Rausch (Strindberg)

Drama von August Strindberg

Rausch (Original Brott och brott, wörtlich Verbrechen und Verbrechen) ist ein Drama von August Strindberg aus dem Jahr 1899. 1900 wurde es in Stockholm uraufgeführt.

Der Dramatiker Maurice verbringt nach einer erfolgreichen Premiere die Nacht nicht mit seiner Freundin Jeanne, sondern mit der Bildhauerin Henriette, der Lebensgefährtin seines besten Freundes Adolphe. Am nächsten Morgen beschließt er, Jeanne und die gemeinsame fünfjährige Tochter Marion zu verlassen. Dem Kind wünscht er beim Abschied insgeheim den Tod, um frei von Bindungen zu sein. Kurz danach stirbt dieses.

Maurice macht sich danach heftigste Vorwürfe wegen seines Wunsches und des Bruchs seiner Beziehungen zu seiner Freundin und dem Freund. Er wird tatsächlich des Mordes verdächtigt, und sein Stück wird wegen Plagiatsvorwurfes wieder vom Spielplan abgesetzt. Maurice empfindet tiefe Scham. Es stellt sich heraus, dass das Kind eines natürlichen Todes gestorben ist. Die Beziehung zur neuen Freundin Henriette ist zerstört. Maurice wird als Künstler rehabilitiert.

Das Theaterstück ist eine Mischung aus Drama und Komödie. Es handelt von Freiheit und Verantwortung, von Schuld und Reue und von inneren Wünschen und magischem Denken.

Werkgeschichte

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August Strindberg hatte 1894 eine Tochter mit seiner jungen Ehefrau Uhl bekommen und sich kurz danach von beiden wieder getrennt. 1898 lebte er in Paris, wo die Rahmenhandlung des Dramas spielt. Im Sommer 1898 zog er nach vielen Jahren im Ausland wieder nach Schweden und lebte in Lund. Dort verfasste er Anfang 1899 innerhalb kurzer Zeit Brott och brott (wörtlich Verbrechen und Verbrechen). Im April 1899 erschien dieses erstmals in Druck. Der Originaltitel nimmt Bezug auf Dostojewskis Verbrechen und Strafe (Schuld und Sühne), in dem es ebenfalls um Schuldhaftigkeit und Reue geht.

Am 26. Februar 1900 gab es die Uraufführung im Königlichen Dramatischen Theater in Stockholm.

Theateraufführungen

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Brott och brott gehört zu den häufiger gespielten Theaterstücken von August Strindberg.[1]

Weitere Bearbeitungen

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Es gab bisher nur zwei bekannte Verfilmungen.

Hörspiel

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Textausgaben

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Schwedischer Originaltext
Deutsche Übersetzungen
  • Rausch, verdeutscht von Emil Schering, unter Mitarbeit von August Strindberg, 1899, mehrere Neuauflagen Digitalisat Digitalisat
  • Rausch, übersetzt von Heinrich Goebel, 1919, mehrere Neuauflagen
  • Rausch übersetzt von Artur Bethge, 1983
  • Rausch, übersetzt von Christine Richter-Nilsson und Magnus Bo Nilsson, 2010
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Einzelnachweise

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  1. Michael Robinson: An International Annotated Bibliography of Strindberg Studies 1870–2005 Volume 2, 2008, S. 1067–1086, mit einigen Aufführungen und Zeitungsberichten
  2. August Strindberg: Rausch, verdeutscht von Emil Schering, München 1917, Digitalisat, mit ersten deutschsprachigen Aufführungsorten
  3. Theaterzettel 30. September 1924 ThULB
  4. ARD-Hörspieldatenbank, mit kurzen Angaben, es gibt keine Tonaufnahmen von 1927