Propanil
Propanil ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäureamide und organischen Chlorverbindungen, ein so genanntes Anilid.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Propanil | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C9H9Cl2NO | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
brauner Feststoff mit charakteristischem Geruch[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 218,18 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,41 g·cm−3 (22 °C)[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Geschichte
BearbeitenPropanil wurde 1962 von der Firma Rohm and Haas auf den Markt gebracht.[4] Ein Patentanspruch von Monsanto wurde in dem Verfahren Monsanto Co. v. Rohm and Haas Co. abgelehnt.
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenPropanil kann durch viele der üblichen organischen Syntheseverfahren zur Herstellung von Amiden gewonnen werden.[2] Industriell wird es ausgehend von o-Dichlorbenzol gewonnen, welches nitriert, hydriert und mit Propionylchlorid verestert wird.
Eigenschaften
BearbeitenPropanil ist stabil in Emulsionskonzentraten, hydrolysiert aber in sauren und alkalischen Medien zu 3,4-Dichloranilin und Propionsäure.[2]
Verwendung
BearbeitenPropanil wird als Herbizid zur Kontrolle von zweikeimblättrigen Unkräutern und Gräsern im Reisanbau verwendet, wobei deren Photosystem II gehemmt wird (Reis metabolisiert Propanil schnell und ist dadurch unempfindlich).[4] In den USA gehört es zu den am häufigsten verwendeten Herbiziden (2011: 2000 t pro Jahr).
Zulassung
BearbeitenIn der EU wurde die Zulassung im September 2008 zurückgezogen.[5] Folglich sind in den Staaten der EU und auch in der Schweiz keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[6]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Propanil in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c Poisons Information Monograph (PIM) für Propanil, abgerufen am 9. Dezember 2014.
- ↑ Eintrag zu Propanil im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Robert E. Hoagland, J. K. Norsworthy, F. Carey, R. E. Talbert: Metabolically based resistance to the herbicide propanil in Echinochloa species. In: Weed Science. Band 52, Nr. 3, Juni 2004, S. 475–486, doi:10.1614/WS-03-039R.
- ↑ Entscheidung 2008/769/EG der Kommission vom 30. September 2008 (PDF) über die Nichtaufnahme von Propanil in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff (PDF; 51 kB).
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Propanil in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 27. März 2016.