Rise (Kopftuch)

Kopfbedeckung des Mittelalters

Eine Rise ist ein Kinntuch, das zur Kleidung der Frauen des Mittelalters gehörte und vom 13. bis zum 15. Jahrhundert getragen wurde.[1] Im 16. Jahrhundert tragen nur noch ältere Frauen das Kinntuch zusammen mit ihren mächtigen Hauben.[2]

Frauen mit Kinntüchern, den sogenannten Risen, in Figur Nr. 10 und Nr. 13 dargestellt (Albert Kretschmer)

Nach Matthias von Lexer: "im weiteren sinne war rîse auch das ganze gebende".[3] Die Rise wurde in Höhe der Schläfen am Gebende oder im Haar befestigt und oft auch mit einem Kopfschleier getragen. Die Rise als "Wangen- und Kinnbinde" war wohl aus festerem Material etwa wie Batist.[4] In Ulrichs von Liechtenstein Frauendienst trägt der Held eine Rise als Helmschmuck, ein Symbol der Frauengunst.[4]

In der Spätform war die Rise lang herabfallend und am Saum mit Rüschen verziert. In sozial höheren Schichten war die Rise oft auch aus Seide und mit Stickerei versehen.

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Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Quincke: Handbuch der Kostümkunde. 2. verbesserte und vermehrte Auflage. Weber, 1896, S. 113.
  2. Otto Henne am Rhyn: Kulturgeschichte des deutschen Volkes. G. Grote, 1893, S. 83 (Abbildung einer Rise in Figur Nr. 15).
  3. Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. S. Hirzel, 1876, S. 458.
  4. a b Karl Bartsch (Hrsg.): Deutsche Dichtungen des Mittelalters, mit Wort- und Sacherklärungen: Ulrich's von Liechtenstein Frauendienst. Band 6., 1888.