Potulice (Złotów)

Dorf in Polen

Potulice (deutsch Pottlitz) ist ein Dorf in der Gmina (Landgemeinde) Lipka (Linde) im Powiat Złotowski (Flatower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 170 Kilometer östlich von Stettin, 17 Kilometer nordöstlich der Stadt Złotów (Flatow) und sieben Kilometer nördlich des Dorfs Zakrzewo.

Geschichte

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Pottlitz nordöstlich der Stadt Flatow auf einer Landkarte von 1806

Ältere Ortsbezeichnungen sind Pothulycz (1479) und Potulice.[1] Die Ortschaft gehörte früher zum Güter-Komplex der Herrschaft Flatow.

Besitzerin der Flatower Güter war am Anfang des 17. Jahrhunderts die Familie Potulicki, die sich auf dem Vorwerk Flatow ein neues Schloss erbaute. 1619 besaß Johannes Potulicki die Herrschaft, 1642 wird Siegesmund Grudzinski und 1650 Andreas Carl Grudzinski als ihr Eigentümer genannt, 1688 Matthias Działiński und 1714 Joseph Działiński. Die Familie Działiński ließ die Flatower Güter 1772 von dem ehemaligen sächsischen Obristen Friedrich Wilhelm Freiherr von Mehling verwalten, der mit August II. nach Polen gekommen war, im Schloss zu Pottlitz wohnte und später als Generalpächter des Güter-Komplexes fungierte. Die Gebühr für eine Dreijahrespacht hatte für ihn 45.000 Taler betragen.[2] 1783 war Grundherr der Güter der Kriegs- und Domänenrat von Fahrenheid zu Königsberg i. Pr.[3] 1798 kaufte der Ritterschaftsrat von Gebhardt die Herrschaft Flatow.[4] Am 1. Juli 1820 gingen die Flatower Güter in den Privatbesitz des preußischen Königshauses über.[5] König Friedrich Wilhelm III. schenkte die Flatower Güter seinem dritten Sohn, dem Prinzen Carl von Preußen, von dem sie Prinz Friedrich Karl von Preußen, und von diesem, Prinz Friedrich Leopold von Preußen erbte.[4]

Im Jahr 1896 war Prinz Friedrich Leopold von Preußen Eigentümer des Gutsbezirks Pottlitz, der ihn von dem Administrator Westphal verwalten ließ.[6]

Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Guts Pottlitz 1175 Hektar, und 1925 wohnten im Gutsbezirk 373 Personen.[7]

Um 1930 war das Gemeindegebiet von Pottlitz 22,4 Quadratkilometer groß. Innerhalb der Gemeindegrenze standen insgesamt 64 bewohnte Wohnhäuser an sieben verschiedenen Wohnplätzen:[8]

  1. Forsthaus Pottlitz
  2. Gut Pottlitz
  3. Neu Pottlitz
  4. Pottlitz
  5. Vorwerk Baumgarten
  6. Vorwerk Torfblotte
  7. Ziegelei

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Pottlitz zum Landkreis Flatow, bis 1939 zum Regierungsbezirk Marienwerder, danach zum Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Pottlitz war Sitz des Amtsbezirks Pottlitz.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Das Dorf Pottlitz wurde anschließend seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die einheimische Bevölkerung wurde in der darauf folgenden Zeit von der polnischen Administration aus Pottlitz vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1766 216 [9]
1783 adliges Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Kirche, 24 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[10]
1818 303 königliches Dorf[11]
1852 572 Dorf,[12] nach anderen Angaben 530 Einwohner[9]
1864 582 Dorf mit Gut (im Kommunalverbund miteinander), darunter 148 Evangelische und 303 Katholiken[13]
1910 235 am 1. Dezember, davon 102 Evangelische und 133 Katholiken; kein Einwohner mit polnischer Muttersprache[14]
1925 609 darunter 410 Evangelische und 199 Katholiken[8]
1933 516 [15]
1939 538 [15]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Königsdorf.[16][17]

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Pottlitz, Dorf und Domäne, Kreis Flatow, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Pottlitz (meyersgaz.org).
  • Manfred Vollack: Das Flatower Land. Ein Bildband unserer grenzmärkischen Heimat. Heimatkreisausschuss für den Kreis Flatow, Gifhorn 1989.
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow. In seinen gesammten Beziehungen dargestellt. Lambeck, Thorn 1867, S. 279 (books.google.de).
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Fußnoten

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  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow. In seinen gesammten Beziehungen dargestellt. Lambeck, Thorn 1867, S. 279 (books.google.de).
  2. Rolf Straubel: Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2010, S. 389 (books.google.de).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen, Band 2, Marienwerder 1789, Teil I, S. 104–105 (books.google.de).
  4. a b Fürst Blücher im Kreise Flatow, Rubrik Kleine Mitteilungen, in: Der Bär – Illustrirte Wochenschrift für die Geschichte Berlin's und der Mark, XIX. Jahrgang, No. 17, Berlin, 21. Januar 1893, S. 203–204 (books.google.de).
  5. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, 1867, ebenda, S. 245–247 (books.google.de).
  6. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 178, linke Spalte (books.google.de).
  7. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 405 (books.google.de).
  8. a b Die Gemeinde Pottlitz im ehemaligen Kreis Flatow in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft)
  9. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow. In seinen gesammten Beziehungen. Thorm 1867, S. 299 (books.google.de).
  10. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 179 (books.google.de).
  11. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 74, Ziffer 2660 (books.google.de).
  12. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 481 (books.google.de)
  13. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschafts-Verzeichnis: Kreis Flatow, S. 10–11, Ziffer 148–152 (books.google.de).
  14. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 4. Kreis Flatow, S. 20–21, Ziffer 77 (books.google.de).
  15. a b Michael Rademacher: Flatow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  16. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 488 (books.google.de).
  17. Königliches Konsistorium der Provinz Westpreußen (Hrsg.): Pfarr-Almanach der Provinz Westpreußen, Danzig 1897, S. 60 (books.google.de)

Koordinaten: 53° 27′ 53″ N, 17° 10′ 15″ O