Rusitz bildet zusammen mit Roben und Steinbrücken den 11,82 km² großen Ortsteil Roben der Stadt Gera in Thüringen mit insgesamt 748 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2011).[1]

Rusitz
Stadt Gera
Koordinaten: 50° 56′ N, 12° 4′ OKoordinaten: 50° 56′ 11″ N, 12° 4′ 26″ O
Höhe: 300 m ü. NN
Einwohner: 261 (1. Jan. 2009)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Roben
Postleitzahl: 07554
Vorwahlen: 036605, 0365
Im Dorf
Im Dorf
Stieleiche am Dorfplatz

Geografie

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Rusitz liegt auf einer Hochebene im Nordwesten der Stadt Gera.

Geschichte

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Rusitz als sorbischen Ursprungs dürfte bereits vor dem 12. Jahrhundert gegründet worden sein, wurde aber erst 1533 als Rositz erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname dürfte als *Rusici auf rusy ‚rötlich, blond‘ zurückgehen und den Ort der „Leute des Rothaarigen“ bezeichnen.[2]

Am 1. Juli 1950 wurde Rusitz in die Gemeinde Roben eingemeindet und mit ihr zusammen am 1. April 1994 in die Stadt Gera umgegliedert.[3]

Rusitz ist das kleinste der drei Dörfer, welche den Ortsteil Roben bilden. Ortsbildprägend sind die großen Vierseithöfe. Zu DDR-Zeiten war ab 1975 im Ort eine IRMA (Großanlage zur industriellen Rindermast) angesiedelt. In den 1990er Jahren wurden im Ort ein Gewerbegebiet auf der ehemaligen Rindermastanlage sowie das Neubaugebiet In den Hopfenwiesen ausgewiesen, durch dessen Besiedlung sich die Einwohnerzahl des Ortes innerhalb weniger Jahre verdoppelte. Seine landwirtschaftliche Prägung konnte der Ort auch nach der Wende dank zweier großer Agrarbetriebe bis heute behalten.

Rusitz wurde zusammen mit Roben am 1. April 1994 in die Stadt Gera eingemeindet. Seitdem bildet der Ort zusammen mit Roben und Steinbrücken den Ortsteil Roben der Stadt Gera mit eigener Ortschaftsverfassung und Ortsteilrat (bis II/2009 Ortschaftsrat). Ortsteilbürgermeisterin ist seit 1994 Karin Conradi (CDU).

Entwicklung der Einwohnerzahl

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Jahr 1939 2009
Einwohner[4] 118 261

Der Ort ist nordwestlich der Bundesstraße 2 gelegen. Der ÖPNV wird durch die RVG Regionalverkehr Gera/Land gesichert. Dabei ist der Ort mit der stündlich bedienten Ringlinie 228 an Gera angebunden.

Nächstgelegener Bahnhof ist Gera-Langenberg.

Im Ort gibt es den Reit- und Fahrverein Rusitz e. V., die Rusitzer Schützengilde sowie den Motorradclub „Asphaltkristalle“. Unter dem Motto Alt trifft Neu findet ein jährliches Dorffest statt, dessen Ziel es ist, „alte“ und „neue“ Rusitzer zusammenzuführen.

Die nächstgelegene Kindereinrichtung ist die Kindertagesstätte „Schlumpfhausen“ in Steinbrücken. Zuständige Grundschule ist die Staatliche Grundschule Aga in Kleinaga. Nächstgelegene Regelschule ist die Staatliche Regelschule 12 in Bieblach-Ost.

Persönlichkeiten

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  • Julius Funger (1829–1890), deutscher Gutsbesitzer und Politiker, Bürgermeister von Rusitz

Einzelnachweise

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  1. Stadtverwaltung Gera, FD 1200
  2. Heinz Rosenkranz: Ortsnamen des Bezirkes Gera. Greiz 1982, S. 58.
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. Stadtarchiv Gera

Literatur

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  • Klaus Brodale und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert Gudensberg 2002.
  • Johann Günther Friedrich Cannabich: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
  • Ferdinand Hahn: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
  • Ernst Paul Kretzschmer: Chronik von Thränitz, Grobsdorf, Zschippern, Kaimberg. Gera 1935.
  • Johann Christoph Klotz: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
  • Heinz Rosenkranz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
  • Thüringer Pestalozziverein (Hrsg.): Thüringen in Wort und Bild. Berlin 1900. (Reprint; Augsburg 1997)
  • o.A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L. Gera 1864.
  • Mitteilungen des geschichts- und altertumsforschenden Vereins. Altenburg; div.
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Commons: Rusitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien