Responsa (römische Jurisprudenz)

im römischen Recht der Kaiserzeit die Rechtsgutachten der klassischen Rechtsgelehrten, der sogenannten Respondierjuristen

Responsa prudentium (zumeist verkürzt: responsa: „Antwortschreiben“; prudentia: „Klugheit“) waren im römischen Recht der Kaiserzeit die Rechtsgutachten der klassischen Rechtsgelehrten, der sogenannten Respondierjuristen. Die Responsen der prudentes sind eine erstmals im 1. Jahrhundert n. Chr. belegte eigene Literaturgattung und waren eine verbindliche Quelle des geschriebenen Rechts. Zu beachten waren sie ebenso wie die kaiserlichen Konstitutionen, die Gesetze und die Senatskonsulte.

Berühmt und beachtet waren die Digesta libri XC, das Hauptwerk des Juristen Julian. In einer systematischen Abhandlung schrieb er über das bürgerliche Recht und das darauf einwirkende Amtsrecht der Prätoren. Die Fälle waren der Praxis entlehnt, teils auch erdacht (fiktiv). Julians Werk wurde vielfach zitiert.[1] Weitere Produktionen, deren Titel bereits auf eine Responsensammlung hinweisen, stammen von Ulpius Marcellus (Responsorum liber singularis), Modestin (Responsorum libri XIX), Neratius Priscus (Responsorum libri II), Scaevola (Responsorum libri VI), Papinian (Responsorum libri XIX), Ulpian (Responsorum libri II) und Paulus (Responsorum libri XXIII).[2]

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Adolf Berger: Encyclopedic Dictionary of Roman Law 1953. S. 552.
  2. Römische Juristen und ihre Werke In: Ulrike Babusiaux, Christian Baldus, Wolfgang Ernst, Franz-Stefan Meissel, Johannes Platschek, Thomas Rüfner (Hrsg.): Handbuch des Römischen Privatrechts. Mohr Siebeck, Tübingen 2023, ISBN 978-3-16-152359-5. Band I, S. XXII–XXVIII (Abkürzungen).