Pyrros Dimas

griechischer Gewichtheber

Pyrros Dimas (albanisch Pirro Dhima; griechisch Πύρρος Δήμας; * 13. Oktober 1971 in Himara, Albanien) ist ein ehemaliger griechischer Gewichtheber.

Pyrros Dimas

Pyrros Dimas mit der olympischen Fackel

Persönliche Informationen
Name: Pyrros Dimas
Nationalität: Griechenland Griechenland
Geburtsdatum: 13. Oktober 1971
Geburtsort: Himara, Albanien
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 6 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 1992 Barcelona -82,5 kg
Gold 1996 Atlanta -83 kg
Gold 2000 Sydney -85 kg
Bronze 2004 Athen -85 kg
Logo der IWF Weltmeisterschaften
Gold 1993 Melbourne Zweikampf -83 kg
Gold 1993 Melbourne Reißen -83 kg
Bronze 1994 Istanbul Reißen -83 kg
Gold 1995 Guangzhou Stoßen -83 kg
Gold 1995 Guangzhou Zweikampf -83 kg
Silber 1995 Guangzhou Reißen -83 kg
Gold 1998 Lahti Zweikampf -85 kg
Silber 1998 Lahti Stoßen -85 kg
Silber 1998 Lahti Reißen -85 kg
Gold 1999 Athen Reißen -85 kg
Silber 1999 Athen Zweikampf -85 kg
Bronze 1999 Athen Stoßen -85 kg

Dimas wurde 1971 in Himara, im Süden Albaniens, geboren. Seine Eltern waren ethnische Griechen.[1][2][3]

Dimas begann im Alter von elf Jahren mit dem Gewichtheben. Mit 14 trat er erstmals bei Juniorenwettkämpfen an. Im Alter von 18 Jahren, im Jahr 1989, wurde er dreifacher albanischer Meister für die Gewichtsklasse bis 82,5 kg. 1990 wiederholte er diesen Erfolg.[4]

In dieser Zeit wurde er von Zef Kovaçi beim SK Tirana trainiert.[5] 1990 wurde er als „Mjeshtër i Sportit“ (Meister des Sports) von der albanischen Regierung sowie mit dem Titel „European Master“ von der European Weightlifting Federation geehrt.[4]

Sportliche Karriere

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Wettkämpfe für Albanien

Dimas leistete wichtige Beiträge für das albanische Team der Gewichtheber: 1989 errang er in der 62. Weltmeisterschaft den 12. Platz und erkämpfte damit Platz 13 für Albanien.[4]

Im Mai 1990 an der 69. Europameisterschaft in Aalborg, Dänemark, errang Dimas den 4. Platz in Europa und Albanien erreichte den 3. Platz nach der Sowjetunion und Bulgarien. Im Europa-Cup in Antalya, Türkei, erkämpfte er im Dezember 1990 zusammen mit Leonidas Sabanis und Fatmir Bushi für Albanien den 2. Rang (nach Bulgarien).[4]

Wettkämpfe für Griechenland

In Aalborg hatte er Kontakt geknüpft mit Giannis Sgouros und Christos Iakovou, Vertreter der griechischen Nationalmannschaft. Dimas äußerte Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit. Die politische Situation in der Sozialistischen Volksrepublik Albanien verhinderte jedoch, dass er das Land verlassen konnte.[6] Dimas ging am 7. Februar 1991 über die albanisch-griechische Grenze und emigrierte nach Athen.[6] Die Staatsbürgerschaft erhielt er 1992. Schnell wurde er Major der griechischen Armee[4] und trat das erste Mal unter der griechischen Flagge bei den Olympischen Sommerspielen 1992 an. Er gewann die Goldmedaille in der Klasse bis 82,5 kg.

Der siebenfache Welt- und dreifache Europameister konnte seinen Erfolg bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta in der Klasse bis 83 kg wiederholen. Die dritte Goldmedaille folgte bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney.

Bei seinen letzten Olympischen Spielen 2004 in seiner Heimat Athen scheiterte der mittlerweile von zahlreichen Verletzungen geplagte Dimas bei seinem letzten Goldmedaillenversuch. Er gewann letztlich Bronze und wurde vom griechischen Publikum bei dem letzten Auftritt seiner Karriere auf dem Podium wie der Olympiasieger gefeiert.

Mit dem Gewinn seiner vierten olympischen Medaille ist er der bislang erfolgreichste Gewichtheber (3× Gold, 1× Bronze) sowie – gemeinsam mit Ronny Weller aus Deutschland (1× Gold, 2× Silber, 1× Bronze) – Gewinner der meisten olympischen Medaillen im Gewichtheben.

Berufliche und politische Laufbahn

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Seit dem 11. Oktober 2008 ist Dimas Präsident des griechischen Gewichtheberverbands ΕΟΑΒ.[7]

Im April 2012 setzte die sozialdemokratische PASOK Dimas überraschend auf den Spitzenplatz ihrer Landesliste für die Parlamentswahl.[8][9] Er äußerte sich polemisch zu Griechenlands Politik im Bezug auf Nordepirus; er beklagte, dass die griechische Regierung die Region vergessen habe.[10]

Am 17. Februar 2014 beteiligte Dimas sich an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung der Autonomen Republik Nordepirus (Αὐτόνομος Δημοκρατία τῆς Βορείου Ἠπείρου).[11]

2017 nahm er einen Posten als technischer Direktor an für die amerikanische Gewichthebervereinigung USA Weightlifting.[12]

Privates

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Dimas ist mit Anastasia Sdougkou, einer ehemaligen griechischen Sportreporterin verheiratet. Das Paar hat vier Kinder: Eleni (* 1995), Victor (* 1998), Maria (* 2000) und Nickolas (* 2009).

  • Bei den Olympischen Spielen 2004 war Dimas der griechische Flaggenträger bei der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie.
  • Während seines 207,5 kg Versuchs in Barcelona 1992 rief er kurz vor dem Ausstoß "Για την Ελλάδα" (übertragen "Gia tin Ellada"; übersetzt "für Griechenland").
  • Dimas ist ein sehr selbstbewusster Heber. So hielt er nach jedem erfolgreichen Versuch die Hantel noch einige Zeit hoch und schaute sich mit siegessicherem Blick nach den Zuschauern um.
  • In seiner Jugend war sein Idol der ehemalige Sowjet-armenische Gewichtheber seiner Klasse, Yurik Vardanian. Dessen Sohn, Norik Vardanian, wiederum verehrte Dimas in seiner Jugend als Idol.

Bestleistungen

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Auszeichnungen

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  • Goldenes Kreuz des Ordens der Ehre (Χρυσό Σταυρό του Τάγματος της Τιμής της Ελληνικής Δημοκρατίας)

Einzelnachweise

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  1. Antonios Repanas: Pyrros Dimas and the "American Dream" in Greece. Abgerufen am 19. August 2016: „This three-time Olympic gold medal winner and one-time bronze winner came to Greece from Albania in 1991. “Personally I have never felt like a refugee. I came to my country. I did not go to another country to feel like a refugee or an immigrant. I came here with legal papers and with my entire family. I also had help from Yianni Syorou. However, there were other people from the Northern Epirus who came here illegally from the mountains and who risked their lives [...],” he says.“
  2. Ann Heinrichs: Greece. Children's Press, Danbury, Conn. 2002, ISBN 978-0-516-22271-4, S. 113 (google.gr): „Born in northern Epirus in 1 971, Dimas competes in the 159-pound“
  3. Dimitris Keridis: Historical dictionary of modern Greece. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2009, ISBN 978-0-8108-6312-5, S. 55 (google.gr): „Born in Himara in southern Albania to ethnic Greek parents, Pyrros Dimas is a Greek sports hero.“
  4. a b c d e Giovanni Armillotta: Who was the Albanian Pyrros Dimas in Albania. (Cili ishte shqiptari Pirro Dhima ne Shqiperi? - Albanisch) In: Albanian Football Magazine. vol. X, 178, April 2008: 12–13.
  5. Peshengritje. In: K.S. Tirana. 3. Februar 2021, abgerufen am 23. März 2022 (albanisch).
  6. a b Χρήστος Κάβουρας: Όταν ο Πύρρος ήρθε για να... σηκώσει την Ελλάδα! In: Onsports.gr. 7. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2018.
  7. Pyrros Dimas carries weight of rebuilding his sport. Archiviert vom Original am 12. November 2009; abgerufen am 20. Dezember 2008.
  8. Athens News vom 25. April 2012:"Parties unveil state slates" (Memento vom 25. Juli 2012 im Internet Archive)
  9. Panorama: Pirro Pirro Dhima deputet, ne krye te listes PASOK. 24. April 2012.
  10. Thimi Samarxhiu: Pirro Dhima: Greqia të mos e harrojë ‘Epirin e Veriut’. In: Balkanweb 11. Juni 2012. „Kjo zonë për shumë-shumë vite ishte e harruar nga partitë politike greke“: This area was forgotten for many many years from the Greek political parties.
  11. Panorama: Athina feston 100 vjetorin e Pavaresise se Vorio Epirit, i pranishem edhe Pirro Dhima. 17. Februar 2014.
  12. Bonnie D. Ford: Raising the Bar. In: ESPN.com. 29. November 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017.
  13. Pyrros Dimas @ Lift Up Hall of Fame. Abgerufen am 13. Februar 2010.
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Commons: Pyrros Dimas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien