Der Praga D ist ein Flugmotor des tschechoslowakischen Herstellers Praga aus dem Jahr 1938. Er ist eine leistungsgesteigerte Weiterentwicklung des Praga B-2 von 1936. Obwohl er noch vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden war, erlebte er seine größte Verbreitung erst nach dessen Ende im Zuge des Wiederaufbaus der Luftfahrtindustrie des Landes. Eingesetzt wurde er vorrangig in Sportflugzeugen. Es existierte mit dem Praga DH jedoch auch eine Ausführung für Hubschrauber.

Praga D

Der Praga D ist ein luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Boxermotor mit paarweise angeordneten gegenüberliegenden Zylindern. Die Zylinder bestehen aus Stahl und sind mit jeweils zwei Ventilen ausgestattet. Die Köpfe sind je Paar gemeinsam verbolzt und aus Aluminium gefertigt. Die vierfach gekröpfte Kurbelwelle läuft in drei Rollen- und einem Kugellager, die Nockenwelle in Lagern aus Bronze. Das Kurbelgehäuse besteht aus Leichtmetall und dient gleichzeitig als Ölbehälter. Die Ausführung DR ist zusätzlich mit einem Untersetzungsgetriebe mit Innenverzahnung und stromlinienförmigem Kurbelgehäuse ausgestattet.

Einsatz (Auswahl)

Bearbeiten

Technische Daten

Bearbeiten
 
Vorder- und Seitenansicht
Kenngröße Praga D[1] Praga DR[2]
Getriebe-Untersetzung keine 1,33:1
Höhe 0,58 m 0,4 m
Durchmesser 0,81 m
Bohrung 95,0 mm
Hub 100,0 mm
Durchmesser 1260 mm
Hubraum 2,84 l
Verdichtung 5,72 6,7
Beste Nennleistung
in Bodennähe
60 PS (44 kW) bei 2410/min 78 PS (57 kW) bei 2880/min
Beste Volleistung
in Bodennähe
79 PS (58 kW) bei 2610/min 90 PS (66 kW) bei 3000/min
Trockengewicht 65 kg 74 kg
Leistungsgewicht 0,82 kg/PS k. A.
Hubraumleistung 27,8 PS/l k. A.
Kraftstoffverbrauch 14,7 kg/h 18,7 kg/h
Schmierstoffverbrauch 0,5 kg/h bei 60 PS 0,7 kg/h bei 78 PS
Oktanzahl k. A. 84

Literatur

Bearbeiten
  • Werner von Langsdorff: Handbuch der Luftfahrt. Jahrgang 1939. 2., unveränderte Auflage. J. F. Lehmann, München 1937, S. 531.
Bearbeiten
Commons: Praga D – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. von Langsdorff, Seite 561
  2. von Langsdorff, Seite 562