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Anna Andrejewna Achmatowa (russ. Анна Андреевна Ахматова, wiss. Transliteration Anna Andreevna Achmatova; * 11.jul. / 23. Juni 1889greg. in Bolschoi Fontan bei Odessa, heute Ukraine; † 5. März 1966 in Domodedowo bei Moskau, Russische SFSR) war eine russische Dichterin und Schriftstellerin. Sie gilt als die Silbernen Zeitalters in der russischen Literatur und als die bedeutendste russische Dichterin. Ihr späteres Schaffen ist vor allem von dem Schrecken der stalinistischen Herrschaft geprägt, während der sie selbst Schreibverbot hatte, ihr Sohn und ihr Mann inhaftiert waren und viele ihrer Freunde ums Leben kamen.
Arbat
Arbat
Der Arbat (russ. Арба́т) ist eine etwa einen Kilometer lange Straße im historischen Zentrum von Moskau. Der Arbat besteht seit dem 15. Jahrhundert und gehört damit zu den ältesten bis heute erhaltenen Straßen der russischen Hauptstadt. Zusammen mit den umliegenden Vierteln bildet sie den gleichnamigen Stadtteil.

Ursprünglich Teil eines strategisch wichtigen Verkehrsweges und große Handwerkersiedlung, wurde der Arbat im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor allem als Wohnviertel des mittleren und kleineren Adels, der Künstler und der Akademiker bekannt. Auch heute gilt die Straße mit ihrer näheren Umgebung als belebtes Szeneviertel und bevorzugte Wohngegend. Aufgrund der Vielzahl historischer Bauten sowie berühmter Künstler, die hier gelebt und gewirkt hatten, stellt der Arbat zudem eine wichtige touristische Attraktion dar.

Kreuzer Aurora
Kreuzer Aurora
Der Doggerbank-Zwischenfall ist der auch als Zwischenfall von Hull bezeichnete Beschuss britischer Fischerboote vor der Doggerbank durch die russische Ostseeflotte in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1904. Die russischen Kriegsschiffe waren auf dem Weg in den Fernen Osten, wo sie in den Russisch-Japanischen Krieg eingreifen sollten.

Aufgrund ungewisser Meldungen über die Anwesenheit japanischer Torpedoboote und der allgemeinen Nervosität der russischen Seeleute wurden etwa 30 harmlose Fischerboote von den Russen angegriffen – Tausende von Seemeilen von den feindlichen Gewässern entfernt. Der Zwischenfall weitete sich zu einem Konflikt aus, der Europa für einige Tage an den Rand eines britisch-russischen Krieges brachte.

Lage des Altai-Gebirges
Lage des Altai-Gebirges

Die Denisova-Menschen sind eine Population der Gattung Homo. Sie lebten vor rund 40.000 Jahren – während der Altsteinzeit – im Altai-Gebirge im südlichen Sibirien. Belegt ist die Existenz dieser Population bislang nur durch drei kleine Fossilien aus der sogenannten Denisova-Höhle: durch einen hinteren Backenzahn sowie durch den Knochen eines kleinen Fingers und einer Zehe. Johannes Krause und Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig gelang es im Jahr 2010 zunächst, die DNA aus den Mitochondrien (die mtDNA) des Fingerknochens mit Hilfe der DNA-Sequenzierung auszuwerten. Die Bekanntgabe der Ergebnisse dieser DNA-Analyse sorgte für weltweites Aufsehen, da das Fossil als Beleg für eine bis dahin unbekannte, nur entfernt mit Neandertalern und anatomisch modernen Menschen verwandte Population der Gattung Homo interpretiert wurde.

Sowjetische Südwestfront überquert den Donez
Sowjetische Südwestfront überquert den Donez
Die Donezbecken-Operation oder Donbass-Operation (russ. Донбасская операция) war eine militärische Auseinandersetzung während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. In ihrem Verlauf kam es zwischen dem 16. August und dem 22. September 1943 zu größeren Kämpfen zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht an den Flüssen Donez, Mius und in der südöstlichen Ukraine. Das Ziel der sowjetischen Südwest- und Südfront war die Rückeroberung des wirtschaftlich bedeutenden Donezbeckens, welches zwei Jahre zuvor an die Deutschen verlorengegangen war. Im Zuge der Operationen gelang den sowjetischen Streitkräften die Rückeroberung zahlreicher Städte wie Mariupol, Taganrog und Stalino. Große Teile der deutschen Heeresgruppe Süd wurden dadurch zum Rückzug an den Dnepr gezwungen.
Russland-Süd, zerstörter T-34
Russland-Süd, zerstörter T-34
Die Donez-Mius-Offensive war eine militärische Auseinandersetzung während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. In ihrem Verlauf kam es zwischen dem 17. Juli und 2. August 1943 zu größeren Kämpfen zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht an den Flüssen Donez und Mius. Das Ziel der sowjetischen Südwest- und Südfront war, die deutsche Führung zum Abzug von Verbänden des Unternehmens Zitadelle zu zwingen und das wirtschaftlich bedeutende Donezbecken zurückzuerobern. Nach geringen Anfangserfolgen gelang es der deutschen Heeresgruppe Süd jedoch, die sowjetische Offensive aufzufangen und stellenweise die alte Frontlinie wieder herzustellen.
Deutscher Schützenpanzerwagen Ende Oktober 1941 vor Moskau
Deutscher Schützenpanzerwagen Ende Oktober 1941 vor Moskau
Die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk war eine militärische Auseinandersetzung während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann unter dem Decknamen Operation Taifun am 30. September 1941 mit dem Angriff der deutschen Heeresgruppe Mitte gegen die sowjetische West-, Reserve- und Brjansker Front. Ziel der deutschen Offensive war die Zerschlagung der Verbände der Roten Armee vor Moskau und anschließend die Eroberung der Stadt selbst. Trotz anfänglicher Erfolge der Wehrmacht, die bei Wjasma und Brjansk große Teile der sowjetischen Verteidiger einkesseln und aufreiben konnte, lief sich der Vorstoß bis zum 30. Oktober 1941 im herbstlichen Schlamm und dem sich verstärkenden sowjetischen Widerstand fest. Erst nach mehr als zwei Wochen konnte sie mit dem Einsetzen von Frostwetter erneut zur Offensive übergehen und damit die Schlacht um Moskau eröffnen.
Frontverlauf vom Mai 1942 bis Januar 1943
Frontverlauf vom Mai 1942 bis Januar 1943
Die Dritte Ladoga-Schlacht, auch „Schlacht um die Sinjavino-Höhen“, war eine militärische Auseinandersetzung südlich des Ladoga-Sees an der deutsch-sowjetischen Ostfront während des Zweiten Weltkrieges. Die Rote Armee begann dabei am 22. Juli 1943 eine Offensive zum vollständigen Entsatz des landseitig eingeschlossenen Leningrads gegen die deutsche Heeresgruppe Nord. Ziel war es die Schienenverbindung zur Metropole, besonders aber den Eisenbahnknotenpunkt Mga mit den vorgelagerten Sinjavono-Höhen einzunehmen. Bis zum Ende der Operationen am 25. September 1943 konnte sie nur geringe Teilerfolge erringen, erlitt jedoch, wie auch die deutsche Seite, hohe Verluste. Das operative Ziel der sowjetischen Armeeführung wurde mit der Behauptung sowohl des strategisch wichtigen Höhenzuges als auch der Siedlung Mga durch die deutschen Wehrmachtsverbände nicht erreicht.
Fort Ross
Fort Ross
Fort Ross war von 1812 bis 1841 eine Niederlassung der Russisch-Amerikanischen Handelskompanie in Kalifornien. Es liegt an der Küste des Pazifiks im heutigen Sonoma County, etwa 145 Kilometer nordwestlich von San Francisco.

Als südlichster befestigter Außenposten Russisch-Amerikas diente Fort Ross sowohl als Stützpunkt für die Pelztierjagd als auch der Versorgung von russischen Handelsniederlassungen in Alaska mit Lebensmitteln. Mit dem Rückgang der Seeotterbestände und unzureichenden Erfolgen in der landwirtschaftlichen Nutzung erwies sich Fort Ross seit den 1830er Jahren zunehmend als unwirtschaftlich. Zur gleichen Zeit stand die Russisch-Amerikanische Kompagnie vermehrt vor Schwierigkeiten, ihre Gebietsansprüche gegen den wachsenden Druck durch mexikanische und amerikanische Siedler aufrechtzuerhalten.

Im Jahr 1962 wurde Fort Ross in die Liste der State Parks in Kalifornien aufgenommen. Zugleich wurde es zum National Historic Landmark erklärt.

Heute wird das Fort touristisch genutzt und dient damit der Erinnerung an die russische Kolonialgeschichte Amerikas.

Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg
Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg
Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg (russ. Илья Григорьевич Эренбург; * 15. Januarjul. / 27. Januar 1891greg. in Kiew, damals Russisches Reich; † 31. August 1967 in Moskau) war ein russischer Schriftsteller und Journalist.

Er gehört zu den produktivsten und profiliertesten Autoren der Sowjetunion und veröffentlichte rund hundert Bücher. Ehrenburg ist in erster Linie als Autor von Romanen sowie als Journalist bekannt geworden, insbesondere als Berichterstatter und teilweise auch Propagandist in drei Kriegen (Erster Weltkrieg, Spanischer Bürgerkrieg und vor allem Zweiter Weltkrieg). Seine Propagandaartikel im Zweiten Weltkrieg haben nachträglich in Westdeutschland, vor allem in den sechziger Jahren, heftige und kontroverse Debatten ausgelöst. Der Roman Tauwetter gab einer ganzen Epoche der sowjetischen Kulturpolitik den Namen, nämlich der Liberalisierung nach dem Tod Josef Stalins (Tauwetter-Periode). Auch Ehrenburgs Reiseberichte fanden große Resonanz, vor allem aber seine Autobiografie Menschen Jahre Leben, die als sein bekanntestes und am meisten diskutiertes Werk gelten kann. Besondere Bedeutung hatte das von ihm gemeinsam mit Wassili Grossman herausgegebene Schwarzbuch über den Völkermord an den sowjetischen Juden, die erste große Dokumentation der Shoah. Zudem veröffentlichte Ehrenburg eine Reihe von Gedichtbänden.

Kulakendeportationen 1930–1931.
Kulakendeportationen 1930–1931.
Die Entkulakisierung (russ. раскулачивание, raskulatschiwanije) war eine politische Repressionskampagne in der Sowjetunion, die sich während der Diktatur Josef Stalins von 1929 bis 1933 gegen sogenannte Kulaken richtete. Verhaftungen, Enteignungen, Exekutionen und Massendeportationen kennzeichneten diese Politik. Insbesondere als wohlhabend geltende bäuerliche Familien, aber auch so genannte Mittelbauern samt ihren Angehörigen sowie jene Landbewohner, welche die Politik der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) tatsächlich oder vermeintlich ablehnten, waren Ziel der gewaltsamen Unterdrückung. Rund 30.000 Personen wurden erschossen. Etwa 2,1 Millionen Menschen wurden in entfernte, unwirtliche Regionen deportiert – 1,8 Millionen davon von 1930 bis 1931. Weitere 2 bis 2,5 Millionen Personen wurden in ihrer Heimatregion auf schlechtere Böden zwangsumgesiedelt. Experten schätzen, dass die Entkulakisierung durch Hunger, Krankheiten und Exekutionen 530.000 bis 600.000 Menschenleben kostete.
Winterpalast
Winterpalast
Die im Herzen der Stadt Sankt Petersburg an der Newa gelegene Eremitage (russ. Эрмитаж, Ermitaʒ) ist heute eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. In mehr als 350 Sälen u. a. des Winterpalais sind über 60.000 Exponate ausgestellt, im Archiv befinden sich fast drei Millionen Objekte. Darunter befindet sich neben archäologischen Exponaten auch die neben dem Louvre oder dem Prado bedeutendste Sammlung klassischer europäischer Kunst. Unter den ausgestellten Bildern sind Werke holländischer und französischer Meister wie Rembrandt, Rubens, Matisse und Paul Gauguin. Außerdem sind zwei Gemälde des italienischen Universalgenies Leonardo da Vinci sowie 31 Gemälde des spanischen Malers Pablo Picasso ausgestellt. Das Museum hat etwa 2.500 Mitarbeiter. Die Eremitage ist ein zentraler Bestandteil der zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Sankt Petersburger Innenstadt.
Die Finnischen Ostkriegszüge von 1918 bis 1920, in der finnischen Geschichtsschreibung auch als „Stammverwandtschaftskriege“ (heimosodat) bezeichnet, umfassen eine Reihe von bewaffneten Unternehmungen halboffizieller finnischer Truppen in das Gebiet des von Revolution und Bürgerkrieg geschwächten Russland. Hintergrund der weitgehend von freiwilligen Soldaten getragenen Züge war einerseits das Bestreben, die nach finnischer Auffassung stammverwandten Karelier in einem Großfinnland zusammenzuführen, andererseits das Ziel einer leichter zu verteidigenden Ostgrenze. Die zahlenmäßig schwachen Expeditionstrupps scheiterten unter anderem daran, dass die örtliche Bevölkerung sich nicht in dem erhofften Maße für einen Anschluss an Finnland begeistern ließ. Die Feindseligkeiten zwischen Finnland und Sowjetrussland wurden 1920 durch den Frieden von Dorpat beendet. Der Große Terror – auch als Große Säuberung (russ. Большая чистка, Bolschaja Tschistka) oder Jeschowtschina (russ. Ежовщина, „Jeschow-Herrschaft“) bezeichnet – war eine von Herbst 1936 bis Ende 1938 dauernde umfangreiche Verfolgungskampagne in der Sowjetunion. Die Durchführung dieser von Josef Stalin veranlassten und vom Politbüro gebilligten Terrorkampagne lag bei den Organen des Innenministeriums der UdSSR (NKWD) unter Leitung von Nikolai Jeschow. Der Terror richtete sich vor allem gegen mutmaßliche Gegner der stalinistischen Herrschaft und als unzuverlässig angesehene „Elemente“ oder Gruppen. Als Großer Terror im engeren Sinn wird der Zeitraum von Juli 1937 bis Mitte November 1938 verstanden – allein in diesen Monaten kam es zur Verhaftung von zirka 1,5 Millionen Menschen, von denen etwa die Hälfte erschossen, die anderen bis auf wenige Ausnahmen in die Lager des Gulag oder in Gefängnisse eingewiesen wurde. Die umfassenden Repressionen gelten als Höhepunkt einer Kette von Säuberungswellen der Stalin-Ära.
Wappen des Großfürstentums
Wappen des Großfürstentums
Das Großfürstentum Finnland (finn. Suomen suuriruhtinaskunta, schwed. Storfurstendömet Finland, russ. Великое княжество Финляндское) war von 1809 bis 1917 ein mit einer weitgehenden inneren Autonomie ausgestatteter Teil des Russischen Reiches. Es entstand, nachdem das seit Jahrhunderten zu Schweden gehörende Finnland infolge mehrerer russisch-schwedischer Kriege an Russland abgetreten werden musste, und endete infolge der russischen Revolutionen in der Unabhängigkeit Finnlands.

Grundlage der autonomen Verfassung Finnlands war der 1809 in Porvoo abgehaltene Landtag, bei welchem Zar Alexander I. den finnischen Ständen die Fortgeltung der hergebrachten Gesetze und Verfassung zusicherte. Während damit im Wesentlichen die gustavianische Verfassung Schwedens von 1772 und 1789 fortgalt, wurden die Einzelheiten und der Umfang der Autonomie während der gesamten Existenz des Großfürstentums nicht gesetzlich festgelegt. In der zweiten Hälfte der Periode geriet die finnische Auffassung von einer verfassungsmäßig garantierten Autonomie zunehmend in Konflikt mit dem in Russland aufkommenden Nationalismus und damit zusammenhängenden Vereinheitlichungsbestrebungen.

Auszug aus den „12 Geboten“ Backes vom 1. Juni 1941, gekennzeichnet als „Geheime Kommandosache“
Auszug aus den „12 Geboten“ Backes vom 1. Juni 1941, gekennzeichnet als „Geheime Kommandosache“

Als Hungerplan oder Backe-Plan (nach dem Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Herbert Backe, NSDAP) wird eine 1941 entwickelte nationalsozialistische Strategie im Rahmen der Kriegführung gegen die Sowjetunion bezeichnet. Danach sollten die in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten produzierten Lebensmittel an die deutschen Besatzungstruppen sowie ins Deutsche Reich geliefert werden. Dabei wurde einkalkuliert, dass infolge des Entzugs von Nahrungsmitteln bis zu dreißig Millionen Menschen in der Sowjetunion verhungern. Dieser Plan wurde von den für die Kriegswirtschaft maßgeblichen Teilen der nationalsozialistischen Führung des Deutschen Reiches ausgearbeitet und verantwortet.

Die meisten Historiker sehen im Hungerplan eine todbringende Kombination aus Rassismus und Kriegsökonomie. Die nationalsozialistische Vernichtungspolitik in Form einer gewünschten Dezimierung der slawischen Bevölkerung verband sich demnach mit einer in Kauf genommenen und von den Akteuren gerechtfertigten Konsequenz selbst erzeugter Sachzwänge der rücksichtslosen Kriegswirtschaft zum Wohle der Wehrmacht sowie des Deutschen Reiches.

ISU-152
ISU-152
Das ISU-152 (russ. ИСУ-152 war ein sowjetisches schweres Selbstfahrartilleriefahrzeug, das zur Zeit des Zweiten Weltkrieges entwickelt wurde. Die Bezeichnung ISU bedeutet „Samochodnaja Ustanowka (Selbstfahrlafette) auf Fahrgestell des IS-Panzers“ oder „IS-Ustanowka“; der Buchstabe I war in Ergänzung der Standardbezeichnung „SU“ der damaligen sowjetischen Fahrzeuge dieser Klasse zur Unterscheidung von der SU-152-Selbstfahrlafette auf dem Fahrgestell eines anderen Panzers erforderlich. Die Zahl 152 steht für das Kaliber der Hauptwaffe des Fahrzeuges.

Das Konstruktionsbüro des Versuchsbetriebs Nr. 100 in Tscheljabinsk entwarf das ISU-152 von Juni bis November des Jahres 1943. Als Leiter der Arbeiten wirkte Josef Jakowlewitsch Kotin, einer der damals führenden Spezialisten in der Entwicklung schwerer Panzerfahrzeuge. Die Rote Armee nahm das Sturmgeschütz am 6. November 1943 an und das Tscheljabinski Kirowski Sawod produzierte es ab Dezember 1943 in Serie. Seit 1945 stellte auch das Leningradski Kirowski Sawod das ISU-152 her. Beide Betriebe beendeten die Serienproduktion des ISU-152 im Jahr 1946.

Stadtwappen Jaroslawls
Stadtwappen Jaroslawls
Jaroslawl (russ. Ярославль, wiss. Transliteration Jaroslavlʹ, englische Transkription Yaroslavl) ist eine Großstadt in Russland mit 606.336 Einwohnern (Berechnung 2009) und gleichzeitig Hauptstadt der Oblast Jaroslawl. Sie liegt an der Mündung des Flusses Kotorosl in die Wolga im europäischen Teil des Landes 282 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Jaroslawl, das im September 2010 sein 1000-jähriges Bestehen feiert, gehört zu den ältesten Städten Zentralrusslands. Im Mittelalter war Jaroslawl die Hauptstadt eines Fürstentums, Anfang des 17. Jahrhunderts war es für einige Monate De-facto-Hauptstadt des russischen Zarentums, und vor der Gründung Sankt Petersburgs galt Jaroslawl als zweitgrößte russische Stadt. Heute ist die Stadt ein beliebtes Touristenzentrum und wird zum Goldenen Ring Russlands gezählt, einer Gruppe altrussischer Städte nordöstlich von Moskau. Die Altstadt mit vielen Kirchen aus dem 17. Jahrhundert, dem Ensemble des Christi-Verklärungs-Klosters sowie einem gut erhaltenen Straßennetz aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit vorwiegend klassizistischen Profanbauten ist seit 2005 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen.

Beschädigtes K-219 U-Boot
Beschädigtes K-219 U-Boot
K-219 war ein Atom-U-Boot der sowjetischen Marine. Sie gehörte dem Typ Projekt 667A an, NATO-Bezeichnung: Yankee-I-Klasse. Als Raketen-U-Boot (SSBN) war es die Aufgabe der 1971 gebauten K-219, im Zuge der nuklearen Abschreckung U-Boot-gestützte ballistische Raketen vor die Küste der Vereinigten Staaten von Amerika zu tragen, um im Falle eines Atomkrieges eine möglichst kurze Reaktionszeit zu gewährleisten.

Am 6. Oktober 1986 sank sie im Atlantischen Ozean, nachdem sie wegen der Explosion einer ihrer Raketen seit dem 3. Oktober an der Oberfläche trieb. Der Großteil der Mannschaft konnte gerettet werden.

LM-49
LM-49
LM-49 (russ. ЛМ-49 ist ein von dem Wagonoremontny Sawod in Leningrad (WARS, heute Peterburgski Tramwajno-Mechanitscheski Sawod, Sankt Petersburg, Russland) gebautes Straßenbahnfahrzeug. Die Abkürzung LM bedeutet Leningradski Motorny (russ. Ленинградский Моторный, deutsch Leningrader Triebwagen), die Zahl 49 entspricht dem Entwicklungsjahr 1949. Gewöhnlich fuhren die Triebwagen im Paar mit LP-49-Beiwagen, der antriebslosen Variante des LM-49. Der Buchstabe P steht für Prizepnoi (russ. прицепной, deutsch Beiwagen). Die Minizüge aus LM-49-Triebwagen und LP-49-Beiwagen wurden oft als LM-/LP-49 bezeichnet. Beide Wagen waren Einrichtungsfahrzeuge und verkehrten nur auf Linien mit Wendeschleifen oder -dreiecken an den Streckenenden.
S. K. Timoschenko (1895–1970), Marschall der Sowjetunion (1938)
S. K. Timoschenko (1895–1970), Marschall der Sowjetunion (1938)
Der Marschall der Sowjetunion (russ. Маршал Советского Союза) war ein militärischer Rang in den Streitkräften der Sowjetunion. Er wurde 1935 von Josef Stalin eingeführt und im Zuge des Zusammenbruchs der UdSSR im Jahre 1991 abgeschafft. Die Offiziere im Rang eines Marschalls der Sowjetunion stellten in diesem Zeitraum die militärische Führungselite der UdSSR dar. Insgesamt wurde der Dienstgrad an 41 Personen verliehen. Dazu traten noch einmal drei Admirale der Flotte der Sowjetunion, welche dem Marschall der Sowjetunion im Rang gleichgestellt waren.
Friedrich Fromhold Martens
Friedrich Fromhold Martens
Friedrich Fromhold Martens (* 15. Augustjul. / 27. August 1845greg. in Pärnu; † 7. Junijul. / 20. Juni 1909greg. in Walk; zum Sterbeort siehe Literatur, zur Namensschreibweise und -varianten siehe Abschnitt „Persönliche Lebensumstände und Tod“) war ein russischer Diplomat und Jurist. Er wirkte insbesondere im Bereich des Völkerrechts und war Unterhändler Russlands bei den Verhandlungen zu einer Reihe von internationalen Abkommen. Darüber hinaus war er mehrfach erfolgreich als Vermittler in Konflikten zwischen verschiedenen Ländern tätig.
Fernschreiben der Sicherungsdivision 444/Ia an den Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Süd Karl von Roques vom 28. Juli 1941:
Fernschreiben der Sicherungsdivision 444/Ia an den Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Süd Karl von Roques vom 28. Juli 1941:
Beim Massaker von Kamenez-Podolsk ermordeten Angehörige des deutschen Polizeibataillons 320 und Mitglieder eines „Sonderaktionsstabes“ des Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF) Russland-Süd, SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln, Ende August 1941 in der Nähe der westukrainischen Stadt Kamenez-Podolsk rund 23.600 Juden. Zuvor hatte das mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich verbündete Ungarn einen Großteil der Opfer in das von der Wehrmacht eroberte sowjetische Territorium deportiert. Das Massaker war die bis dahin größte Mordaktion des Holocaust. Es fand gut einen Monat vor den Massenerschießungen von Babyn Jar statt und gilt als ein entscheidender Schritt von der selektiven Mordpolitik zur angestrebten vollständigen Auslöschung des Judentums.
Exhumierte Mordopfer, Katyn, April 1943
Exhumierte Mordopfer, Katyn, April 1943
Beim Massaker von Katyn (auch Massenmord/Mord von Katyn oder kurz Katyn) ermordeten Angehörige des Innenministeriums der UdSSR (NKWD) zwischen dem 3. April und 19. Mai 1940 etwa 4400 polnische Offiziere in einem Wald bei dem Dorf Katyn unweit von Smolensk im heutigen Russland. Dieses Massaker gehört zu einer von Josef Stalin und dem Politbüro der KPdSU befohlenen Serie von Massenmorden an 24.000 bis 25.000 Offizieren, Reserveoffizieren, Polizisten und anderen Staatsbürgern Polens, darunter vielen Intellektuellen, an mindestens fünf Orten der RSFSR, der Ukraine und in Belarus. Der Ortsname Katyn repräsentiert in Polen die gesamte Mordserie und wurde zum nationalen Symbol für das Leiden von Polen unter sowjetischer Herrschaft im Zweiten Weltkrieg.
Stadtwappen Moskaus
Stadtwappen Moskaus
Moskau (russ. Москва́, Moskwa) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation und mit rund 10,5 Millionen Einwohnern (2009) in der Stadt und 14,6 Millionen (2007) in der Agglomeration die größte Stadt und Agglomeration Europas.

Sie ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes mit Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theatern, Museen, Galerien und dem 540 Meter hohen Ostankino-Turm. Moskau ist Sitz der Russisch-Orthodoxen Kirche: Der Patriarch residiert im Danilow-Kloster, das größte russisch-orthodoxe Kirchengebäude ist die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale. Es gibt im Stadtgebiet von Moskau über 600 Kirchen. Seit dem 16. Jahrhundert wird Moskau auch als Drittes Rom bezeichnet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Moskau die Auszeichnung einer „Heldenstadt“.

Moskauer Kreml von der Großen Steinbrücke aus gesehen
Moskauer Kreml von der Großen Steinbrücke aus gesehen
Der Moskauer Kreml (russ. Московский Кремль; wiss. Transliteration: Moskovskij Kremlʹ ) ist der älteste Teil der russischen Hauptstadt Moskau und deren historischer und geografischer Mittelpunkt. Es handelt sich dabei um eine ursprünglich im Mittelalter entstandene Burg, die ab Ende des 15. Jahrhunderts nach dem Muster einer Zitadelle neu errichtet wurde. Kennzeichnend für das architektonische Ensemble des Moskauer Kremls ist dessen aus der Begrenzungsmauer und ihren 20 Türmen bestehender Befestigungskomplex, der in seiner heutigen Form zum größten Teil in den Jahren 1485 bis 1499 erbaut wurde und bis heute gut erhalten ist. Nach seiner Fertigstellung diente er mehrfach als Vorbild für ähnliche Festungen, die in mehreren weiteren russischen Städten entstanden.
Logo der Moskauer Metro
Logo der Moskauer Metro
Die Moskauer Metro (russ. Московский метрополитен / Transkription: Moskowskij metropoliten, umgangssprachlich Московское метро / Moskowskoje metro), 1935 eröffnet, ist die U-Bahn der russischen Hauptstadt Moskau. Sie gehört zu den tiefsten U-Bahnsystemen der Welt und ist mit über 2,5 Milliarden Fahrgästen jährlich (Stand: 2008) auch eine der am stärksten in Anspruch genommenen U-Bahnen der Welt. Außerdem sind die Stationen der Moskauer Metro aufgrund ihrer teilweise sehr anspruchsvollen Architektur als unterirdische Paläste bekannt.
NKWD-Befehl Nr. 00447
NKWD-Befehl Nr. 00447
Der NKWD-Befehl Nr. 00447 (eigentlich Operativer Befehl des Volkskommissariats für Inneres der UdSSR Nr. 00447 „Über die Operation zur Repression ehemaliger Kulaken, Krimineller und anderer antisowjetischer Elemente“, kurz auch „Kulakenoperation“ genannt) war ein am 30. Juli 1937 erteilter, streng geheimer Befehl des sowjetischen Innenministeriums NKWD. Auf seiner Grundlage wurden von August 1937 bis November 1938 800.000 bis 820.000 Personen verhaftet, davon mindestens 350.000 – eventuell bis zu 445.000 – erschossen, die übrigen in Lager des Gulag eingewiesen. Dabei wurden die anfangs festgelegten, regional differenzierten Quoten – 233.700 Menschen sollten verhaftet, von ihnen sollten 59.200 erschossen werden – mehrfach übertroffen. Damit war dies die größte der Massenoperationen des Großen Terrors.

Der Geheimbefehl wurde erst 1992 veröffentlicht. Die seither gefundenen Quellen zu seiner Vorbereitung und Umsetzung offenbaren, dass die Führung der Sowjetunion und ihrer Kommunistischen Partei die Strafverfolgung und den Massenmord direkt befahl und leitete.

Aufgegebenes Kriegsmaterial der deutschen 9. Armee nahe Bobruisk (Belarus) Ende Juni 1944.
Aufgegebenes Kriegsmaterial der deutschen 9. Armee nahe Bobruisk (Belarus) Ende Juni 1944.
Die Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General P.I. Bagration) war der Deckname einer großen Offensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem ursprünglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, die erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga aufgehalten werden konnten. Im Verlauf der Gesamtoperation Bagration führten Truppen der Roten Armee elf Teiloffensiven, die in der russischen Militärgeschichtsschreibung Witebsk-Orscha-Operation, Mogilewer Operation, Bobruisker Operation, Polozker Operation, Minsker Operation, Vilniuser Operation, Schaulener Operation, Białystoker Operation, Lublin-Brester Operation, Kaunasser Operation und Ossowezer Operation genannt werden.
Russische Infanterie im Jahr 1914
Russische Infanterie im Jahr 1914
Die Ostfront im Ersten Weltkrieg war Schauplatz der Kriegshandlungen der Mittelmächte mit Russland. Im Gegensatz zum Kriegsverlauf an der deutschen Westfront, für den ein nahezu statischer Stellungskrieg charakteristisch wurde, waren die Ereignisse im Osten wechselhafter. Ein zweiter Unterschied zur Westfront war ihre Zusammensetzung. Im Westen bildeten nur deutsche Truppen die Front, während die Ostfront durch deutsche Truppen im Norden und österreichisch-ungarische Verbände im Süden gebildet wurde. Ein weiterer Unterschied zum Kriegsgeschehen im Westen war die räumliche Ausdehnung der Front. Die Ostfront erstreckte sich vom Baltikum bis an die Schwarzmeerküste im Süden. Die Westfront war deutlich kürzer und reichte etwa 1.000 km von der Küste Belgiens im Norden bis zur nordwestlichen Schweizer Grenze.
Frontverlauf im Jahr 1919
Frontverlauf im Jahr 1919
Im Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 (russ. Советско-польская война, Sowetsko-polskaja woina; polnisch Wojna polsko-bolszewicka) standen sich der wiederentstandene polnische Staat sowie das postrevolutionäre Sowjetrussland gegenüber.

Das noch im Bürgerkrieg befindliche Russland der Bolschewiki war bestrebt, seine Einflusssphäre in den Westen zu verschieben bzw. eine proletarische Revolution in Deutschland auszulösen. Polen wiederum versuchte seine neu gewonnene Unabhängigkeit zu erhalten bzw. die eigene Machtposition an seiner Ostflanke u. a. mit Eroberungen zu stärken. Im Frieden von Riga, der am 18. März 1921 unterzeichnet wurde, stimmte Sowjetrussland einem Waffenstillstand und Friedensvertrag zu, der Polen erhebliche Gebiete im Osten zusicherte.

Roter Platz
Roter Platz
Der Rote Platz (russ. Красная Площадь, wiss. Transliteration Krasnaja Ploščadʹ) ist einer der ältesten und auf Grund seiner Größe, seiner geschichtlichen Bedeutung und der angrenzenden historischen Bauwerke der international berühmteste Platz in Moskau und einer der bekanntesten der Welt. Er befindet sich im Zentrum der historischen Moskauer Altstadt, vor den östlichen Mauern des Kremls, und gilt mit Gebäuden wie der Basilius-Kathedrale, dem Lenin-Mausoleum und dem Warenhaus GUM als Wahrzeichen der Stadt. Zudem gehört er seit 1990 zum UNESCO-Welterbe.
Rurik vor der Insel Sankt Paul
Rurik vor der Insel Sankt Paul
Die russische Rurik-Expedition (veraltet Rurick-Expedition) war eine Weltumsegelung, die vom 30. Juli 1815 bis zum 3. August 1818 unter dem Kommando von Otto von Kotzebue stattfand und zur Entdeckung und Erkundung der Nordwestpassage dienen sollte. Die Expedition des Kriegsschiffes „Rurik“ (russisch Рюрик) wurde durch den russischen Grafen Nikolai Petrowitsch Rumjanzew (russisch Николáй Румянцев) ausgerüstet und finanziert. Sie fand mit wohlwollender Unterstützung des Zaren Alexander I. statt. Aufgrund widriger Wetterbedingungen erreichte sie ihr Ziel jedoch nicht und kehrte früher als geplant zurück. Die historische Bedeutung der Expedition liegt in den zahlreichen Neuentdeckungen entlang der gesamten Route sowie den menschlichen und kulturellen Erfahrungen, welche die Besatzung von dieser dreijährigen Reise mitbrachte.
Die Donarmee unter Generalmajor Sidorin
Die Donarmee unter Generalmajor Sidorin
Der Russische Bürgerkrieg (russ. Гражданская война в России/Graschdanskaja woina w Rossii) zwischen den kommunistischen Bolschewiki (den „Roten“ beziehungsweise der von Leo Trotzki gegründeten Roten Armee) einerseits und einer heterogenen Gruppe aus Konservativen, Demokraten, gemäßigten Sozialisten, Nationalisten und der Weißen Armee andererseits dauerte von 1917/18 bis 1920. Der genaue Zeitpunkt seines Beginns ist unter Historikern umstritten; er wird entweder auf die Oktoberrevolution im November 1917 oder aber auf das Frühjahr 1918 gelegt.

Der Krieg wurde erbittert und brutal besonders auch gegen die Zivilbevölkerung geführt; insgesamt acht Millionen Menschen verloren ihr Leben. Das Eingreifen der Entente und der Mittelmächte in den Konflikt trug maßgeblich zu seiner Länge und Heftigkeit bei. Die Sowjetunion als Nachfolgestaat des Russischen Reichs erreichte durch ihn die Herrschaft über einen Großteil der Fläche des Russischen Reichs; neben dem schon zuvor unabhängigen Polen (1917/18), das auch weite Teile der heutigen Ukraine und Belarus umfasste, erlangten auch die Baltischen Staaten, Finnland und Tannu-Tuwa die Unabhängigkeit. Der Konflikt endete in Europa mit dem Sieg der Roten Armee über die letzten weißen Truppen auf der Krim im November 1920, im Kaukasus mit der Einnahme von Batumi 1921, in Asien mit der Einnahme von Wladiwostok 1922.

Gribojedow-Kanal
Gribojedow-Kanal
Sankt Petersburg (russ. Са́нкт-Петербу́рг, Sankt-Peterburg, in Russland oft als Пи́тер Piter abgekürzt), 1924 bis 1991 Leningrad genannt, ist mit über vier Millionen Einwohnern nach Moskau die zweitgrößte Stadt Russlands und eine der größten Städte Europas.

Sankt Petersburg liegt im Nordwesten des Landes an der Mündung der Newa am Ostende des Finnischen Meerbusens und ist die nördlichste Millionenstadt der Welt. Sie wurde 1703 von Peter dem Großen auf Sumpfgelände nahe dem Meer gegründet, um den Anspruch Russlands auf Zugang zur Ostsee durchzusetzen. Kurz nach der Gründung hieß sie Sankt-Pieterburch, trug dann über 200 Jahre den deutschen Namen, 1914 bis 1924 hieß sie Petrograd (Петроград) und wurde zu Sowjetzeiten nach Lenin benannt.

Die Stadt war vom 18. bis ins 20. Jahrhundert die Hauptstadt des Russischen Reiches, ist ein europaweit wichtiges Kulturzentrum und beherbergt den wichtigsten russischen Ostsee-Hafen. Die Innenstadt ist Weltkulturerbe der UNESCO.

Deutsche Soldaten in Cholm 1942
Deutsche Soldaten in Cholm 1942
Die Schlacht um Cholm (auch Kessel von Cholm) fand während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front im Bereich der Heeresgruppe Nord statt. Sie begann am 18. Januar 1942 mit einem Angriff sowjetischer Partisanen auf den deutsch besetzten Verkehrsknotenpunkt Cholm (russ. Холм). Wenige Tage darauf schloss die Rote Armee die Stadt samt ihrer Besatzung ein. Cholm wurde über drei Monate lang aus der Luft versorgt, bevor deutsche Truppen durch einen Entsatzangriff im Mai 1942 wieder Verbindung mit der Besatzung aufnehmen konnten.

Während der Schlacht um Cholm wurden zum ersten Mal an der Ostfront deutsche Truppen über einen längeren Zeitraum von gegnerischen Verbänden eingekesselt. Nach Abschluss der Kämpfe diente die Schlacht der NS-Propaganda als Beispiel für den angeblichen Heldenkampf deutscher Soldaten.

Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (russ. Дмитрий Дмитриевич Шостакович, wiss. Transliteration Dmitrij Dmitrievič Šostakovič; * 12. Septemberjul. / 25. September 1906greg. in Sankt Petersburg; † 9. August 1975 in Moskau) war ein sowjetrussischer Komponist und Pianist. Neben 15 Sinfonien, Instrumentalkonzerten, Bühnenwerken und Filmmusik komponierte er 15 Streichquartette, die zu den Hauptwerken des zeitgenössischen Kammermusikrepertoires zählen.
Museumstrolleybus SiU-5
Museumstrolleybus SiU-5
SiU-5 (russ. ЗиУ-5, nach Transliteration auch ZiU-5) ist die Bezeichnung eines sowjetischen Oberleitungsbustyps. Die Solowagen wurden vom Werk Sawod imeni Urizkogo in der Oblast Saratow in Russland hergestellt. Heute firmiert das Unternehmen unter dem Namen Trolsa. Die Baureihenbezeichnung setzt sich aus der Abkürzung des offiziellen Herstellernamens SiU und der fortlaufenden Ordnungsnummer des Entwurfs zusammen. Die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe gaben diesen Wagen den Spitznamen „Pjatjorka“, welches in der russischen Sprache eine Verniedlichung des Zahlworts „Fünf“ darstellt.
Sojus TMA-7
Sojus TMA-7
Sojus [sʌˈjuz] (russ. Союз „Vereinigung, Union“) ist der Name einer Reihe von bemannten russischen Raumschiffen für Besatzungen von bis zu drei Personen. Das in den 1960er Jahren vom OKB-1 Sergei Koroljows (Experimental-Konstruktionsbüro-1, heute RKK Energija) entwickelte und anschließend mehrfach modifizierte Sojus-Raumschiff wurde zu einer bemannten Fähre für die Raumstationen der Saljut-Reihe, später für die Mir und derzeit für die Internationale Raumstation (ISS). Das Sojus-Raumschiff ist seit 1967 im Einsatz und eines der sichersten Transportsysteme. Als Träger dient die Sojus-Rakete, die in der russischen Tradition, Raketen nach ihrer Hauptnutzlast zu benennen, ihren Namen erhielt.
T-40
T-40
Der T-40 war ein sowjetischer leichter Schwimmpanzer zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die damalige sowjetische Klassifikation ordnete ihn als „kleinen Panzer“ ein.

Das Konstruktionsbüro des Werks Nr. 37 in Moskau entwickelte den T-40 in der ersten Hälfte des Jahres 1939. Als Chefkonstrukteur wirkte Nikolai Alexandrowitsch Astrow, einer der damals führenden Spezialisten in der Entwicklung leichter Panzer. Die Rote Armee nahm den Panzer im Dezember 1939 an und das Werk Nr. 37 produzierte ihn bis Dezember 1941 in Serie.

Während der Serienfertigung modifizierten die Entwickler den T-40 mehrfach, sowohl um die Fertigung zu vereinfachen, als auch um Panzerung und Feuerkraft zu verstärken. Die späteren Ausführungen, in der Literatur als T-40S und T-30 bezeichnet, wiesen einen besseren Panzerschutz auf und trugen als Hauptbewaffnung eine kleinkalibrige automatische Kanone statt eines überschweren Maschinengewehrs. Gleichzeitig verloren die Panzer ihre Schwimmfähigkeit. Diese Varianten stellten Übergangsmodelle zum Nachfolger des T-40, dem leichten Panzer T-60, dar.

T-60
T-60
Der T-60 war ein sowjetischer leichter Panzer zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Das Konstruktionsbüro des Werks Nr. 37 in Moskau entwickelte den T-60 im August des Jahres 1941 auf Basis der späteren Ausführungen des kleinen Panzers T-40. Als Chefkonstrukteur wirkte Nikolai Alexandrowitsch Astrow, einer der damals führenden Spezialisten in der Entwicklung leichter Panzer. Die Rote Armee nahm den Panzer im September 1941 an und die Betriebe der sowjetischen Militärindustrie produzierten ihn bis Februar 1943 in Serie.

Die Rote Armee setzte den T-60 hauptsächlich in den Kämpfen der ersten Hälfte der deutschen Invasion in der UdSSR ein. Die meisten T-60-Panzer kämpften in den Gefechten im Zeitraum von November 1941 bis Frühling 1943. Von vornherein wurden Bewaffnung und Feuerkraft des T-60 von den sowjetischen Militärspezialisten als schwach angesehen. Fast alle Panzer gingen als Konsequenz dieser Faktoren in diesem Zeitraum und in Folge verloren, so dass der Typ bereits im Sommer 1943 aus den Panzertruppen verschwand. Eine bedeutende Rolle spielten sie im Rahmen der Operation „Iskra“ beim Entsatz Leningrads. Einzelne verbliebene Fahrzeuge verwendete die Armee zu Hilfs- und Trainingszwecken bis Kriegsende.

Trotz aller Mängel des Entwurfs war der T-60 unter den katastrophalen Bedingungen in Armee und sowjetischer Militärindustrie im Jahr 1941 eine wirkliche Lösung des Problems, wie die Truppen nach den riesigen Verlusten in einem möglichst kurzen Zeitraum bei minimalen Kosten mit den dringend erforderlichen Panzern ausgerüstet werden konnten. Auch besaß seine Konstruktion Potential für Weiterentwicklungen. Schon im Dezember 1941 erschien der T-70, welcher der direkte Nachfolger des T-60 und der meistgebaute sowjetische leichte Panzer im Zweiten Weltkrieg wurde.

T-80
T-80
Der T-80 war ein sowjetischer leichter Panzer des Zweiten Weltkrieges, der nur in einer geringen Stückzahl produziert wurde. Seine Entwicklung erfolgte im Sommer und Herbst des Jahres 1942 im Konstruktionsbüro der GAS-Werke. Der Chefkonstrukteur des T-80 war Nikolai Alexandrowitsch Astrow, einer der damals führenden sowjetischen Spezialisten in der Entwicklung leichter Panzer. Im Dezember 1942 von der Roten Armee angenommen, wurde der Panzer in kleiner Serie bis Oktober 1943 produziert. Insgesamt verließen etwa 75 bis 85 T-80 die Fertigung, die seit Herbst 1943 in Gefechten Verwendung fanden.

Das frühe Ende der Serienproduktion des T-80 hatte mehrere Gründe: Nachdem anfangs der Motor nicht so zuverlässig wie gewünscht war, erwiesen sich insbesondere die Panzerung und Feuerkraft für die Verhältnisse des Jahres 1943 als zu schwach. Hinzu kam der hohe Bedarf der Roten Armee an SU-76-Selbstfahrlafetten, die auf der gleichen Fertigungsstraße produziert werden konnten.

Der T-80 war der letzte sowjetische leichte Panzer, der während der Kriegszeit in deutlicher Stückzahl produziert wurde. Die Typbezeichnung wurde in den 1970er-Jahren für den russischen Kampfpanzer T-80 erneut vergeben.

Teilungen Polens
Teilungen Polens
Der Begriff „Teilungen Polens“ bezeichnet in erster Linie die Teilungen des Doppelstaates Polen-Litauen Ende des 18. Jahrhunderts. In den Jahren 1772, 1793 und 1795 teilten die Nachbarmächte Russland, Preußen und Österreich den Unionsstaat untereinander auf, so dass auf der Karte Europas für über 120 Jahre kein eigenständiger polnischer Staat mehr existierte.

Nachdem Polen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch zahlreiche Kriege und Konflikte stark geschwächt war, geriet es 1768 unter die Vorherrschaft Russlands. Dies provozierte jedoch die Bildung der anti-russischen Konföderation von Bar. Preußen nutzte die Situation, um mit rein diplomatischen Mitteln eine Aufteilung großer Gebiete Polens unter Österreich, Russland und Preußen zu erreichen, mit dem Ziel, eine Landbrücke zum Königlichen Preußen zu erhalten. Der verbliebene Staat schaffte es, neue Kraft und neues Selbstvertrauen zu schöpfen und Reformen durchzusetzen. Diese mündeten schließlich sogar am 3. Mai 1791 in der Verabschiedung einer neuen Verfassung, die als erste moderne Verfassung Europas gilt. Ein solcher Reformeifer, geprägt von den Ideen der Französischen Revolution, widersprach aber den Interessen der Nachbarmächte und leistete einer weiteren Teilung Vorschub, an der sich aber Österreich nicht beteiligte. Die neuerliche Partition stieß jedoch auf heftigen Widerstand, so dass sich der Adel in großen Teilen einem Aufstand um Tadeusz Kościuszko anschloss. Nachdem der Aufstand von den Teilungsmächten niedergeschlagen wurde, entschlossen sich Preußen und Russland – jetzt wieder unter der österreichischer Beteiligung –zur restlosen Aufteilung der polnischen Adelsrepublik.

Fjodor Iwanowitsch Tolstoi
Fjodor Iwanowitsch Tolstoi
Fjodor Iwanowitsch Tolstoi, mit dem Spitznamen Amerikaner (russ. Фёдор Ива́нович Толсто́й, „Америка́нец“; * 6. Februarjul. / 17. Februar 1782greg.; † 24. Oktoberjul. / 5. November 1846greg. in Moskau), war ein russischer Adliger aus dem Geschlecht der Tolstois und ein Onkel zweiten Grades des Schriftstellers Leo Tolstoi. Mit seinem ungewöhnlichen Temperament, seiner ausgeprägten Abenteuerlust und seiner Leidenschaft für Duelle sowie Kartenspiele war er zeit seines Lebens in russischen Aristokratenkreisen berüchtigt und galt als eine äußerst skandalträchtige Figur der russischen Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts. Zugleich war er mit mehreren berühmten Dichtern jener Zeit persönlich bekannt und diente einigen von ihnen als Vorlage für Figuren in ihren Werken.
Lage von Nasino
Lage von Nasino
Die Tragödie von Nasino, auch Nasino-Affäre genannt, ereignete sich von Mitte Mai bis Mitte August 1933 in der Sowjetunion auf einer Insel im sibirischen Fluss Ob, unweit der Einmündung der Nasina. Auf diesem Eiland in der Taiga nahe der Ortschaft Nasino im Rajon Alexandrowskoje wurden im Zuge einer gewaltsamen Deportationskampagne gegen „sozial schädliche und deklassierte Elemente“ – so der Sprachgebrauch der sowjetischen Behörden – etwa 6100 Menschen ohne Verpflegung, Unterbringungsmöglichkeiten, Hausrat oder Werkzeuge ausgesetzt. Hunger, Entbehrungen, Krankheiten und Fluchtversuche reduzierten die Zahl der Ausgesetzten innerhalb von dreizehn Wochen auf etwa 2200 Menschen. Dabei traten Dutzende Fälle von Kannibalismus auf.

Berichte über diese Geschehnisse erreichten im September 1933 die Führungsspitze der KPdSU. Sie stoppte ihre umfangreichen Pläne, als „gefährlich“ oder „asozial“ klassifizierte Personengruppen in so genannte Sondersiedlungen zu deportieren, um diese zu Vorposten der Erschließung unwirtlicher Gegenden der Sowjetunion zu machen. Stattdessen wurden diese Personengruppen in die Arbeitslager des Gulag gezwungen oder erschossen.

Anton Tschechow
Anton Tschechow
Anton Pawlowitsch Tschechow [ˈtʃʲɛxəf] (russ. Антон Павлович Чехов, wiss. Transliteration Anton Pavlovič Čechov; * 17.jul. / 29. Januar 1860greg. in Taganrog, Russland; † 2.jul. / 15. Juli 1904greg. in Badenweiler, Deutschland) war ein russischer Schriftsteller, Novellist und Dramatiker. Er entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt vom Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich. Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. International ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie Drei Schwestern, Die Möwe oder Der Kirschgarten bekannt. Mit diesen sowie mit zahlreichen seiner Erzählungen, Novellen und Kurzromane, die auf eine für ihn typische wertneutrale und zurückhaltende Art und Weise Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darstellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren in der russischen Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts und der Jahrhundertwende.
Innentitel der Erstausgabe
Innentitel der Erstausgabe
Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito ist ein 1922 veröffentlichter Roman des russischen Schriftstellers Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg. Dieser erste Roman Ehrenburgs wird heute zu seinen künstlerisch gelungensten Werken gezählt. Er ist in eine Reihe von Sprachen übersetzt und bis in die Gegenwart neu aufgelegt worden. In satirischer Form behandelt er die Zeit des Ersten Weltkriegs, der Oktoberrevolution und des Russischen Bürgerkriegs. Die Hauptfigur ist der mysteriöse Mexikaner Julio Jurenito, der mit sieben Jüngern durch Europa zieht und schließlich in einer kleinen ukrainischen Stadt den Tod sucht.

Das Buch hat eine bewegte Text- und Rezeptionsgeschichte erlebt, die vor allem in seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Revolution begründet ist. So existieren neben der Erstausgabe mehrere gekürzte und entschärfte Fassungen; beide deutschen Übersetzungen sind unvollständig.

Das Warenhaus GUM
Das Warenhaus GUM
Das Warenhaus GUM (russ. Торговый Дом ГУМ, Transkription: Torgowy Dom GUM; abgekürzt von Главный Универсальный Магазин, Glawny Uniwersalny Magasin, zu Deutsch Hauptkaufhaus) ist ein ehemaliges Kaufhaus und heute ein edles Einkaufszentrum in der russischen Hauptstadt Moskau. Mit einer Fläche von rund 75.000 m² und einer über 100-jährigen Geschichte ist es eines der bekanntesten Handelsunternehmen und war nach alter Konzeption das größte Warenhaus Europas.

Das Gebäude des GUM befindet sich im Herzen Moskaus am Roten Platz, gegenüber dem Lenin-Mausoleum und dem Kreml. Es wurde 1893 nach Entwürfen von Alexander Pomeranzew und Wladimir Schuchow als Obere Handelsreihen errichtet und stellt heute ein wichtiges Denkmal der historistischen russischen Architektur des späten 19. Jahrhunderts dar. Zu Sowjetzeiten jahrzehntelang geschlossen und später als Staatliches Kaufhaus geführt, weist das GUM zudem eine recht wechselvolle Geschichte auf.

Stellungen der sowjetischen und finnischen Truppen zum Kriegsende am 13. März 1940
Stellungen der sowjetischen und finnischen Truppen zum Kriegsende am 13. März 1940
Der Winterkrieg (finn. Talvisota, schwed. Vinterkriget, russ. Зимняя война Simnjaja Woina) war ein vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragener Krieg. Im Herbst 1939 hatte die Sowjetunion Finnland mit Gebietsforderungen in der Karelischen Landenge konfrontiert und diese mit unabdingbaren Sicherheitsinteressen für die Stadt Leningrad begründet. Nachdem Finnland die Forderungen abgelehnt hatte, griff die Rote Armee am 30. November 1939 das Nachbarland an.

Ursprüngliches Kriegsziel der Sowjetunion war die Besetzung des gesamten finnischen Staatsgebiets. Der Angriff wurde aber von den zahlen- wie materialmäßig erheblich unterlegenen finnischen Streitkräften zunächst gestoppt. Erst nach umfassenden Umgruppierungen und Verstärkungen konnte die Rote Armee im Februar 1940 eine entscheidende Offensive beginnen und die finnischen Stellungen durchbrechen. Am 13. März 1940 beendeten die Parteien den Krieg mit dem Friedensvertrag von Moskau. Finnland konnte seine Unabhängigkeit wahren, musste aber erhebliche territoriale Zugeständnisse machen, insbesondere große Teile Kareliens abtreten.

Kartografische Erfassung des nordöstlichen Teils Asiens
Kartografische Erfassung des nordöstlichen Teils Asiens
Die Zweite Kamtschatkaexpedition war eine zwischen 1733 und 1743 durchgeführte Forschungs- und Entdeckungsreise unter der Leitung des Marineoffiziers Vitus Bering, deren Teilnehmer Sibirien erforschten, die nördlichen Küsten des Russischen Reiches vermaßen und Seewege vom ostsibirischen Ochotsk nach Nordamerika und Japan erkundeten.

Zu den unter zum Teil beachtlichen Strapazen gewonnenen Ergebnissen der Expedition gehören die Entdeckung Alaskas, der Aleuten, der Kommandeurinseln und der Beringinsel, die genaue kartografische Erfassung der nördlichen und nordöstlichen Küsten Russlands und der Kurilen, die Widerlegung der Legende von der Existenz sagenhafter Länder im Nordpazifik und die ethnografische, historische und naturwissenschaftliche Erforschung Sibiriens und Kamtschatkas. Mit dem Scheitern einer Umrundung der nordöstlichen Spitze Asiens auf dem Seeweg zerschlug sich der seit Beginn des 16. Jahrhunderts gehegte Wunsch einer wirtschaftlichen Nutzung der Nordostpassage.