Bahnstrecke Bordeaux-St-Louis–Pointe de Grave

Französische Eisenbahnlinie

Die Bahnstrecke Bordeaux-St-Louis–Pointe de Grave (französisch Ligne de Bordeaux-Saint-Louis à Pointe-de-Grave) ist eine 102 Kilometer lange, eingleisige, elektrifizierte Strecke auf der südwestfranzösischen Halbinsel Médoc. Die Strecke führt teilweise durch die weltbekannten Weingärten von Saint-Estèphe, Haut-Médoc und vielen anderen zum Bordeaux gehörenden Anbaugebiete. Am Endbahnhof Pointe de Grave besteht Fährverbindung zum der Mündung der Gironde gegenüberliegenden Royan. Der Bau dieser Strecke liegt in der Frühphase der Streckenbautätigkeit in Frankreich und ist eine der ersten, die elektrifiziert worden sind.[1]

Saint Symphorien–Lesparre
Heutiges nördliches Streckenende bei Pointe de Grave
Heutiges nördliches Streckenende bei Pointe de Grave
Strecke der Bahnstrecke Bordeaux-St-Louis–Pointe de Grave
Bahnstrecken im Raum Bordeaux mit dem
südlichen Abschnitt der Strecke (1920er Jahre)
Streckennummer (SNCF):584 000
Kursbuchstrecke (SNCF):405
Streckenlänge:102 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1,5 kV =
Maximale Neigung: 10 
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang
-3,5 Hafen Rive-Gauche
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof Streckenanfang
0,0 Bordeaux-St-Louis
Strecke
0,9 Bordeaux-Ravezies
Strecke querLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
zum U-Boot-Hafen u. Industriegeb.
U-Bahn-Strecke von rechtsAbzweig geradeaus, ehemals nach links und von linksStrecke querLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
~2,1 Straßenbahn Bordeaux, Linie C und
Ringstrecke nach Bordeaux St-Jean
StreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
2,2 La Vache
U-Bahn-Strecke nach linksTurmbahnhof mit U-Bahn geradeaus untenU-Bahn-Strecke von rechts
~3,5 Ausone
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke
~4,4 Bruges
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~4,8 A 630
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Brücke über Wasserlauf
~6,1 Jalle de Sable
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke
~6,8 Frankton
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke querAbzweig geradeaus und nach rechts
7,8 Industriegebiet Bruges
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Bahnhof Streckenende
8,0 Blanquefort 11m
Strecke mit Straßenbrücke
D 210
Bahnhof
11,0 Parempuyre 12m
Bahnhof
14,4 Ludon-Médoc 9m
Bahnhof
17,8 Macau 9m
Bahnübergang
D 211
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
20,3 Labarde 7m
Bahnhof
24,4 Margaux 16m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Margaux–Sainte Hélène
nach Sainte Hélène
Bahnübergang
D 105
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
27,2 Soussans 15m
Bahnhof
31,5 Moulis-Listrac 21m
ehemaliger Bahnhof
40,2 Saint-Laurent-Saint-Julien 22m
Bahnübergang
D 206
Abzweig geradeaus und nach rechts
Industriegebiet
Bahnhof
46,5 Pauillac 4m
Bahnübergang
D 2
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang und querAbzweig geradeaus und ehemals nach rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Appontement de Trompeloup
ehemaliger Bahnhof
48,4 Trompeloup 6m
ehemaliger Bahnhof
51,9 Saint-Estèphe 12m
ehemaliger Bahnhof
55,5 Vertheuil 12m
ehemaliger Bahnhof
61,2 Saint-Germain-d’Esteuil 27m
Strecke mit Straßenbrücke
D 1215
Bahnhof
66,3 Lesparre 5 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Saint Symphorien–Lesparre
nach St Symphorien
ehemaliger Bahnhof
71,3 Gaillan 10m
Strecke mit Straßenbrücke
D 1215
ehemaliger Bahnhof
74,6 Montalivet 8m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
79,5 Vensac 4m
ehemaliger Bahnhof
82,0 Saint-Vivien 11m
ehemaliger Bahnhof
86,7 Talais-Grayan 4m
Strecke mit Straßenbrücke
D 1215
Bahnhof
93,0 Soulac-sur-Mer 12m
Strecke mit Straßenbrücke
D 1215
Bahnhof
99,8 Le Verdon-sur-Mer 6m
Betriebs-/Güterbahnhof StreckenanfangStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Le Port de Grattequina
Abzweig nach links und ehemals von linksAbzweig geradeaus und nach rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
99,9 Abzw.
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)StreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Môle d’Escale du Verdon (1931–44)
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer BetriebLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
101,9 Pointe de Grave 4m
102,4 Streckenende Mole 3m

Streckenbeschreibung

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Die Strecke verläuft in überwiegend flachem Gelände, das keine aufwändigen Kunstbauten erforderte. So weist sie keine Tunnel, größere Brücken oder ähnliches auf und war entsprechend einfach zu projektieren. Lediglich in Höhe von Saussac galt es, einem Sumpf zu überqueren. In Blanquefort und Pauillac wurde jeweils rechts von der Strecke ein kurzer Abzweig zu Gewerbegebieten angelegt, in Le Verdon-sur-Mer zweigte ab 1931 die Anschlussbahn zum Überseehafen Môle d’Escale du Verdon ab.[2] Vom Bahnhof Saint-Louis gab es an vier Punkten jeweils nach links Abzweigungen zu anderen Strecken: Noch im Stadtgebiet von Bordeaux gab es den Abzweig der Ringbahn zum Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean und seit 1885 die Bahnstrecke Bordeaux–Lacanau-Océan für die Züge über Bruges nach Lacanau-Océan, hinter Margaux nach Sainte Hélène und hinter Lesparre zur Bahnstrecke nach Saint Symphorien.

Im Bahnhof Saint-Louis waren drei Gleise dem Betrieb der Strecke nach Pointe de Grave vorbehalten, vier Gleise dienten dem Anschluss über die Ringbahn nach Saint-Jean und der Strecke nach Lacanau. Zusätzlich gab es östlich anschließend fünf Gleise für den Güterverkehr. Befördert wurden vor allem landwirtschaftliche Produkte wie Lebendvieh, Weinfässer und Landmaschinen.[3] Ein Gleis erreichte die Hafenmole von Bordeaux-Rive-gauche.

1931 ging der Kohlehafen Le Port de Grattequina bei Le Verdon in Betrieb, der der Société anonyme Hersent - Entreprises de travaux publics et maritimes, einer Tochter des Baukonzerns Société anonyme Hersent - Entreprises de travaux publics et maritimes gehörte. Die Kohle kam per Schiff aus deutschen und polnischen Kohlebergwerken. Der Bahnanschluss ist sieben Kilometer lang und heute noch sichtbar, aber nur noch teilweise befahrbar. In den 1990er Jahren wurde dort ein Containerterminal mit zwei Kranbrücken in Betrieb genommen.

Geschichte

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Altes Streckenende im Norden
 
Triebwagen der Bauart Z2 bei Moulis-en-Médoc (2013)
 
Bahnhof Blanquefort, rechts die Endhaltestelle der Straßenbahn

Die nach anfänglichen finanziellen Schwierigkeiten 1864 gegründete Eisenbahngesellschaft Compagnie du chemin de fer du Médoc[4] baute nur diese eine Strecke. Die Gesellschaft wurde 1911 von der Compagnie des chemins de fer du Midi aufgekauft.

Die Bahnstrecke wurde von Bordeaux-St-Louis aus in mehreren Etappen erbaut und 1868 in Betrieb genommen.[5] Zum Zeitpunkt ihres Baues bis 1884 war diese die einzige normalspurige französische Strecke, die keine Verbindung mit dem übrigen Schienennetz hatte, also einen Inselbetrieb darstellte. Erst dann bekam sie durch die Strecke in Richtung Facture–Saint Symphorien einen Anschluss. Während die 100 Kilometer bis Le Verdon-sur-Mer von Anfang an konzessioniert waren, kam das zwei Kilometer lange Schlussstück bis zum Fährhafen erst 25 Jahre später hinzu, nachdem die Bedeutung dieser Fährverbindung zugenommen hatte. Diese Verlängerung führte zwei Gleise, die man heute immer noch sieht, bis auf die nach Norden hin auslaufende Mole. Bis dahin übernahm dort eine Pferdebahn den Transport der Fahrgäste.[6]

In Le Verdon gab es seit Juli 1933 für wenige Jahre den tidenunabhängigen Anleger für Transatlantikschiffe Môle d’Escale, auf den Personenzüge fahren konnten und der Passagieren einen bequemen Umstieg Schiff–Bahn ermöglichte. Diese Einrichtung war mit der Elektrifizierung der Strecke verbunden und hat den Bahnverkehr sehr befördert. Der Anleger wurde von den deutschen Truppen vor ihrem Rückzug von der Halbinsel Médoc gesprengt und nach dem Krieg als Öltankerterminals umgebaut, wird aber heute ebenfalls nicht mehr benutzt.[7][8]

Der Bahnhof Bordeaux-Saint-Louis wurde 1968 geschlossen und ist heute zu einem Einkaufszentrum umgewandelt. Der Endbahnhof wurde damals etwa 900 Meter weiter nördlich an die Boulevard Alfred Daney verlegt und in Bordeaux-Ravezies umbenannt. Trotzdem wurde die Strecke bis 2008 nach dem alten Endbahnhof benannt. Seit August 2012 ist auch der Halt Ravezies geschlossen, um Platz für den Neubau der Tramlinie C Straßenbahn Bordeaux zu machen.[9] Seit Mitte August 2012 verkehren daher die Personenzüge über die Ringbahn um Bordeaux herum zum Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean.

Die Linie C der Straßenbahn Bordeaux wurde zwischen ihren Stationen La Vache und Ausone weitgehend auf der stillgelegten Bahntrasse angelegt. Nördlich von Ausone, wo sie die Bahnstrecke nach Pointe de Grave auf einer Brücke kreuzt, nutzt sie das Planum des einstigen westlichen Gleises dieser Strecke. Eingleisig mit Ausweichen, ohne Verbindung mit dem Eisenbahngleis, verläuft sie parallel zu jenem bis zu ihrer Endstation Gare de Blanquefort.

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Commons: Bahnstrecke Bordeaux-St-Louis–Pointe de Grave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Médoc-Notizen (Memento des Originals vom 16. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medoc-notizen.de
  2. SNCF Society Journal Number 116, Dec 2004 (Memento des Originals vom 16. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/myweb.tiscali.co.uk (engl. mit Streckenkarte)
  3. Lucien Chanuc, Patrice Durbain: Les Trains du Médoc, Breil-sur-Roya, Les Éditions du Cabri, 2005
  4. "Compagnie+du+chemin+de+fer+du+Médoc" Bulletin des lois de la République franc̜aise, Band 23, S. 482, Imprimerie nationale, 1864
  5. archive.wikiwix.com/cache/?url=http://pagesperso-orange.fr/dodo.al/html/lignes/lig_405.htm Private Homepage zur Strecke 405 (Archiv)
  6. Voies Ferrées de Gironde: Les chemins de fer de la Gironde
  7. Le Forum Medoc: Môle d'escale du Verdon (Memento vom 16. September 2014 im Internet Archive), L'Histoire du Médoc, 7. August 2013
  8. Médoc-Notizen (Memento des Originals vom 16. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medoc-notizen.de
  9. Jean-Paul Vigneaud: Le tram-train commence à se frayer un passage, Sued Ouest, 12. Juni 2013