Raade (Kreis Heiligenbeil)
Raade[1] ist eine Wüstung im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen. Die frühere Ortsstelle befindet sich heute im Stadtkreis Mamonowo (Heiligenbeil) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).
Untergegangener Ort
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Geographische Lage
BearbeitenDie Ortsstelle Raade liegt an der Mündung der Bahnau (russisch Mamonowka) in das Frische Haff (russisch Kaliningradski saliw) im Südwesten der Oblast Kaliningrad, fünf Kilometer westlich der früheren Kreisstadt und heutigen Rajonshauptstadt Mamonowo (deutsch Heiligenbeil).
Geschichte
BearbeitenDer kleine und seinerzeit Rade genannte Ort wurde 1447 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Nach 1871 Raade genannt handelte es sich um ein Vorwerk, das wie der Wohnplatz Hoch Karben[1] zum Gutsbezirk Carben (ab 1931: „Karben“, russisch Prigorkino) gehörte.[3] Im Jahre 1905 zählte Raade 51 Einwohner.
Als der Gutsbezirk Carben am 30. September 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt wurde,[4] blieb Raade bei eben dieser Gemeinde.
Mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen kam Raade 1945 in Kriegsfolge zur Sowjetunion und hörte offiziell auf zu existieren. Der Ort gilt jetzt als untergegangen. Seine Ortsstelle gehört nun zum Stadtkreis Mamonowo in der Oblast Kaliningrad der Russischen Föderation.
Religion
BearbeitenRaade war bis 1945 in das Kirchspiel der evangelischen Kirche Heiligenbeil in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.[5] Auch seitens der römisch-katholischen Kirche gehörte Raade zur Pfarrei Heiligenbeil – damals im Bistum Ermland gelegen.
Verkehr
BearbeitenDie Ortsstelle Raades liegt an einer Nebenstraße, die von Mamonowo über Prigorkino (Carben/Karben) nach Schtschukino (Leysuhnen/Leisuhnen) führt. Heiligenbeil war die nächste Bahnstation und lag an der Bahnstrecke Berlin–Königsberg.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Kein russischer Name bekannt
- ↑ Dietrich Lange: Raade, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
- ↑ Meyers Gazetteer: Karben
- ↑ Rolf Jehke: Amtsbezirk Karben
- ↑ Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 459