Biografien
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H. H. Asquith (* 12. September 1852 in Morley; † 15. Februar 1928 in Sutton Courtenay), war ein britischer Politiker und Premierminister von 1908 bis 1916. Aus einer mittelständischen Familie stammend, brillierte er an der University of Oxford. Nach einer Anwaltskarriere zog er 1886 für die Liberale Partei ins Unterhaus ein und war von 1892 bis 1895 Innenminister. In seine Ägide als Premier fielen die andauernden Auseinandersetzungen um die sozialen Reformvorhaben der Liberalen und um die umstrittene Frage der Selbstverwaltung Irlands. 1911 konnte das Vetorecht des Oberhauses gebrochen und diverse Reformgesetze eingeführt werden. Im August 1914 führte Asquith das Vereinigte Königreich in den Ersten Weltkrieg. Nach mehreren Rückschlägen war er gezwungen, 1915 eine Koalition mit den Konservativen zu bilden. Danach sank sein politischer Stern und er geriet zunehmend in die Kritik. Erfolge wurden seinem Rivalen Lloyd George zugeschrieben, Misserfolge Asquith angelastet. Ende 1916 wurde er schließlich von Lloyd George und den Konservativen gestürzt; er führte daraufhin einen Teil der Liberalen Partei in die Opposition und in den nachfolgenden Jahren in die politische Bedeutungslosigkeit..
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Stanley Baldwin (* 3. August 1867 in Bewdley, Worcestershire; † 14. Dezember 1947 in Astley Hall bei Stourport-on-Severn), war ein dreimaliger Premierminister im Großbritannien der Zwischenkriegszeit. Baldwin zog 1908 ins Unterhaus ein, wo er eine Dekade als unbedeutender Hinterbänkler verbrachte. 1922 war er ein Protagonist beim Carlton Club-Treffen und wurde Schatzkanzler in Bonar Laws Regierung, dessen Nachfolger er 1923 wurde. 1924 formte Baldwin seine zweite Regierung, während der der Sozialstaat ausgebaut wurde. Nach einer Oppositionsphase traten Baldwins Konservative 1931 in die Nationale Regierung ein, die Baldwin ab 1935 führte. Der Hoare-Laval-Pakt bewirkte eine Regierungskrise und eine persönliche Krise Baldwins. Die Handhabung der Abdankung Eduards VIII. ließ Baldwin jedoch in günstigem Licht abtreten. Nach seinem Rücktritt 1937 als meistgeachteter Politiker angesehen, wurde er ab 1940 für die Appeasement-Politik und die mangelnde Aufrüstung zum Hauptverantwortlichen gemacht. Erst in den 1960ern kam es zu einer ausgewogeneren Beurteilung Baldwins.
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Isabella Beeton (* 14. März 1836 in London; † 6. Februar 1865), allgemein bekannt als Mrs Beeton, war die Hauptautorin des Buches Mrs Beeton’s Book of Household Management, das schon kurz nach dem Erscheinen zum Bestseller wurde und bis heute in unzähligen Ausgaben nachgedruckt wird. Sie gilt als berühmteste und bekannteste Kochbuchautorin Großbritanniens. Ihr Name wurde, losgelöst von ihrer Person, zum Markennamen, unter dem bis heute Bücher und Lebensmittel verkauft und beworben werden.
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George Kennedy Allen Bell (* 4. Februar 1883 auf Hayling Island; † 3. Oktober 1958 in Canterbury) war Bischof der Church of England und führender Vertreter der Ökumene. Er ist in Deutschland und Großbritannien als enger Freund Dietrich Bonhoeffers, als Gegner der britischen Luftkriegsstrategie im Zweiten Weltkrieg und für seine ökumenische Friedens- und Versöhnungsarbeit bekannt.
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Lewis Carroll (* 27. Januar 1832 in Daresbury; † 14. Januar 1898 in Guildford) war ein britischer Schriftsteller, Fotograf, Mathematiker und Diakon. Er ist der Autor der berühmten Kinderbücher Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln. Seine Werke, als sogenannte Nonsenseliteratur bezeichnet, sind bis heute populär geblieben und haben nicht nur die Kinderliteratur, sondern ebenso Schriftsteller wie James Joyce, die Surrealisten wie André Breton oder den Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter beeinflusst.
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Robert Stewart, 2. Marquess of Londonderry (* 18. Juni 1769 in Dublin; † 12. August 1822 in London), war ein britischer Staatsmann. Von 1796 bis 1821 führte er den Höflichkeitstitel Viscount Castlereagh, unter dem er bekannt geworden ist. 1790 wurde er ins irische Parlament gewählt und trat zunächst als Reformer auf, wechselte aber um 1794 seine politische Orientierung und schloss sich Premierminister Pitt d. J. an. 1798 schlug er den irischen Aufstand nieder und setzte 1800 den Act of Union durch, der die staatliche Vereinigung Großbritanniens und Irlands besiegelte. In schneller Folge stieg er zum Führer des Unterhauses & Kriegsminister auf. Nach Konflikten mit Außenminister Canning kam es 1809 zum Rücktritt beider. 1812 wurde Castlereagh Außenminister und zu einem der führenden Staatsmänner Europas. Im Zusammenspiel mit dem österreichischen Außenminister Metternich spielte er eine tragende Rolle bei der Neugestaltung Europas. Während er nach außen hin mit Metternich das Kongresssystem etablierte, um auf europäischer Ebene ein Gleichgewicht der Kräfte zu etablieren, unterstützte er im Innern repressive Maßnahmen. 1822 beging er Selbstmord.
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Winston Churchill (* 30. November 1874 in Woodstock; † 24. Januar 1965 in London) gilt als bedeutendster britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts. Er war zwei Mal Premierminister und führte Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg. Zuvor hatte er bereits mehrere Regierungsämter bekleidet, unter anderem das des Ersten Lords der Admiralität, des Innen- und des Finanzministers. Darüber hinaus trat er als Autor zahlreicher politischer und historischer Werke hervor und erhielt 1953 den Nobelpreis für Literatur.
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Phil Collins (* 30. Januar 1951 in Chiswick) ist ein britischer Rock-/Pop-Sänger, Schlagzeuger, Songwriter und Schauspieler. Er ist sowohl als Solokünstler als auch als Frontmann und Schlagzeuger der Progressive-Rock- und heutigen Pop-Gruppe Genesis bekannt. Collins verzeichnete zwischen 1984 und 1989 sieben Nummer-eins-Erfolge in den US-Single-Charts; hinzu kommt noch ein Nummer-eins-Hit mit Genesis (Invisible Touch). Laut Atlantic Records hat Collins als Solokünstler bis 2002 weltweit über 100 Millionen Platten verkauft.
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Hugh Dowding (* 24. April 1882 in Moffat; † 15. Februar 1970 in Tunbridge Wells) war britischer Offizier in der Royal Air Force (RAF) und während der Luftschlacht um England Kommandant des RAF Fighter Command (Jagdwaffe). Mit dem so genannten „Dowding-System“, einem Luftverteidigungskonzept basierend auf Radar, zentraler Informationsverarbeitung und mittels Sprechfunk geführter Abfangjäger, schuf Dowding die Voraussetzungen für die Verteidigung Englands im Zweiten Weltkrieg.
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Michael Faraday (* 22. September 1791 in Newington; † 25. August 1867 in Hampton Court Green) war ein englischer Naturforscher, der als einer der bedeutendsten Experimentalphysiker gilt. Faradays Entdeckungen der „elektromagnetischen Rotation“ und der elektromagnetischen Induktion legten den Grundstein zur Herausbildung der Elektroindustrie. 1833 wurde Faraday zum ersten Fuller-Professor für Chemie ernannt. Faraday führte etwa 30.000 Experimente durch und veröffentlichte 450 wissenschaftliche Artikel.
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Rosalind Franklin (* 25. Juli 1920 in London; † 16. April 1958 in London) war eine Biochemikerin und Spezialistin für die Röntgenstrukturanalyse von kristallisierten Makromolekülen. Als Wissenschaftlerin leistete sie weitreichende Forschungsarbeiten zur Struktur von Kohlen und Koks als Brennstoff sowie von Viren. Ihre wichtigsten Forschungsergebnisse, d.h. die Röntgenbeugungsdiagramme der DNA und deren mathematische Analyse, trugen wesentlich zur Aufklärung der Doppelhelixstruktur der DNA bei.
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Georg IV. (* 12. August 1762 im St. James’s Palace; † 26. Juni 1830 im Windsor Castle) war von 1820 bis 1830 König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und König von Hannover. Bereits ab 1811 übte er das Amt des Regenten aus, da sein vermutlich an Porphyrie erkrankter Vater Georg III. regierungsunfähig war. Der Nachwelt ist er unter anderem aufgrund seines ausschweifenden und extravaganten Lebensstils, des zerrütteten Verhältnisses zu seinem Vater und seiner gescheiterten Ehe mit seiner Cousine Caroline von Braunschweig in Erinnerung geblieben.
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James Harrington (* 3. Januar 1611 in Upton; † 11. September 1677 in Westminster) war ein englischer Philosoph. Harringtons Hauptwerk The Commonwealth of Oceana erschien 1656 in der kurzen nichtmonarchischen Zeitspanne zwischen der Hinrichtung des englischen Königs Karl I. und der Restauration durch dessen Sohn Karl II. Ihre größte Wirkung entfaltete die politische Theorie Harringtons mit ihrem Konzept eines gewählten Zweikammerparlaments im 17. Jahrhundert auf die Verfassungen der englischen Eigentümerkolonien in Nordamerika und schließlich im 18. Jahrhundert auf die amerikanische Revolution und die Verfassung der Vereinigten Staaten.
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Mike Hawthorn (* 10. April 1929 in Mexborough; † 22. Januar 1959 bei Guildford) war ein englischer Rennfahrer. Er gewann die 24 Stunden von Le Mans und wurde Formel-1-Weltmeister des Jahres 1958.
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Johannes Duns Scotus (* um 1266 in Duns; † 8. November 1308 in Köln) war ein schottischer Theologe und Philosoph der Scholastik. Als einer der bedeutendsten franziskanischen Theologen begründete er die nach ihm benannte scholastische Richtung des Scotismus. Duns Scotus untersuchte die philosophischen Kategorien der Möglichkeit und Notwendigkeit mit den Formen der Modallogik, wobei er diese in nichtformaler Weise anwandte. Diese Fragestellung spielt auch heute noch in der Philosophie eine große Rolle. Als einer der ersten mittelalterlichen Denker betrachtete er Philosophie und Theologie als unterschiedliche Disziplinen mit unterschiedlichen Aussagegehalten. Scotus wurde am 20. März 1993 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
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Boris Karloff (* 23. November 1887 in London; † 2. Februar 1969 in Midhurst) war ein britischer Theater- und Filmschauspieler. Karloff wurde vor allem als Darsteller in Horrorfilmen bekannt, nachdem er 1931 die Rolle des Monsters in Frankenstein gespielt hatte. Während seines mehr als fünfzig Jahre währenden Berufslebens war er jedoch in unterschiedlichen Rollen im Film, im Fernsehen und auf der Bühne zu sehen sowie im Radio und auf Schallplatte zu hören. Er erhielt Spitznamen wie Karloff the Uncanny (Karloff der Unheimliche) oder The Master of Horror.
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Hersch Lauterpacht (* 16. August 1897 in Żółkiew, Österreich-Ungarn; † 8. Mai 1960 in London) war ein österreichisch-britischer Rechtswissenschaftler, der aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten im Bereich des Völkerrechts international hohes Ansehen und fachliche Anerkennung erlangte. Nach einer Tätigkeit als Dozent an der LSE und an der University of London wirkte er von 1938 bis 1955 als Inhaber des Whewell-Lehrstuhls für internationales Recht an der University of Cambridge. Im Jahr 1955 wurde Lauterpacht Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Er gilt in der Historiographie des Völkerrechts als einer der herausragendsten Rechtswissenschaftler des 20. Jahrhunderts und erhielt für sein Wirken eine Reihe hoher akademischer und staatlicher Ehrungen.
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Andrew Bonar Law (* 16. September 1858 in Rexton, New Brunswick; † 30. Oktober 1923 in London) war ein britischer Politiker der Konservativen Partei und Premierminister von 1922 bis 1923. In New Brunswick geboren, wuchs er in Schottland auf, wurde 1900 ins Unterhaus und 1911 zum Führer der Konservativen gewählt. Er steuerte die Partei in heftige Auseinandersetzungen um die Frage der Selbstverwaltung Irlands (Home Rule). 1915 traten seine Konservativen in eine Koalitionsregierung unter dem liberalen H. H. Asquith ein. Nach Differenzen über die Kriegsführung wurde Asquith 1916 gestürzt. In der folgenden Koalition avancierte Bonar Law zum zweiten Mann, bis ihn 1921 gesundheitliche Gründe zum Rücktritt zwangen. Im Oktober 1922 kehrte er jedoch auf die politische Bühne zurück und beteiligte sich an der erfolgreichen Parteirevolte gegen die konservative Parteiführung und die weitere Koalition. Daraufhin wurde er Premierminister einer konservativen (Allein)regierung. An Krebs erkrankt, starb er nur wenige Monate später.
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Maria I. Tudor (* 18. Februar 1516 in Greenwich; † 17. November 1558 im St. James’s Palace) war von 1553 bis 1558 Königin von England und Irland. Als Tochter von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon regierte sie in einer Zeit großer religiöser Spannungen, in der sie versuchte, den von ihrem Vater abgeschafften Katholizismus erneut als Staatsreligion zu etablieren. Dabei kam es zur Hinrichtung von fast dreihundert Protestanten. Die Nachwelt bezeichnete sie daher, je nach religiösem Standpunkt, mit den Beinamen „die Katholische“ oder „die Blutige“.
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Motörhead ist eine 1975 gegründete britische Musikgruppe. Die Musik von Motörhead vereint Einflüsse aus Punk, Hard Rock, Rock ’n’ Roll und Blues Rock und wird dem Heavy Metal zugeordnet. Ihr Einfluss auf andere Musiker ist im Vergleich zum eigenen kommerziellen Erfolg groß. Zwischen 1979 und 1982 hatte die Band ihre kommerziell erfolgreichste Phase. Die Alben aus dieser Zeit wie Overkill, Bomber (beide 1979) und Ace of Spades (1980) gelten als wegweisend für den Heavy Metal und als Klassiker des Genres. Seit 1995 ist die Gruppe unverändert in der Besetzung Lemmy Kilmister (E-Bass, Gesang), Phil Campbell (E-Gitarre) und Mikkey Dee (Schlagzeug) aktiv. Durch die Übernahme eines Outlaw-Images im Auftreten und in den Liedtexten sicherte sich Motörhead die Sympathien der Punk-Szene der späten 1970er-Jahre und fungierte so als Bindeglied zwischen Punk und Heavy Metal.
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Florence Nightingale (* 12. Mai 1820 in Florenz, Großherzogtum Toskana; † 13. August 1910 in London) war eine Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und Britisch-Indien. Sie trug wesentlich dazu bei, dass sich die Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Berufsweg für Frauen entwickelte und legte Ausbildungsstandards fest, die zuerst in der von ihr gegründeten Krankenpflegeschule umgesetzt wurden. Die mathematisch hoch begabte Nightingale gilt außerdem als Pionierin der visuellen Veranschaulichung von Zusammenhängen in der Statistik.
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John Ogilby (* November 1600 in oder bei Edinburgh; † 4. September 1676 in London) war ein schottischer Tänzer, Tanzmeister, Impresario, Übersetzer von klassischen Epen und Fabeln, Dichter, Buchhändler, Verleger, sowie königlicher Zeremonienmeister, Buchdrucker und Kosmograph. Durch ästhetisch aufwendig gestaltete Ausgaben erwarb er sich ein Renommee, das ihm unter anderem den Auftrag verschaffte, den Krönungsfestzug Karls II. durch die Londoner City im Jahr 1661 in einem Prachtband zu dokumentieren. Ogilbys Atlas Britannia beeinflusste mit seiner spezifischen Art der Darstellung Straßenpläne bis weit ins 18. Jahrhundert und gilt heute als Meilenstein in der Entwicklung von Straßenatlanten.
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Tom Pryce (* 11. Juni 1949 in Ruthin, Wales; † 5. März 1977 in Midrand, Südafrika) war ein britischer Automobilrennfahrer. Pryce begann seine Karriere 1969 mit verschiedenen Veranstaltungen für Fahrzeuge der Formel Ford. Zwischen 1971 und 1973 startete er erfolgreich in einigen Nachwuchsserien in den Reglements Formel Atlantic, Formel 3 und Formel Super V. 1973 & 1974 fuhr er in der Formel-2-Europameisterschaft. 1974 debütierte er in der Formel 1 und fuhr bis 1977 insgesamt 42 Grands Prix sowie sechs weitere Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus, von denen er eines gewann. Im März 1977 verunglückte Pryce beim Großen Preis von Südafrika auf dem Kyalami Grand Prix Circuit tödlich.
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Francis Quarles (* 8. Mai 1592 in Romford, England; † 8. September 1644 vermutlich in London) war ein englischer Dichter und Emblematiker. Die Zeit seines Wirkens fällt größtenteils in die unruhige Regierungszeit Karls I.. Sein Werk umfasst verschiedene literarische Gattungen, sowohl Dichtung als auch Prosa. Inhaltlich beschäftigte Quarles sich besonders mit religiösen Themen. Zwar verteidigte er das Gottesgnadentum des Königs und stand somit den Royalisten nahe, trat aber gleichzeitig für die Anliegen der Puritaner ein. Als Autor, der die populären Stiltendenzen seiner Zeit verkörperte, galt er im Klassizismus und in der aufkommenden Aufklärung als „altmodischer Puritaner“. Zwar wurden einige seiner Schriften noch bis ins 19. Jahrhundert hinein vielfach nachgedruckt, mit dem sich wandelnden Geschmack gerieten Quarles und seine Werke jedoch in Vergessenheit.
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Richard Löwenherz (* 8. September 1157 in Oxford; † 6. April 1199 in Châlus) war von 1189 bis zu seinem Tod als Richard I. König von England. Sein ererbter Herrschaftskomplex, das „angevinische Reich“, umfasste neben England die Normandie und weite Teile Westfrankreichs. Als Herrscher musste Richard ein wirtschaftlich und kulturell sehr heterogenes Konglomerat unterschiedlicher Territorien zusammenhalten. Richards Bild als idealer Ritter und tatkräftiger König ist bis in die Gegenwart in Literatur, Musik und darstellender Kunst legendenhaft verklärt worden. Die zeitgenössische Legendenbildung wurde vor allem vom Dritten Kreuzzug inspiriert. Im 16. Jahrhundert wurde dieser Stoff mit den Geschichten um den englischen Dieb Robin Hood verwoben. Zu einer völlig anderen Einschätzung gelangten die Historiker im protestantischen Großbritannien ab dem 18. Jahrhundert; für sie war Richard ein verantwortungsloser und egoistischer Monarch.
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Ernest Shackleton (* 15. Februar 1874 in Kilkea, Irland; † 5. Januar 1922 in Grytviken, Südgeorgien) war ein britischer Polarforscher irischer Abstammung. Berühmt wurde er vor allem durch die 1914 bis 1916 durchgeführte Antarktis-Expedition, die unter seiner Leitung stand. Die Expedition scheiterte, als sein Expeditionsschiff, die Endurance, im Packeis zerdrückt wurde; dank Shackletons Leistung gelang es jedoch, alle Männer dieser Expedition zu retten. Er starb auf seiner vierten Expedition, die ihn gleichfalls in die Antarktis führen sollte.
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Anthony Ashley Cooper, 3. Earl of Shaftesbury (* 16. Februarjul. / 26. Februar 1671greg. in London; † 4. Februarjul. / 15. Februar 1713greg. in Chiaia, Neapel) war ein Philosoph, Schriftsteller, Politiker, Kunstkritiker und Literaturtheoretiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Wortführer der frühen Aufklärung. Unter der Leitung von John Locke erhielt er eine gründliche Bildung. Von 1695 bis 1698 gehörte er dem Unterhaus an. Beim Tod des Vaters erbte er dessen Adelstitel und die Mitgliedschaft im Oberhaus. Damit begann für ihn eine neue Phase politischer Aktivität. Nach 1702 konzentrierte er sich wieder auf seine schriftstellerische Tätigkeit. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, ging er nach Italien, wo er seine letzten Lebensmonate verbrachte. Als Politiker setzte sich Shaftesbury für die Whigs ein. Auf philosophischem Gebiet galt sein Interesse den Prinzipien der Ethik und Ästhetik. Als Schriftsteller warb er für das Lebensideal eines aufgeklärten, integren, kultivierten und kunstverständigen Gentleman. Mit seinem 1711 publizierten Hauptwerk schuf er eine Gesamtdarstellung seines humanistisch geprägten Welt- und Menschenbildes.
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Ethel Smyth (* 23. April 1858 in Sidcup; † 8. Mai 1944 in Woking) war eine englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und eine der Mitkämpferinnen der britischen Suffragettenbewegung. Die Kompositionen von Ethel Smyth umfassen Sinfonien, Chorwerke und Opern. Ihre bekannteste Oper ist The Wreckers (deutsch: Strandrecht). Ihr bekanntestes Werk ist allerdings The March of Women, das zu einer Hymne der englischen Frauenbewegung wurde.
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Robert Louis Stevenson (* 13. November 1850 in Edinburgh; † 3. Dezember 1894 in Vailima, Samoa) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Stevenson, der an Tuberkulose litt, wurde nur 44 Jahre alt; jedoch hinterließ er ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik und Essays. Bekannt geworden sind vor allem der Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel sowie die Schauernovelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, die sich dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung widmet. Eine Reihe seiner Romane sind heute noch populär und zum Teil verfilmt worden.
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J. R. R. Tolkien (* 3. Januar 1892 in Bloemfontein, heute Südafrika; † 2. September 1973 in Bournemouth) war ein britischer Schriftsteller und Philologe. Mit dem in der fantastischen Mythenwelt Mittelerde spielenden Roman Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings, 1954/55) wurde er zu einem der Begründer der modernen Fantasy-Literatur.
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Sir John Vanbrugh (getauft 24. Januar 1664 in London, † 26. März 1726 in London) war ein englischer Barock-Architekt und Dramatiker. Sein bekanntestes Bauwerk ist Blenheim Palace. Seine beiden provokanten Komödien The Relapse (Der Rückfall, 1696) und The Provoked Wife (Die provozierte Ehefrau, 1697) waren große Bühnenerfolge und wurden kontrovers diskutiert. Als Architekt schuf er Bauten, die später als englischer Barock bezeichnet wurden. Sein architektonisches Werk war nicht weniger kühn als seine radikalen politischen Aktivitäten oder seine Bühnenstücke.
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Victoria, Princess Royal (* 21. November 1840 im Buckingham Palace; † 5. August 1901 in Schloss Friedrichshof) war eine britische Prinzessin aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha. Als Gemahlin Friedrichs III. war sie zudem Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin. Friedrich III. und Kaiserin Victoria hatten letztlich nur für wenige Wochen die Möglichkeit, die Politik des Deutschen Kaiserreiches zu beeinflussen: Friedrich III. starb 99 Tage nach seiner Thronbesteigung an Kehlkopfkrebs. Victoria verbrachte ihr letztes Lebensjahrzehnt weitab vom preußischen Hof in Kronberg im Taunus.
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Alfred North Whitehead (* 15. Februar 1861 in Ramsgate; † 30. Dezember 1947 in Cambridge, Vereinigte Staaten) war ein britischer Philosoph und Mathematiker. Bekannt wurde Alfred Whitehead durch das Standardwerk Principia Mathematica über Logik, das er zusammen mit seinem langjährigen Schüler und Freund Bertrand Russell zwischen 1911 und 1913 in drei Bänden veröffentlichte. Obwohl ein geplanter vierter Band nicht mehr veröffentlicht wurde, wurde „Principia Mathematica“ zu einem der einflussreichsten Bücher der Geschichte der Mathematik und Logik. Als sein philosophisches Hauptwerk gilt Process and Reality (1929), in dem er seiner „Philosophy of Organism“ die Form gab, die später auch zur Grundlage der Prozesstheologie wurde.
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Jonathan Wild (* 1683 in Wolverhampton; † 24. Mai 1725 in London) gilt als einer der berüchtigtsten Kriminellen Englands. Seine Taten wurden durch Romane, Dramen und politische Satiren in ganz Großbritannien bekannt. Der Charakter des Peachum in John Gays The Beggar’s Opera und später in Bertolt Brechts Dreigroschenoper ist nach ihm geformt. Sowohl Daniel Defoe als auch Henry Fielding schrieben Biografien über sein Leben. Lange Zeit gelang es ihm, ein Doppelleben zu führen, das ihm erlaubte, eine Bande von Dieben zu leiten und gleichzeitig in der Öffentlichkeit als jemand zu erscheinen, der die öffentliche Ordnung aufrecht erhält.
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Alexander Wilson (* 6. Juli 1766 in Paisley; † 23. August 1813 in Philadelphia, Vereinigte Staaten) war ein US-amerikanischer Ornithologe, Zeichner und Schriftsteller. Besondere Bekanntheit erlangte er durch seine American Ornithology, eine neunbändige Enzyklopädie über die nordamerikanische Vogelwelt.
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Virginia Woolf (* 25. Januar 1882 in London; † 28. März 1941 bei Lewes) war eine britische Schriftstellerin und Verlegerin. Sie war früh als Literaturkritikerin und Essayistin tätig; ihre Karriere als Romanautorin begann im Jahr 1915 mit The Voyage Out (Die Fahrt hinaus). Ende der 1920er-Jahre war sie eine erfolgreiche und international bekannte Schriftstellerin. Ihre Wiederentdeckung erfolgte in den 1970er-Jahren, als ihr Essay A Room of One’s Own (Ein eigenes Zimmer) zu einem der meistzitierten Texte der neuen Frauenbewegung wurde. Mit ihrem avantgardistischen Werk zählt sie wie auch Gertrude Stein zu den ersten Frauen der klassischen Moderne.
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Lesenswerte Biografien: William Adams · George Alsop · Anna von Kleve · Queen Anne · Francis Bacon · Sacha Baron Cohen · Blanche of Lancaster · William Bligh · Anne Boleyn · Boudicca · Herbert Chapman · Geoffrey Chaucer · Rebecca Clarke · Ebenezer Cook · James Cook · Mairead Corrigan · Charles Darwin · Bruce Dickinson · Adam Duncan · Peter Ebdon · Anthony Eden · Georg III. · Terry Griffiths · Nell Gwyn · David Hamilton · Georg Friedrich Händel · Alfred Hitchcock · Joe Johnson · Sarah Kane · Ken Livingstone · Llywelyn ab Iorwerth · John Locke · Harold Macmillan · Richard Mather · James Clerk Maxwell · Freddie Mercury · John Stuart Mill · St. George Mivart · Doug Mountjoy · William Murdoch · Horatio Nelson · Mungo Park · John Parrott · William Paterson · Raymond FitzGerald · Ray Reardon · Tiny Rowland · Mary Rudge · Isaac Sailmaker · Robert Falcon Scott · Henry Morton Stanley · John McDouall Stuart · Dennis Taylor · Margaret Thatcher · William Watson · H. G. Wells · Cliff Wilson · Andrew White · Betty Williams · Gerrard Winstanley
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Ereignisse
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Der Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944 durch die 5. Bombergruppe der Royal Air Force markiert den Höhepunkt der Zerstörung der Stadt Braunschweig im Zweiten Weltkrieg. Der Luftangriff dieser Nacht erzeugte einen gewaltigen Feuersturm, nach dem Braunschweig zweieinhalb Tage ununterbrochen brannte. Er zerstörte über 90 % der mittelalterlich geprägten Innenstadt und hat das Erscheinungsbild der Stadt bis in die Gegenwart hinein nachhaltig verändert.
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Das Carlton-Club-Treffen (1922) war ein Treffen der Parlamentsabgeordneten der Conservative Party am 19. Oktober 1922. Es fand im namensgebenden Carlton Club statt. Anlass war die Frage, ob die Partei die Koalitionsregierung mit dem von David Lloyd George geführten Teil der Liberal Party fortsetzen oder beenden solle. Während die Parteiführung für eine Fortführung der Koalition eintrat, machte sich eine Hinterbänkler-Gruppe um Andrew Bonar Law dafür stark, die anstehende Unterhauswahl als unabhängige Kraft zu führen. Die Hinterbänkler konnten sich durchsetzen und erzwangen so ein Ende der Koalition. Lloyd George trat daraufhin als Premierminister zurück, die Konservativen dagegen bildeten eine Regierung unter ihrem neuen Vorsitzenden Bonar Law.
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Die Discovery-Expedition von 1901 bis 1904 war die erste offizielle britische Expedition in die Antarktis seit der Fahrt James Clark Ross’ sechzig Jahre zuvor. Sie wurde von einem Komitee aus Mitgliedern der Royal Society und der Royal Geographical Society geplant und sollte wissenschaftliche Untersuchungen und geografische Erforschung in einem damals fast völlig unberührten Kontinent durchführen. Mit dieser Expedition begannen die Karrieren vieler Männer, die später zu Hauptfiguren im „Heldenzeitalter“ der Antarktisforschung werden sollten, darunter Robert Falcon Scott, der die Expedition leitete, und Ernest Shackleton.
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Der Doggerbank-Zwischenfall ist der Beschuss britischer Fischerboote vor der Doggerbank durch die russische Ostseeflotte in der Nacht vom 21. Oktober auf den 22. Oktober 1904. Die russischen Kriegsschiffe waren auf dem Weg in den Fernen Osten, wo sie in den Russisch-Japanischen Krieg eingreifen sollten. Aufgrund ungewisser Meldungen über die Anwesenheit japanischer Torpedoboote und der allgemeinen Nervosität der russischen Seeleute wurden etwa 30 harmlose Fischerboote von den Russen angegriffen – Tausende von Seemeilen von den feindlichen Gewässern entfernt. Der Zwischenfall weitete sich zu einem Konflikt aus, der Europa für einige Tage an den Rand eines britisch-russischen Krieges brachte.
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Das Duell Castlereagh–Canning war ein mit Pistolen ausgetragenes Duell zwischen dem britischen Kriegsminister Viscount Castlereagh und Außenminister George Canning, das am 21. September 1809 stattfand. Gründe für das Duell waren die Rivalität und Unstimmigkeiten zwischen beiden über die Führung des Kriegs gegen das napoleonische Frankreich. Diese führten im Frühjahr 1809 zu Cannings Forderung nach einer Neubesetzung im Kriegsministerium, verbunden mit der Androhung seines Rücktritts. Premierminister Portland zögerte eine Entscheidung hinaus; stattdessen wurde die Angelegenheit mit König Georg III. und anderen Kabinettsmitgliedern besprochen. Castlereagh, erfuhr erst im Spätsommer 1809 von den Vorgängen und forderte daraufhin Canning zum Duell. Das Duell, bei dem Canning am Bein verwundet wurde, führte zum endgültigen Kollaps der Regierung Portland und zum Aufstieg Spencer Percevals zum neuen Premierminister, während Castlereagh und Canning mehrere Jahre auf den Hinterbänken verbrachten.
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Der Englisch-Niederländische Krieg war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich England und den Vereinigten Provinzen der Niederlande in den Jahren 1663 bis 1667. Die offizielle Kriegserklärung erfolgte jedoch erst im März 1665. Es war der zweite in einer Reihe englisch-niederländischer Seekriege im 17. und 18. Jahrhundert. In der Auseinandersetzung ging es vor allem um die Gewinnung wirtschaftlicher Vorteile. Nach drei großen Seeschlachten schlossen die Parteien schließlich am 31. Juli 1667 den Frieden von Breda.
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Der Englisch-Spanische Krieg war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich Großbritannien und dem Königreich Spanien. Im Wesentlichen beschränkten sich die Kampfhandlungen auf maritime Operationen in der Karibik, ohne dass es zu größeren Seeschlachten kam. In Europa war die erfolglose Belagerung des britischen Gibraltar die einzige nennenswerte Auseinandersetzung. Der Konflikt endete am 9. November 1729 mit dem Abschluss des Vertrages von Sevilla und der Wiederherstellung des Status quo ante.
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Der Erste Opiumkrieg war ein Krieg zwischen Großbritannien und dem Kaiserreich China, der von 1839 bis 1842 ausgetragen wurde. Die britische Seite nahm die Beschlagnahmung des Opiums britischer Händler zum Anlass, den Krieg zu beginnen. Die Briten konnten das chinesische Kaiserreich in einer mehrjährigen Militärexpedition durch die Eroberung und Blockade wichtiger Küstenstädte schließlich zu den Verträgen von Nanjing und Humen zwingen. Die Konzessionen dieser Verträge entzogen China die Souveränität über den Außenhandel und öffneten die chinesischen Märkte für die Europäer. Auch musste China Reparationen leisten. Der Krieg machte die Unterlegenheit Chinas unübersehbar. Aufgrund des Opiumkriegs erhielten auch andere westliche Nationen ähnliche Verträge wie Großbritannien. Der verlorene Krieg gilt in China als Beginn eines Jahrhunderts kolonialer Fremdbestimmung.
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Die Luftschlacht um England war eine Serie von Luftgefechten in englischem Luftraum, die von der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg von Mitte 1940 bis Anfang 1941 gegen die Royal Air Force (RAF) geführt wurde. Ziel des Oberkommandos der Wehrmacht in der Luftschlacht um England war die Erringung der Lufthoheit über den englischen Luftraum durch die Vernichtung der Kampfkraft der Royal Air Force. Dies galt als Grundvorraussetzung für eine erfolgreiche Invasion.
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Die Midlothian-Kampagne war eine Serie von Wahlkampfauftritten, die der liberale Politiker William Ewart Gladstone in den Jahren 1879 und 1880 in seinem neuen schottischen Wahlkreis Midlothian absolvierte. Vom liberalen Oberhausmitglied Earl of Rosebery unter großem Aufwand als Medienevent nach US-Vorbild organisiert, gilt die Midlothian-Kampagne als erste moderne Wahlkampagne in der Geschichte des Vereinigten Königreiches. Rosebery versuchte die Auftritte als mediales Großereignis zu inszenieren, um eine landesweite Aufmerksamkeit zu erreichen. Gladstone, der bei seinen Auftritten scharfe Attacken auf die konservative Regierung seines langjährigen Rivalen Benjamin Disraeli ritt, bestätigte durch die Midlothian-Kampagne seinen Ruf als populärer Politiker und zementierte seine Vorrangstellung innerhalb der Liberalen Partei. Bei den Unterhauswahlen 1880 triumphierte er und bildete seine zweite Regierung.
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Die Britische Mount-Everest-Expedition 1924 war nach der ebenfalls britischen Expedition im Jahr 1922 die zweite Expedition, die ausdrücklich die Erstbesteigung des 8.848 m hohen Mount Everest zum Ziel hatte. Während der Expedition wurden drei Besteigungsversuche unternommen. Der erste scheiterte früh an der Mitarbeit der Träger, den zweiten brach Edward Norton auf Grund der späten Uhrzeit ab, er erreichte aber mit 8.573 m eine neue Rekordhöhe für Bergsteiger. Beim dritten und letzten Besteigungsversuch verschwanden die Bergsteiger George Mallory und Andrew „Sandy“ Irvine. Bis heute wird darüber spekuliert, ob sie den Gipfel erreicht hatten. Die Leiche Mallorys wurde im Jahre 1999 gefunden und identifiziert.
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Die Olympischen Sommerspiele 1908 fanden vom 27. April bis zum 31. Oktober 1908 in der britischen Hauptstadt London statt. Die Wettkämpfe wurden parallel zur Franco-British Exhibition ausgetragen, einer zur Festigung der Entente cordiale zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich organisierten Messe. Im Gegensatz zu den Spielen in Paris 1900 und St. Louis 1904, als die sportlichen Wettkämpfe wegen der chaotischen Organisation zu einem unbedeutenden Anhängsel der jeweiligen Weltausstellung gerieten, fanden die Spiele in London eine weitaus größere Beachtung.
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Die Operation Tonga im Zweiten Weltkrieg war Teil der britischen Landungen in der Normandie und Teil der Operation Overlord bzw. Teil der Operation Neptune. Die Operation Tonga fand am 5. Juni 1944 statt. Die Alliierten konnten die Schlüsselbrücken (Pegasus- und Horsabrücke) erfolgreich erobern und halten, die Artilleriebatterie bei Merville und die Nachschubwege zerstören. Es gelang durch die Operation Overlord bzw. durch den D-Day, an den Stränden Fuß zu fassen und eine feste Basis in Frankreich für die Rückeroberung Westeuropas zu schaffen.
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Die Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805 war eine Seeschlacht am Kap Trafalgar zwischen den Briten und den miteinander verbündeten Franzosen und Spaniern im Rahmen des dritten Koalitionskriegs, die die englische Vorherrschaft zur See für mehr als ein Jahrhundert sicherte und indirekt auch zu Napoleons Niederlage auf dem europäischen Festland beitrug. Der während der Schlacht getötete Admiral Nelson wurde in Großbritannien als nationaler Held gefeiert und durch zahlreiche Denkmäler geehrt.
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Die Skagerrakschlacht war die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges zwischen der deutschen Hochseeflotte und der Grand Fleet der Royal Navy vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916 in den Gewässern vor Jütland. Sie war die größte Flottenschlacht zwischen Großkampfschiffen, die überwiegend bei Tageslicht ausgefochten wurde. Die Schlacht änderte nichts an der strategischen Ausgangslage, was es der Royal Navy ermöglichte, die Seeblockade bis zum Ende des Krieges aufrecht zu erhalten.
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Der St. James’s Day Fight vom 25. Julijul. / 4. August 1666greg. war eine Seeschlacht während des Englisch-Niederländischen Krieges (1665–1667). Die englische Flotte unter dem Kommando von Prince Rupert und Admiral George Monck griff dabei die niederländische Kriegsflotte unter Admiral Michiel de Ruyter vor der englischen Küste an. Die Schlacht endete mit einem Sieg der Royal Navy, welche damit die Seeherrschaft errang.
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Die Terra-Nova-Expedition (1910–1913) war eine britische Expedition unter Robert Falcon Scott. Das Hauptziel war laut Scott, „den Südpol [erstmals] zu erreichen und für das Britische Empire die Ehre dieser Errungenschaft zu sichern“. Die Hauptreise im Rahmen der Terra-Nova-Expedition war der Vorstoß zum Südpol. Dabei leitete Scott eine Fünf-Mann-Gruppe, die den Pol am 17. Januar 1912 erreichte – etwas mehr als einen Monat nach Roald Amundsen. Auf der Rückreise fanden Scott und seine Gefährten wahrscheinlich am 29. März 1912 den Tod. Den bei ihnen gefundenen Aufzeichnungen, insbesondere dem von Scott geführten Tagebuch, wurde sehr viel Aufmerksamkeit zuteil, da diese Unterlagen ihre Reise und insbesondere die Umstände ihres Scheiterns sehr ausführlich dokumentierten.
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Der Überfall im Medway vom 19. Juni bis zum 24. Juni 1667 war eine militärische Operation der niederländischen Flotte während des Englisch-Niederländischen Krieges (1665–1667). Unter dem Kommando des Admirals Michiel de Ruyter drangen niederländische Schiffe über die Mündung der Themse in den Fluss Medway ein und eroberten oder verbrannten dort eine größere Anzahl Kriegsschiffe der englischen Royal Navy. Dieser niederländische Erfolg trug in der Folge maßgeblich zum Abschluss des Friedens von Breda am 31. Juli 1667 bei.
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Der War of Jenkins’ Ear (1739–1742) war ein Kolonialkrieg zwischen England und Spanien. Er ist nach dem abgeschnittenen Ohr des Handelskapitäns Robert Jenkins benannt, das dieser als Beweis für gewaltsame spanische Übergriffe gegen britische Seefahrer 1738 dem britischen Parlament vorlegte.
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Sonstiges
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Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer ist der Titel eines Werkes von Charles Darwin, dessen Erstausgabe am 10. Oktober 1881 erschien. Ein Jahr vor seinem Tod schloss Darwin mit diesem Buch seine Jahrzehnte währenden Studien über die Wechselbeziehungen zwischen Regenwürmern und Bodenbeschaffenheit sowie über das Verhalten dieser Tiere ab. Darwins genaue Beobachtungen ihrer Lebensweise sowie seine Experimente über ihr Hörvermögen, ihre Lichtempfindlichkeit, ihr Kälte- und Wärmeempfinden und die Tätigkeit ihrer Reflexe führten dazu, dass sich aufgrund der schnellen Verbreitung seiner Beobachtungen das Wissen um die Nützlichkeit von Regenwürmern für den Ackerbau auch außerhalb von Fachkreisen rasch durchsetzte.
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Der Aston Martin V8 (1972) ist ein Sportwagen des britischen Automobilherstellers Aston Martin, der den weitgehend baugleichen DBS V8 ablöste und bis 1989 in vier Serien produziert wurde. Eine leistungsgesteigerte Version mit der Bezeichnung V8 Vantage kam 1977 auf den Markt, ein Jahr später folgte das Cabriolet V8 Volante und 1986 schließlich der V8 Vantage Volante. Kurzzeitig gab es auch eine viertürige Variante. Der namensgebende Achtzylinder-V-Motor war in verschiedenen Leistungsstufen erhältlich, die bis zu 322 kW (438 PS) reichten. Aston Martin verwirklichte zahlreiche Sonderversionen. Der V8 erschien 1987 und 2021 als Bond Car in zwei Produktionen der James-Bond-Spielfilmreihe. Alle Karosserie- und Motorisierungsversionen zusammengenommen, entstanden in 17 Jahren etwa 2600 Fahrzeuge. Der V8 gehört zu den bedeutendsten Modellen der Marke. Er sicherte die Existenz Aston Martins über mehrere Finanzkrisen und Eigentümerwechsel hinweg. 50 Jahre nach dem Produktionsbeginn zählt der V8 zu den gesuchten Klassikern.
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Der B.R.M. P15 war der erste Formel-1-Rennwagen des 1947 gegründeten Herstellers British Racing Motors (B.R.M.) aus Lincolnshire. Das Auto entstand als ein Gemeinschaftsprojekt mit Unterstützung zahlreicher britischer Unternehmen und sollte als britisches Nationalprojekt die italienische und französische Konkurrenz im Grand-Prix-Sport schlagen. Die Entwicklung des Autos wurde von der Presse intensiv begleitet. Der Wagen, der wegen seines anspruchsvollen Sechzehnzylindermotors auch einfach B.R.M. V16 genannt wird, erfüllte allerdings die Erwartungen der Konstrukteure und der Öffentlichkeit nicht. Wiederholt musste das Auto vor dem Beginn eines Rennens zurückgezogen werden und einige Renneinsätze scheiterten unter spektakulären Umständen. Deshalb gilt der B.R.M. P15 als einer der großen Flops der Formel-1-Geschichte. Seine Erfolglosigkeit gilt letztlich als ausschlaggebend dafür, dass die Weltmeisterschaft 1952 und 1953 nicht mit Formel-1-Rennwagen ausgetragen wurde.
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Call Off the Search ist das erste Album der britisch-georgischen Sängerin Katie Melua. Mit ihrem Debütalbum erreichte Melua Platz 1 der britischen Charts und wenig später den Durchbruch auf den größten Musikmärkten im restlichen Europa, vor allem in Deutschland und Frankreich. In den Vereinigten Staaten erhielt sie Lob von der Kritik, während der große kommerzielle Erfolg jedoch ausblieb. Allein in Großbritannien verkaufte sich das Album hingegen mehr als 1,8 Millionen mal. In Deutschland erhielt Melua bei der Echo-Verleihung 2005 als bester Newcomer international einen der wichtigsten Nachwuchspreise.
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Die Contagious Diseases Acts sind britische Parlamentserlasse des 19. Jahrhunderts zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten. Anlass für die Verabschiedung dieser Erlasse war die hohe Anzahl von Geschlechtskrankheiten unter Angehörigen des britischen Militärs. Die Erlasse räumten Polizeibeamten weitgehende Rechte ein, Frauen und Mädchen, die scheinbar oder tatsächlich der Prostitution nachgingen, aufzugreifen, sie zu internieren und ihnen anzuordnen, sich einer gynäkologischen Untersuchung zu unterziehen.
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Deep Purple ist eine im April 1968 gegründete englische Rockband, die mit ihrem vom Klang der Hammond-Orgel, von markanten Gitarrenriffs und -soli, sowie einer soliden Rhythmusarbeit geprägten Stil zu den ersten und einflussreichsten Vertretern des Hard Rock und des Heavy Metal zählt. Insgesamt verkaufte die einstmals lauteste Band der Welt global über 120 Millionen Alben. Stilprägenden Einfluss hinterließen vor allem die Besetzungen der 1970er Jahre, deren Schaffen prägnante Hard-Rock-Songs mit eingängigen Riffs wie Smoke on the Water und Highway Star einschließt.
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Die Deeside Line war eine Eisenbahnstrecke in Schottland. Sie verlief in Aberdeenshire zwischen Aberdeen und Ballater im Tal des namensgebenden Flusses Dee, der südlich von Aberdeen in die Nordsee mündet. Die Strecke wurde zwischen 1853 und 1866 erbaut. Nach der Jahrhundertwende bis Ende der 1920er Jahre hatte sie ihr höchstes Verkehrsaufkommen. An Wochentagen fuhren auf dem Vorortabschnitt zwischen Aberdeen und Culter teils mehr als 25 Zugpaare. 1966 legte British Railways die Strecke still und baute sie in den Folgejahren ab. Die Trasse wird heute überwiegend für den Deeside Way genutzt, einen regionalen Rad- und Wanderweg. Bekannt wurde die Deeside Line aufgrund der landschaftlichen Schönheit sowie der regelmäßigen Nutzung durch die britischen Monarchen.
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Das British Empire war die größte Kolonialmacht der Geschichte mit Kolonien auf allen bewohnten Kontinenten. Die von Großbritannien beherrschten Gebiete umfassten zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwas mehr als zwei Fünftel der von Land bedeckten Erdoberfläche mit einer Gesamtbevölkerung von 500 Millionen (rund ein Viertel aller Menschen). Dass Englisch heute die wichtigste Verkehrs- und Handelssprache der Welt ist, ist auf die einstige Bedeutung der Kolonialmacht zurückzuführen.
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Der FC Arsenal ist ein 1886 gegründeter Fußballverein aus London. Mit aktuell 13 englischen Meisterschaften und zehn FA-Pokalsiegen zählt der Klub zu den erfolgreichsten englischen Fußballvereinen und gehört zur Zeit neben Manchester United, dem FC Chelsea und dem FC Liverpool zu den „großen Vier“ der englischen Premier League. In den vergangenen 20 Jahren etablierte sich Arsenal zu einem der erfolgreichsten englischen Fußballvereine; so blieb die Mannschaft beim Gewinn des Doubles in der Ligasaison 2003/04 ungeschlagen. Zunehmende europäische Ambitionen unterstrich der Verein in der Spielzeit 2005/06, als Arsenal als erster Londoner Verein das Finale der Champions League erreichte.
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Hestercombe Gardens ist eine zum Hestercombe House gehörende Gartenanlage in der südwestenglischen Grafschaft Somerset. Die gesamte Gartenanlage umfasst drei einzelne Gärten aus unterschiedlichen Stilepochen. Überregionale Bedeutung hat der edwardianische Garten von Anfang des 20. Jahrhunderts, das erste gemeinsame Werk der Gärtnerin und Künstlerin Gertrude Jekyll und des Architekten Edwin Lutyens. Hestercombe Gardens zählt heute zu den wichtigsten denkmalgeschützten Gärten des 20. Jahrhunderts und befindet sich im Besitz des Hestercombe Garden Trusts.
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Die Hippocampus-Debatte war eine Kontroverse zwischen den britischen Biologen Richard Owen und Thomas Henry Huxley über die taxonomische Einordnung des Menschen in das Tierreich. Sie wurde im Sommer 1860 auf der Jahrestagung der British Association for the Advancement of Science in Oxford ausgelöst, als der bedeutendste britische Anatom Richard Owen erneut behauptete, dass sich der Mensch von den anderen Primaten durch bestimmte morphologische Besonderheiten im Gehirnaufbau unterscheide und er eine eigene Unterklasse in der Klasse der Säugetiere bilde. Der öffentliche Streit zwischen Owen und Huxley war ein wichtiger Schritt zur Anerkennung von Charles Darwins Evolutionstheorie und beschädigte Owens Ruf als Wissenschaftler nachhaltig.
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Die John Bull ist eine im 19. Jahrhundert in England gebaute Dampflokomotive. Die Lokomotive fuhr zum ersten Mal im Jahre 1831 und wurde im Jahre 1866 außer Dienst gestellt. Seit die Smithsonian Institution 1981 die mittlerweile 150 Jahre alte Lokomotive nochmals in Betrieb setzte, gilt sie als die älteste noch betriebsfähige Dampflokomotive der Welt. Heute befindet sich die John Bull im Smithsonians National Museum of American History in Washington D. C., und ein Replikat aus dem Jahre 1939 ist im Railroad Museum of Pennsylvania regelmäßig in Betrieb zu sehen.
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King Crimson ist eine englische Progressive-Rock-Gruppe, die am 13. Januar 1969 von Robert Fripp und Michael Giles gegründet wurde und bis heute in wechselnden Formationen – mit Fripp als Vordenker – besteht. Das Album In the Court of the Crimson King (1969) gilt als Meilenstein des Progressive Rock. Im Laufe ihres 40-jährigen Bestehens hat die Band immer wieder ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis gestellt, indem sie verschiedene, auch neu aufkommende Musikstile konstruktiv in ihr Musikkonzept einarbeitete. Sie zeigte sich dabei sehr experimentierfreudig und beharrte nicht auf erprobten „Erfolgsrezepten“.
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Das Leben des Brian ist eine Komödie der britischen Komikergruppe Monty Python aus dem Jahr 1979. Insbesondere christliche, aber auch jüdische Vereinigungen reagierten mit scharfen Protesten auf die Veröffentlichung. Die folgenden Aufführungsboykotte und -verbote in Ländern wie den USA, Großbritannien oder Norwegen fachten die Kontroverse um Meinungsfreiheit und Blasphemie weiter an. Obwohl der Vorwurf der Blasphemie von praktisch allen Seiten entkräftet wurde, gilt die Satire aufgrund ihrer rezeptionsgeschichtlichen Bedeutung nach wie vor als beispielhaft für verletzende Angriffe auf die Gefühle überzeugter Christen.
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Londinium, das heutige London, war die größte Stadt und Hauptstadt der römischen Provinz Britannien. Durch seine günstige Lage an der Themse, die wiederum einen guten Anschluss ans Meer und ins Hinterland bot, war Londinium auch ein bedeutendes Handelszentrum. Am Ende des dritten Jahrhunderts war es sogar Residenz des Gegenkaisers Carausius und damit Hauptstadt eines Sonderreiches in Britannien. Das große Forum im Zentrum der Stadt, der größte Bau seiner Art nördlich der Alpen, bezeugt die starke wirtschaftliche Position von Londinium.
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Die London Underground ist das älteste und längste U-Bahn-Netz der Welt. Der erste Streckenabschnitt wurde am 10. Januar 1863 als unterirdische, mit Dampflokomotiven befahrene Eisenbahn eröffnet. Der offizielle Name der U-Bahn lautet zwar London Underground, sie wird aber auch Tube (engl. Röhre, Rohr) genannt. Es verlaufen ungefähr 45 % des ganzen Netzes unterirdisch. Zurzeit gibt es 260 Stationen auf einer Gesamtstrecke von 402 km. Täglich benutzen durchschnittlich 3 Millionen Fahrgäste das Underground-System, an Spitzentagen bis zu 3,4 Millionen. Im Geschäftsjahr 2009/2010 wurden insgesamt 1,065 Milliarden Fahrten unternommen.
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Der March 701 ist ein britischer Formel-1-Rennwagen, der von March Engineering konstruiert und 1970 in elf Exemplaren gebaut wurde. Er war das am weitesten verbreitete Fahrzeug der Formel-1-Saison 1970. In diesem und im folgenden Jahr meldeten neun Rennställe insgesamt 13 Fahrer auf einem March 701 zu Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen, unter ihnen das Werksteam des Herstellers sowie die Tyrrell Racing Organisation. Daneben erschien der Wagen bei zahlreichen Formel-1-Rennen, die keinen Weltmeisterschaftsstatus hatten, sowie in weiteren Rennserien wie der Tasman-Serie und der Formel 5000. Der March 701 gewann drei seiner ersten vier Rennen, darunter einen Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft. Jackie Stewart, Formel-1-Weltmeister von 1969, bezeichnete den 701 als den am schwersten zu fahrenden Formel-1-Rennwagen seiner Karriere.
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Der britische Monarch ist das Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Bis zum Ende des Mittelalters regierten die britischen Monarchen als absolutistische Herrscher. Deren Macht wurde jedoch mit der Zeit immer mehr eingeschränkt, zuerst durch den Adel, danach im zunehmenden Maße durch das immer demokratischer werdende Parlament. Ab 1603 regierte der schottische Monarch in Personalunion auch über das Königreich England. Im Jahr 1707 wurden die Königreiche England und Schottland zum Vereinigten Königreich verschmolzen, das heute eine konstitutionelle Monarchie ist.
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Die North York Moors sind eine Hochebene in North Yorkshire im Nordosten Englands. Das 1436 km² große, südöstlich von Middlesbrough direkt an der Nordsee gelegene Gebiet erhebt sich etwa 300 bis 400 Meter über die nahezu auf Meeresniveau liegende Umgebung. Geprägt werden die Moors von den Dales genannten Flusstälern, die sich von Norden nach Süden ziehen. Seit 1952 sind die Moors als North York Moors National Park geschützt. Innerhalb Großbritanniens sind sie ein beliebtes Ferienziel, wozu unter anderem die bis zu 200 Meter hohen Kliffs an der Küste sowie zwei bekannte Fernwanderwege beitragen.
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Der Palace of Westminster ist ein monumentales, im neugotischen Stil errichtetes Gebäude in London, in dem das britische Parlament tagt. Der Palast befindet sich in der City of Westminster am Parliament Square, in unmittelbarer Nähe zu den Regierungsgebäuden an der Whitehall. Er wurde gemeinsam mit der Westminster Abbey und der St. Margaret’s Church von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der wohl bekannteste Teil des Palastes ist der Uhrenturm (Clock Tower) mit der Glocke Big Ben.
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Der Parliament Act ist ein Parlamentsgesetz des Vereinigten Königreichs vom 10. August 1911 (abgeändert 1949). Es beschneidet die Rechte des House of Lords im Parlament, indem es festlegt, dass es Gesetze, die vom House of Commons beschlossen wurden, nicht mehr aufheben oder beliebig lang hinauszögern kann. Damit bestätigt es das House of Commons als die oberste gesetzgebende Gewalt. Am 16. Dezember 1949 wurden die Rechte des House of Lords durch einige Änderungen im Parliament Act weiter eingeschränkt.
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Pink Floyd ist eine 1964 gegründete britische Rockband. Mit ihrer Musik und der klanglichen und visuellen Gestaltung ihrer Platten und Bühnenauftritte schuf sie, begleitet von großem kommerziellen Erfolg, einen unverwechselbaren und völlig neuartigen Stil. Weltweit wurden mehr als 300 Millionen Alben von Pink Floyd verkauft. Nach einem letzten gemeinsamen Auftritt im Jahr 2005 und dem Tod des Keyboarders Richard Wright 2008 sind zukünftige Aktivitäten der verbliebenen Mitglieder David Gilmour und Nick Mason als Pink Floyd weitgehend unwahrscheinlich.
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Rescued by Rover ist ein Film von Lewin Fitzhamon aus dem Jahr 1905. Der von Cecil Hepworth produzierte und vermarktete Film gilt als der erste Höhepunkt der britischen Filmgeschichte; die Geschichte des Collies Rover, der ein entführtes Baby rettet, fand zahlreiche Nachahmer und begründete das Genre der Tierspielfilme. Dank des innovativen Filmschnitts, der unter erzählerischen Gesichtspunkten gewählten Kameraführung und der Kombination von Außen- und kunstvoll beleuchteten Innenaufnahmen trug Rescued by Rover zur Entwicklung des Erzählkinos bei und beeinflusste Filmemacher wie D. W. Griffith.
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Rosehaugh House war ein Gutsanwesen nahe der Ortschaft Avoch in der schottischen Council Area Highland. Es umfasste ein Herrenhaus, Gärten, Parkanlagen, landwirtschaftliche Flächen sowie mehrere Außengebäude. Das Gut zählte zu den Besitztümern der regional vorherrschenden Mackenzies. Mit der Zahlungsunfähigkeit von James Mackenzie gelangte Rosehaugh in den 1860er Jahren in den Besitz von James Fletcher. Rosehaugh House galt nach den Erweiterungen und Umgestaltungen der Fletchers als Inbegriff der Architektur des ausklingenden Viktorianischen Zeitalters. Das Anwesen wurde 1959 abgebrochen. Erhalten sind heute lediglich Außenbauwerke, die schrittweise restauriert und vermietet werden. Insgesamt sind 15 der erhaltenen Außenbauwerke in den schottischen Denkmallisten als Denkmäler der Kategorien B oder C klassifiziert.
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Rugby Union, gemeinhin einfach Rugby oder Fünfzehner-Rugby genannt, ist ein Vollkontakt-Ballsport, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England entstand. Benannt ist er nach seinem Entstehungsort, der Rugby School in der Stadt Rugby. 1845 verfassten Schüler der Rugby School die ersten Regeln. Historisch war Rugby Union ein reiner Amateursport, aber 1995 fielen die Beschränkungen für die Bezahlung von Spielern, wodurch auf höchstem Niveau die professionelle Ära begann. Von England aus verbreitete sich Rugby Union über weite Teile der Welt. Es wird vor allem auf den Britischen Inseln, in Frankreich, Ozeanien, Südafrika, Argentinien, Nordamerika und Japan gespielt. Während die Briten den Sport in den Ländern des Empires verbreiteten, war in Kontinentaleuropa und weiten Teilen Afrikas besonders der französische Einfluss maßgebend. Die erste internationale Begegnung wurde 1871 in Edinburgh zwischen Schottland und England ausgetragen. Die seit 1987 ausgetragene Weltmeisterschaft findet alle vier Jahre statt und ist der wichtigste Wettbewerb.
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Scum (englisch für ‚Abschaum‘) ist das Debütalbum der britischen Grindcore-Band Napalm Death aus dem Jahre 1987. Es gilt als eines der bedeutendsten Alben dieses Genres. Die Aufnahmen zur A-Seite und zur B-Seite der Schallplatte, zwischen denen rund ein Jahr lag, fanden in unterschiedlichen Besetzungen statt. Als einziger Musiker wirkte Schlagzeuger Mick Harris an beiden Seiten mit. Durch die verschiedenen Besetzungen unterscheidet sich die Musik auf beiden Seiten im Gesang und in der Klangfarbe der E-Gitarren. Während sich die Lieder der A-Seite ausschließlich am Hardcore-Punk und Anarcho-Punk orientieren, kamen auf der B-Seite durch die tiefer gestimmten E-Gitarren für den Metal typische Elemente hinzu und der Gesang war stärker verfremdet. Von dem Album wurden im Jahr der Veröffentlichung mehr als 10.000 Einheiten verkauft und es erreichte Platz 8 der UK Indie Charts.
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Die Snookerweltmeisterschaft ermittelt alljährlich den Weltmeister im Profi-Snooker. Ausrichter des Turniers ist der Snooker-Weltverband WPBSA. Die höchsten Preisgelder und die meisten vergebenen Weltranglistenpunkte machen die Weltmeisterschaft zum wichtigsten und prestigeträchtigsten Turnier der Saison. Darüber hinaus ist sie ein Snookerturnier mit einer sehr langen Tradition, die WM wurde bereits 1927 zum ersten Mal ausgetragen. Seit 1977 findet die Endrunde ab Ende April für die Dauer von 17 Tagen im Crucible Theatre in Sheffield statt und bildet jeweils den Saisonabschluss der Main Tour. Amtierender Weltmeister ist der Engländer Ronnie O’Sullivan. Joe Davis aus England, der bis 1946 die ersten 15 WM-Titel in Folge gewann, ist Rekordweltmeister. Den Rekord der modernen Ära hält Stephen Hendry mit insgesamt sieben Titeln.
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Die Stockton and Darlington Railway war die erste öffentliche Eisenbahn, mit der zugleich auch Personen befördert wurden. Sie verband in Nordostengland die Ortschaften Bishop Auckland, Shildon, Darlington, Stockton-on-Tees und Port Darlington, das heutige Middlesbrough. Sie bestand von 1825 bis 1863 und ging danach im Netz größerer Eisenbahngesellschaften auf. Darüber hinaus hat sie für die Geschichte der Eisenbahn besondere Bedeutung, weil ihre auf den Fernwegen des Römischen Reichs basierende Gleis-Spurweite von 1435 mm in der Folge weltweit als Normalspur bei den meisten Bahnen Verbreitung fand.
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Sudeley Castle im englischen Gloucestershire ist ein Landschloss (English country house) im Tudorstil, dessen Wurzeln in das 10. Jahrhundert zurückgehen. Das Anwesen liegt rund einen Kilometer südöstlich der Ortschaft Winchcombe und etwa acht Kilometer nordöstlich von Cheltenham, am Westrand der Cotswolds Hills ca. 140 km west-nordwestlich von London sowie 65 km südlich von Birmingham. Mitte des 15. Jahrhunderts angelegt, erfolgten immer weitere Anbauten, bis das Anwesen im Jahr 1900 im Großen und Ganzen seine heutige Gestalt hatte: ein mehrflügeliges Hauptgebäude mit viktorianischem Aussehen, das von einem englischen Landschaftspark und neun Gärten umgeben ist. Sudeley Castle ist das einzige englische Schloss in Privatbesitz, auf dessen Gelände eine englische Königin begraben liegt. Das Hauptgebäude sowie Gärten, Kirche und diverse Nebengebäude stehen unter Denkmalschutz.
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Als Ternate-Manuskript wird ein mit „Ternate, Februar, 1858“ unterzeichnetes Manuskript von Alfred Russel Wallace bezeichnet, in dem er seine Überlegungen zu den Mechanismen der Evolution darlegte, die zur Entstehung und Erhaltung von Arten führen. Das von der Insel Ternate an Charles Darwin geschickte Manuskript sollte von Darwin begutachtet und an Charles Lyell weitergeleitet werden. Die im Manuskript niedergelegten Ideen von Wallace zwangen Darwin zu einer schnellen Veröffentlichung seiner eigenen Ideen über die Selektion und die biologische Divergenz, die dem „Ursprung der Arten“ zugrunde liegen.
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Die RMS Titanic war ein Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line. Sie war bei der Indienststellung am 2. April 1912 das größte Schiff der Welt. Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die Titanic am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr mit einem Eisberg und sank zwei Stunden und 40 Minuten nach dem Zusammenstoß im Nordatlantik. Trotz ausreichender Zeit zur Evakuierung starben – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an Rettungsbooten – zwischen 1490 und 1517 der über 2200 an Bord befindlichen Personen. Wegen der hohen Opferzahl zählt der Untergang der Titanic zu den großen Katastrophen der Seefahrt.
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Das Old Trafford ist ein Fußballstadion in England und die Heimspielstätte des Fußballvereins Manchester United. Es befindet sich in Trafford im Metropolitan County Greater Manchester, etwa dreieinhalb Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Manchester. Das Stadion ist nach dem Stadtteil Old Trafford benannt, in dem auch der Old Trafford Cricket Ground liegt. Mit einer Kapazität von 74.310 Zuschauern[1] ist das Old Trafford nach dem Wembley-Stadion in London das zweitgrößte Fußballstadion im Vereinigten Königreich.
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Useless ist ein Album des englischen Musikers T. V. Smith aus dem Jahr 2001, das einen Querschnitt seines musikalischen Werkes seit 1977 bietet. Fast alle Titel wurden ursprünglich von Smiths ehemaligen Gruppen The Adverts und Cheap oder von ihm als Solist veröffentlicht, jedoch gemeinsam mit der Düsseldorfer Band Die Toten Hosen für diese Produktion neu eingespielt. Smith beschäftigt sich in seinen Liedern mit den sozialen Umständen und den politischen Gedanken des „kleinen Mannes“, benennt was ihn stört deutlich beim Namen, verwendet jedoch auch Metaphern und Wortspiele.
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Watkin’s Tower (auch Wembley Tower) ist ein unvollendetes Turmbauvorhaben in London, das nach seinem Bauherrn Sir Edward Watkin benannt wurde. Der in den Jahren 1892–1894 nach dem Vorbild des Eiffelturms errichtete, 47 Meter hohe Turmstumpf wurde infolge von finanziellen und baulichen Schwierigkeiten 1907 abgerissen. Das unfertige Bauwerk war für wenige Jahre dem Publikumsverkehr geöffnet. Geplant war eine Höhe von 350,5 Metern, womit der Turm bei Fertigstellung das höchste Bauwerk der Erde gewesen wäre. Auf dem Baugrund der Fundamente des ehemaligen Watkin’s Tower wurde 1922/1923 das Wembley-Stadion errichtet.
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Die Waverley Line ist eine Eisenbahnstrecke in Schottland. Sie verläuft von Edinburgh durch die Scottish Borders nach Carlisle im äußersten Nordwesten Englands. Erbaut wurde die Strecke zwischen 1849 und 1862 von der North British Railway. Ihren Namen erhielt sie nach Sir Walter Scotts Roman Waverley. Ab 1921 wurde sie von der London and North Eastern Railway betrieben, ab 1948 von British Railways. Im Zuge der umfangreichen Streckenstilllegungen während der als Beeching Axe bekannten Umstrukturierung des britischen Eisenbahnnetzes in den 1960er Jahren wurde die Strecke trotz erheblicher öffentlicher Proteste stillgelegt. Das Schottische Parlament beschloss 2006 den Wiederaufbau des nördlichen Abschnitts von Edinburgh bis Tweedbank. Die Eröffnung der neuen Borders Railway soll am 6. September 2015 erfolgen.
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