Rengha Rodewill

deutsche Fotografin, Autorin, Malerin, Grafikerin und Tänzerin

Rengha Rodewill (* 11. Oktober 1948 in Hagen, Westfalen) ist eine deutsche Fotografin, Autorin, Publizistin, Malerin, Objektkünstlerin, Grafikerin und Tänzerin.

Rengha Rodewill

Leben und Werk

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Tanz, Malerei und Objektkunst

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Rengha Rodewill ist in Hagen aufgewachsen, dort studierte sie Bühnentanz bei Ingeburg Schubert Neumann (1933–2008)[1][2][3][4] vormals Primaballerina an der Sächsischen Staatsoper Dresden sowie Malerei bei dem Kunstprofessor Will D. Nagel.[2][5] Schubert Neumann gründete 1962 in Hagen[6] eine Ballettschule, eine staatlich genehmigte Fachschule für Bühnentanz, sie war Ballettmeisterin und Choreografin.[7][8] Durch einen Tanzunfall konnte Rodewill ihre Bühnenkarriere nicht weiter fortsetzen und hat danach ihre Energien in die Bildende Kunst als Grafikerin und Malerin einfließen lassen. Nach Studienaufenthalten in Italien und Spanien zog Rodewill 1978 von Hagen nach Berlin, wo sie als Grafikerin tätig war. Ihr erstes Atelier eröffnete sie in Zehlendorf und 1998 in Potsdam-Babelsberg in der Domstraße,[9] um hauptsächlich als Malerin und in der Objektkunst[10] zu arbeiten.

Das Babelsberger Atelier befand sich in einer Baracke, auf einem Grundstück mit Landhaus, in dem die Galerie Bauscher ihren Sitz hatte.[11][2][5] Das Haus ließen die jüdischen Möbelfabrikanten Norbert und Paul Wiener zwischen 1923 und 1926 vom Architekten Jean Krämer errichten[12][13], die Adresse der Villa Wiener war Augustastraße 41 in Neu-Babelsberg, (heute: Rosa-Luxemburg-Straße 40). In den ersten Wochen und Monaten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verließen vor allem Juden aus Angst vor Repressalien und Verfolgung Deutschland. Die Familie Wiener emigrierte 1933 nach England. Konrad Adenauer[14] hielt sich von 1934 bis 1935 in dem Anwesen auf, dort wurde er 1934 im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch von der Gestapo festgenommen und nach zwei Tagen ohne weitere Erklärungen freigelassen.[15] Die Forstverwaltung des DDR-Bezirks Potsdam war bis zur politischen Wende 1989 in der Baracke und im Landhaus untergebracht.[16]

Während ihrer Schaffensphase in Babelsberg entwickelte Rodewill mit der Potsdamer Kunsthistorikerin Renate Bergerhoff[17] das Dance Painting,[10][18][19] das als Tanz um die Leinwand beschrieben wurde. Rodewill arbeitete hauptsächlich an großformatigen Werken in der Kunstrichtung des Action Painting, das innerhalb des abstrakten Expressionismus so bezeichnet wird, wobei sie die auf dem Boden liegende Leinwand bei rasantem Tempo umtanzte und in Drip Painting Technik in einem exzessiven Malprozess bearbeitete. Ein tranceartiger Zustand ermöglichte es ihr, sich dem Malvorgang völlig hinzugeben und alle Emotionen freizusetzen, bis zur Erschöpfung arbeitend. Rodewill lässt sich nicht in das Schubfach des abstrakten Expressionismus einordnen. Für ihre Malerei ist entscheidend, dass sie untrennbar mit Musik und Tanz verbunden ist.

Mit dem Hagener Maler Emil Schumacher[20][21], dem prominenten Vertreter des Informel, stand Rodewill in einem künstlerischen Briefkontakt. Schumacher nannte Rodewill in seinen Briefen Liebes Hagener Kind. Rodewills Einladung 1998 zu ihrer Vernissage movement two,[22][23] im Künstlerklub Die Möwe,[24] Palais am Festungsgraben in Berlin-Mitte, musste Schumacher aus Altersgründen absagen. Emil Schumacher verstarb 1999 in seinem Ferienhaus auf Ibiza.[25] Die Begrüßungsrede hielt die Schauspielerin Renate Heymer,[22] verheiratet mit dem Filmregisseur Gunter Friedrich. Rodewills Kunsthistorikerin Renate Bergerhoff übernahm die Einführung in die Ausstellung. Vorsitzender des Künstlerklub Die Möwe e. V., war in der Zeit von 2002 bis 2010 der Literaturwissenschaftler und Kulturmanager Paul Werner Wagner.

Rengha Rodewills Materialcollagen und Installationen[26][27] sind zeitkritisch. Die Künstlerin schuf mehrere Großobjekte und Installationen. Anlässlich einer Hommage zum 100. Geburtstag der Dichterin Mascha Kaléko[28][29][30] beklebte Rodewill den weiblichen Körper einer Figurine, die auf einer quadratischen Plinthe steht, mit mehr als 2600 Textzitaten aus den Büchern der Kaléko; sie nennt das Werk Ein Leben verkleben.[22][31][32] Der Körper verschwindet vollständig hinter seiner Funktion. Er dient gleichzeitig als Bildgrund, als Träger von Zeichen, als Projektionsfläche. Die Künstlerin bedient sich des Korpus, um dem Werk Gewicht zu verleihen – um sich Raum zu verschaffen. Rodewill verarbeitet Materialien wie Montageschaum und gleichzeitig wird mit heftigen und makaberen Chiffren aus dem Judentum, Holocaust und Nazi-Deutschland gearbeitet. Stereotype Puppengesichter, Tora, Kippa, Gasmaske und Hitlers Porträt, die in einer drastischen Zeichensprache nebeneinander angeordnet sind. Die Künstlerin setzt auf markante Gegensätze. In Rodewills Objektkunst spiegelt sich auch die künstlerische Richtung des Dadaismus wider, wie auf der Rückseite der Kaléko-Figur, mit einem typografischen Sprung einer großen 6 auf dem Gesäß, wie die Dadaisten ihn liebten.[31] Rodewill geht es dabei um Das sechste Leben, einem Gedicht von Mascha Kaléko, zum anderen um Erotik und Liebe und um den Verlust von Chemjo Vinaver, Kalékos zweitem Ehemann, der 1973 in Tel Aviv verstarb.

Der amerikanische Künstler Edward Kienholz suchte auf Flohmärkten und in Trödelläden nach Gegenständen und verwendete diese Materialien als Ausdruck zeitgenössischer Unkultur. Infolge der bezüglich der Materialien ähnlichen Installationen und Objekten von Rodewill wurde diese gerne mit Kienholz verglichen. Rodewills zeitkritische Materialcollage Dear-Love-Me-Tender.com[33][10][34][35] wird provokativ mit Versatzstücken aus der Welt der Computer und des Cyberspace kombiniert, wodurch ein bizarres Objekt entsteht, auch die Collage Quo vadis? Deutschland, die mit bedeutungsvollen Symbolen aufgeladen ist.[10] Objekte und Installationen sollen die Betrachter herausfordern und zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema anregen.[22]

Rodewills Kunstwerke sind in vielen Sammlungen enthalten.[2][5]

Nach Abriss des Babelsberger Ateliers verlegte Rodewill ihren Arbeitsmittelpunkt wieder nach Berlin. Fortan setzte sie ihren künstlerischen Schwerpunkt auf die Fotografie, wobei sie auch als Autorin und Publizistin tätig ist.

 
Eva Strittmatter und Rengha Rodewill
 
Rengha Rodewill und Horst Bosetzky

Literatur und Fotografie

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Mit Eva Strittmatter, von der auch Gedichte Teil ihrer ersten Buchveröffentlichung Zwischenspiel – Lyrik, Fotografie (2010) sind, pflegte Rodewill von 2000 bis zum Tod Strittmatters einen künstlerischen Austausch.[5] Im Mai 2003 las Eva Strittmatter in Potsdam-Babelsberg im Ateliergarten von Rodewill ihre Gedichte auf einer Open-Air-Vernissage. Die Lesung wurde durch ein heftiges Maigewitter unterbrochen und später von Tom de Toys als Donnerdichtung[36] bezeichnet. Die Dichterin verstarb am 3. Januar 2011 in Berlin. Am 8. Januar wurde sie auf dem Friedhof in Schulzenhof neben ihrem Mann Erwin Strittmatter beigesetzt.[37]

Die Buchpremiere Zwischenspiel[22] und Ausstellung der Fotografien von Rodewill war Oktober 2010 in der Deutschen Oper Berlin,[38] kuratiert von Andreas K. W. Meyer[22] Chefdramaturg, die Eröffnungsrede hielt die Intendantin Kirsten Harms.[22] Eva Schrittmatters Gedichte wurden gelesen von der Schauspielerin Barbara Schnitzler, Tochter von Inge Keller und Karl-Eduard von Schnitzler.

Am 8. Februar 2011 veranstaltete der Plöttner Verlag in der Alten Handelsbörse Leipzig eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 81. Geburtstages zu Ehren der Dichterin.[39] Eingeladen waren Rengha Rodewill, die über das Buch Zwischenspiel und ihre Verbindung zur Dichterin erzählte, die Journalistin und Autorin Irmtraud Gutschke und die Schauspielerin Jutta Hoffmann, die Gedichte von Eva Strittmatter vortrug. Die Moderation übernahm Michael Hametner[40] vom Mitteldeutschen Rundfunk MDR Figaro.

Im September 2013 präsentierte Rodewill unter der Veranstaltungsreihe Perspektiven, im dbb Beamtenbund Berlin, ihren Bildband: Bautzen II – Dokumentarische Erkundung in Fotos mit Zeitzeugenberichten und einem Vorwort von Gesine Schwan. Der ZDF-Fernsehjournalist Christhard Läpple moderierte die Veranstaltung, Läpple hat sich in seinen Arbeiten und Publikationen oft mit dem Thema DDR-Staatssicherheit auseinandergesetzt. Eingeladen waren Markus Meckel von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, sowie die Zeitzeugin Sigrid Grünewald, die wegen versuchten staatsfeindlichen Menschenhandels 1981 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt und in die Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II überstellt wurde. Grünewald erzählte von ihrer Verhaftung bis zum Freikauf 1982 durch die Bundesrepublik Deutschland. In Rodewills Dokumentation werden acht Schicksale ehemaliger Häftlinge aufgezeichnet. Darunter der Dramaturg und Verleger Walter Janka, Hartmut Richter, ein ehemaliger DDR-Flüchtling und Fluchthelfer, sowie der Journalist und Altkommunist Heinz Zöger.[41][42][43][44]

Nach der ersten Fotodokumentation Bautzen II im Frühjahr 2013, erschien 2014 ein weiterer Schwarz-Weiß Bildband: Hoheneck Das DDR-Frauenzuchthaus – Dokumentarische Erkundung in Fotos mit Zeitzeugenberichten und einem Vorwort von Katrin Göring-Eckardt.[45][46][47] Das Hoheneck-Gefängnis im sächsischen Stollberg/Erzgeb. war eines der skandalösesten und abscheulichsten Gefängnisse im SED-Staat, es war das größte Frauengefängnis der DDR. Wie zuvor in der Dokumentation Bautzen II, sind Schicksale politisch verfolgter Gefangener aufgezeichnet, die nach ihren Verhaftungen zu Nummern gemacht wurden. Acht Frauen berichten in bewegenden Biografien von ihrer Verhaftung, der Haftzeit in Hoheneck, bis zum Freikauf durch den Westen. Heute ist bekannt, dass Gefangene während ihrer Haftstrafe auch Selbstmord begangen und viele von ihnen das Martyrium in Hoheneck und im Zuchthaus Waldheim aufgrund von Schwäche und Krankheit nicht überlebten. Im Gefängnis Waldheim in Sachsen waren 1950 weit über 3.000 Personen inhaftiert, die im Schnellverfahren wegen angeblicher oder erwiesener Nazi-Kriegsverbrechen verurteilt oder sogar hingerichtet wurden.[48] Die in beiden Zuchthäusern in den Jahren 1950–1956 ums Leben gekommenen Häftlinge äscherte man ein. In einem Gemeinschaftsgrab wurden die Urnen 1957 auf dem Städtischen Friedhof Chemnitz beigesetzt. Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 – und dem Zusammenbruch der DDR – entdeckte man auf dem Dachboden des Frauenzuchthauses Hoheneck unzählige Urnen mit den sterblichen Überresten von Frauen, die während ihrer Haftzeit in Hoheneck verstorben waren. Diese Urnen wurden im Mai 1992 in dem bis dahin anonymen Gemeinschaftsgrab U 18 auf dem Friedhof in Chemnitz bestattet.[49][50]

Im Februar 2019 wurde eine Namenstafel am Ehrengrab auf dem Chemnitzer Friedhof für die ehemaligen Opfer aus der Strafvollzugseinrichtung Stollberg (Hoheneck) und aus dem Zuchthaus Waldheim eingeweiht.[51] Für die Opfer politischer Haft des Stalinismus von 1945–1989, findet jährlich am Gedenkstein an der einstigen Haftanstalt Hoheneck, eine Kranzniederlegung durch ehemalige inhaftierte Frauen statt.[52] Rodewills Dokumentation soll zur Erinnerungskultur über diesen berüchtigten Ort beitragen, der wie kein anderer für die Willkür und das Misstrauen der DDR stand. Auch war es der Künstlerin sehr wichtig aufzuzeichnen, wie es den Frauen heute geht, wie sie mit dem Alltag umgehen und mit den Folgen des durch die Inhaftierung verursachten körperlichen und seelischen Schadens leben.[53][54]

Rengha Rodewill arbeitete seit vielen Jahren mit dem Krimiautor Horst Bosetzky (auch: -ky) zusammen. 2014 wurde das Buchprojekt ky's Berliner Jugend – Erinnerungen in Wort und Bild realisiert.[55] Die Fotografin folgte den Spuren aus Bosetzkys Kindheit und Jugend in Berlin-Neukölln, Berlin-Schmöckwitz und Groß Pankow (Prignitz). Der Schriftsteller beschrieb die Nachkriegszeit in vielen seiner Werke, die sein Leben prägten. Rodewill und Bosetzky präsentierten ihr gemeinsames Buch in Kultureinrichtungen und Buchhandlungen.[56] Horst Bosetzky verstarb am 16. September 2018 in Berlin.

Mit der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff arbeitete Rengha Rodewill lange Zeit am Konzept einer Biografie.[57] Rodewill suchte nach Stationen, die die Lebensabschnitte von Schrobsdorff aufzeichneten, die sie auch nach Bulgarien führten. Als Kind verließ Angelika Schrobsdorff 1939 mit ihrer Mutter und Halbschwester Berlin und ging nach Sofia ins Exil. Rodewill stand der Schriftstellerin nahe. Die Zusammenarbeit an der Biografie dauerte bis zum Tod von Schrobsdorff. Angelika Schrobsdorff stirbt am 30. Juli 2016 nach langer Krankheit in Berlin. Die Bestattung fand am 8. August 2016 auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee statt. Unter der Teilnahme einer großen Trauergemeinde waren u. a. ihr Ex-Ehemann Claude Lanzmann aus Paris und ihre Nichte Evelina Stanisheva[58] aus Burgas, Bulgarien.

Nach ihrem Tod hatte Rodewill Zugang zum literarischen Nachlass der Schriftstellerin. Im März 2017 erschien die Publikation Angelika Schrobsdorff – Leben ohne Heimat. Buchvorstellung, Lesung und Gespräch mit Rengha Rodewill, fanden im Literaturforum der Leipziger Buchmesse 2017 statt.[59][22]

Ein Bildvortrag mit Lesung von Rodewill am 14. Juni 2017 im Bulgarischen Kulturinstitut Berlin,[60][22] sollte noch einmal die lebenslange enge Verbundenheit und Dankbarkeit Angelika Schrobsdorffs zu Bulgarien verdeutlichen.

Schrobsdorff verfügte noch zu Lebzeiten, dass ihr literarischer Nachlass nach Israel zurückkehrt. Die National Library of Israel in Jerusalem erhielt im April 2018 einen großen und bedeutenden Teil der Hinterlassenschaft.[61]

Crossover

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Ausstellungen und Lesungen

 
Rengha Rodewill und Rolf Kühn
 
(v. l. n. r.) Doris Wagner-Dix, Laila Salome Fischer, Brigitte Grothum, Jolyon Brettingham Smith, Rengha Rodewill
 
(v. l. n. r.) Madeleine Wehle, Gisela May, Rengha Rodewill, Beatrix Schmidt

Die Werke von Rengha Rodewill wurden im In- und Ausland ausgestellt. Auch war sie seit Jahren Initiatorin vieler Crossover Projekte. Darüber hinaus engagierte sie sich sehr für wohltätige Zwecke und gesellschaftliche Events, an denen viele renommierte Künstler ohne Gage auftraten.

Im Oktober 2000 wurde Rodewills Werk in der Gallery Ufer 55 in Berlin unter dem Titel Moments ausgestellt. Mit dem Jazz-Klarinettisten Rolf Kühn und seinem Trio fand zur Vernissage ein Jazz-Live-Konzert statt.[22] Rolf Kühn ist der ältere Bruder des Pianisten Joachim Kühn.

Im Mai 2004 präsentierte Rodewill ihre Bilder in der Friedrich-Naumann-Stiftung in Potsdam-Babelsberg unter dem Titel BTrachtungsweisen. Die Bilder waren Teil aus dem Bilderzyklus Serie im Quadrat, dazu wurden bizarre Objekte und zeitkritische Materialcollagen gezeigt.[62]

Die Potsdamer Autorin Antje Rávic Strubel las im November 2004 in Berlin auf der Vernissage Magic Square Paintings I von Rodewill aus ihren Büchern, Tupolew 134 und Offene Blende.[22]

Im April 2006 war Rodewill Initatiorin mit dem Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin der Charity-Veranstaltung Benefizzz for Kids[63][64][65] für kranke Kinder in Israel. Die auf der Veranstaltung gesammelten Erlöse gingen an die Vereinigte Israel Aktion e. V. von Keren Hayesod. Die Schauspielerin Brigitte Grothum las aus dem Buch Der Kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry, Kunsthistorikerin Renate Bergerhoff referierte ihre Betrachtungen zur Kunst von Rengha Rodewill, während Harald Pignatelli vom rbb Fernsehen die Veranstaltung moderierte.

Am 7. Februar 2007 lud der dbb Beamtenbund Berlin unter dem Motto: Rodewill trifft Bosetzky, zur Ausstellungseröffnung Magic Square Paintings ein.[66] Gezeigt wurden Bilder Rodewills die von der Magie des Quadrats erzählen. Autor Horst Bosetzky las zur Eröffnung aus seiner 2006 erschienenen Familiensaga, Die schönsten Jahre zwischen Wedding und Neukölln.

Zur Ehrung des 100. Geburtstages der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko[67] schuf Rodewill eine zweiteilige Kunstinstallation. Die Ausstellung Hommage à Mascha Kaléko fand im September 2007 im Georg Kolbe Museum Berlin statt.[68][69] Eine kunsthistorische Einführung zum Werk von Rodewill wurde von Regine Reinhardt vorgetragen.[70] Die Autorin Jutta Rosenkranz würdigte die Dichterin mit einer Lesung aus ihrer 2007 erschienenen Biografie Mascha Kaléko.[71]

Im Oktober 2008 war Rodewill Initiatorin der Benefizveranstaltung Save the date for charity[72] zugunsten der Deutschen Rheuma-Liga, die ebenfalls im Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin stattfand. Schauspielerin Barbara Schnitzler vom Deutschen Theater Berlin las aus Theodor Fontanes Effi Briest, Solisten des Julius-Stern-Instituts konzertierten. Von 1999 bis 2009 wurde das Julius-Stern-Institut von Doris Wagner-Dix geleitet.[73]

Im April 2008 las der Krimiautor Horst Bosetzky, der den Bestseller Brennholz für Kartoffelschalen schrieb, aus diesem Buch. Die Lesung fand im Zusammenhang mit einer Scheckübergabe von Rodewill an die Kinderklinik Josephinchen des St. Joseph Krankenhaus Berlin-Tempelhof statt.[74] Die Dankesrede hielt die Stadträtin für Gesundheit und Soziales im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Sibyll-Anka Klotz.[22] In der Martin-Luther-Kirche in Neukölln fand am 16. März 2015 eine Lesung von Bosetzky und Rodewill aus dem Buch -ky´s Berliner Jugend statt.[75] Im April 2015 las Bosetzky zum vierten Neuköllner Lesefestival Rudow liest[76] aus dem Buch -ky´s Berliner Jugend Erinnerungen in Wort und Bild, das in Zusammenarbeit mit Rengha Rodewill 2014 im Vergangenheitsverlag Berlin erschienen ist.

Im September 2009 präsentierte Schauspielerin, Diseuse und Autorin Gisela May ihr Buch Es wechseln die Zeiten in der Kinderklinik des St. Joseph Krankenhauses, im Zusammenhang mit Rengha Rodewills Charity-Veranstaltung Benefiz für Spatz.[77] Die Moderatorin der Veranstaltung war Madeleine Wehle vom rbb Fernsehen.

Am 8. Februar 2018 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung Rodewill zu einer Veranstaltung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ins Golden Tulip Berlin-Hotel Hamburg ein, für einen Vortrag gefolgt von einer Diskussion über die Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff.[78][79] Rodewill präsentierte ihre Biografie über Schrobsdorff, die im Frühjahr 2017 erschien.

Publikationen (Auswahl)

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Verschiedenes

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  • Alban Nikolai Herbst: Ein poetisches Hörstück in Zitaten. Revolution Romantik.[83]
  • Annette Gonserowski: Künstlerin Rengha Rodewill auf der Suche nach Harmonie In: HagenBuch, 2009. ardenkuverlag, Hagen 2008, ISBN 978-3-932070-87-7, S. 125–128.[84]
  • Hörbuch: Sinnenrausch 2. Kochende Leidenschaft, 4. Reinen Wein einschenken, Ehrliches – Intro: Momente (Gedicht), Kunstvoll Verlag, Würzburg 2006, ISBN 978-3-9809312-1-2.[85]
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Commons: Rengha Rodewill – Sammlung von Bildern

Interviews

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Einzelnachweise

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  1. Deutsches Tanzarchiv Köln. In: Deutsches Tanzarchiv – Nachlässe und Sammlungen; Bestand Nr. 299 Ingeburg Schubert Neumann. Abgerufen am 7. September 2023.
  2. a b c d Künstlerin Rengha Rodewill auf der Suche nach Harmonie, HagenBuch 2009, S. 125–128, ardenkuverlag, Hagen ISBN 978-3-932070-87-7.
  3. Sammlung Wigman, Mary. In: performing-arts – Fachinformationsdienst für Darstellende Kunst. Abgerufen am 7. September 2023.
  4. Frauen, die in Hagen Geschichte schrieben. In: Allerwelthaus Hagen. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  5. a b c d Kurzvita. Website von Rengha Rodewill.
  6. HagenBuch 2024. Auf den Spuren (vergessener) Hagener Frauen in der Innenstadt, Ingeburg Schubert-Neumann (Bahnhofstraße 7), S. 280–281. ardenkuverlag Hagen, ISBN 978-3-942184-79-3. Abgerufen am 26. April 2024.
  7. Westfälische Rundschau. Generationen von Tanzbegeisterten schätzten diese Frau. Abgerufen am 8. April 2020.
  8. Trauer um Ingeburg Schubert-Neumann. 14. Januar 2009, abgerufen am 1. Dezember 2023 (deutsch).
  9. Zehn Jahre Atelier in Babelsberg. Pressemitteilung auf openPR, 14. Mai 2008. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  10. a b c d Götz J. Pfeiffer: Kultur: Neuer Ort für Kunst. Bilder und Objekte von Rengha Rodewill in der Friedrich-Naumann-Stiftung. In: Potsdamer Neueste Nachrichten PNN / Der Tagesspiegel Online – www.tagesspiegel.de > Potsdam > Kultur. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Berlin, 3. Juni 2004, abgerufen am 4. November 2022.
  11. Galerie Bauscher. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  12. Potsdam, Rosa-Luxemburg-Straße 40. In: Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 7. September 2023.
  13. Potsdam • Ein Ort der Moderne. In: yumpu – Brandenburgische Denkmalpflege, Jahrgang 6, 1997, Heft 2, S. 70. Abgerufen am 8. September 2023.
  14. Konrad Adenauer: "Vater der Bundesrepublik Deutschland". 5. Januar 2016, abgerufen am 19. Dezember 2023 (deutsch).
  15. Politisches Bildungsforum Brandenburg. Konrad-Adenauer-Stiftung. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  16. Brandenburgisches Landeshauptarchiv (blha). Rep. 514 VVB Forstwirtschaft Potsdam; 1957–1975. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  17. Auch mit 80 noch Dozentin: Renate Bergerhoff. Abgerufen am 21. Juli 2021.
  18. Kulturportal. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  19. Berliner Morgenpost. Zwischenspiel in den Kulissen. Abgerufen am 8. April 2020.
  20. Menschen im Netzwerk. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  21. HagenBuch. Abgerufen am 9. August 2021.
  22. a b c d e f g h i j k l Veranstaltungen. Website von Agentur Wort und Kunst.
  23. Im Künstlerklub "Die Möwe". 2. Juni 1998, abgerufen am 8. Januar 2024.
  24. Der Tagesspiegel. Die Möwe macht Wind. Abgerufen am 21. August 2020.
  25. Der Maler verstarb überraschend in seinem Ferienhaus auf Ibiza. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  26. Kaléko, Mascha 1907-1975. In: Mozarteum University, Salzburg. Abgerufen am 18. November 2024.
  27. LITERATURSPUR, Martina Kuoni: Literatur am Mittag: Mascha Kaléko. In: Literatur Schweiz. 7. Februar 2023, abgerufen am 30. November 2024.
  28. Journée d'étude: La poésie de Mascha Kaléko. Rengha Rodewill: Hommage à Mascha Kaléko. Département d'études allemandes, Faculté des langues Université de Strasbourg, abgerufen am 15. November 2024.
  29. Die Blaue Stunde – Kulturgespräche im eckstein, Mascha Kaléko – Lyrik zwischen Alltag und Geschichte. In: eckstein. haus der evang.-luth. kirche in nürnberg. Abgerufen am 15. November 2024.
  30. Zwischenfälle – Autorinnen verbrannter Bücher. In: Hörgeschichte in Radio Z. Abgerufen am 15. November 2024.
  31. a b Georg Kolbe Museum. Rengha Rodewill und Mascha Kaléko (Hommage zum 100. Geburtstag der Dichterin). In: YouTube. Abgerufen am 24. August 2020
  32. Onomatopeya de lo Indecible. Objeto artístico con Mascha Kaléko como tema, de la artista berlinesa Rengha Rodewill. Abgerufen am 24. August 2020
  33. Rengha Rodewill – www.dear-love-me-tender.com 1. Abgerufen am 10. September 2021 (deutsch).
  34. BTrachtungsweisen. Rengha Rodewill – Ausstellung in der Friedrich-Naumann-Stiftung Potsdam. In: YouTube, 24. August 2020.
  35. Kultur: BTrachtungsweisen. 5. Mai 2004, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 5. Dezember 2023]).
  36. Donnerdichtung. Streitschrift-Satire für Eva Strittmatter statt Eva Erb. In: Poemie, 18. Mai 2003.
  37. Rengha Rodewill – Abschied von Eva Strittmatter, Beerdigung Schulzenhof. Abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  38. Deutsche Oper Berlin. Rengha Rodewill und Eva Strittmatter. In: YouTube 24. Mai 2015.
  39. Eva Strittmatter Abend. Gespräch mit Rengha Rodewill und Jonas Plöttner, Alte Handelsbörse (Leipzig). In: vimeo, Februar 2011.
  40. Eva Strittmatter Abend. Einleitung durch Michael Hametner, Alte Handelsbörse (Leipzig), In: vimeo, Februar 2011.
  41. Rengha Rodewill – Bautzen II. Dokumentarische Erkundung in Fotos mit Zeitzeugenberichten – Aviva – Berlin Online. Abgerufen am 3. Januar 2024.
  42. Rengha Rodewill Bautzen II. Abgerufen am 14. September 2020 (englisch).
  43. Buchvorstellung: „Bautzen II. Dokumentarische Erkundung in Fotos“. Abgerufen am 14. September 2020.
  44. Stasi-Sonderknast: Die harte Wirklichkeit in Bautzen II – Bilder & Fotos – WELT. Abgerufen am 14. September 2020.
  45. Rengha Rodewill – Hoheneck. Das DDR-Frauenzuchthaus. Dokumentarische Erkundung in Fotos mit Zeitzeugenberichten, Aviva – Berlin Online. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  46. Zeitzeugenbüro. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  47. DDR Frauengefängnis Hoheneck – WDR 3. 14. Juli 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2014; abgerufen am 12. Oktober 2020.
  48. Gefängnis Waldheim | Jugendopposition in der DDR. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  49. Kriegsgräberanlagen | Städtischer Friedhof Chemnitz. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  50. Würdige Einweihung der Namenstafel am Ehrengrab Chemnitz – Kaßberg-Gefängnis. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (deutsch).
  51. Würdige Einweihung der Namenstafel am Ehrengrab Chemnitz – Kaßberg-Gefängnis. Abgerufen am 11. Oktober 2020 (deutsch).
  52. Begegnungstreffen der ehemaligen „Hoheneckerinnen“. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
  53. DDR-Aufarbeitung – Gegen Vergessen und Verdrängen der SED-Diktatur. Abgerufen am 4. Januar 2024.
  54. Eindrucksvoll: Fotoband über Frauenzuchthaus Hoheneck. In: VEREINIGUNG 17. JUNI 1953 e. V. Abgerufen am 30. April 2024.
  55. Horst Bosetzky/Rengha Rodewill -ky's Berliner Jugend by Agentur Wort + Kunst – Issuu. 27. September 2014, abgerufen am 3. Januar 2024.
  56. Berliner Woche. Horst Bosetzkys Erinnerungen. Abgerufen am 23. Juli 2020.
  57. Berliner Biographie: Angelika Schrobsdorffs weiter Weg von Berlin nach Berlin. In: Qultur Berlin. 11. November 2019, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  58. Ausgerechnet Bulgarien – Film mit Evelina Stanischeva. Abgerufen am 6. September 2021.
  59. Voice Republic. (Memento vom 10. April 2017 im Internet Archive) Lesung und Gespräch mit Rengha Rodewill. Literaturforum, Leipziger Buchmesse 2017. Abgerufen am 23. August 2020.
  60. Angelika Schrobsdorff – Leben ohne Heimat. be.bra Verlag. Abgerufen am 5. September 2021.
  61. Nachlass von Angelika Schrobsdorff geht nach Israel. 9. Mai 2018, abgerufen am 8. November 2020.
  62. BTrachtungsweisen. Rengha Rodewill – Ausstellung in der Friedrich-Naumann-Stiftung Potsdam. In: YouTube, 30. November 2017.
  63. Benefizzz for kids. Charity-Event: Rengha Rodewill und Berliner Künstler für Israels Kinder. In: openPR, 14. Februar 2006.
  64. UdK Berlin, Benefizkonzert, April 2006. Abgerufen am 10. Januar 2024.
  65. BENEFIZZZ FOR KIDS Berliner Künstler für Israels Kinder. In: Newsletter der Botschaft des Staates Israel. Abgerufen am 30. August 2024.
  66. Rodewill trifft Bosetzky -ky. In: openPR, 30. Januar 2007. Abgerufen am 6. Oktober 2018.
  67. La poésie de Mascha Kaléko – Maison Heinrich Heine. In: Maison Heinrich Heine, Paris. Abgerufen am 22. November 2024.
  68. Universität der Künste Berlin, Ausstellung Rengha Rodewill, Georg Kolbe Museum, September 2007. Abgerufen am 8. Januar 2024.
  69. Rengha Rodewill\'s Hommage à Mascha Kaléko \"Das bin ICH\" – openPR. Abgerufen am 1. September 2024.
  70. Georg Kolbe Museum. Rengha Rodewill und Mascha Kaléko (Hommage zum 100. Geburtstag der Dichterin). In: YouTube, 24. Mai 2015.
  71. Lesung Jutta Rosenkranz. Georg Kolbe Museum Berlin. In: YouTube. Abgerufen am 25. August 2020
  72. Rengha Rodewill – Save the date for charity. In: openPR, 30. September 2008.
  73. Julius-Stern-Institut für musikalische Nachwuchsförderung. 20. August 2014, abgerufen am 4. Dezember 2023.
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