Prameny (deutsch Sangerberg, früher auch Songerberg) ist eine Gemeinde in der Region Karlsbad (Tschechien).

Prameny
Wappen von Prameny
Prameny (Tschechien)
Prameny (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Fläche: 2460,5693[1] ha
Geographische Lage: 50° 3′ N, 12° 44′ OKoordinaten: 50° 2′ 56″ N, 12° 43′ 36″ O
Höhe: 725 m n.m.
Einwohner: 127 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 353 01
Kfz-Kennzeichen: K
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Michala Málková (Stand: 2018)
Adresse: Prameny 32
353 01 Prameny
Gemeindenummer: 539538
Website: pramenyobec.cz
Lage von Prameny im Bezirk Cheb

Geographische Lage

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Die Ortschaft liegt in Westböhmen, 723 m. ü. M. im Hochplateau des Kaiserwaldes, acht Kilometer nördlich von Marienbad.

Geschichte

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Johannes-Nepomuk-Statue
 
Rathaus der Gemeinde

1357 wurde das Dorf erstmals erwähnt, als drei Bergsiedlungen zusammengelegt wurden und Boresch V. von Riesenburg und Petschau den Unterhalt eines Pfarrers der Kirche übernahm.

Lange Zeit erfreute sich die Gemeinde mit ihren mineralischen Quellen großer Beliebtheit als Kurort. Sangerberg gehörte ab 1850 zum Gerichtsbezirk Petschau und wurde 1888 dem Gerichtsbezirk Marienbad angegliedert. Im Jahre 1873 hatte Bad Sangerberg 2400 Einwohner.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Sangerberg 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens kam der Ort 1938 im Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Marienbad, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der überwiegend deutschen Bevölkerung wurde der Ort wieder ausgesiedelt und der Truppenübungsplatz Prameny angelegt. Nach dessen Auflösung begann die Wiederbesiedlung des Ortes.

Nach 1989 überschuldete sich die Gemeinde durch den Kauf von Wohnungen aus dem Grundstücksfonds, die Durchführung mehrerer Probebohrungen und den Kauf von Grundstücken für die Errichtung einer Brunnenanlage und eines Kurbades. Der Erlös aus dem Verkauf von Mineralwasser war mit jährlich 19 Millionen Kronen (756.339,32 Euro) prognostiziert. Infolge von Protesten von Naturschützern und einer Bürgervereinigung scheiterte das Projekt und die Investoren zogen sich zurück, sodass die Gemeinde mit 31 Millionen Kronen (1.234.027,31 Euro) verschuldet blieb. Wegen Überschuldung erfolgte eine Sperrung des Gemeindevermögens. Bei den im Januar 2009 erfolgten Neuwahlen wurde der langjährige Bürgermeister Václav Brenner, der den Bau bis zum Ende durchsetzen wollte, knapp wiedergewählt. Die Gemeindevertretung bestand hälftig aus Mitgliedern der von Brenner angeführten Wählervereinigung Sdružení nezávislých kandidátů und der Wählervereinigung SNK Prameny bez dluhů (Prameny ohne Schulden). Diese löste sich bereits nach zwei Monaten auf. Wenig später erkrankte der Bürgermeister und war ein halbes Jahr dienstunfähig. Die für den 12. Dezember 2009 festgelegte Neuwahl der Gemeindevertretung und des Bürgermeisters konnte nicht durchgeführt werden, da sich kein einziger Kandidat bereitfand. Am 13. Dezember wurde für Prameny ein Amtsverweser eingesetzt. Dieser leitete die Zwangsversteigerung der kommunalen Wohnhäuser, des Kindergartens, des ehemaligen Rathauses und des weiteren Kommunalvermögens ein.[3]

Einwohnerentwicklung

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Bis 1945 war Sangerberg überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1785 0 k. A. 200 Häuser,[4] Ortsteil Klein-Sangerberg mit Sauerbrunnen hat acht Häuser[5]
1847 1310 in 148 Häusern[6]
1857 2234 am 31. Oktober[7]
1900 1947 deutsche Einwohner[8]
1921 1381 davon 1365 deutsche Einwohner[9]
1930 1527 [10]
1939 1421 [10]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1950 1961 1970 1980 1991 2001 2011
Einwohner 300 181 271 232 135 144 109

Sehenswürdigkeiten

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  • Feste Kaiserruhe, archäologische Ausgrabungsstätte

Persönlichkeiten

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Commons: Prameny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://www.uir.cz/obec/539538/Prameny
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. http://www.ct24.cz/regionalni/84523-o-starostovani-v-zadluzenych-pramenech-nikdo-nestoji/
  4. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 3: Prachiner Kreis, Prag 1786, Vorspann: Nachtrag zur Herrschaft Petschau im Ellbogner Kreis.
  5. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 9: Pilsner Kreis, Prag 1788, S. 196, Ziffer 24.
  6. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 15: Elbogner Kreis, Prag 1847, S. 227, Ziffer 7).
  7. Statistische Übersichten über die Bevölkerung und den Viehstand in Österreich. Wien 1859, S. 41, linke Spalte.
  8. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 17, Leipzig und Wien 1909, S. 549.
  9. Genealogie-Netz Sudetenland
  10. a b Michael Rademacher: Landkreis Marienbad. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.