Bei den bayerischen Pw3ü Bay 01 / Pw3i Bay 01/21 / Pw3i Bay 01/21a handelt es sich um dreiachsige Packwagen für den Einsatz in Personenzügen nach dem Blatt 227 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen.

Pw3ü Bay 01
Pw3i Bay 01/21
Pw3i Bay 01/21a
Nummerierung: 16 496 bis 16 500
17 707 - 17 711
Anzahl: 10
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1901 bis 1904
Ausmusterung: < 1962
Gattung: Pw3ü
Pw3i
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 13.475 mm
Länge: 12.375 mm
Höhe: 4.128 mm
Breite: 3.050 mm
Fester Radstand: 4.625 mm
Gesamtradstand: 9.250 mm
Leermasse: 18,5 t
Bremse: Handspindelbremse
Wsbr
Ahbr
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 4
Fußbodenhöhe: 1292 mm
ein Hundeabteil und zwei Zollabteile
Zeichnung zu Pw3ü Bay 01

Beschaffung

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Für den Einsatz in schnelllaufenden Zügen (Eil- und D-Zügen) wurden adäquate Gepäckwagen benötigt. So beschaffte die KBayStsB zwischen 1901 und 1904 weitere 10 dreiachsige Wagen in zwei Baulosen, die dem Vorgängertyp nach Blatt 226 entsprachen. Sie waren für den grenzüberschreitenden Einsatz nach Österreich und/oder der Schweiz ausgestattet. Die anfänglich vorhandenen Faltenbälge für die Übergänge wurde bis spätestens 1935 entfernt und die Wagen erhielten geänderte Gattungsbezeichnungen.

Verbleib

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Insgesamt zwei Wagen mussten als Reparationsleistungen 1919 abgegeben werden. Insgesamt drei Wagen kamen noch zur DB und wurden dort bis 1962 ausgemustert.

Konstruktive Merkmale

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Untergestell

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Der Rahmen der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen ursprünglich 2-fach geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm und 360 mm für die Pufferteller. Diese wurde später durch Hülsenpuffer ersetzt.

Laufwerk

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Die Wagen hatten aus Blechen und Winkeln genietete Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Die mittlere Achse hatte ein seitliches Spiel und war teilweise ebenfalls gebremst. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper. Für den internationalen Einsatz hatten die Wagen neben der Westinghouse-Luftdruckbremse teilweise auch Saugluftbremsen des Systems Hardy. Zusätzlich gab es noch eine Handspindelbremse, die auch von der Kanzel des Dienstraums aus bedient werden konnte.

Wagenkasten

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Der Rahmen des Wagenkastens bestand aus einem hölzernen Ständerwerk, welches durch stählerne Zugbänder versteift wurde. Die Wände waren außen mit Blechen und innen mit Holz verkleidet. Die Seiten- und die Stirnwände waren gerade, die Einstiegstüren eingerückt. Der Wagenkasten war in ein Dienstabteil, ein abgeschlossenes Zollabteil mit Seitengang sowie einem großen Gepäckraum mit Hundebox unterteilt. Das flache Tonnendach war über dem Dienstraum mit einer aufgesetzten Kanzel versehen, die dem Zugführer als Beobachtungskanzel diente. Über den Einstiegstüren waren die Dächer ausgespart. Die Wagenübergänge an den Stirnseiten waren durch Faltenbälge gesichert. Zum schnellen Be- und Entladen gab es je eine 1.500 mm breite Schiebetüre, die auf Rollen stand und mit Kopfstangen geführt wurde.

Ausstattung

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Neben einem Dienstabteil mit Zugführerkanzel und Abort gab es einen großen Laderaum mit einem integrierten, abschließbaren Zollabteil. Diese wurden bei der Umbauaktion 1921 teilweise entfernt. Bei allen Wagen gab es noch eine Hundebox.

Beleuchtet wurden die Wagen mit Gasleuchten. Die zur Versorgung dienenden Behälter waren in Längsrichtung unter dem Wagenkasten angebracht. In den 1930er Jahren erfolgte ein Umbau auf elektrische Beleuchtung. Die Beheizung erfolgte mit Dampf. Zur Belüftung gab es statische Lüfter auf dem Dach.

Wagennummern

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Die Daten sind dem diversen Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, so wie im Literaturverzeichnis aufgeführt, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche
Gattungszeichen
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
An-
zahl
ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
LüP
(mm)
Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Sig-
nal-
hlt.
Bemerkung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
227
1913
P3ü


Pw3ü Bay 01


Pw3ü Bay 01
(siehe
Legende)
(siehe jeweilige Legende)! A D G V Z (siehe
Legende)
1904 MAN 5 17 707 X 11/1919 3 13.574 E A4 H; Wsbr; Hnr; Ahbr G D 1 1 1 1 2 AT; CH
17 708 91 501 Mü 107 090 Mü 03/1961 Nürnberg
17 709 X 11/1919
17 710 91 505 Mü 107 091 Mü xx/193x München
17 711 91 506 Mü 107 092 Mü ? 1945 München
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
227
1913
P3ü


Pw3ü Bay 01


Pw3ü Bay 01


Pw3i Bay 01/21
(siehe
Legende)
(siehe jeweilige Legende)! A D G V Z (siehe
Legende)
Rückbau der Faltenbälge und eines Zollabteils
1901 MAN 1 16 500 91 511 Au 116 503 Au 116 503 Au xx/193x Lindau 3 13.574 E A4 H; Wsbr; G D 1 1 1 1 1 CH
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
227
1913
P3ü


Pw3ü Bay 01


Pw3ü Bay 01


Pw3i Bay 01/21a
(siehe
Legende)
(siehe jeweilige Legende)! A D G V Z (siehe
Legende)
Rückbau der Faltenbälge und der Zollabteile
1901 MAN 4 16 496 91 506 Wür 116 522 Nür 116 522 Nür 06/1957 Ochsenfurt 3 13.574 E A4 H; Wsbr; G D 1 1 1 1 CH
16 497 91 507 Wür 116 523 Nür 116 523 Nür 05/1957 Schweinfurt
16 498 91 508 Wür 116 524 Nür 116 524 Nür 04/1950 RBD Han. Altschadwagen
16 499 91 590 Wür 116 525 Nür 116 525 Nür xx/193x Schweinfurt

Literatur

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  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen, Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1903. 1903.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen, Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Wagner, Alto: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Konrad, Emil: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.