Ruffieu
Ruffieu ist eine französische Gemeinde mit 177 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Belley und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté de communes Bugey Sud. Die Bewohner werden Ruffiolans und Ruffiolanes genannt.
Ruffieu | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Ain (01) | |
Arrondissement | Belley | |
Kanton | Plateau d’Hauteville | |
Gemeindeverband | Bugey Sud | |
Koordinaten | 46° 0′ N, 5° 40′ O | |
Höhe | 605–1199 m | |
Fläche | 14,03 km² | |
Einwohner | 177 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 13 Einw./km² | |
Postleitzahl | 01260 | |
INSEE-Code | 01330 | |
Website | www.ruffieu.com | |
Blick auf Ruffieu |
Geografie
BearbeitenRuffieu liegt etwa 40 Kilometer südöstlich von Bourg-en-Bresse und etwa 38 Kilometer westnordwestlich von Annecy. Das Bauerndorf erstreckt sich im südöstlichen Bugey, an aussichtsreicher Lage am westlichen Talhang des Séran, in der Talschaft des Valromey, am Ostfuß des vom Planachat nordwärts reichenden Höhenzuges. Das Valromey bildet eine breite Senke zwischen zwei hohen, in Nord-Süd-Richtung orientierten Jurakämmen. Die östliche Gemeindegrenze verläuft entlang dem Séran, welcher in der offenen Talniederung des oberen Valromey südwärts fließt. Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal westwärts über den Hang von Ruffieu bis auf den anschließenden breiten Höhenrücken, der überwiegend von Wald bedeckt ist. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von etwa 725 m. Auf einer Kuppe im Bois de la Valorse wird mit 1199 m die höchste Erhebung von Ruffieu erreicht, am Austritt des Séran aus dem Gemeindegebiet die niedrigste Erhebung mit 605 m.
Zu Ruffieu gehören der Weiler Préoux (690 m) im Tal des Séran sowie einige Gehöfte. Nachbargemeinden von Ruffieu sind
- Haut-Valromey mit Le Petit-Abergement, Le Grand-Abergement, Hotonnes und Songieu im Norden und im Osten,
- Valromey-sur-Séran mit Lompnieu im Süden,
- Plateau d’Hauteville mit Hauteville-Lompnes im Südwesten,
- Champdor-Corcelles mit Champdor im Westen.
Teile des Gebiets von Ruffieu gehören zu den ZNIEFF-Naturzonen „Valromey“ (820030722) und „Marais de la Praille“ (820030801).[1] Rund 61 % der Fläche der Gemeinde ist bewaldet, rund 36 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich als Weideland genutzt, rund 2 % entfallen auf bebaute Flächen, rund 1 % entfällt auf Gebiete mit Strauch- und/oder Kräutervegetation.[2]
Umgeben wird Ruffieu von den vier Nachbargemeinden:
Champdor-Corcelles | Haut Valromey | |
Plateau d’Hauteville | Valromey-sur-Séran |
Geschichte
BearbeitenDas Gemeindegebiet von Ruffieu war bereits während der Römerzeit besiedelt.[3] Die Einwanderung von germanischen Gruppen begann um das 3. Jahrhundert. Im 5. Jahrhundert ließen sich die Burgunden in der Region friedlich nieder.[4]
Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1135 unter dem Namen Rufiacus. Im weiteren Verlauf erschienen die Bezeichnungen Rufeu (1267), Ruffiacus und Ruffiou (1345).[5] Der Ortsname geht auf den gallorömischen Personennamen Ruffius zurück und bedeutet so viel wie Landgut des Ruffius.
Seit seiner ersten Erwähnung bildete Ruffieu eine Pfarrei, die von Ceyzérieu abhängig war. Das Dorf gehörte im Mittelalter zur Herrschaft des Valromey, die unter der Oberhoheit der Grafen von Savoyen stand.[5] Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Ruffieu im Jahre 1601 an Frankreich.
Bevölkerung
BearbeitenJahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2014 | 2021 |
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Einwohner | 243 | 232 | 187 | 162 | 144 | 188 | 172 | 187 | 177 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Mit 177 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) gehört Ruffieu zu den kleinen Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurde seit Beginn der 1990er Jahre wieder eine Konstanz erreicht.[6]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Pfarrkirche Saint-Didier stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber im 17. Jahrhundert weitgehend neu erbaut. Im alten Ortskern sind verschiedene Bauernhäuser im traditionellen Stil aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.
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Kirche Saint-Didier
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Bürgermeisteramt (Mairie)
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Brunnen
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Gefallenendenkmal
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenRuffieu war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft und Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf dank der schönen Lage auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.
Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Artemare nach Brénod führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Haut Valromey und über den Col de la Rochette mit Plateau d’Hauteville.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Sandrine Bailly (* 1979), französische Biathletin, Gesamtweltcupsiegerin 2005 und mehrfache Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, wohnt in Ruffieu.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Biodiversité dans les territoires - Ruffieu. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 15. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 15. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 67 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Un peu d’Histoire sur la région. Gemeinde Ruffieu, abgerufen am 15. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ a b É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l’Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 364 (französisch, online [PDF; abgerufen am 4. Januar 2014]).
- ↑ Ruffieu – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 14. Juni 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).