Postume Ehrungen von Arthur Schnitzler
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Arthur Schnitzler (1862–1931) starb als einer der erfolgreichsten Dramatiker und Schriftsteller seiner Zeit. Als jüdischer Autor war er in der Zeit des Nationalsozialismus verpönt und erst in der Nachkriegszeit setzte eine langsame Institutionalisierung zum Klassiker ein.[1] Heute erinnern mehrere Orte im deutschsprachigen Raum mit Straßenbenennungen und Gedenktafeln an ihn.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/45/Arthur_Schnitzler%2C_B%C3%BCste_von_S%C3%A1ndor_Jaray.jpg/220px-Arthur_Schnitzler%2C_B%C3%BCste_von_S%C3%A1ndor_Jaray.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d0/Strassenschild_Arthur-Schnitzler-Platz_in_Wien_%28Detail%29.jpg/220px-Strassenschild_Arthur-Schnitzler-Platz_in_Wien_%28Detail%29.jpg)
Denkmäler
Bearbeiten- 1971 wurde eine Schnitzler-Büste von Sandor Jaray im Burgtheater in Wien enthüllt. 48° 14′ 2,6″ N, 16° 20′ 3,9″ O
Büste von Paul Peschke im Türkenschanzpark
Straßen, Plätze und Gebäude
BearbeitenGebäude
BearbeitenArthur-Schnitzler-Hof, Wien
Parks und Plätze
BearbeitenArthur-Schnitzler-Park, Baden bei Wien - 6. Mai 2017: Einem Gemeinderatsbeschluss vom September 2016 folgend wird im 7. Wiener Gemeindebezirk, Neubau, der Vorplatz des Volkstheaters zwischen Burggasse, Museumstraße und Neustiftgasse „Arthur-Schnitzler-Platz“ benannt.[4][5] Das Theater verwendet nun die Adresse 1070 Wien, Arthur-Schnitzler-Platz 1. 48° 12′ 19,3″ N, 16° 21′ 23,5″ O (Davor gab es zwar Straßenbenennungen in Wien für die anderen literarischen Proponenten der Wiener Moderne Richard Beer-Hofmann, Hugo von Hofmannsthal, Peter Altenberg und Karl Kraus aber eben keine für Schnitzler.)
Straßen, Gasse und Wege
Bearbeiten- Amstetten: Arthur-Schnitzler-Straße 48° 6′ 42,2″ N, 14° 53′ 0,1″ O
- Graz: Arthur-Schnitzler-Gasse 47° 6′ 45,4″ N, 15° 25′ 39,2″ O
- Graz (Andritz): Arthur-Schnitzler-Gasse 47° 6′ 44,9″ N, 15° 25′ 41,1″ O
- Neunkirchen (Niederösterreich): Arthur-Schnitzler-Gasse 47° 44′ 0,7″ N, 16° 5′ 0,7″ O
- Salzburg-Aigen: Arthur-Schnitzler-Straße 47° 47′ 10,6″ N, 13° 4′ 57,4″ O
- St. Pölten: Arthur-Schnitzler-Straße 48° 10′ 10,9″ N, 15° 36′ 34,7″ O
- Tel Aviv: שניצלר Shnitzler Arthur st. 32° 3′ 16,8″ N, 34° 45′ 49,8″ O
- Timelkam: Arthur-Schnitzler-Straße 47° 59′ 50,7″ N, 13° 36′ 20,7″ O
- Lutherstadt Wittenberg: Arthur-Schnitzler-Straße 51° 53′ 12,6″ N, 12° 40′ 9,1″ O
- Lutherstadt Wittenberg: Arthur-Schnitzler-Weg 51° 53′ 11,9″ N, 12° 40′ 17,9″ O
Gedenktafeln (so nicht anders vermerkt, in Wien)
BearbeitenWien18 Sternwartestraße 71 Wien-Akademisches Gymnasium - Anlässlich des Erscheinens des Briefwechsels von Schnitzler mit Olga Waissnix im Herbst 1970 hätte auch an ihrem Wohn- und Arbeitsort, dem Thalhof (Reichenau an der Rax), eine Tafel angebracht werden. Das wurde aber von Seiten der Familie abgelehnt.[6]
Tafel am Geburtshaus Tafel in der Allgemeinen Poliklinik (1981) Gedenktafel für Arthur Schnitzler am ehemaligen Hotel Kaiserhof in Bad Ischl - Er wurde am 23. Oktober 1931[9] auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Alten Israelitischen Abteilung, Tor 1, bestattet. Mit ihm ist sein Sohn Heinrich Schnitzler beerdigt.
Ausstellungen
Bearbeiten- 29. Mai – 24. Juni 1962: Arthur Schnitzler 1862–1962. Leben - Werk - Schicksal. Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste Wien. Veranstaltet vom Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung. Gestaltet von der Wiener Stadtbibliothek unter Mitarbeit von Karl Gladt zusammengestellt von Ferdinand Wernigg.[10]
- 11. Mai – 28. Juni 1981: Arthur Schnitzler (1862–1931). Ausstellung der Wiener Festwochen 1981, Österreichische Länderbank, Freyung, 1010 Wien.[11]
- 11. Mai – 30. Juni 2000: „Sicherheit ist nirgends“. Das Tagebuch des Arthur Schnitzler. Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchiv Marbach in Verbindung mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Magistrat der Stadt Wien im Palais Palffy.[12]
- 1. Juli – 12. August 2001: dasselbe, Literaturhaus Berlin[13]
- 17. bis 9. Dezember 2001: dasselbe, Deutsches Literaturarchiv Marbach[13]
- seit Juli 2001: Gedenkraum im Bezirksmuseum Alsergrund[13]
- 12. Oktober 2006 – 21. Januar 2007: Affairen und Affekte. Kuratiert von Evelyne Polt-Heinzl und Gisela Steinlechner. Theatermuseum (Wien)[14]
- 3. Mai bis 17. Juni 2007: dasselbe, Bratislava[13]
- 1. September – 28. Oktober 2007: dasselbe, Literaturhaus Berlin[13]
- 14. November 2007 – 13. April 2008: Arthur Schnitzler – Amori e affetti, Triest[15]
- 25. Juni bis 22. August 2008: Affairen und Affekte, wie oben, Stifterhaus, Linz[13]
- 20. Juni – 2. September 2012: Affairen und Affekte. Zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler. Erweiterte Ausgabe der vorigen Ausstellung, Museum Strauhof.[16]
Ausstellungskataloge
Bearbeiten- Arthur Schnitzler (1862–1931). Materialien zur Ausstellung der Wiener Festwochen 1981. Hg. Arthur Schnitzler-Institut, zusammengestellt von Peter Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik, Walter Ruprechter, Reinhard Urbach. Wien 1981.
- »Sicherheit ist nirgends«. Das Tagebuch von Arthur Schnitzler. Bearbeitet von Ulrich v. Bülow. Marbacher Magazin 93/2001, S. 27. (für die Ausstellungen im Palais Palffy Wien (Mai/Juni 2000) und im Schiller-Nationalmuseum)
- Evelyne Polt-Heinzl und Gisela Steinlechner (Hrsg.innen): Arthur Schnitzler. Affairen und Affekte. Wien: Christian Brandstätter-Verlag / Österreichisches Theatermuseum 2006, ISBN 978-3-902510-58-7
Sonstige Würdigungen
Bearbeiten- Schnitzlers 125. Geburtstag wurde von der Österreichischen Post 1987 mit einer Sondermarke gefeiert. Der Nennwert betrug sechs Schilling. Die Zeichnung von Schnitzler stammte von Otto Zeiller (1913–1988), die grafische Ausführung stammte von Wolfgang Seidel (geboren 1946).[17]
- 1995 wurde anlässlich des EU-Beitritts Österreich eine Goldmünzenserie aus 24 Teilen produziert, bei der eine Münze Schnitzler gewidmet war. Die Auflage betrug 1.000 Stück, der Durchmesser 40 mm, das Gewicht der einzelnen Münzen 27 Gramm. Die Rückseite war für die ganze Serie gleich und zeigte zum Text „Servus Austria“ eine Trompete, ein Streichinstrument und florale Ranken.[18] Die angegebene Währung von „Österreich Ecu“ ist insofern besonders, als die gemeinsame Währung der Europäischen Union, die dann wenige Jahre später eingeführt wurde, nicht mehr so hieß, sondern Euro.
- 2001 wurde im Bezirksmuseum Alsergrund ein Schnitzler-Memorial eröffnet.[19]
- Seit 2002 wird von der Arthur-Schnitzler-Gesellschaft alle vier Jahre der Arthur-Schnitzler-Preis vergeben. Dieser wird vom österreichischen Unterrichtsministerium und der Kulturabteilung der Stadt Wien mit 10.000 Euro dotiert.
- 2012 wurde in Baden bei Wien ein „Badener Silbertaler“ produziert, der auf der einen Seite Schnitzler im Halbprofil zeigt, im Hintergrund die Villa Hahn. Dazu sind die beiden in Baden spielenden Werke im Schriftzug genannt: Spiel im Morgengrauen und Das weite Land. Die Silbermünze kostete 42 € und hatte eine Auflage von 750 Stück.[20][21]
- Ab dem 20. Oktober 2021 wurde von der Österreichischen Post eine Sonderbriefmarke ausgegeben, die an die erste Aufführung von Reigen in Wien am 1. Februar 1921 erinnern sollte. Die Auflage betrug 360.000 Stück, der Nennwert 0,85 €.[22]
- Im Romdalsmuseet in Molde wurde im Sommer 2023 eine von Julia Ilgner betreute Schautafel zu Schnitzlers Skandinavienreise 1896 aufgehängt.[23][24]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vgl. etwa Reinhard Urbach: Einen Jux wollt er sich machen? Die Presse, 24. Mai 2014
- ↑ Schnitzlerdenkmal im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Arthur Schnitzler Park Baden
- ↑ Arthur-Schnitzler-Platz im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Endlich ein Platz für Arthur Schnitzler. In: Wiener Bezirkszeitung Neubau, 27. April 2017, S. 20
- ↑ a b c Gedenktafel: Arthur Schnitzler | OGFL | Blog. 23. August 2022, abgerufen am 31. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Gedenktafel: Altenberg, Beer-Hofmann, Hofmannsthal, Schnitzler | OGFL | Blog. 1. Juli 2022, abgerufen am 31. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Ischler Heimatverein: Arthur Schnitzler Gedenktafel - Ischler Heimatverein. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
- ↑ Das Begräbnis Schnitzlers. In: Die Neue Zeitung, 24. Oktober 1931, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15190577. Abgerufen am 23. Oktober 2023 (englisch).
- ↑ Arthur-Schnitzler-Institut, Zusammenstellung: Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik, Walter Ruprechter, Reinhard Urbach (Hrsg.): Arthur Schnitzler (1862–1931). Materialien zur Ausstellung der Wiener Festwochen 1981. 1. Auflage. Wien 1981.
- ↑ ÖNB Digital - OpenSeadragon Image Viewer. Abgerufen am 16. Oktober 2023.
- ↑ a b c d e f Literaturhaus Wien: Schnitzler Arthur. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- ↑ Arthur Schnitzler Affairen und Affekte. Abgerufen am 17. Oktober 2023 (englisch).
- ↑ Vienna accusa Trieste: censurata la mostra su Arthur Schnitzler. 22. März 2008, abgerufen am 23. Oktober 2023 (italienisch).
- ↑ kultur-online - Arthur Schnitzler - Affairen und Affekte. 27. August 2012, abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ Reinhard Urbach: Arthur Schnitzler und seine Abbilder. In: Achim Aurnhammer, Dieter Martin (Hrsg.): Arthur Schnitzler und die bildende Kunst. Ergon, Baden-Baden 2021, S. 40–41.
- ↑ ECU - Servus Europa, Austria. Abgerufen am 5. Oktober 2023 (englisch).
- ↑ Wilhelm Urbanek: „...er war und ist und bleibt ein Urwiener“ Das Schnitzler-Memorial im Bezirksmuseum Alsergrund. In: museum.highway.co.at. 2001, archiviert vom am 21. April 2010; abgerufen am 10. Oktober 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Baden versilbert. 17. September 2012, abgerufen am 5. Oktober 2023.
- ↑ Bleibendes Andenken an Baden. 12. September 2012, abgerufen am 5. Oktober 2023.
- ↑ Sondermarke 100 Jahre Schnitzlers „Reigen“ in Wien - PostAG. Abgerufen am 5. Oktober 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Julia Ilgner: Schriften- und Vortragsverzeichnis. 1. Juni 2023, abgerufen am 10. Oktober 2023.
- ↑ Kafé-utstilling: Norsk Tysk kulturutveksling på 1900-tallet. Abgerufen am 10. Oktober 2023 (norwegisch).