Rasdolnoje (russisch Раздольное, deutsch Tramischen, 1938 bis 1945 Trammen, litauisch Tramišiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Siedlung
Rasdolnoje
Tramischen (Trammen)

Раздольное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Peter Wieße Thoms (vor 1730),
Peter Wiese Thomusch (vor 1736),
Peter Wießen (vor 1774),
Trammischken (vor 1785),
Tramischen (bis 1938),
Trammen (bis 1946)
Bevölkerung 165 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 10 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238616
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 045
Geographische Lage
Koordinaten 55° 10′ N, 21° 18′ OKoordinaten: 55° 10′ 24″ N, 21° 17′ 51″ O
Rasdolnoje (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Rasdolnoje (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Rasdolnoje (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Rasdolnoje (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geografische Lage

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Rasdolnoje liegt 22 Kilometer südwestlich der einstigen Kreisstadt Heydekrug (heute litauisch: Šilutė) und 28 Kilometer nordwestlich der jetzigen Rajonshauptstadt Slawsk (Heinrichswalde). Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-034 (ex R513), die Sowetsk (Tilsit) mit Myssowka (Karkeln) am Kurischen Haff verbindet. Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Brittanien–Karkeln der Niederungsbahn (ab 1939 „Elchniederungsbahn“).

Geschichte

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Das kleine Dorf Tramischen[2] wurde im Jahre 1874 in den damals neu errichteten Amtsbezirk Karkeln[3] (heute russisch: Myssowka) eingegliedert. Er lag im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen und gehörte bis 1922 zum Kreis Heydekrug und danach bis 1945 zum Kreis Niederung, den man 1939 in „Kreis Elchniederung“ umbenannte. Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 wurde Tramischen in „Trammen“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Rasdolnoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jasnowski selski Sowet im Rajon Slawsk zugeordnet.[4] Vermutlich gelangte der Ort 1950 in den Lewobereschenski selski Sowet und 1965 dann in den Prochladnenski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Rasdolnoje zur Landgemeinde Jasnowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[5]
1910 239
1925 246
1933 278
1939 275
2002 197
2010 178

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung gehörte Tramischen resp. Trammen anteilig, d. h. nur der Ortsteil Eisenberg, bis 1945 zum Kirchspiel der Kirche Kallningken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1945: Herdenau, heute russisch: Prochladnoje). Der Hauptteil war in die Kirche Karkeln (der Ort heißt heute russisch: Myssowka) eingepfarrt. Beide Kirchen waren Teil des Kirchenkreises Niederung (Elchniederung) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Rasdolnoje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Trammen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Karkeln
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)