frühen 16. Jahrhundert, ein bedeutendes Touristenziel. | Die Vorgeschichte Sibiriens ist auch aufgrund der klimatischen Bedingungen von archäologisch unterschiedlich fassbaren Kulturen geprägt. In der Kupfersteinzeit waren die Kulturen in West- und Südsibirien von der Viehzucht geprägt, während die östliche Taiga und Tundra bis ins frühe Mittelalter von Wildbeutern dominiert wurden. Erhebliche Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Kunst kennzeichnen die Entstehung des Reiternomadismus in den mittelasiatischen Steppen im 1. Jahrtausend v. Chr. |
Weliki Nowgorod (russ. Вели́кий Но́вгород) oder auch Nowgorod-Weliki (zu deutsch Groß-Nowgorod, bis 1999 offiziell nur Nowgorod (russ. Но́вгород), früher auch deutsch Navgard/Naugard und altnordisch Hólmgarðr) ist eine Großstadt in Russland mit 214.777 Einwohnern (Stand: 2010) und liegt etwa 180 km südsüdöstlich von Sankt Petersburg am Wolchow nördlich des Ilmensees. Sie ist das Verwaltungszentrum der im Föderationskreis Nordwestrussland liegenden Oblast Nowgorod.
Weliki Nowgorod, das im September 2009 sein 1150-jähriges Bestehen feierte, gehört zu den ältesten Städten Russlands. Im Mittelalter war Nowgorod Hauptstadt einer einflussreichen Handelsrepublik und bedeutender Mittler zwischen den Rus und dem Abendland, bevor es Teil des zentralisierten russischen Reichs wurde. Nowgorods architektonisches Erbe ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe. |
Der Wiener Kongress vom 18. September 1814 bis 9. Juni 1815 legte in Europa die Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass war die Niederlage von Napoleon Bonaparte, der zuvor die politische Landkarte des Kontinentes erheblich verändert hatte.
Unter der Leitung des österreichischen Außenministers Metternich berieten politisch bevollmächtigte Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften, Körperschaften und Städten, darunter alle bedeutenden Mächte Europas mit Ausnahme des Osmanischen Reichs. Die führende Rolle spielten die Großmächte Russland, Großbritannien, Österreich, Preußen und die wiederhergestellte französische Monarchie. Die deutschen Probleme wurden angesichts ihres Umfangs von den übrigen europäischen Angelegenheiten getrennt besprochen. |
Wostok 1 (russ. Восток-1 für Osten-1) war der erste bemannte Weltraumflug. Mit dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin gelangte am 12. April 1961 erstmals ein Mensch über die international anerkannte Grenzhöhe von 100 Kilometern. Gagarin startete an Bord eines Wostok-Raumschiffs vom Weltraumbahnhof Tjuratam (dem heutigen Baikonur) aus und landete nach einer vollständigen Erdumkreisung in der Nähe der südwestrussischen Stadt Engels. Der Flug zählt zu den größten Erfolgen des sowjetischen Raumfahrtprogramms und gilt als Meilenstein des Wettlaufs ins All zwischen der UdSSR und den Vereinigten Staaten. Der erste bemannte Orbitalflug der USA, Mercury-Atlas 6, erfolgte erst 10 Monate später im Februar 1962. | Wostok [vasˈtɔk] (russ. Восток für Osten) war der Name der ersten Generation bemannter sowjetischer Raumschiffe. Von 1961 bis 1963 startete die UdSSR insgesamt sechs bemannte Raumschiffe dieser Serie. An Bord von Wostok 1 gelangte am 12. April 1961 mit Juri Gagarin der erste Mensch in eine Erdumlaufbahn, am 16. Juni 1963 flog Walentina Tereschkowa mit Wostok 6 die erste Kosmonautin. |