Richard Brausewetter

deutscher Offizier und Schriftsteller

Richard Brausewetter (Pseudonym: Oskar Usedom; * 3. Februar 1866 in Stettin; † 21. Oktober 1916 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Offizier und Schriftsteller.

Richard Brausewetter war der Sohn des Stettiner Kaufmanns Hans Friedrich Oskar Brausewetter (1833–1877) und dessen Ehefrau Natalie Saunier (1842–1927), einer Enkelin des Theaterdichters Louis Angely. Er hatte zwei Brüder, den evangelischen Theologen und Romanschriftsteller Artur Brausewetter sowie den Arzt und Schriftsteller Max Brausewetter. Sein Sohn Horst, der den Rang eines Oberst innehatte, kämpfte im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront, wo er sein Leben verlor.[1]

Brausewetters militärische Laufbahn begann Mitte der 1880er Jahre als Portepeefähnrich in Potsdam.[2] Später trat er als Offiziersaspirant in das 1. Ostpreußische Fußartillerie-Regiment zu Königsberg ein. Über Stationen in Ulm, Breisach und Straßburg führte ihn sein Weg schließlich in das Kriegsministerium nach Berlin.[3] Während des Ersten Weltkriegs diente er als Major und Kommandeur des Königlich Preußischen Fußartillerie-Regiments „von Dieskau“ (Schlesisches) Nr. 6. Für seine Verdienste wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse sowie weiteren militärischen Auszeichnungen geehrt.[4]

Neben seiner militärischen Karriere war Brausewetter auch schriftstellerisch tätig. Unter dem Pseudonym Oskar Usedom[5] veröffentlichte er mehrere Romane, darunter Höhenrekord, Gebieterin Pflicht und Mannesehre, die zu seinen erfolgreichsten Werken zählten.[6]

Richard Brausewetter verstarb 1916 während des Ersten Weltkriegs infolge einer Operation aufgrund eines Zwölffingerdarmleidens.[7]

  • Über den Ocean, Leipzig 1902
  • Gebieterin Pflicht, Berlin 1908
  • Mannesehre, Berlin 1909
  • Höhenrekord: Roman aus der Fliegerwelt von Oskar Usedom, Dresden / Leipzig 1915
  • Im Kampf mit dem russischen Koloß, Leipzig 1916

Literatur

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  • Hermann Usener-Klipstein: Artur Brausewetter und seine Familie. In: Unser Pommerland. Heft 2/1928, S. 85f.

Fußnoten

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  1. Artur Brausewetter: Lebenserinnerungen. Abel, Greifswald 1944, S. 32 (staatsbibliothek-berlin.de): „Sein [Richard Brausewetters] einziger Sohn Horst, der dem Vater in Vielem glich, ist dann in diesem zweiten Weltkrieg an der russischen Front als junger Oberst auf tragische Weise um sein zu großen Hoffnungen berechtigendes Leben gekommen.“
  2. Artur Brausewetter: Lebenserinnerungen. Abel, Greifswald 1944, S. 31 (staatsbibliothek-berlin.de): „Dann war er [Richard Brausewetter], als ich [Artur Brausewetter] auf die Universität in Berlin zog [1885 legte Artur Brausewetter sein Abitur ab], Portepeefähnrich in Potsdam. Besuchten wir gemeinsam ein Lokal, in das er mich als der bei seiner geringen Zulage doch reichere, einlud, wie wurde er in seiner stets properen Uniform beachtet, mit welcher Zuvorkommenheit von den Kellern bedient, während auf mich, den kleinen Studenten, kaum ein karger Blick fiel.“
  3. Hermann Usener-Klipstein: Artur Brausewetter und seine Familie. In: Unser Pommerland. Band 13, Nr. 2, 1928, S. 85–86, hier S. 86.
  4. Kölnische Zeitung. 1803-1945 - Montag, 23.10.1916 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 17. Oktober 2024.
  5. Rich Brausewetter: Gebieterin Pflicht Oskar Usedom ; Roman aus d. Offiziersleben. F. Fontane & Co., 1908 (stabikat.de [abgerufen am 14. Oktober 2024]).
  6. Hermann Usener-Klipstein: Artur Brausewetter und seine Familie. In: Unser Pommerland. Band 13, Nr. 2, 1928, S. 85–86, hier S. 86: „Auch er hat sich literarisch betätigt. Entschiedenen Erfolg errang er mit seinen Romanen "Höhenrekord", "Gebieterin Pflicht" und "Mannesehre".“
  7. Artur Brausewetter: Lebenserinnerungen. Abel, Greifswald 1944, S. 31 (staatsbibliothek-berlin.de): „Und treu blieb er sich bis zuletzt. Als er im Weltkriege ein Regiment führen sollte, fühlte er sich durch ein Zwölffingerdarmleiden in der Ausübung seines Dienstes behindert. Obwohl der von ihm konsultierte Freiburger Chirurg abredete, bestand er auf der nicht notwendigen Operation und starb heldenhaft an ihren Folgen.“