Rapperath ist ein Dorf und Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Morbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz.

Rapperath
Verbandsfreie Gemeinde Morbach
Wappen der ehemaligen Gemeinde Rapperath
Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 49° 48′ 58″ N, 7° 6′ 0″ O
Höhe: 410 m ü. NHN
Einwohner: 450 (2012)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 1974
Postleitzahl: 54497
Vorwahl: 06533
Rapperath (Rheinland-Pfalz)
Rapperath (Rheinland-Pfalz)
Lage von Rapperath in Rheinland-Pfalz

Geographie

Bearbeiten

Rapperath liegt im Hunsrück am Fluss Dhron. Die Nachbarorte sind Weiperath, Gonzerath und Merscheid. Zum Ortsbezirk Rapperath gehören auch die Wohnplätze Am Sonnenberg, Haus Martini, Mühle Zerwes und Siedlung Güldner.[2]

Geschichte

Bearbeiten

Rapperath wurde das erste Mal am 4. April 1278 urkundlich erwähnt. Damals war aber Rapperath unter anderen Namen bekannt, z. B. Rapperode, Raperoth oder Rapilroid, wobei „Rappo“ ein fränkischer Personenname und „Rath“ eine regionaltypische Bezeichnung für Rodung war. In der im Ort gesprochenen moselfränkischen Mundart heißt das Dorf Roopad [ˈʀɔːpad].

Rapperath ist gemäß Hauptsatzung einer von 19 Ortsbezirken der Gemeinde Morbach. Er wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[3]

Der Ortsbeirat von Rapperath besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.[4]

Egon Schabbach wurde 1993 Ortsvorsteher von Rapperath.[5] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Ortsvorstehers dem Ortsbeirat. Dieser bestätigte am 13. August 2019 Schabbach in seinem Amt.[6]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Rapperath ist vor allem für seine religiösen Bauwerke bekannt.

 
Kirche Rapperath

Im Jahre 1765 wurde in Rapperath eine Pfarrkirche erbaut. Diese wurde dem heiligen Wendelin geweiht.

Oberhalb von Rapperath wurde 1954 auch eine Mariensäule gebaut. Die Madonna besteht aus Sandstein und wurde von einem Morbacher Bildhauer erschaffen.

Der Große Herrgott

Bearbeiten

Nahe bei zwei Felsen am Ortsausgang findet man zwei kleine Kapellen, umringt von Bäumen und dem Bach Dhron, eine übermenschlich große Gestalt[7]. Nach der Überlieferung wurde der „Große Herrgott“ von einem Bauern aus Wirschweiler geschaffen und soll bis zur Reformation in deren Dorfkirche gestanden haben. 1557 nach Einführung des evangelischen Glaubens entfernte man das Kreuz aus der Kirche. Ein Bauer aus Rapperath soll es vor der Kirche gefunden haben, auf seinen Wagen geladen und nach Rapperath gebracht haben, wo es dann später in der Kapelle integriert wurde. Dem Kruzifix werden auch Wunderheilungen nachgesagt.[8][7] Jedes Jahr an Ostern zieht eine Prozession zum „Großen Herrgott“. Die Gemeinde erfüllt so seit dem Jahre 1800 ein Gelübde, zum Dank dafür, dass sie von der Rinderpest verschont blieb.[9]

 
Auf diesem Bild erkennt man beide Kapellen

Rapperath hat einen 1980 gegründeten Musikverein.[10]

Der Verein Dorfgemeinschaft Rapperath 2023 e. V. wurde im Sommer 2023 als eingetragener Verein gelistet und hat seitdem eine Vielzahl von Aktivitäten initiiert. In einer Mitgliederversammlung im Februar 2024 wurde bekannt gegeben, dass mittlerweile fast 140 Mitglieder in den Verein eingetreten sind. Somit ist mehr als ein Viertel aller Bewohner dem Verein beigetreten.

Im Freilichtmuseum Bad Sobernheim gibt es ein Haus Rapperath.[11]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ortsbezirk Rapperath auf den Seiten der Gemeinde Morbach.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 81 (PDF; 3,3 MB).
  3. § 2 Ortsbezirke. (PDF) In: Hauptsatzung der Gemeinde Morbach vom 20. Juni 2014, geändert durch Satzung vom 19. November 2015. Gemeinde Morbach, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Rapperath. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  5. Sechs treten nicht mehr an. Egon Schabbach ist seit 1993 Ortsvorsteher. In: Trierischer Volksfreund. 6. April 2004, abgerufen am 27. Dezember 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  6. Egon Schabbach: Sitzung des Ortsbeirates Rapperath am 13. August 2019. In: Morbacher Rundschau, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  7. a b Legende und Foto des gereuzigten "Großen Herrgotts". Pastoraler Raum Bernkastel-Kues, abgerufen am 23. Mai 2023.
  8. Gundula Hubrich-Messow: Sagen und Märchen aus dem Hunsrück. Husum: Husum-Verlag, 2014.
  9. Großer Herrgott. Einzigartiges Relikt bäuerlich-religiöser Kunst. Gemeinde Morbach, abgerufen am 24. Mai 2023.
  10. Rapperath – Musikverein Rapperath. In: mv-rapperath.de. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  11. Besuch bei Ingrid Gräff, Patin der Post in Haus Rapperath: Historie im Sobernheimer Freilichtmuseum erleben. In: rhein-zeitung.de. Abgerufen am 19. September 2017.