Die Ringstrecke Bordeaux (französisch Ceinture de Bordeaux) ist eine Eisenbahnverbindung in Bordeaux, die die beiden innerstädtischen Bahnhöfe Saint-Jean und Saint-Louis miteinander verband. Heute hat sie nur noch eine Verteilfunktion zu den an diese Bahnhöfe angeschlossenen Strecken. Sie ist vollständig zweigleisig und elektrifiziert.

Ringstrecke Bordeaux
Empfangsgebäude des Bahnhofs Caudéran-Mérignac
Empfangsgebäude des Bahnhofs Caudéran-Mérignac
Strecke der Ringstrecke Bordeaux
Streckennetz rund um die Stadt Bordeaux
Streckennummer (SNCF):586 000
Kursbuchstrecke (SNCF):405
Streckenlänge:16,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1,5 kV =
Zweigleisigkeit:ja
Strecke
Bahnhof
0,0 Bordeaux-Saint-Jean 7 m
Abzweig geradeaus, nach links und von links
Bahnstrecke Bordeaux–Sète nach Toulouse
Kreuzung mit U-Bahn geradeaus unten
~0,3 Straßenbahn Bordeaux, Linie C, D
Strecke mit Straßenbrücke
~2,3 Boulevard Président Franklin Roosevelt
4,0 von Bordeaux-Ségur (ehem. Bordeaux–La Teste)
Bahnhof
4,2 Talence-Médoquine 22 m
Strecke nach links
Bahnstrecke Bordeaux–Irun nach Hendaye
(Abzw. Médoquine)
6,1 Bordeaux–Irun v. Hendaye (Abzw. Échoppes)
Haltepunkt / Haltestelle
7,6 Mérignac-Arlac
Kreuzung mit U-Bahn geradeaus oben
7,6 Straßenbahn Bordeaux, Linie A
Haltepunkt / Haltestelle
9,3 Caudéran-Mérignac 30 m
Haltepunkt / Haltestelle
~12,9 Le Bouscat Sainte-Germaine
Kreuzung mit U-Bahn geradeaus oben
13,0 Straßenbahn Bordeaux, Linie D
Abzweig ehemals geradeaus, nach links und von links
~13,6 Bahnstrecke Bordeaux-St-Louis–Pointe de Grave
nach Pointe de Grave (Abzw. Bonnaous) und
Straßenbahn Bordeaux, Linie C (Abzw. La Vache)
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
~14,8 La Vache
Abzweig mit U-Bahn ehemals geradeaus und nach links
Straßenbahn Bordeaux, Linie C
(Abzw. Béquigneaux u. Abzw. Béquigneaux)
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
~15,4 Place Ravezies
15,9 Bordeaux-Ravezies
Kopfbahnhof StreckenendeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
16,8 Bordeaux-Saint-Louis 5 m
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende
Bordeaux-Docks

Geschichte

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Die Strecke wurde 1917 von der Compagnie des chemins de fer du Midi (Midi) zunächst eingleisig gebaut, aber bereits fünf Jahre später auf zwei Gleise erweitert. Sie stellte damals einen wichtigen Lückenschluss zwischen den beiden innerstädtischen Bahnhöfen, aber auch innerhalb des eigenen Streckennetzes der Midi dar. 1925 wurde das neue, in moderner Stahlbeton-Bauweise errichtete Empfangsgebäude des Bahnhofs Saint-Louis fertiggestellt. Vier der sieben überdachten Gleise bedienten die Züge der Ringbahn, die über die Abzweigung Échoppes auch gen Südwesten bis ins 50 Kilometer entfernte Biganos an der Strecke nach Dax geführt wurden.

Bereits im Sommer 1934 wurde die Strecke, zusammen mit der Bahnstrecke Bordeaux-St-Louis–Pointe de Grave, elektrifiziert. Für diese beiden Strecken waren mit dem Bau einer Pier in Le Verdon-sur-Mer große Pläne in Vorbereitung, denen jedoch durch den Kriegsverlauf ein jähes Ende bereitet wurde. Nach dem Zweiter Zweiten Weltkrieg war die große Ära der Dampfschifffahrt vorbei und damit auch die schnelle Zugverbindung zu einem Mündungshafen am Atlantik obsolet.

 
Bahnhof Mérignac-Arlac
 
Einfahrt eines Zugs nach Le Verdon-sur-Mer in den Bahnhof Caudéran-Mérignac (2008)

Heute ist diese Strecke ein Teil der Nordweststrecke nach Pointe de Grave über Margaux und Lesparre-Médoc.