Matzen-Raggendorf
Matzen-Raggendorf ist eine Marktgemeinde mit 2967 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Marktgemeinde Matzen-Raggendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Hauptort: | Matzen | |
Fläche: | 35,59 km² | |
Koordinaten: | 48° 24′ N, 16° 42′ O | |
Höhe: | 189 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.967 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2243, 2215, 2223 | |
Vorwahl: | 02289 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 38 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 2243 Matzen-Raggendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Stefan Flotz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Matzen-Raggendorf im Bezirk Gänserndorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenSie liegt an der Grenze zwischen dem Weinviertler Hügelland und dem Marchfeld in Niederösterreich, ca. 35 km nordöstlich von Wien. Die Gemeinde ist nicht nur wegen ihrer Weine bekannt, sondern auch aufgrund großer Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Umgebung. Nach Matzen ist das „Matzen-Feld“, das größte zusammenhängende Erdölvorkommen Mitteleuropas, benannt.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Klein-Harras (369)
- Matzen (1981)
- Raggendorf (617)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kleinharras, Matzen und Raggendorf.
Nachbargemeinden
BearbeitenGeschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Nennung von Matzen erfolgte 1067.[2] In der Zeit 1194/96 wird die Herrin Liucardis de Mocen (von Matzen), Gattin von Waltmann, erwähnt.[3]
Um 1360 wurde Nikolaus Seyringer in Matzen geboren. Als Abt in Melk leitete er die „Melker Reform“ und visitierte alle österreichischen Benediktiner- und Chorherrenstifte.[3]
Im 15. Jahrhundert war Matzen eine Vikariatspfarre von Großrußbach, wurde 1560 mit Groß-Schweinbarth vereinigt und 1784 selbständige Pfarre. Die dem hl. Leonhard geweihte Kirche aus der Gotik wurde um 1700 barockisiert und in den Jahren 1958 und 1959 um ein schlichtes Langhaus erweitert.[3]
Zum Markt erhoben wurde der Ort im Jahr 1615 durch Kaiser Matthias.
Die 1903 eröffnete Bahnlinie von Gänserndorf nach Gaweinstal mit dem Bahnhof in Matzen wurde 2019 eingestellt.[4][5]
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war das 1949 entdeckte Erdölfeld.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Schloss Matzen
- Schloss Raggendorf
- Katholische Pfarrkirche Kleinharras Hll. Philipp und Jakob
- Katholische Pfarrkirche Matzen hl. Leonhard
- Katholische Pfarrkirche Raggendorf hl. Agapitus
- Der Matzner Bär am Hauptplatz
- Der Lebensbaum am Hauptplatz
- Die Hubertuskapelle
- Der Karpatenblick
- Das Kriegerdenkmal
- Josefsplatz mit Statue des Hl. Josef und historischer Erdölförderpumpe
- 14 Nothelfer Kalvarienberg
- Franziskusweg Weinviertel
-
Schloss Raggendorf
-
Pfarrkirche Kleinharras
Musik
Bearbeiten- Musikverein Matzen
- Musikverein Raggendorf
- Musikverein Klein-Harras
- Singkreis Matzen
- Musikschule St. Barbara
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenNichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 79, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 113. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1147. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,56 Prozent.
Bodenschätze
BearbeitenIn Matzen befinden sich die ergiebigsten Erdölvorkommen von Mitteleuropa.[3] Das Erdgasfeld Matzen ist das ergiebigste von Österreich, im Jahr 2021 wurden 215.363.300 Nm³ (Normkubikmeter) gefördert.[7]
Verkehr
Bearbeiten1903 wurde die Ortschaft Matzen an das Bahnnetz angeschlossen und erhielt eine eigene Haltestelle samt Bahnhof. 116 Jahre später hielt im November 2019 der letzte Zug in Matzen am Bahnhof. Anschließend wurde der Bahnhof geschlossen, das Gebäude steht seit dieser Zeit leer. Seit September 2019 wurde stattdessen das Regionalbus-Angebot ausgebaut.[8]
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule und eine Sonderschule.[9]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 8 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 9 SPÖ und 1 FPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 SPÖ und 1 FPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP und 9 SPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ, 10 ÖVP und 1 FPÖ.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 8 ÖVP und 1 FPÖ.[14]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 7 WEBER–Liste und 6 SPÖ
Bürgermeister
Bearbeiten- 1965 bis 1995 Eduard Kaspar
- 1995 bis n.N.
- bis 2011 Leonhard Helm (ÖVP)
- von 2011 bis 2020 Claudia Weber (SPÖ)[15]
- seit 2020 Stefan Flotz (ÖVP)
Gemeindepartnerschaften
Bearbeiten- seit 1983: Partnerschaftsgemeinde Brixlegg im Bundesland Tirol
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- Paul Döltl
- Alfons Belak
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Nikolaus Seyringer (um 1360–1425), Benediktiner und Mystiker
- Siegfried Deutsch (1893–1968), Sportfunktionär
- Maria von Ohmeyer (1896–1983), akademische Malerin
- Karl Nieschlag (1909–1975), Bildhauer
- Richard Kaiser (1935–2019), Politiker (ÖVP) und Abgeordneter zum Nationalrat
Mit der Gemeinde verbunden
Bearbeiten- David Scheid (* 1983), Kabarettist, Schauspieler und DJ, aufgewachsen in Matzen
- Jurij Rodionov (* 1999), Tennisspieler, aufgewachsen in Matzen
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Archiv Matzen: Urkunde des Niederösterreichischen Landesarchiv aus dem Jahr 1067 in dem Matzen als "modzidala" erstmals genannt wird, 2017
- ↑ a b c d Gedächtnis des Landes - Orte: Matzen. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 14. September 2022.
- ↑ ANNO, Das Vaterland, 1903-09-13, Seite 5. Abgerufen am 14. September 2022.
- ↑ lisa.rieger,dominik.schreiber: ÖBB: Weinviertler Linie Schweinbarther Kreuz wird eingestellt. Kurier, 29. März 2019, abgerufen am 14. September 2022.
- ↑ Matzen, das „Dallas Niederösterreichs“. ORF, 17. November 2016, abgerufen am 14. September 2022.
- ↑ Österreichisches Montan-Handbuch 2022. (PDF) Bundesministerium Finanzen, 24. Januar 2023, S. 66, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Marktgemeinde Matzen-Raggendorf: Neues Mobilitätsangebot in der Region Schweinbarther Kreuz, Homepage online abgerufen am 29. September 2020 | 21:09 Uhr - online abrufbar
- ↑ Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 8. September 2020
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Matzen-Raggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Matzen-Raggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Matzen-Raggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Matzen-Raggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Matzen-Raggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Bürgermeisterin bricht mit SPÖ Matzen. ORF-NOE, 5. November 2019.