Reichlin von Meldegg (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Reichlin von Meldegg ist der Name einer süddeutschen freiherrlichen Adelsfamilie.

Wappen der Freiherren Reichlin von Meldegg
Das Schlössle Meldegg in Beuren an der Aach
Schloss Fellheim
Totenschild „Dyonisi Richli“ 1510 in Überlingen

Herkunft und Geschichte

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Stammvater dieses ursprünglich bürgerlichen deutschen Adelsgeschlechtes ist der Arzt Joß Richli (Jodocus Reichlin), Bürger von Konstanz, der 1409 in Konstanz verstarb und der von dem aus St. Gallen stammenden Hans von Meldegg, dem Letzten seines Geschlechts, Namen und Wappen übernahm[1].

Das Geschlecht verbreitete sich zunächst im Bodensee-Raum und gehörte zum Patriziat der Reichsstadt Überlingen. Am 28. Juli 1465 erhob Kaiser Friedrich III. den Lehrer der Arzneikunde Andreas Reichlin in den erblichen Reichsadelsstand. Kaiser Karl V. erteilte dem Christoph Reichle am 27. September 1530 einen weiteren Adelsbrief mit von Meldegg und bestätigte ihm gleichzeitig das Familienwappen.

Zwischen 1554 und 1677 waren die Reichlins im Besitz des Dorfes Beuren an der Aach. Auf sie geht auch der heute gebräuchliche Name des dortigen Schlössle Meldegg zurück, das 1663 mit der Heirat der Anna Reichlin von Meldegg an Johann Baptist von und zu Hornstein kam.

Sebastian Reichlin von Meldegg erhielt 1555 Fellheim als Kemptisches Lehen und errichtete 1557 Schloss Fellheim. Das Geschlecht hatte bis 1848 die dortige Grundherrschaft inne und bewohnte das Schloss bis 1923.

Die Familie verbreitete sich über den süddeutschen Raum und nach Österreich. Am 8. Juli 1813 wurde die Familie in Bayern als Reichlin von Meldegg bei der Freiherrnklasse wegen des seit 1652 bzw. 1680 nachweislich geführten Freiherrnstandes immatrikuliert[1]. Auch in Württemberg wurde die Familie bei der Freiherrnklasse des ritterschaftlichen Adels eingetragen. In Österreich führte das Geschlecht den Namen Freiherr von Rechlien-Meldegg[1].

Xaver Ignaz Freiherr von Reichlin-Meldegg, fürstlich Thurn und Taxis'scher Hofmarschall, erbaute im 18. Jahrhundert das Schloss Höfling bei Regensburg. Sein Allianzwappen findet sich noch im Treppenhaus bzw. im großen Salon im ersten Stock. Da der Bau des Barockschlosses das Vermögen des Barons verschlang, verkaufte er das Schloss 1775 an Maria Anna Gräfin von Palm.

 
Wappen der Reichlin von Meldeck (Meldegg)

Stammwappen Meldegg (seit 1465): In Rot ein mit drei roten Ringen belegter silberner Balken; auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei rote Büffelhörner mit einer silbernen Binde, darauf die Ringe.

Bekannte Familienmitglieder

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Literatur

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  • Friedrich Wilhelm GrafReichlin-Meldegg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 317 (Digitalisat).
  • Hermann Freiherr von Reichlin-Meldegg: Geschichte der Familie Reichlin Meldegg. Regensburg 1881 (MDZ München).
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Band F B VI, S. 344–354.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1855. Fünfter Jahrgang, S. 459 ff.
  • Walther Merz: Die Wappenrolle von Zürich : ein heraldisches Denkmal d. 14. Jahrhunderts in getreuer farb. Nachbildung d. Originals mit d. Wappen aus dem Hause zum Loch. S. 105.
  • Fr. Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden. 1845, S. 295.
  • Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Band 19, 1894, S. 81.
  • Oswald Burger: Die Pesttraktate der Ärzte Reichlin von Meldegg. Vom Leben und Wirken einer Überlinger Arztfamilie in früheren pandemischen Zeiten. In: Leben am See. Das Jahrbuch des Bodenseekreises Band 39. Verlag Senn Tettnang 2021, ISBN 978-3-88812-551-5. S. 310–318
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Commons: Reichlin von Meldegg (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Genealogisches Handbuch des Adels. Band F B VI, C. A. Starke-Verlag, Limburg, 1976, S. 344 ff.