RSV Eintracht 1949

deutscher Basketballverein
(Weitergeleitet von RSVE Stahnsdorf)

Der RSV Eintracht 1949 (vollständiger Name: Regionaler Sportverein Eintracht 1949 e. V.,[1] kurz RSVE[2]) ist ein Sportverein aus Stahnsdorf, der vor allem durch seine Basketball- und Fußball-Abteilung auf sich aufmerksam gemacht hat.

RSV Eintracht 1949
Name RSV Eintracht 1949 e. V.
Vereinsfarben Blau / Weiß
Gründung 2. August 1949
Vereinssitz Stahnsdorf, Brandenburg
Mitglieder 3100
Vorsitzender Michael Grunwaldt
Website rsv-eintracht1949.de

Geschichte

Bearbeiten

Der Verein wurde am 2. August 1949 als TSG Einheit Teltow-Kleinmachnow gegründet und nannte sich später BSG Elektronik Teltow.[3] Er ist Rechtsnachfolger der TSG Einheit (beziehungsweise der späteren BSG Elektronik Teltow) und des Vereins Fußballjugend Kleinmachnow/Teltow.[1] Nach der deutschen Wiedervereinigung nahm der Verein seinen heutigen Namen an. Neben Basketball und Fußball bietet der Verein noch Aerobic, Badminton, Rollstuhlbasketball, Freizeitsport für Erwachsene, Cheerleading, Turnen, Gesundheitssport, Handball, Judo, Leichtathletik, Reha- und Behindertensport, Triathlon und Volleyball an.

Basketball

Bearbeiten
RSV Eintracht 1949
Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf
 
Gegründet 1982
Halle Sporthalle BBIS
Berlin Brandenburg International School
(1120 Plätze)
Homepage www.rsv-basketball.de
Trainer Dorian Coppola
Liga ProB Nord
Farben Blau / Weiß

Geschichte

Bearbeiten

In den 1980er Jahren wurde im TSV Stahnsdorf die Sektion Basketball gegründet. 1990 war der TSV Gründungsmitglied des Brandenburgischen Basketball Verbandes. Zum 1. Juni 1999 wechselte die Abteilung vom TSV Stahnsdorf zum Regionalen Sportverein Eintracht Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf.[4]

Damals war die Herrenmannschaft gerade von der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen. In den Folgejahren arbeitete sich die Mannschaft bis in die 2. Basketball-Bundesliga ProB vor, in der sie ab der Saison 2007/08 vertreten war. Der Ukrainer Vladimir Pastushenko hatte 2003 das Amt des Cheftrainers übernommen und die Mannschaft 2006 zum Aufstieg in die 1. Regionalliga und ein Jahr später zum Aufstieg in die ProB geführt. Überragender RSV-Spieler dieser Zeit war der US-Amerikaner Joe Deister, der entscheidend zur Aufstiegsserie beitrug,[5] von 2005 bis 2008 für den Verein spielte und von eurobasket.com in der Saison 2006/07 zum Spieler des Jahres der 1. Regionalliga Nord gekürt wurde.[6] In der Saison 2005/06 spielte neben Joe Deister auch dessen älterer Bruder Jesse für den RSV Eintracht. Beide zeigten in der 2. Regionalliga überragende Leistungen.[7]

Nach Alba Berlin war der RSV in dieser Zeit jahrelang die erfolgreichste Basketballmannschaft der Agglomeration Berlin. Für die Saison 2010/11 wurde als Ziel der Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse im Basketball, die ProA, ausgegeben. Dies wurde verfehlt. Im Oktober 2012 wurde der langjährige Cheftrainer Pastushenko seines Amtes nach dem 2. Spieltag enthoben,[8] wirkte ab 2013 dann aber als Sportdirektor des Vereins. Der Verein befand sich schließlich 2012/13 im Abstiegskampf der ProB.[9] Am letzten Spieltag der Abstiegsrunde wurde der ProB-Klassenerhalt sichergestellt.

In der Saison 2013/14 stieß der RSV Eintracht unter Trainer Peter Günschel ins Viertelfinale der ProB-Meisterrunde vor und schied dort gegen Baunach aus.[10]

In der Endphase der Saison 2014/15 trennte man sich von Günschel, Co-Trainer Jaime Meißner und Sportdirektor Pastushenko übernahmen,[11] vermochten den sportlichen Abstieg aus der ProB aber nicht zu verhindern.[12] Der RSV Eintracht blieb jedoch dank einer Wildcard in der dritthöchsten deutschen Spielklasse.[13]

Zur Saison 2015/16 wurde Jan Sauerbrey als Cheftrainer eingesetzt.[14] Der RSV Eintracht verpasste in jener Spielzeit zum zweiten Mal in Folge den Sprung in die ProB-Playoffs, sicherte aber in der Abstiegsrunde den Klassenverbleib.[15] Da die Hertener Löwen in die Regionalliga abstiegen, war der RSV Eintracht fortan der einzige Verein, der seit der Gründung der 2. Bundesliga ProB im Jahr 2007 ohne Unterbrechung zur dritten Liga gehörte.[16] Als Sauerbreys Nachfolger auf dem Posten des Cheftrainers wurde im Sommer 2016 der Niederländer Thomas Roijakkers eingesetzt.[17] Ende Februar 2017 trennte sich der RSV aufgrund der sportlichen Situation von Roijakkers. Zu jenem Zeitpunkt stand die Mannschaft auf dem vorletzten Platz der ProB Nord. Zum Nachfolger des Niederländers wurde der bisherige Co-Trainer, der Kroate Denis Toroman, bestimmt.[18] Die Mannschaft verpasste in der Abstiegsrunde dennoch den Klassenerhalt, verblieb aber in der Liga, da die sportlich qualifizierte BG Karlsruhe keine Lizenz mehr erhielt.[19]

In der Spielzeit 2017/18 wurde erneut der sportliche Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ProB verfehlt.[20] Toroman führte die Mannschaft in der Folgesaison zum Gewinn des Meistertitels in der Regionalliga Nord.[21] Zu den Leistungsträgern des Meisteraufgebots gehörten der US-Amerikaner Matthew Dogan sowie Sebastian Fülle.[22] Meistertrainer Toroman verließ den Verein nach dem Gewinn des Titels und nahm ein Angebot des luxemburgischen Verbandes an, seine Nachfolge beim RSV trat mit Kai Buchmann ein Rückkehrer an.[23] Die RSV-Herrenmannschaft erhielt nach dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga ProB den Spitznamen „TKS 49ers“ (Abkürzung für Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf; die Zahl wurde als Hinweis auf 1949, das Gründungsjahr des Hauptvereins, ausgewählt) und ein eigenes Wappen.[24] Anfang November 2019 wurde Buchmann als Trainer beurlaubt.[25] Nachdem der Sportliche Leiter Pastushenko die Mannschaft übergangsweise in zwei Spielen betreut hatte, wurde Mitte November 2019 mit dem zuvor in der Jugendarbeit des EBC Rostock tätigen Moldawier Nicolai Coputerco ein neuer Cheftrainer eingestellt.[26] Die wegen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 Mitte März 2020 vorzeitig beendete Saison 2019/20 schloss die Mannschaft als Tabellenletzter der ProB-Nordstaffel ab.[27] Seitens der Liga wurde aber entschieden, dass es aufgrund der verkürzten Saison keine Absteiger geben würde.[28]

In der Sommerpause 2020 löste Pastushenko Coputerco als Trainer ab.[29] Bis zum Ende der Saison 2023/24 übte Pastushenko die Tätigkeit aus, übergab das Traineramt dann an Dorian Coppola, der zuvor vier Jahre lang sein Assistent gewesen war. Pastushenko übernahm andere Aufgaben in dem Verein.[30]

Bekannte ehemalige Spieler

Bearbeiten

Beim RSV Eintracht spielten (teils auch in der Jugendabteilung) mehrere Basketballer, die später in den höchsten beiden deutschen Spielklasse aktiv waren, wie Oliver Mackeldanz, Daniel Mixich, Kevin Schaffartzik, Mauricio Marin, Robin Jorch, Tim Schneider, Thomas Schoeps, Leon Bahner, Michael Fleischmann oder Michael Jost. Ab 2005 verstärkte der Verein seine Herrenmannschaft regelmäßig mit Spielern aus den Vereinigten Staaten. Zu den Amerikanern, die am meisten Eindruck im RSV-Trikot hinterließen, gehören: Joe Deister[31] (2005–2008), Jackson Capel[32] (2009–2010 und 2016) und Kellen Williams[33] (2010–2012 und 2013–2015).

Amtszeit Name
1998–2001 Deutschland  Marcus Boljahn
2001–2003 Deutschland  Torsten Schierenbeck
12/2003–10/2012 Ukraine  Vladimir Pastushenko
10/2012–11/2012 Deutschland  Jaime Meißner
11/2012–03/2013 Deutschland  Kai Buchmann
12/2013–03/2015 Deutschland  Peter Günschel
03/2015–04/2015 Deutschland  Jaime Meißner / Ukraine  Vladimir Pastushenko
2015–2016 Deutschland  Jan Sauerbrey
Amtszeit Name
12/2016–02/2017 Niederlande  Thomas Roijakkers
02/2017–2019 Kroatien  Denis Toroman
2019–11/2019 Deutschland  Kai Buchmann
11/2019 Ukraine  Vladimir Pastushenko
11/2019–03/2020 Moldau Republik  Nicolai Coputerco
05/2020–05/2024 Ukraine  Vladimir Pastushenko
seit 05/2024 Deutschland  Dorian Coppola

Fußball

Bearbeiten
RSV Eintracht 1949
Vorlage:Infobox Fußballklub/Wartung/Kein Bild
Basisdaten
Name Regionaler Sportverein Eintracht 1949 e. V.
Sitz Stahnsdorf, Brandenburg
Gründung 2. August 1949
Farben Blau-Weiß
Vorstand Fußball Christian Schulz
Website Vereinsseite
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Patrick Hinze
Spielstätte RSV-Sportplatz
Plätze 1800
Liga NOFV-Oberliga (Staffel Süd)
2023/24 11. Platz (Staffel Nord)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heim
 
 
 
 
 
 
 
 
Auswärts

Geschichte

Bearbeiten

Die Fußballer des RSV Eintracht spielten jahrzehntelang lediglich auf Kreisebene. 2009 gelang der Aufstieg in die Landesklasse, dem zwei Jahre später der Aufstieg in die Landesliga folgte. Im Jahre 2014 stiegen die Eintrachler in die Brandenburg-Liga auf. Dort hielten sich die Stahnsdorfer für zwei Jahre, ehe der Abstieg in die Landesliga folgte. 2017 und 2018 wurde der RSV Eintracht jeweils Vizemeister der Landesliga hinter dem FSV Bernau bzw. Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf, bevor 2019 der Wiederaufstieg in die Brandenburg-Liga gelang. Die Saison 2019/20 wurde wegen der COVID-19-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Die Stahnsdorfer hatten beim Abbruch zehn Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten und schafften so den Durchmarsch in die Fußball-Oberliga Nordost.[34]

  • Aufstieg in die Oberliga Nordost: 2020
  • Meister Brandenburgliga: 2020
  • Meister der Landesliga Brandenburg-Nord: 2014, 2019
  • Meister Landesklasse Mitte 2011
  • Meister Kreisliga Havelland-Mitte: 2009
  • Meister 1. Kreisklasse Havelland A: 2004

Spielstätte

Bearbeiten

Die Fußballer des RSV Eintracht tragen ihre Heimspiele auf dem Sportplatz Heinrich-Zille-Straße in Stahnsdorf aus. Die Anlage bietet Platz für 1800 Zuschauer. Es wird auf Naturrasen gespielt.

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Satzung Regionaler Sportverein Eintracht 1949 e. V. RSV Eintracht 1949, abgerufen am 14. Juli 2020.
  2. Wirtschaftsgebäude des RSV Eintracht 1949 bald komplett. stahnsdorf.de, 11. September 2017, abgerufen am 1. Januar 2021.
  3. Vereinssatzung. RSV Eintracht 1949, abgerufen am 14. Juni 2020.
  4. Daten & Fakten. RSV Eintracht Basketball, abgerufen am 11. November 2016.
  5. Großes Spiel gegen das Vorbild Artland Dragons. In: Berliner Morgenpost. Abgerufen am 11. November 2016.
  6. Joe Deister Basketball Player Profile, RSV Eintracht Stahnsdorf. In: www.eurobasket.com. Abgerufen am 11. November 2016.
  7. Michael Meyer: Eis-Auftritt vorm Spitzenspiel. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 2. Februar 2006, abgerufen am 11. November 2016.
  8. RSV Eintracht und Vladimir Pastushenko gehen getrennte Wege. RSV Eintracht Basketball, abgerufen am 11. November 2016.
  9. RSV trennt sich von Peter Günschel. RSV Eintracht Basketball, abgerufen am 11. November 2016.
  10. Marcus Boljahn: Saison endet im Viertelfinale. In: RSV Eintracht 1949. Abgerufen am 11. November 2016.
  11. Stephan Reitzig: RSV trennt sich von Peter Günschel. RSV Basketball, 31. März 2015, abgerufen am 21. Juli 2018.
  12. Sofortige Rückkehr ist das Ziel Abstieg der Basketballer des RSV Eintracht ist fix. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 15. April 2015, abgerufen am 21. Juli 2018.
  13. Marcus Boljahn: RSV Eintracht erhält Wildcard für Pro B. RSV Basketball, 4. Juli 2015, abgerufen am 21. Juli 2018.
  14. Silke Freymann: Basketball: Jan Sauerbrey neuer RSV Headcoach. In: RSV Eintracht 1949. 20. August 2015, abgerufen am 11. November 2016.
  15. Silke Freymann: Durch Sieg im Dino-Duell zum Klassenerhalt. In: RSV Eintracht 1949. 18. April 2016, abgerufen am 11. November 2016.
  16. Silke Freymann: Höchster Saisonsieg im Dino-Duell. RSV Eintracht 1949, 1. Februar 2016, abgerufen am 11. November 2016.
  17. Basketball – Diszipliniert und erfahren. In: Märkische Allgemeine Zeitung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2016; abgerufen am 11. November 2016.
  18. Marcus Boljahn: RSV Eintracht künftig ohne Thomas Roijakkers. RSV Eintracht Basketball, abgerufen am 25. Februar 2017.
  19. http://www.zweite-basketball-bundesliga.de/bg-karlsruhe-tritt-nicht-in-der-prob-an-eintracht-rueckt-nach-iserlohn-spielt-im-sueden/
  20. Marcus Boljahn: Niederlage in Essen besiegelt Abstieg. RSV Eintracht Basketball, 15. April 2018, abgerufen am 6. November 2020.
  21. RSV Eintracht schafft Meisterstück. RSV Eintracht Basketball, 7. April 2019, abgerufen am 8. April 2019.
  22. Spielerstatistik Scouting - 1.Regionalliga Herren (Senioren; Liganr.: 230). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 8. April 2019.
  23. Marcus Boljahn: Wechsel auf der Trainerposition für RSV-Basketballer. 15. Mai 2019, abgerufen am 6. November 2020.
  24. Marcus Boljahn: Hier sind die TKS 49ers! RSV Eintracht Basketball, 10. September 2019, abgerufen am 11. September 2019.
  25. Marcus Boljahn: Tolle Leistung bei knapper Derby-Niederlage nicht belohnt. 2. November 2019, abgerufen am 6. November 2020.
  26. Nicolai Coputerco wechselt in die BARMER 2. Basketball Bundesliga. EBC Rostock, 14. November 2019, abgerufen am 6. November 2020.
  27. Tabelle ProB Nord, Hauptrundentabelle 2019/2020. Abgerufen am 17. März 2020.
  28. Coronavirus: Spielbetrieb in der ProA und ProB wird vorzeitig beendet. 2. Basketball Bundesliga, abgerufen am 17. März 2020.
  29. Marcus Boljahn: Mit Vladimir Pastushenko als Headcoach in neue Saison. RSV Eintracht Basketball, abgerufen am 14. Juli 2020.
  30. Pastushenko übergibt Zepter an Coppola. In: RSV Eintracht 1949 e. V. 30. April 2024, abgerufen am 21. Mai 2024.
  31. RSV Eintracht in Liga zwei. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 26. März 2007, abgerufen am 11. November 2016.
  32. Lars Boljahn: Ohne Rückkehrer Jackson Capel nach Wolfenbüttel. RSV Eintracht Basketball, abgerufen am 11. November 2016.
  33. Andreas Kalina: Kellen Williams zum Spieler des Jahres gewählt. RSV Eintracht 1949, abgerufen am 11. November 2016.
  34. Brandenburgliga: Stahnsdorf feiert, Neuruppin trauert. Berlin.de, abgerufen am 14. Juni 2020.
Bearbeiten