Rumänische griechisch-katholische Kirche

unierte Kirche
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Die Rumänische griechisch-katholische Kirche (rumänisch Biserica Română Unită cu Roma, Greco-Catolică) ist eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Glaubensgemeinschaft, die den Papst als ihr geistliches Oberhaupt anerkennt.

Rumänische griechisch-katholische Kirche
lateinisch Ecclesia Graeco-Catholica Romaniae,
rumänisch Biserica Română Unită cu Roma, Greco-Catolică
Basisdaten
Jurisdiktionsstatus Großerzbischöfliche Kirche
Ritus Byzantinischer Ritus
Liturgiesprache Rumänisch
Kalender meletianischer Kalender
Gründungsdatum 1693
Sitz Großerzbistum Făgăraș und Alba Iulia (Blaj)
Hierarch Großerzbischof von Făgăraș und Alba Iulia Lucian Mureșan
Statistik
Jurisdiktionen 7
Gläubige 498.658
Bischöfe 7
Pfarreien 1240
Diözesanpriester 838
Ordenspriester 44
Ständige Diakone 8
Ordensbrüder 65
Ordensschwestern 327
Stand: 2014[1]

Die Glaubensgemeinschaft umfasst etwa 710.000 Angehörige, großteils in Rumänien. Das Oberhaupt der Kirche ist im Rang eines Großerzbischofs, der seinen Sitz in Blaj hat.[2]

Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit in Blaj

Geschichte

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Ihr Ursprung liegt im Jahr 1687, als der römisch-deutsche Kaiser Leopold I. aus dem Hause Habsburg das Karpatenbecken seinem Reich einverleibte. Schon 1693 begannen Jesuiten unter den orthodoxen Christen zu missionieren. Diese standen schon seit Jahrzehnten unter calvinistischem Einfluss. Ihre Bemühungen um die Menschen dort und vor allem wohl die politische Verweigerung der vollen Zivilrechte für Nichtkatholiken führten dazu, dass es am 4. September 1700 zur Union mit der katholischen Kirche kam.

Kirchlich unterstand dieses Gebiet zuerst dem lateinischen Erzbischof von Esztergom, der zugleich auch Primas von Ungarn ist. Erst Papst Pius IX. stellte 1853 eine eigenständige Kirchenprovinz für die Rumänische griechisch-katholische Kirche her, die aus Făgăraș-Alba Iulia als Metropolitanbistum und drei Suffraganbistümern bestand. Nach Ende des Ersten Weltkriegs kam das Gebiet 1920 an Rumänien und zählte im Jahr 1940 noch fünf Diözesen mit 1.500 Priestern und 1,5 Millionen Gläubigen. Doch 1948, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, etablierte sich der Kommunismus in Rumänien und die unierte Kirche kam in arge Bedrängnis. So gaben am 1. Oktober 1948 sechs Priester, auf Druck der Regierung, die Lösung der Union mit Rom bekannt und führten am 21. Oktober die Vereinigung mit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche durch. Die Bischöfe und alle, die sich dieser Maßnahme nicht beugen wollten, wurden vom rumänischen Staat inhaftiert. Nach der Revolution von 1989 strengte die unierte Kirche zahlreiche Gerichtsprozesse an, um Ländereien und Gebäude – meist Kirchen – zurückzuerhalten, die 1948 vom kommunistischen Staat enteignet worden waren. Diese Prozesse und die massive antikatholische Propaganda einiger orthodoxer Bischöfe behindern auch eine gütliche Einigung mit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche hinsichtlich von Rückgabeansprüchen.

Seit 1987 gibt es eine Diasporadiözese in Ohio, USA.

 
Diözesen der Rumänischen griechisch-katholischen Kirche

Nach dem Fall des Kommunismus zeigte sich, dass die rumänische unierte Kirche im Untergrund noch weitgehend funktioniert und auch Bischöfe geweiht hatte. So konnte Papst Johannes Paul II. am 14. März 1990 die Hierarchie der unierten Kirche wiederherstellen und ihre fünf Bistümer erneut besetzen. Seit 1994 wird die Rumänische Griechisch-Katholische Kirche durch Lucian Mureșan, Erzbischof von Alba Iulia und Făgăraș, geleitet. Er wurde am 16. Dezember 2005 durch Papst Benedikt XVI. zum ersten Großerzbischof der Rumänischen Griechisch-Katholischen Kirche erhoben.

Das Verhältnis zur Orthodoxie hat sich nach dem Papstbesuch 1999 und der Bildung einer ökumenischen Dialogkommission merklich entspannt, einige Fragen der Güterrückstellung müssen aber noch gelöst werden.[2]

Struktur

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Diözesen

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Die Rumänische griechisch-katholische Kirche hat folgende Diözesen:

Name Sitz Be­zugs- jahr Gläubige Welt- prie­ster Ordens- prie­ster Prie­ster gesamt Gläubige pro Priester Dia­kone Ordens- männer Ordens- frauen Pfarreien
Großerzbistum Făgăraș und Alba Iulia[3] Blaj 2016 202000 192 3 195 1035 5 168 189
Eparchie Cluj-Gherla[4] Cluj-Napoca 2016 47956 157 13 170 282 20 71 163
Eparchie Lugoj[5] Lugoj 2016 99000 124 4 128 773 6 4 149
Eparchie Maramureș[6] Baia Mare 2016 52502 144 6 150 350 8 43 167
Eparchie Oradea Mare[7] Oradea 2016 81000 178 13 191 424 16 17 152
Eparchie Sankt Basilius der Große[8] Bukarest
Eparchie Saint George’s in Canton (exemt)[9] Canton (Ohio), USA 2016 6200 25 3 28 221 6 4 16
Gesamt 2016 488658 820 42 862 567 61 307 836

Einheitliche Angaben aus dem Eintrag zu Rumänische griechisch-katholische Kirche auf catholic-hierarchy.org. Teilweise sind neuere Zahlen verfügbar.

Weitere Diasporagemeinschaften

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Statistik

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Der Anteil der griechischen Katholiken in Rumänien (Volkszählung 2002)

Nach der Wende zählte die Glaubensgemeinschaft rund 1.391.000 Mitglieder, von denen 1992 jedoch lediglich 228.377 in Rumänien lebten. Nach Angaben des Annuario Pontificio 2005, gültig für Ende 2003, zählt die Kirche 737.900 Gläubige, 716 Diözesanpriester und 347 Seminaristen. Nach offiziellen Angaben 2002 des Nationalen Instituts für Statistik Rumäniens hat die Kirche in Rumänien nur 195.481 Gläubige.[12] Für die 2010er wird die Zahl mit 710.000 angegeben, davon 6.000 in den USA.[13]

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. The Eastern Catholic Churches 2017. (PDF) Catholic Near East Welfare Association, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2018; abgerufen am 3. Oktober 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cnewa.org
  2. a b Johannes Oeldemann: Rumänische Griechisch-Katholische Kirche. In: Wolfgang Thönissen (Hrsg.): Lexikon der Ökumene und Konfessionskunde. Im Auftrag des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik. Verlag Herder. Freiburg im Breisgau 2007, ISBN 978-3-451-29500-3. S. 1183–1184.
  3. Archdiocese of Făgăraş şi Alba Iulia (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  4. Diocese of Cluj-Gherla (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  5. Diocese of Lugoj (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  6. Diocese of Maramureş (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  7. Diocese of Oradea Mare {Gran Varadino} (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  8. Eparchy of Sfântul Vasile cel Mare de Bucureşti (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  9. Eparchy of Saint George’s in Canton (Romanian). Catholic Hierarchy, abgerufen am 4. Juni 2014 (englisch).
  10. Rumänisch unierte Kirche – griechisch katholisch, Wien (ruk-wien.at) (Memento des Originals vom 2. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruk-wien.at
  11. Ordinariat für die Gläübigen der katholischen Ostkirchen in Österreich. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  12. Zählung der Bevölkerung in Rumänien 2002 (Memento des Originals vom 5. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.recensamant.ro
  13. Rumänisch Griechisch-Katholische Kirche. pro-oriente.at; abgerufen am 4. Juli 2014.

Koordinaten: 46° 10′ 24,6″ N, 23° 55′ 15″ O